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Technikraum-Sanierung nach Kanalschaden

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  •  foobar
25.5. - 30.8.2020
30 Antworten | 6 Autoren 30
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Hallo, es ist passiert, was ich befürchtet habe. Die neue Hebeanlage im Technikraum im Keller war undicht, und Fäkalwasser ist unter den Fliesenboden geronnen und an den Ziegel-Zwischenwänden hochgezogen, weil schlauerweise hinter der Hebeanlage die Fliesen-Sockelleisten gefehlt haben und dadurch einiges in den Boden geronnen ist.

Die Ursache wurde/wird gerade behoben und ich habe einen Bautrockner aufgestellt, aber wie sieht hier eine fachmännische Sanierung aus, um Schmutz, Keime und Geruch endgültig zu beseitigen? Boden und Estrich raus und neu machen, oder lässt sich das irgendwie desinfizieren bzw reinigen?

Installateur bzw. GU haben noch keine Vorschläge zur Sanierung gemacht, deshalb wäre ich gern vorbereitet.

  •  eggerhau
  •   Gold-Award
29.8.2020  (#21)
Hoi @foobar 
Damit ich alles richtig verstehe.
- Du hast ein EFH mit 4 Personen und eine Aqualift F XL 3000W-S3 Duo 450L im Keller stehen. Die SW-Pumpe befördert fäkalhaltiges Abwasser.
- Die Druckleitung (DN80) geht an der Fassade hoch (von Boden Keller bis OK Leitung ca. 7m und 40 cm über RSH) und danach in die horizontale Leitung (DN100?) ca. 50m steigend Richtung öffendliche Kanalisation?
Stimmt das so?
Gruss HDE


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  •  foobar
29.8.2020  (#22)
Hallo @eggerhau!

Kommt in etwa hin, ja. EFH mit 4 Personen, genannte Hebeanlage mit fäkalhaltigem Wasser (kein Regenwasser, das versickert lokal). Höhe der Druckleitung DN80 von Keller bis RSE ist 6m. Von dort wieder 6m runter und 60m rauf in einen Entspannungsschacht an der Grundstücksgrenze. Von dort in freiem Gerinne über DN150 in den öffentlichen Kanal. Laut Hebeanlagen-Hersteller ist die gesamte Rohrlänge mit über 70m in Kombination mit den 6m Höhe schon recht sportlich, aber laut deren neuerlichen Berechnungen innerhalb der Spezifikationen der Anlage.

Vorher warens 1m hohe Rückstauschleife bis Kellerdecke und dann nach 60m Länge und 6m Höhe eine direkte Einmündung in den Kanal ohne weiteren Schacht.

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
29.8.2020  (#23)

zitat..
foobar schrieb: Höhe der Druckleitung DN80 von Keller bis RSE ist 6m. Von dort wieder 6m runter und 60m rauf in einen Entspannungsschacht an der Grundstücksgrenze.

Wie gross ist die Leitung vom Haus bis zum Entspannungsschacht.
Ist das so einer?


2020/20200829979637.png
Gruss HDE




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  •  foobar
29.8.2020  (#24)
Die Leitung ist durchgehend DN80, der Schacht wurde aus Ringen (ich schätze DN1000) gebaut und innen abgedichtet, der Deckel ist verschraubt, weil er knapp unter der RSE liegt. Das Rohr wurde natürlich noch aufgeschnitten, das Abwasser läuft also über die ca. 10grad Berme über den ganzen Durchmesser des Schachts ins Rohr und im Gefälle dann in den Kanal.

Edit: das Rohr ist im Foto eh schon aufgeschnitten 😀


2020/20200829592906.jpg


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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
29.8.2020  (#25)

zitat..
foobar schrieb: Kommt in etwa hin, ja. EFH mit 4 Personen, genannte Hebeanlage mit fäkalhaltigem Wasser (kein Regenwasser, das versickert lokal). Höhe der Druckleitung DN80 von Keller bis RSE ist 6m. Von dort wieder 6m runter und 60m rauf in einen Entspannungsschacht an der Grundstücksgrenze. Von dort in freiem Gerinne über DN150 in den öffentlichen Kanal. Laut Hebeanlagen-Hersteller ist die gesamte Rohrlänge mit über 70m in Kombination mit den 6m Höhe schon recht sportlich, aber laut deren neuerlichen Berechnungen innerhalb der Spezifikationen der Anlage.

Es ist schon eine Herausforderung Dein EFH zu entwässern.
Aus meiner Sicht hat das System aber ein paar Schwachpunkte.
- Diese Doppel-Hebeanlage ist nicht für ein EFH konstruiert worden.
- Der Nutzinhalt der Anlage von 250 L, bei diesen Bedingungen, ist zu gering. Bei einer Leitungslänge von 76 m (x 5.6 l/lm = 400l) wird nicht mal die ganze Nutzinhalt in die Kanalisation befördert. Die "festen Bestandteile" haben jeweils viele Stunden um sich im Rohr abzusetzen. Du wirst in kleinen Abständen die Rohrreiniger zu Gast haben. Nicht einmal vernünftige Reinigungstutzen sind für mich erkennbar.
- Der Deckel des "Entspannungsschachtes" ist verschraubt und vermutlich dicht. Das ist eher schlecht. Es kann sich im Schacht Druck aufbauen.
Versuch mal bei den Konstrukteuren der Anlage dazu eine Stellungnahme zu kriegen.
Gruss HDE




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  •  foobar
30.8.2020  (#26)
Hallo @eggerhau!

Danke erstmal dafür, dass du dir die Zeit nimmst, das so genau anzusehen!

Ich hab mir die Montageanleitung inkl. der technischen Daten des Herstellers rausgesucht und den Hersteller (mit dem wir in Zuge der Probleme in den letzten Monaten in engerem Kontakt waren) und den vom Hersteller vermittelten neuen Installateur um Stellungnahme gebeten. Dort steht auch wörtlich drin, wie du schon gesagt hast, dass das Füllvolumen der Leitung geringer als das Nutzvolumen der Anlage sein muss, das dort eben mit 250l angegeben ist.

Den Schachtdeckel  schau ich mit heute nochmal an. Wien Kanal hat den Vorschlag gebracht, das so auszuführen, damit wir nicht in unserer abschüssigen Einfahrt zur RSE der kompletten Straße werden und uns die Überraschung aus unserem Schacht zum Haus runterläuft. Da hätte man sonst mit elektrischen Typ 3 Rückstauklappen im freien Gerinne zwischen Schacht und Kanal arbeiten müssen, die Wien Kanal im Privatanschlussbereich aber noch nie vorgefunden hätte.

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
30.8.2020  (#27)

zitat..
foobar schrieb: Dort steht auch wörtlich drin, wie du schon gesagt hast, dass das Füllvolumen der Leitung geringer als das Nutzvolumen der Anlage sein muss, das dort eben mit 250l angegeben ist.

Dann versteh ich nicht, warum Dir die Fachfirmen so eine Anlage hinstellen.
Eine überdimmensionierte Doppelpumpe bedeutet ja höhere Kosten für Betrieb und den Service.
Mein Ansatz wäre ein Zwischenbehälter mit mindestens 500L Nutzinhalt und eine einfache SW-Pumpe mit entsprechender Leistung. Dann würden bei jedem Anlauf der Pumpe mindesten alle "festen Teile", die ja bekanntlich eher gegen Boden sinken, durch die Leitung in die Kanalisation transportiert. Und dazu, das ist ganz wichtig, ausreichen Reinigungsstutzen ausserhalb des Gebäudes. Dazu müsste sich eine Rohr-Reinigungsfirma äussern. Es kommt auf die vorhandenen Geräte an.

zitat..
foobar schrieb: Den Schachtdeckel schau ich mit heute nochmal an. Wien Kanal hat den Vorschlag gebracht, das so auszuführen, damit wir nicht in unserer abschüssigen Einfahrt zur RSE der kompletten Straße werden und uns die Überraschung aus unserem Schacht zum Haus runterläuft.

Ich kenne die Situation nicht. Aber es sollte schon möglich sein den Schacht mit einer Entlüftung zu versehen. Mach mal ein Foto vom Schacht mit Umgebung.
Gruss HDE


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  •  taliesin
30.8.2020  (#28)
@eggerhau Echt coole Beratung!

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  •  foobar
30.8.2020  (#29)
Zum Schacht komm ich heute nicht mehr, aber nachdem es regnet und die Anlage abgebaut ist und das Ende der Leitung frei und offen in den Keller führt, wird sich zumindest zeigen, ob die Rückstauschleife funktioniert 😀

Jedenfalls hab ich mir den Produktkatalog nochmal angesehen, und es gibt keine größere Hebeanlage bzw. keinen größeren Behälter als den XL 450. Man sieht manchmal Bilder von einem großen Behälter neben der Anlage, wenn man danach googelt (zB hier: http://www.kessel-schweiz.ch/produkte/hebeanlagen/faekalienhaltiges-abwasser/aqualift-f-duo.html), aber das Teil links ist ein Fettabscheider, kein Sammelbehälter. Einzige Möglichkeit, die ich vom Hersteller gefunden habe, ist bauseits einen Behälter bereitzustellen, und dort nur das Pumpwerk zu verbauen.

Mein Seitenhieb an den Hersteller vor einigen Wochen, dass sie vielleicht nicht in der Lage seien, mir eine passenden Anlage zu berechnen und zur Verfügung zu stellen, wurde vom Hersteller sehr vehement abgewiesen 😀. Man muss aber schon dazusagen, dass die jetzt keine unrenomierte Firma wären, deshalb wundert es mich schon, dass sie mich hier nach meinem ersten Schaden nochmal falsch beraten. 

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  •  foobar
30.8.2020  (#30)

zitat..
eggerhau schrieb: Eine überdimmensionierte Doppelpumpe bedeutet ja höhere Kosten für Betrieb und den Service.
Mein Ansatz wäre ein Zwischenbehälter mit mindestens 500L Nutzinhalt und eine einfache SW-Pumpe mit entsprechender Leistung. Dann würden bei jedem Anlauf der Pumpe mindesten alle "festen Teile", die ja bekanntlich eher gegen Boden sinken, durch die Leitung in die Kanalisation transportiert.

Es ist jetzt nur eine Mutmaßung, aber ich kann mir gut vorstellen, dass bei einer Behältergröße von 450l und einer Nenngröße von 250l das Steuergerät so eingestellt werden kann und wird, dass die Pumpen erst bei 350l oder mehr auslösen. Was ich beim über die Schulter Schauen des Servicetechnikers gesehen habe, ist das Ding ja recht flexibel. Ich werd mal nachfragen, ob ihre Lösung in diese Richtung geht, oder wie und warum sonst sie sich entgegen ihre eigenen Einbaunormen stellen.

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