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Technikraum-Sanierung nach Kanalschaden

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  •  foobar
25.5. - 30.8.2020
30 Antworten | 6 Autoren 30
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Hallo, es ist passiert, was ich befürchtet habe. Die neue Hebeanlage im Technikraum im Keller war undicht, und Fäkalwasser ist unter den Fliesenboden geronnen und an den Ziegel-Zwischenwänden hochgezogen, weil schlauerweise hinter der Hebeanlage die Fliesen-Sockelleisten gefehlt haben und dadurch einiges in den Boden geronnen ist.

Die Ursache wurde/wird gerade behoben und ich habe einen Bautrockner aufgestellt, aber wie sieht hier eine fachmännische Sanierung aus, um Schmutz, Keime und Geruch endgültig zu beseitigen? Boden und Estrich raus und neu machen, oder lässt sich das irgendwie desinfizieren bzw reinigen?

Installateur bzw. GU haben noch keine Vorschläge zur Sanierung gemacht, deshalb wäre ich gern vorbereitet.

  •  eggerhau
  •   Gold-Award
25.5.2020  (#1)
HAllo @­foobar
Was war genau der Grund für den Ausfall der Hebenanlage? Oder war es ein Rückstau aus der Kanalisation?
Ist unter dem Estrich eine Dämmung und/oder eine Feuchtigkeitsschicht?
Mach mal ein Foto von der Situation. Und von der Hebeanlage.
Gruss HDE

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  •  foobar
25.5.2020  (#2)
Es handelt sich um eine Kessel Aqualift F Duo, und scheinbar ist der O-Ring kaputt, wo die Rückschlagventile kanalseitig aufgesetzt sind:


2020/20200525866048.jpg


Dürfte wohl schon ab Werk so vormontiert gekommen sein, vermute ich.

Unterm Estrich ist eine Trittschalldämmung und darunter die Zement-Styropor-Schüttung und geflämmte Bitumenbahnen. FBH gibts in dem Raum nicht. Besondere Abdichtung auch nicht, meines Wissens nach.


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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
25.5.2020  (#3)
Hallo @­foobar
- Punkt Dämmung und Schüttung. Da bin ich nicht so kompetent. Aber wenn das mein Boden wäre, würde ich eine einfache Trocknung nicht akzeptieren. Wenn Fäkalabwasser in die Dämmung und die Schüttung gelangt ist, wird das auch in "getrocknetem" Zustand Fäkalrückstand bleiben.
- Punkt Hebeanlage. Wenn ein defekter O-Ring ausreicht um Deinen Keller mit Fäkalien zu überfluten wird, ohne richtigen ausgeführte Anschlussleitung, das auch in Zukunft möglich sein. Rücklagklappen sind auf lange Sicht, nicht funktionssicher. Der Installateur müsste wissen wie man solche Hebeanlagen, rückstausicher, anschliessen muss.
Mach doch mal ein Foto der Installation "Hebeanlage"! Eventuell kann ich ja etwas dazu sagen.
Gruss HDE

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  •  foobar
25.5.2020  (#4)
So sieht das bei mir aus:


2020/20200525382683.jpg

Das Leck hat zumindest einige Liter Fäkalien im Boden verursacht, eine einfache Trocknung werde ich garantiert nicht akzeptieren. Die Frage ist, ob der komplette Boden inkl. Schüttung raus muss, oder ob es auch weniger invasive Möglichkeiten gibt, sowas zu "reinigen".


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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
26.5.2020  (#5)
Hallo @­foobar 
Sehe ich das richtig?
Das Schmutzwasser aller Geschosse wird über die Hebeanlage entwässert?
Diese Anlage ist ja, gemäss
http://www.kessel.de/produkte/hebeanlagen/faekalienhaltiges-abwasser/aqualift-f-duo.html
für ein Mehrfamilienhaus.
Eine eigentümliche Lösung.
Wozu braucht es ein SW-Hebeanlage, wenn das Schmutzwasser direkt (dirt wo jetzt die Druckleitung ist) an die Kanalisation angeschlossen werden könnte.
Verstehe ich da etwas nicht? Hat das einen Grund?
Gruss HDE

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  •  foobar
26.5.2020  (#6)
Der Kanal liegt 50m weit weg und etwa 6-7m über Kellerniveau. Genaue Höhe müsste ich nachsehen. Deshalb muss das Schmutzwasser des gesamten Hauses über die Hebeanlage. Leider.

Lustiges (oder auch nicht) Detail am Rande: die Baupolizei (Wien) hat mir ursprünglich sogar vorgeschrieben, auch das Regenwasser so zu entsorgen, weil lehmiger Boden. Wie sie sich das vorgestellt haben, weiß ich auch nicht. Zumindest das haben wir lokal mit jeder Menge Wabenkörper und Schotterkoffer zum Versickern gebracht.

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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
26.5.2020  (#7)
Hallo,

ich weiß nicht ob dies noch möglich ist, aber ich kenne solche anlagen NUR draußen wenn es so gegebenheiten wie bei dir sind, also dass draußen ein Schat ist wo die hebeanalge steht und dies dann wegpumpt.


Bei einem Deffekt der immer vorkommen kann hat man dann keine Probleme.


Also wenn es noch möglich ist würde ich das ändern sprich mit den Hausabwässern hinaus und dort die Analge in einem Schacht verbauen.


LG


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  •  foobar
26.5.2020  (#8)
Diese Hebeanlage ist eigentlich explizit für den Inneneinsatz konzipiert. Ursprünglich war ein anderes Modell geplant, das wie du sagst in einem Aussenschacht untergebracht hätte werden sollen, wurde dann aber kurzfristig vom Insti umgeplant, weil diese hier sich besser warten lassen würde, und "das haben wir schon oft verbaut und da ist nie was passiert".

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  •  foobar
26.5.2020  (#9)
Wird aber wohl auf Boden rausreißen und neu machen rauslaufen, da sind sicher >100l in den Boden gelaufen, damit das an den Wänden hochzieht.

Ob man die Anlage rauswirft und in dem Zuge auf Gewährleistung eine Aussenanlage verbaut bekommt, ist die andere Frage, um sowas in Zukunft zu verhindern. 

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
27.5.2020  (#10)
Hallo @­foobar 

zitat..
foobar schrieb: wurde dann aber kurzfristig vom Insti umgeplant, weil diese hier sich besser warten lassen würde, und "das haben wir schon oft verbaut und da ist nie was passiert".

Da hat der Installateur, möglicherweise, eine "Fehlberatung" gemacht. Schon der Ausspruch deutet darauf hin.
Ein Schmutzwasseranlage (50 m + 6m Föderhöhe) mit diesen Vorzeichen muss genau berechnet und technisch richtig gelöst werden. Das geht so einfach nicht.
Ich schliesse mich der Meinung von @AndiBru an.
Das muss anders (rückstausicher!) gebautwerden. Und da ist der Installateur vieleicht überfordert.
Der Schadenfall gibt jetzt die Möglichkeit das neu zu überdenken.
Gruss HDE


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  •  foobar
8.8.2020  (#11)
Kurzes Update zu dem Thema, weils einfach unfassbar ist, wie die zuständigen Unternehmen hier agieren:

Die Önorm 2501 sagt in dem für uns relevanten Absatz 5.6.2.2.2 völlig unmissverständlich, dass die Druckleitung mittels Rückstauschleife über die Rückstauebene zu führen ist. Die drei beteiligten Firmen Bauunternehmer/GU als Hersteller der Druckleitung und des ausserdem verpfuschten (aber mittlerweile zumindest korrekt hergestellten) Einleitungsschachts in den öffentlichen Kanal, der Installateur als die Anlage anschließendes und in Betrieb nehmendes Gewerk, und der Hebeanlagenhersteller schieben sich über zwei Monate nach Auftreten des Schadens immer noch gegenseitig den Schwarzen Peter zu. Sanierung des Kellers und Richtigstellung der Druckleitung durch Einbau einer Rückstauschleife ist immer noch nicht in Sicht. Zwei Sachverständige der Versicherungen später ist der GU immer noch der Meinung, alles richtig gemacht zu haben, obwohl der Keller im bezugsfertigen Haus beim ersten Regen mit Fäkalwasser geflutet wurde und immer noch ist, die Gutachten sind immer noch ausständig.

Die Sanierung wird wohl nun nach Ablauf meiner gesetzten Frist an den GU und dem Anlaufen der Ersatzvornahmen meine eigene Versicherung übernehmen, die Kosten für die korrekte Verrohrung kann ich mir vom GU wohl nur übers Gericht zurückholen.

Das kann noch lustig werden 😡

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  •  taliesin
8.8.2020  (#12)

zitat..
foobar schrieb: weils einfach unfassbar ist

... und so immer und immer wieder läuft. Meine Konsequenz (soll bitte keine Vorwurf sein, weil den Schaden hast eh schon) daraus ist, dass man immer gescheiter sein muss als die 'Experten' vor Ort. Das ist natürlich beim Hausbauen schier unmöglich, weil man mit zig Gewerken konfrontiert ist.

Eine technische Frage: Wenn die Rückstauebene 50m weit weg und 6m höher liegt, dann wird doch immer der Rohrinhalt zurückdrücken können?! Bei einem 100er Rohr (geschätzt) sind das knapp 400l, weil im Haus 6m nach oben und und wieder runter wird man wohl nicht bauen können. Wenn also Rückschlagklappen auf Dauer nicht funktionssicher zu halten sind, wie geht man das an? Auffangbecken?

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  •  foobar
8.8.2020  (#13)
Der Plan wäre, das Rohr aussen an der Fassade bis zur Attika und wieder runter zu führen, mit Begleitheizung und Dämmung, und vom Spengler verkleiden lassen. Wird wahrscheinlich sogar ganz gut aussehen.

Der Wasserinhalt bis zur höchsten Stelle der Schleife mit 6m Höhe und 80er Rohr wären dann 30l, das sollten die Rückstauklappen der Anlage laut Hersteller locker aushalten. Die rechnen das gerade (jetzt erst!?) nochmal durch, keiner will sich aber recht bewegen, weil ja ein Fehler und damit Schuldeingeständnis rauskommen könnte.

Dass man zusätzlich die Anlage in eine dichte Wanne verbaut, statt auf den Fliesenboden ohne Sockelleisten dahinter zu stellen, steht ausser Frage.


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  •  Sektionschef
  •   Gold-Award
8.8.2020  (#14)
Wie haben das die Nachbarn bzw wäre es nicht wirtschaftlicher eine Gemeinschaftsanlage für alle zu haben?
Bei uns errichtet die Gemeinde Wien nächstes Jahr so eine Anlage für die gesamte Siedlung auf Gemeindekosten.
MfG
Sektionschef

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  •  foobar
8.8.2020  (#15)
Sind im Westen von Wien und haben nur einen Nachbarn ober uns, bei dem geht sichs grad und grad aus mit freiem Gefälle in den Kanal. Wir sind in einer Senke darunter, rundherum gibts sonst niemanden.

Wir sind seit Monaten schon dran, eine Erlaubnis für einen 100m Privatkanal über Grund der Stadt Wien zu bekommen. Da hier noch die Forstverwaltung ins Spiel kommt und Bäume gerodet werden müssen, ist das ein bürokratischer Hürdenlauf und wird sicher noch mindestens über ein Jahr dauern. Bis dahin brauchen wir jedenfalls eine zuverlässige Lösung für die Hebeanlage.

Spießen tut sichs ja scheinbar daran, dass sich GU und Installateur auf einen nicht zutreffenden Absatz in der ÖNorm berufen (6.5.2.2.1 in Önorm 2501), wo bei ausreichendem Gefälle in den öffentlichen Kanal die Rückstauschleife optional ist, und Rückstauklappen ausreichen. Leider wollen sie offenbar nicht die Tatsache akzeptieren, dass >5% Steigung kein "ausreichendes Gefälle" ist, und/oder können einfach nicht sinnerfassend lesen.

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  •  Kleinermuk
  •   Gold-Award
8.8.2020  (#16)
Ich kenn zwar das ganze Rundherum jetzt nicht, aber wenn es mich betreffen würde, mache ich die Hebestation  auf jedem Fall im "Freien" und nicht im Haus.  Bei einer Fehlfunktion/Gebrechen habe ich dann wenigstens die ganze Sch.... drausen und nicht im Haus - sofern alle Schutz- und Alarmeinrichtungen funktionieren.  Aber mit einer 2-Pumpenausführung bin ich schon eingermaßen auf der sicheren Seite.  Und die ganze Anlage in frostsicher unter der Erde.  Mit EX-geschützen Pumpen und alles in Edelstahl ist die Anlage mit Steuerung zwar nicht gerade billig, aber bei Innenanlagen stinkt es  bei Fehlern mit Fäkalienwasseraustritt ja sprichwörtlich zum Himmel  😀.


2020/2020080927333.jpg
 




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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
9.8.2020  (#17)

zitat..
foobar schrieb: Dass man zusätzlich die Anlage in eine dichte Wanne verbaut, statt auf den Fliesenboden ohne Sockelleisten dahinter zu stellen, steht ausser Frage.

Du musst jetzt aufpassen, dass nicht ein "Murks" mit einem weiteren "Murks" verschlimmbessert wird.
Ich würde mit mein Haus nicht so verschandeln lassen. Das ist nicht zumutbar.
Ich denke es gibt bessere, aber vieleicht teurere, Lösungen. Das "Problem" muss aus dem Haus raus verlagert werden. Die sollen sich ein wenig die Köpfe zerbrechen.
Gruss HDE



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  •  foobar
28.8.2020  (#18)
Die Druckleitung wurde mittlerweile geändert und geht jetzt 4m die Fassade rauf, der Bogen ist damit 40cm über der Rückstauebene. Die Begleitheizung hat 15W/m und wird noch gedämmt und verkleidet.


2020/20200828792781.jpg

Bei der Hebeanlage wurden die Rückstauklappen durch ein massives gusseisernes Teil getauscht, da im schlimmsten Fall insgesamt etwa 6m Wassersäule zu halten sind, und die Abschaltung erfolgt über eine neue Steuereinheit mit sowas wie einem Sanftstopp, um Rückschläge zu vermeiden.

Was halten die Experten hier von dieser doch eher ungewöhnlichen Konstruktion?

Den GU interessiert es immer noch nicht, man darf gespannt sein, wie die Kosten für diesen Spaß abgewickelt werden.

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
29.8.2020  (#19)

zitat..
foobar schrieb: Was halten die Experten hier von dieser doch eher ungewöhnlichen Konstruktion?

Du schreibst ja es sei eine Hebeanlage "Aqualift F Duo". Für mich schaut das auf dem Foto eher wie eine "Aqualift F mono" aus. Also ohne Sammelbehälter.
Wie ist denn die Installation bei der Hebeanlage im Keller angepasst worden?
Hast Du davon ein neues Foto?
Ich werde Dir ein paar Fragen an den "Anlageverbesserer" zusammenstellen.
Gruss HDE



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  •  foobar
29.8.2020  (#20)
Hallo @eggerhau, die Anlage ist http://www.kessel.at/index.php?id=produktsuche&han=11057, also eine Aqualift F XL 3000W-S3 Duo 450L.

Ursprünglich waren nur kleine Rückstauklappen verbaut, wie es in der Abbildung in meinem dritten Posting erkennbar ist. Mittlerweile ist das gusseiserne Ding mit dem metallenen Absperrrad drauf, wie es auch in dem Link jetzt abgebildet ist.


2020/2020082940877.jpg
Die Mini-Rückstauschleife im Keller wurde entfernt (Leitung gekappt und innen und aussen mit Dichtungskappen verschlossen. Stattdessen zwei neue Kernbohrungen, einmal für die Druckleitung und einmal für die Begleitheizung. Die Leitung geht durch das unterw Loch raus, an der Fassade rauf auf die 40cm über RSE und dann runter in die ursprüngliche Leitung rein.

Die Anlage selbst ist jetzt nach ausgiebigen Tests (Dichtheit, Rückschläge) komplett abgebaut, weil am Montag der Kellerboden rausgerissen wird. Ich würde hier jedenfalls eine kleine abgedichtete und verflieste Wanne ausführen lassen, falls die 30l aus der Rückstauschleife aus irgendeinem Grund doch mal austreten sollten.


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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
29.8.2020  (#21)
Hoi @foobar 
Damit ich alles richtig verstehe.
- Du hast ein EFH mit 4 Personen und eine Aqualift F XL 3000W-S3 Duo 450L im Keller stehen. Die SW-Pumpe befördert fäkalhaltiges Abwasser.
- Die Druckleitung (DN80) geht an der Fassade hoch (von Boden Keller bis OK Leitung ca. 7m und 40 cm über RSH) und danach in die horizontale Leitung (DN100?) ca. 50m steigend Richtung öffendliche Kanalisation?
Stimmt das so?
Gruss HDE


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