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Solarpflicht

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  •  Benji
30.4. - 5.10.2009
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Hallo zusammen,

angeblich gibt es in der Steiermark seit 1.4.2009 eine sogenannte "Solarpflicht" bei Neubauten. Wie weit diese Pflicht geht weiss ich jetzt gar nicht so genau (krieg ich keine Baubewilligung ohne Solar, oder nur keine Förderung?)

Was haltet ihr davon?

Mich betriffts ja nicht mehr (mein Haus ohne Solar ist schon fertig) aber ich finde die haben wieder mal etwas übers Ziel hinausgeschossen: Laut meinen Messungen brauche ich für die Warmwasserbereitung (macht bei mir die Sole-WP mit) ca. 80 Euro pro Jahr. Selbst wenn die Solaranlage 100% davon abdecken könnte, würden sich die Anschaffungskosten von (optimistisch) geschätzten 3000 Euro in 35 Jahren rechnen emoji

Und angeblich gibt es *keine* Ausnahme....

  •  heinbloed
30.4.2009  (#1)
Milchmaedchenrechnung? - Mitr scheint Sie haben Ihre WW WW [Warmwasser] Rechnung von €80/a ohne den wesentlichsten Faktor vorgenommen: die Kapitalabschreibung.
Totalinvestment plus Zinsen und Unterhalt verglichen mit den Bereitstellungskosten fuer Alternativen.
ALLE Berechnungen welche vom WW WW [Warmwasser] Bedarf eines europ. Durchschitthaushaltes ausgehen verweisen auf Solarthermie als DIE guenstigste Versorgung. So die IEA (keineswegs ein Verfechter von Solaranlagen!), aber auch die europ. Verbraucherverbaende.
Wie falsch Ihre Berechnung ist koennen Sie hier einsehen: http://www.agenda-energie-lahr.de/WP_Jahresbericht2006-08.html

Der unmuendige Konsument laesst sich gerne vom Gesaeusel der Werbeindustrie leiten, eigenes Denken und vorauschauendes Verhalten ist doch sehr unbequem wenn das nicht schon in der Kinderstube gang und gaebe war.
Es ist die Unbildung welches den Kunden zum Opfer macht.
So muss eben die uebergeorndnete Institution Staat (oder Mama) fuer entsprechendes Sozialverhalten durch Sanktionierung sorgen.

P.S.: Wie unlogisch Ihre Berechnung ist laesst vielleicht am einfachsten durch eine Anfrage beim Energycontractor klaeren. Fragen Sie dort nach was dort die fuer Ihren Bedarf berechnete Versorgung kostet. Und was Sie -rein monetaer- als vertraglichen Festabnahmepreis fuer blattern muessen.
Ich gehe mal davon aus das die Sole-WP das allerletzte ist was man Ihnen anbietet...




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  •  Noldman
30.4.2009  (#2)
wieso milchmädchenrechnung?!? - Klar muss er die Gesammtkosten rechnen, aber bei einer Wärmepumpe ist eine Solaranlage fast nie ökonomisch.
Benji schreibt er hat eine Sole-WP. Ich nehme mal an die ist eine Heizungs-WP, die auch gleich das Warmwasser mitmacht. Die Heizungs-WP braucht er aber sowieso und das Warmwasser macht sie normalerweise mit links mit und das ohne wirklich teurere Anschaffungskosten als als nur Heizungs-WP. Von daher kommen zu den 80€ für den Vergleich mit einer zusätzlichen Solaranlage (für den Winter braucht man trotzdem etwas anderes) fast nichts dazu (wie geschrieben, die Heizungs-WP bräuchte er auch wenn er eine Solaranlage hätte). Die Solaranlage kann sich in dieser Konstellation niemals abzahlen.

Man sollte halt auch nicht immer auf die Werbung der Solarlobby reinfallen sondern selbst mal nachrechnen!

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  •  Benji
30.4.2009  (#3)
Fakten - Ein paar Fakten zur Klarstellung:

ja, ich habe eine Heizungs-WP, die Warmwasser mitmacht. Richtig ist auch, dass ich irgendeine Möglichkeit brauche, ohne Solar Warmwasser zu bereiten. Im schlimmsten Fall nehme ich dafür einen elektrischen Durchlauferhitzer um ein paar hundert Euro, um die Tage ohne solare Deckung zu überstehen, und spare mir bei der WP WP [Wärmepumpe] vielleicht in bisschen was ein, weil ich ein Modell ohne WW WW [Warmwasser]-Bereitung nehmen könnte. Alles in allem aber eher ein Nullsummen-Spiel. Bleibt also die reine Investition in eine Solaranlage: Verrohrung, Steuerung, Umwälzpumpe (die auch Strom verbraucht) und natürlich die Panele. keine Ahnung was das kosten würde, aber ein paar tausend Euro werden schon zusammenkommen.

Was mcih daran ärgert: Wenn ich mein (Passiv-)Haus nochmal bauen würde, täte ich zu den zwei bestehenden Solaranlagen Fenster (solare Gewinne) und Erdwärme (ist ja im Prinzip auch nix anderes wie Sonnenenergie, bei mir sogar verstärkt duch die passive Kühlung im Sommer, die das Erdreich so konditioniert dass ich mit einem WW WW [Warmwasser]-COP um die 5 rechne) vom Land noch eine dritte, in meinen Augen sinnlose Solaranlage vorgeschrieben bekäme.

Und warum steigt dagegen niemand auf die Barrikaden? IG Passivhaus? WP-Hersteller?



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  •  Benji
30.4.2009  (#4)
Nachtrag - @heinbloed: Die nicht sehr hilfreiche Polemik habe ich wohlwollend überhört.


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  •  kaefer
30.4.2009  (#5)
betrifft eher nur Förderung - @benji
was ich weiß, betrifft das nur die Förderungen (ich bilde mir auch ein, in OÖ ist s schon so).

lg

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  •  heinbloed
30.4.2009  (#6)
WP Kompaktgeraet im PH @benji:
Wenn Sie gluecklicher Eigentuemer eines PH sind was hat dann die PH Projektierung ergeben? Als guenstigste Versorgung?
Nur im PH macht die Versorgung mit der WP WP [Wärmepumpe] u.U.einen Sinn. Siehe o.a Agenda Gruppe Lahr Report.
Aber auch nur unter der Voraussetzung das ein 500l Speicher nebst Solarkollektor mit dem Kompaktgeraet kombiniert wird. Diese Solarkollektorinstallation soll nicht in erster Linie als WW WW [Warmwasser] Versorgung angelegt sein sondern mittels Zwischenspeicher der WP WP [Wärmepumpe] als vorgewaermte Versorgung dienen, also deren COP hochtreiben. Erst dann lohnt sich auch das WP WP [Wärmepumpe] Kompaktgeraet. Bei 30m2 Solarkollektoroberflaeche! Im Winkel von ca.90 Grad, als Fassadeninstallation, um einen moeglichst hohen Nutzen im Winter zu haben
Erst dann!!!
Ansonsten ist die Investition in eine WP WP [Wärmepumpe] nicht zu rechtfertigen, weder vom finanziellen macht das Sinn noch fuer die Umwelt.Auch nicht im PH.
Hier noch einmal die Reihenfolge: Finanziell die beste Wahl ist der Gasbrennwertkessel. Fuer die Umwelt (CO2 Emissionen) ist die beste Wahl der Pelletkessel. Und ERST dann, erst wenn die SYSTEM Effizienz stimmt, kommt evtl. eine WP WP [Wärmepumpe] in Frage.
Aber niemals fuer den Altbau und fast nie fuer den thermisch sanierten Neubau.


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  •  heinbloed
30.4.2009  (#7)
Die IG Passivhausarbeitet wissenschaftlich, also auf Fakten basierend. Wie bereits von der AGL berichtet ist die Waermepumpe in unseren Breiten beim durchschnittlichen EFH rausgeschissenes Geld. Nur bei der Einbindung zusaetzlicher Waermequellen (z.B. Solarthermie) laesst sich der Einsatz eines WP WP [Wärmepumpe] Kompaktgeraetes (also ein Geraet welches den Lueftungswaermetauscher gleich mit beinhaltet) im PH rationell rechtfertigen. Von daher wird die IG Passivhaus nicht auf die Barrikaden gehen wenn es darum geht Solarthermie im PH rationell einzusetzen.
Ohne ST Einsatz ist die direkte elektrische Beheizung eines PH sowohl Kosten- als auch Umweltbewusst.
Vorraussetzung ist nateurlich die hocheffiziente Waermerueckgewinnung aus der Abluft.

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  •  heinbloed
30.4.2009  (#8)
WP und Solathremie - @ Noldmann:
Fast alle WP WP [Wärmepumpe] Hersteller haben nun auch die Kombination von WP WP [Wärmepumpe] und ST im Angebot. Das liegt daran dass vor 2 oder 3 Jahren das Deutsche Umweltministerium die Foerderung von Waermepumpen gestoppt hatte (Deutschland ist der groesste Europaeische Markt fuer Heizsysteme). Und erst seit letzem Jahr gibt es wieder die Foerderung- unter der Vorraussetzung das ein ANLAGEN COP von min. 4 erreicht werden muss. Und das geht nicht ohne solarthermische Einbindung.Also fuer die Hersteller heisst das dass die WP WP [Wärmepumpe] OHNE solarthermische Einbindung unverkaeuflich ist.

Sicher waere es auch machbar wenn man z.B. warmes Abwaser in die WP WP [Wärmepumpe] mit einbindet. Aber fuer den Durchschnittshaushalt ist das kaum machbar. Also bleibt nur die ST als Quelle.

Wir sollten nicht vergessen das die EU ab 2018 vorsieht saemtlich Neubauten als Null- und Plus-Energiehaeuser vorzuschreiben. Ohne Solarenergie nicht machbar. Ohne WP WP [Wärmepumpe] sehr wohl. Damit hat sich diese unsaegliche Thema WP WP [Wärmepumpe] dann von selbst gegessen.

Und wer bis dahin noch auf den Einbau einer WP WP [Wärmepumpe] z.B. im Neubau setzt der hat sein Geld verplempert. Nicht vorrauschauend angelegt. Der Wert einer solchen Immobilie ist in 20 Jahren vermutlich mit dem eines heutigen ofenbeheizten Altbaus gleichzusetzen. D.h die urspruengliche Hypothek ist noch nicht abbezahlt und man hat die naechsten Schulden schon wieder drauf. "Negative equity" nennt das der Banker.

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  •  Benji
30.4.2009  (#9)
interessante Argumente - ... trotzdem tät ich es interessant finden, wenn sich auch ein paar Nicht-Solarlobbyisten zu Wort melden täten...


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  •  Noldman
30.4.2009  (#10)
...Dass man nur noch Passivhäuser bauen sollte, sollte doch mittlerweile klar sein. Aber gerade bei denen schneidet eine herkömmliche (keine Abluftwärmepumpe, da die genausoviel kostet wie eine gewöhnliche + Niedertemperaturheizflächen inkl. KWL [bin kein Freund von Luftwärmepumpen], aber mit all ihren Nachteilen,...) Erd-Wärmepumpe ökonomisch am besten ab (wenn man den Platz im Garten dafür hat). Achja dass extrem viele Wärmepumpen von Leuten eingebaut werden, die eigentlich zu bl... dafür sind, heißt noch nicht, das das System an sich nicht geeignet ist. Wie oft konnte man in diesem Forum schon Dinge lesen ala: Für den Kollektor benötigt man die Doppelte Fläche wie das Haus m² hat,... meinte der Heizungsheini. Solchen Verkäufern sollte man schleunigst die Lizenz zum Vertrieb solcher Produkte nehmen.

Was fast alle bei ihren Vergleichen übersehen sind die Kosten für den Schornstein (rechtlich bei einem Passivhaus nicht nötig) und die laufenden Kosten für den Schornsteinfeger die allein schon bei vielen Passivhäusern die Heizkosten (Warmwasser und Heizung) bei einer Wärmepumpe ausmachen. Man muss schon immer die kompletten Kosten vergleichen und dann rentiert sich einfach eine Solaranlage so gut wie nie. Ökologisch ist natürlich wieder eine anderer Geschichte....

Und Deutschland als Beispiel heranziehen?!? Die versuchen beim Energiesparen immer noch das Pferd von hinten aufzuzäumen wegen diverser Lobbyinteressen. Nicht jedes Gesetz macht auch Sinn. Und geht es in D. nicht um Vermeidung von Kyotostrafzahlungen?

Zu OÖ: Wischi Waschi Kompromiss. Kurz gesagt das ganze wurde derart aufgeweicht, dass man die Solaranlage auch weiterhin umgehen kann.

@Heinbloed: haben Sie beruflich oder anderweitig mit ST zu tun?

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  •  Noldman
30.4.2009  (#11)
....Noch etwas, damit hier kein Missverständniss aufkommt. Mir gefällt persönlich die Idee von KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] + ST + Pellets auch sehr gut. Ökonomisch gehts halt derzeit anders günstiger.

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  •  Gast Karl
1.5.2009  (#12)
@heinbloed - Anstatt hier immer zu polemisieren, sollten sie mal einen positiven Beitrag leisten und bekanntgeben, wie sie ihr Haus heizen, wie hoch dessen Wärmebedarf ist, wieviel sie investiert haben, und wie hoch die monatlichen Kosten sind.

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  •  heinbloed
1.5.2009  (#13)
PH ohne grosse Zukunft - Das PH war fuer Jahrzehnte das Nonplusultra in der Architektur. Aber die Zeiten aendern sich, das PH entsprechend dem PHPP2007ist nicht mehr zukunftsfaehig.
Zur Erklaerung: Die Europaeische Union hat ueber seine Institution EU Parlament das PH -also den energetischen PH Standard - zur Mindestanforderung im Wohnungsbau ab 2013 erklaert.
Die ueberwiegende Mehrheit des EU Parlaments hat in einer gueltigen Resulution die Europaesche Kommission zur Vorlage einer ensprechenden Gesetzesvorlage aufgefordert. Das war keine knappe Abstimmung sondern Mehrheitsbeschluss.
Somit wird das PH "Mainstream", also Mindeststandard b.z.w. das WENIGSTE was man vom von einem Bauherren erwartet wenn er um eine Baugenehmigung ersucht. Sonst gibt es keine Baugenehmigung, aehnlich wie den Mindestanforderungen beim Brandschutz. Wer's nicht mag baut nicht.
Die EU Kommission hat auf diese Forderung des Parlaments noch nicht direkt mit Vorlage eines entsprechenden Gesetzesvorschlags reagiert, es bleibt ihr ein Jahr Zeit oder sie lehnt es komplett ab darauf einzugehen.
Statt dessen kam von der EU Kommission einige Wochen spaeter der Vorschlag alle Neubauten in der EU (also nicht nur der private Wohnungsbau) als Null-Energiehaus oder sogar als Plus-Energiehaus gesetzlich ab 2018 vorzuschreiben.
Soweit meine europapolitschen Erkenntnisse mir das erlauben glaube ich dass dies das erste Mal ist dass die Kommission dem Parlament soweit voraus ist.
Und damit kommt das PHPP 2007 eben nicht mit. Der Zug fuer das PH ist noch nicht abgefahren. Aber das Signal ist bereits gegeben.

Die Kompaktanlage fuer das PH zieht mindestens 500Watt rund um die Uhr, solange geheizt wird. Und um im Winter 500 Watt als Basislast 24h am Tag zur Verfuegung zu stellen muesste man aufgrund des geringen winterlichen PV -Ertrags mehrere kWp kWp [kWpeak, Spitzenleistung] PV- Anlage installieren.
Mit der Einfuehrung des intelligenten Stromzaehlers (beschlossene Sache)wird ja nicht nur der Stromverbrauch b.z.w. die Einspeisung zeitlich erfassbar. Es laesst sich auch mit den erfassten
Daten berechnen wie sauber oder dreckig der Strom war. Will heissen das der von der privaten Pv-Anlage ueber's Jahr eingespeiste Strom nicht so hoch angerechnet wird wie der zur Spitzenlast entnommene Strom (allg. Strombedarf und Heizung im Winter im PH).Winterstrom vom Netz ist 25% "dreckiger" als Sommerstrom.
Also muss ein zigfaches an PV Potential montiert werden um eine auf Strom basierende Heizung ausgleichen zu koennen, PV-Anlagen sind im Sommer nun mal am effizientesten.Und obendrein muss der Hausbewohner noch den winterlichen Beleuchtungsbedarf, die Kochplatte etc... energetisch und CO2 maessig abzudecken.
Wer dann noch elektrisch im Winter Auto fahren will der braucht jeden cm2 Oberflaeche, (auch jeden Teilverschatteten!) um halbwegs ueber die Runde zu kommen. Und um hier sparen zu koennen -teilverschattete PV Ertraege sind sehr teuer- sollte man tunlichst auf jeden ueberfluessigen Verbrauch verzichten.
Also z.B. auf die WP WP [Wärmepumpe].
Das Solarhaus bietet hier Alternativen.

Zurueck zum WP WP [Wärmepumpe] Report: Deutschland hat ueber die Agenda Gruppe Lahr eine wissentschaftliche Arbeit geliefert. Initiator war ein Physikprofessor welcher weiss wie unanfechtbare Wissenschaft aussieht, er ist der Buergermeister der Stadt Lahr.Also der Stadt welche ueber EU Mittel fuer die Arbeiten zur "Agenda 2000" gezielt gefoerdert wurde. Diese Untersuchung laesst sich -wie wissenschaftliche Arbeiten allgemein- an ALLEN Orten der Welt nachvollziehen, ist wiederholbar. Fuer Oesterreichiche Verhaeltnisse muesste man allerdings noch einige Abstriche bei der Systemeffizienz der WPs machen, die durchschnittlichen klimatischen Verhaeltnisse in Oesterreich im Vergleich zu denen der von AGL Untersuchten sind doch um einiges ungeeigneter fuer den Einsatz von WP WP [Wärmepumpe].....

@Noldman:
Ja, meine ST Kenntnisse und Interessen sind eng mit meinen beruflichen Interessen verknuepft. Ich bin Landwirt.Ohne Sonnenenergie kein

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  •  heinbloed
1.5.2009  (#14)
Meine Heizung.. - @Gast Karl:
Der Interesse halber:
Meine Hauptlast decke ich mit einem Brennwertkessels ab. Hersteller "Vokera", Modell "Hydra". Ein Kombikessel,min.8kW- max. Leistung 28kW. Total ueberdimensioniert.
Meine Heizlast betraegt im Wohnhaus max.3 kw, der mindestoutput des Kessels liegt bei 8kW. Verschwenderischer Pendelbetrieb ist normal, FBH.Kein Puffertank. Energietraeger ist LPG, also Fluessiggas.

Zu dieser energetisch irrwitzigen Auslegung Kessel versus Bedarf blieben mir nur wenige Moeglichkeiten Kosten b.z.w. Energie zu sparen.
Der jaehrliche Bedarf an Raumwaerme liegt bei 45kWh/m2.
Das heisst den relativ jungen Kombikessel rausreissen und durch einen mit niedrigerer Leistung zu ersetzen. Solch einen Kessel gibt es aber nicht. LPG+Kombikessel mit Heizleistung von max. 3kW. Habe keinen gefunden, weder im Fachhandel oder im www..
So. Weiter isolieren? Oder ST einsetzen?
Die Hausfassade ist mit Holzschalung als Wetterschutz verkleidet. Runterreissen und entsorgen, Vollwaermeschutz und neuer Putz/Verkleidung waere eine Alternative, aber teuer und arbeitsintensiv.
Also ST. 6000l Tank aus PE Kunststoff, die effizientesten und billigstem Kollektoren. Zusammen €10.000 bei Selbsthilfe.
Jetzt, nach einem relativ strengen Winter, hat sich der Gasverbrauch um 1 Drittel verringert(37.5% ueber den Durchschnitt wenn man die Heizgradtage hochrechnet).
Durch die Behebung eines Fehlers bei der technischen ST Installation werde ich im naechsten Winter auf etwa 50% Einsparniss LPG kommen. Zur Zeit betreagt der berechnete Luftaustausch im Haus etwa 2.6 Wechsel/h, also 4-5 mal soviel wie im PH als Hoechstwert zulaessig. Da haendisch 2x taeglich gruendlich ueber Tueren und Fenster gelueftet wird. Mittels Lueftungsrueckgewinnung (wird diese Jahr installiert) hoffe ich so auf unter PH Niveau zu kommen, also von ca.30kWh/m2a auf unter 15kWh/m2a.
Geplant sind 2 Lueftungswaermetauscher der billigsten Sorte, ca. €800.- zusammen.

So wurde durch den Einsatz von €10.000 ST der Energiebedarf von 45kWh/m2a auf etwa 30kwh/m2a gedrueckt.Jetzt mach' ich diese Jahr noch ein Drittel mit €800.-, also auf etwa 15kw/m2a.

Durch Anlagenverbesserung (um die €100.-) wird die winterliche Ernte der ST Anlage verbessert, der jahreszeitliche Ertrag gesteigert und so der Heizenergiebedarf auf ca. 10kWh/m2a gedrueckt. Die letztere Zahl ist spekulativ und nicht berechnet.Weitere gemessene Ergebnisse gibt es also erst naechstes Fruehjahr.


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  •  heinbloed
1.5.2009  (#15)
Monatliche Kosten.@Gast Karl:
"Monatliche" Kosten sind fuer LPG Brennstoff (€450.-/a fuer 1.300l geteilt durch ca.15 Monate) = €30.-. Mtl.Kosten vor ST Installation, jetzt nach ST Installation €20.-/mtl. incl. WW Versorgung.
Die Umwaelzpumpe vom Kessel laueft bei LPG Betrieb auf 90Watt/h, bei Solarbetrieb der Heizung auf 40Watt/h.
Die Solaranlage laeuft "energieautark", also ohne Netzversorgung, ueber direkten PV Antrieb.

Nach der Installation von Lueftungsrueckgewinnung und Verbesserung der ST Installation werden die Betriebskosten bei unter €10.- mtl. liegen, hoffentlich.Hinzu kommt die jaehrliche Wartung des Kessels von ca. € 100.- und geschaetzte Stromkosten fuer die Umwalzpumpe ca.€ 15.-/a.Sowie die geplante LWR Anlage nochmal € 30.-/a fuer Strom.
Also mit spitzem Bleistift jetzt € 415.-/a (ca.€ 35.-mtl.), ab naechstes Jahr ca.€ 265.-. Also monatlich ca. € 23.-.

Vielleicht erwaehnenswert: Der LPG Tank ist Eigentum, also nicht gemietet, daher kostet das LPG nur etwa die Haelfte vom marktueblichen "Dealer"preis. Etwa so teuer wie Heizoel/kWh.
Alle Anlagenteile wurden bar finanziert d.h. ohne Aufwendungen fuer Zinsen.

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  •  Noldman
1.5.2009  (#16)
@heinbloed - Die Basis eines Null- oder Plusenergiehauses ist ein Passivhaus. Das PHPP wird also auch weiterhin Sinn haben. Null- oder Plusenergiehaus besagt ja nur ob am Gebäude selbst soviel oder mehr Energie ERZEUGT wird als verbraucht. Das hat aber mit der Dämmung, Lüftung ect. nur am Rande zu tun. Die Basis ist wie schon geschrieben das Passivhaus. Mehr hat aber derzeit und wahrscheinlich auch in vielen Jahren keinen Sinn. Einfach deswegen weil bei noch geringerem Heizwärmebedarf dann im Sommer Kühlkosten auftreten die einen weiteren Vorteil wieder zunichte machen.

Und gerade bei Null- oder Plusenergiehäusern machen Wärmepumpen Sinn (und nicht die Kompaktgeräte von denen Sie ständig im Zusammenhand mit Passivhäusern sprechen; Abluftwärmepumpen haben eine schlechten Wirkungsgrad und man kommt zunehmend davon wieder ab). Bei Null- doer Plusenergiehäusern dann in Kombi mit Photovoltaik oder einer kleinen Windkraftanlage, .......

Ihre Anlage ist ein gutes Beispiel wie es sich ökonomisch nie rentieren kann. Da sie Unternehmer sind müssten sie öfters schon Amortisationsrechnungen für die weitere Planung ihres Unternehmens durchgeführt haben. Einer geringen Einsparung von jährlich 150€ stehen Investitionskosten von ca. 11.000€ gegenüber(bei denen noch nicht mal Alternativen wie Sparbuchzinsen die allein schon die Einsparung ausmachen, ect eingerechnet sind). Selbst bei einer extremen Verteuerung von Energiepreisen, kann sich derartiges innerhalb der Lebensdauer der Anlage nicht amortisieren.
Sie hatten bisher keinen Puffertank. Ein billiger Puffertank wäre eine sinnvolle Investition gewesen und hätte allein wegen der verringerten Taktzeiten, höheren Ausnutzung der Verbrennungswärme/Kessel, damit einhergehende längere Lebensdauer der Anlage schon eine Einsparung gebracht (Was jetzt tatsächlich Einsparung durch Solar und was durch den Pufferspeicher ist müsste man erst nachrechnen).

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  •  Gast Karl
1.5.2009  (#17)
@heinbloed - Leider haben die wengisten Menschen die Möglichkeit, alles selber zu installieren, wie sie.
Aber für eine monatliche Einsparung von 10€ eine Investition von 10000 € in ST zu tätigen, was bei Handwerker-Einsatz weit mehr gekostet hätte, bestätigt meine These, dass ST ökonomischer (nicht unbedingt ökologischer) Schwachsinn ist.

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  •  mister.zero
1.5.2009  (#18)
Um diesen Disput ein ende zu setzen, - wenn mann viel sonne hat = Solarkollektoren, wenn mann viel schatten hat = WP !! Hört sich einfach an und ist auch so !

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  •  heinbloed
1.5.2009  (#19)
@noldman - Das Argument "das lohnt sich nicht, weniger waere mehr gewesen" hoere ich seit 30 oder 40 Jahren: der Besitz eines Eigenheimes lohnt nicht, die Isolierung mit 45mm EPS lohnt nicht, die Isolierung mit 80mm EPS lohnt nicht, der Niedertemperaturkessel lohnt nicht, der Brennwertkessel, die 4m2 Solaranlage, das PH undsoweiter und so fort.
Und alles lohnte sich trotzdem !!
Was die Ersten als 'finanzielles Abenteuer' einbauten hat nicht nur den materiellen Wert der Immobilie gesteigert.

Wie verkauft sich ein Haus ohne Energierechnung aber mit hohem Komfort?
Wie steht man bei der Bank da wenn man eine Hypothek braucht, einen groesseren Kredit und ein derartiges Gebauede als Sicherheit anzubieten hat? Wenn man die monatlichen Raten ohne Ruecksicht auf hohe Nebenkosten schneller abstottern kann, wenn die Heizkosten den Rentner nicht zum Sozialfall werden lassen?

All das rechnet sich nicht?
Ich denke in Generationen,also nachhaltig. Und dementsprechend versuche ich meine Investitionen zu taetigen, moeglichst nachhaltig. Andere kaufen sich Lotterielose, es koennte sich ja lohnen...
Ich kann nicht behaupten das Geld verdienen/ausgeben (fuer was auch immer) dem Klimaschutz dient. Wir leben in einer monetaeren Zwangsgemeinschaft, jeder Konsum, jedes Erwirtschaften von Kapital hat negative Folgen.
Bloss man kann den Schaden den man selbst anrichtet minimieren oder auch maximieren. Und die nachhaltige Anlage ist halt das kleinere Uebel...

@Gast Karl:
Die Einsparung von €10.-im Monat ist nicht ganz korrekt. Wie gesagt die Umwaelzpumpe laueft jetzt langsamer, die Brennernutzung verringert sich-und damit die Wartung-, der Zeitrahmen der mir zu spekulativen Zwecken (Einkaufspreis) am LPG-Markt zur Verfuegung steht erweitert sich. Letztes Jahr waere ohne Solarinstallation mein Tank ausgerechnet zum Hochpreis von knapp € 1.-/l im Juni/Juli leer gewesen, dank Solarinstallation konnte ich ein halbes jahr laenger warten mit dem Bestellen und bekam dann im Januar den Liter LPG fuer gerede mal 40 cents. Also im ersten Jahr der Inbetriebnahme prompt € 650.- effektiv gespart ! Plus die ohnehin kalkulierten jaehlichen Einsparungen also knapp ein Tausender.
Wenn sich das noch 10 mal wiederholt dann hat sich die Anlage sehr schnell amortisiert. Wenn....
Aber diese 'Regel' das gut angelegtes Geld sich von selbst verzinst kennen die welche ihr Haus beizeiten isolierten, sich den hoch effizienten Kessel kauften und aus der teuren Mietwohnung auszogen sicher ohnehin noch aus persoenlicher Erfahrung. Was als frueher von kerzfristiger denken Zeitgenossen als Verschwendung betrachtet wurde hat sich nachhaltig angelegt zig-mal bezahlt gemacht.

Haette ich nur damals mein Erpartes als Festgeldkonto bei der islaendischen Kaupting Bank angelegt.... 6.5%
Zinsen!(smiley)

Meine Solaranlage war uebrigens absolut subventionsfrei, also es wurde nicht der verschuldete Waehler zur Kasse gebeten. Wer aber diesen Weg nicht scheut kann die selbe Anlage statt fuer €10.000 auch fuer €3.000-4.000 haben.
22m2 Absorberflaeche fuer €5.500.-brutto(8 Stueck 'Sunshore'Kollektoren) auf dem freien Markt-so habe ich sie eingekauft- ergeben netto, nach Subventionierung- ....wieviel? Bei €300.-/m2 Subvention.... geschenkt!!
Den Tank kann nun wirklich jeder selbst isolieren, EPS Platten lassen sich sehr leicht kleben.
Bleibt also nur der Tank, die Station, ein PV Modul fuer €180.-(Schwachstrom, kein Elektriker oder Erdkabel noetig). Kabel in die Pumpe einstecken und bei Sonnenschein laeuft die Pumpe (wann sonst?).
Wartung? Warum?
Glycolfrei, druckfrei,Sensoren/Sondenfrei.
Wer mit Verrohrungen nicht gut umgehen kann braucht nur einen Klempner anzuheuern. Viel kann der nicht falsch machen.
Wer eine Ikeakueche selber aufstellen kann der kann auch eine Solarthermieanlage installieren.
Die Kueche macht sich allerdings nie bezahlt, Mc Donalds ist billiger....(smiley).



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  •  heinbloed
1.5.2009  (#20)
Viel Sonne, viel Schaten.. - Mister zero hat's irgendwie auf den Punkt gebracht, aber daneben.
Z.B. in Deutschland gibts keine Subventionen mehr fuer WPs ohne die Einbindung von z.B.Solarthermie....Eine
Systemarbeitszahl(COP) von mindestens 4 ist erforderlich, andernfalls ist die WP WP [Wärmepumpe] ineffizient. D.H. die WP WP [Wärmepumpe] im Schatten lohnt dort nicht, hier nicht...
Dann besser gar nichts machen?

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  •  Umwelttechniker
5.5.2009  (#21)
..so jetzt gebe ich auch noch meinen senf dazu. Die antwortbeträge sind ja schon wahnsinnig lang. hab mir daher nicht alles durchgelesen. Um mal das thema wp zur seite zu schieben. ich weiß im moment noch nichts wegen einer solarpflicht. sollte es dennoch so sein dann stelle ich mal die frage: Was ist wenn man einen holzvergaser einbaut? und man zb. gar keine kosten für das holz hat, weil man selbst einen wald besitzt. @heinbloed wie rechnet sich dann die solaranlage? der komfort sei mal dahin gestellt! wieso sollte jemand dazu gezwungen werden eine solaranlage einzubauen. Egal für welche heizart man sich entscheidet. ich finde die idee mit der solaranlage auch gut und habe auch selbst 15m² installiert. doch ich finde es nicht gerecht wenn man mit solchen mehrkosten konfrontiert werden muss.

Gruß
umwelttechniker

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