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Schimmel auf abgehängter Decke während Estrich ausheizen

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  •  michl
27.12.2019 - 8.7.2020
43 Antworten | 16 Autoren 43
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Hallo liebe Forumsmitglieder,
einiges wurde bereits hier im Forum bzgl. Schimmelbildung während der Estrich-Ausheizphase diskutiert. Zu meiner "speziellen Darbietung" des Schimmels habe ich allerdings noch nichts gefunden.

Wir haben vor 25 Tagen einen Calcium-Sulfat-Fliesestrich bekommen. - 245m2. (KG und EG)
Nach 10 Tagen haben wir mit dem Ausheizen (sehr langsame Rampe, Tag 15 stehen wir aktuell bei 24-25Grad Vorlauf) begonnen.

Wir haben zwar immer brav stoß gelüftet, durch das feuchte, regnerische Wetter der vergangenen 2 Wochen war der Trocknungseffekt aber leider bescheiden.

Ca. 5-6 Tage nach Beginn des Ausheizens haben wir durch den entstehenden Wasserdampf erste Schimmelbildung an der bereits angebrachten, abgehängten und verspachtelten Decke erkannt. Auch die Decke haben wir dann gewischt, damit sich keine Tropfen mehr bilden.
Wir haben nun auch 3 Bauentfeuchter organisiert, die seit 5 Tagen durchlaufen.

Mein Trockenbauer meint, das ist normal, und der Schimmel ist nur oberflächlich und wird dann abgewischt. (mit Alkohol, Schimmelentferner oder Spiritus kann man dann noch schauen...)
Er hat auch bei der Entscheidung den Trockenbau vor dem Estrich gemeint, dass kann passieren, macht aber nichts, da braucht man sich keine Sorgen machen und das machen viele so, damit der Estrich durchs spachteln nicht verunreinigt wird.

Trotzdem bildet sich meiner Wahrnehmung nach genau entlang den Profilen der Deckenhalterung für die Rigipsplatten der Schimmel. Es wird zwar seit den Entfeuchtern flächenmäßig nicht mehr, aber dort wo er ist/war, wird es schwarz.

Jetzt ist meine Befürchtung, dass die feuchte Luft durch die vorbereiteten Spot-Bohrungen an die Kalte EG-Decke kommt (Dachboden ist noch nicht gedämmt, folgt nach der Weihnachtssperre im Jänner) und an den kalten Metall-Profilen kondensiert...
Ist das vorstellbar? Soll ich den Trockenbauer sagen, er soll ein paar Platten wieder abmontieren? Denn das ist ja dann nicht mehr "oberflächlich" durch die Wassertropfen, sondern würde von dem Hohlraum zwischen Ziegeldecke und Rigipsplatten kommen...

Oder trocknet das mit den Bauentfeuchtern mit?

Würde mich "freuen" wenn einer dasselbe Problem bereits gelöst hat und seine Erfahrungen mit mir teilt. Bilder kann ich gerne mit Wissenden per PN teilen.

MfG Michael

  •  heislplaner
  •   Gold-Award
28.12.2019  (#21)
das kann laut NTWK doch gar nicht sein 😉

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
29.12.2019  (#22)
man könnte jetzt eine grundsatzdiskussion starten von fließestrich vs zementestrich usw, aber wenn ein raum als dauerhaft beheizt definiert ist hat der fließestrich sinn, trotz gipsanteile und hohen feuchteeintrag in der bauphase.

wofür ich kein verständnis habe ist die reihenfolge der baufortschritte. die abgehängte decke sollte man immer möglichst nach dem estrich machen. allein schon weil da die handwerker mit der leiter viel herumsrpingen müssen, hat das sinn einen boden ohne installtionen und hindernisse zu haben. und auch wegen der restfeuchte die vorhanden ist, wenn man gipskartonplatten (gips=feuchteaufnehmend und feuchteempfindlich) einsetzt.

wenn der schimmel nur oberflächlich ist: chemisch bekämpfen. wenn irgendwo auf einer rückseite der gk-platten schimmel vorhanden ist: sorry, bitte gk-platten tauschen! materialaufwand is ja nicht so teuer, zeitaufwand ist halt enorm.

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  •  NTWK
  •   Gold-Award
29.12.2019  (#23)
vorschlag: jetzt tun wir einmal in ruhe schön trocken lassen und schaun uns ohne vorzeitige "bauteilöffnungen" das ganze erst im mai wieder an. dann werden schimmel und hysterie verschwunden und meine kritiker verstummt sein.

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  •  LeFalcon
  •   Bronze-Award
29.12.2019  (#24)
@NTWK
Mein Post galt schlicht als praktisches Beispiel zur Hilfestellung für andere.
Selbst bei einer warmen Decke, einem Zementestrich, Entfeuchter und Lüften hat es mir die frisch fertiggestellte Abhängung im Keller erwischt.
Hysterie ist bei mir keine da - Ärger schon eher weil man am Bau ständig als Nichtprofi ein wenig belächelt wird, schlussendlich aber oft Recht behält.
Möglicherweise war ich bis jetzt zu umgänglich..
In meinem Fall werde ich die Unterkonstruktion tauchschen lassen weil ich keinen Schimmel auf der Holzlattung aktzeptiere, jetzt fängen halt sicherlich die Diskussionen an, vonwegen ist ja halb so schlimm und wer zahlts.
Du kannst gern zu mir kommen und Hand anlegen.

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
29.12.2019  (#25)
und nicht vergessen: garantievereinbarung von NTWK erstellen lassen

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  •  michl
29.12.2019  (#26)
@­LeFalcon
Auch ich werde es dann öffnen lassen aber noch 2-3 Wochen zuwarten. Vorher haben die Firmen eh noch geschlossen...

Ich werde versuchen zu argumentieren, dass es mir empfohlen wurde vor dem Fließestrich zu machen und alles darauf hindeutet dass sehr wohl Schimmel in der Installationsebene aufgetreten ist. (du kannst es ja bereits beweisen)
Vielleicht bekomme ich ja einen Deal hin:
Falls nichts darunter ist, zahle ich, falls etwas drunter ist der Trockenbauer...
Mit schlechtem Lüften hat es bei mir definitv nichts zu tun, und dass meine EG Decke nicht gedämmt war, war vorher klar.

Mit der Beschwerde fange ich aber beim Baumeister an, da er ja offiziell der Auftraggeber war.

Falls ich auf den Kosten sitzen bleibe, dann werden wir wohl selbst die neuen Platten montieren und spachteln...

Aber mal sehen welches Bild sich zeigt...

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
29.12.2019  (#27)
Bei solchen Fragen würde ich mich zuerst an den Gipskartonplattenhersteller bzw generell an den Baumaterialproduzenten wenden-
deren Angaben zu Baustellenbedingungen und zur Materialverarbeitung sind in aller Regel einzuhalten und entsprechen üblicherweise den aktuell gültigen Normen-
Abweichungen davon gehen zu Lasten des Verarbeiters und dürften schwierig zu begründen sein..

Andreas Teich


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  •  Turbissimo
29.12.2019  (#28)
Wie sollte man dann in meinem Fall vorgehen?

Offener Dachstuhl (beheizter Wohnraum), der nach Zellulosedämmung mit GK Platten beplankt wird. Da ich ja mit den Zwischenwänden an die GK Platten des Dachstuhls anschließen sollte (um durchgehende Dampfbremse zu gewährleisten) ist es unmöglich die GK Platten erst nach Innenputz und Estrich aufzubringen. 

Oder sehe ich das falsch?

Die einzige Möglichkeit wäre mit den Zwischenwänden direkt an die Rauschalung zu fahren. Wobei mir davon dringend abgeraten wurde (Wärmebrücken und keine durchgängige Dampfbremse).

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  •  LeFalcon
  •   Bronze-Award
29.12.2019  (#29)
Dabei gibt es auch kein Problem da du hinter den Ginpskartonplatten zur Dämmung ja keinen Zwischraum hast.
Die GKP sind grundsätzlich ja an sich nicht problematisch.

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
29.12.2019  (#30)

zitat..
Turbissimo schrieb: Da ich ja mit den Zwischenwänden an die GK Platten des Dachstuhls anschließen sollte

Oder du machst als Unterkonstruktion für die GKP eine Lattung, dient zugleich als Installationsebene.
Dann kannst die Zwischenwände bis zur Lattung hochziehen und später die Platten montieren.

Aber wie von LeFalcon beschrieben, sollte das bei der Dämmung kein Problem darstellen.

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  •  michl
31.12.2019  (#31)
Hallo,
folgendes konnte ich in der Zwischenzeit nach Telefonaten mit einem Rigips-Fachberater und einem Bausachverständigen klären:
- Das Anbringen der abgehängten Rigipsdecke ist erstmal zulässig. Auch bei Fließestrich.
- Allerdings schreibt die Ö-Norm 3415 (Richtlinie für das Verarbeitung von Gipskartonplatten), dass nach dem Verspachteln keine Tätigkeiten mehr durchgeführt werden sollen, die die Feuchtigkeit im Raum extrem erhöhen -> wie das Einbringen eines Estrichs bzw. nur unter ausreichender Belüftung. (was im Winter wegen der Minusgrade nicht gegeben sein kann)

Das zeigt, dass das Verspachteln vor dem Estrich nicht üblich ist und normalerweise auch nicht gemacht wird und insbesondere im Winter nicht gemacht werden sollte, wenn die Fenster nicht ständig geöffnet werden können um die Feuchtigkeit schnell genug hinaus zu bekommen. Die Spachtelmaße kann auch - durch die unterschiedliche Saugfähigkeit, Materialbeständigkeit den Ausschlag geben, dass der Schimmel verstärkt an den Stößen auftritt.

Da meine Trockenbaufirma derzeit nicht erreichbar ist, habe ich mit dem Bausachverständigen besprochen, dass eine Öffnung zwar erfolgen muss um die Lage in der "Installationsebene" zu kontrollieren, allerdings nur in Absprache mit der Trockenbaufirma um Gewährleistungsansprüche nicht zu verlieren.
Darüber hinaus könnten nach konpletter Trocknung des Estrichs und der nächsten Heizperiode in trockener Luft die Gipsplatten durch die "vorstrapazierte" Spachtelmasse reißen und eine Nacharbeit zu einem späteren Zeitpunkt macht es kompliziert.

Je nachdem ob Schimmel auch in der Hohlraum zwischen GKP und Ziegeldecke ist, werden wir dann entscheiden wie wir weitermachen. Es könnte bei meinen ungünstigen Umständen (nicht gedämmte oberste Geschoßdecke und Kondensierdung der warmen, feuchten Raumluft am kalten Ziegel) auch das Tauschen aller Platten bedeuten.

Ob in meinem Aufbau eine Dampfbremse notwendig ist kläre ich noch mit meinem Ziegeldeckenlieferanten und dem Zelluloselieferanten.
Meine Annahme ist aber nein, da der Aufbau diffusionsoffen gestaltet ist.
GKP Platte, ca. 15cm Hohlraum (luftdicht verarbeitet), Ziegeldecke 17cm, Aufbeton 5-6cm, 25-30cm Zelluloseschüttung, hinterlüfteter Dachstuhl mit Walmdach.

Interessiert hier wem der Fortschritt bzgl. dieser Sachlage?
Dann würde ich euch auf dem Laufenden halten.

LG

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
31.12.2019  (#32)
Danke für die Info michl. Gleich vorweg, bitte halte uns auf dem Laufenden. Alleine schon wegen all der (stillen) Mitleser. 

Zur Gesamtsituation und meinen Posts möchte ich nur sagen: q.e.d.

Einen guten Rutsch und viel Erfolg bei deiner abgehängten Decke.

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  •  LeFalcon
  •   Bronze-Award
22.1.2020  (#33)
Ein Update zu meinem Fall:

Ich musste die komplette Abhängung im Keller wegen Schimmels auf den Holzlattungen und den Gkp erneuern.
Trotz warmer Betondecke zum EG und unverspachtelten Platten hats mir die Feuchtigkeit dahinter gefangen und da half dann auch kein Lüften und auch kein Entfeuchter.

Gleiches Spiel über/neben der provisorischen Eingangstüre wo es kalt rein kam und dem Kellerabgang wo die Platten nah an der Betonaussenwand angebracht waren.

Mein Holzbauer und mein Baumeister haben sich zusammengesprochen und haben die Reparatur diese Woche durchgeführt. 
Die Zwischenräume wurden zudem ausgedämmt und überall wo Holz und Beton zusammenkommen wurde eine EKV dazwischen aufgeklebt.

Zudem heize ich das Haus derzeit bei 16* um eine Auskühlung und weiteres Kondensat zu vermeiden.


Dank dem Forumsbeitrag hab ich überhaupt erst reingeschaut in die Abhängung - sonst wär es zugespachtelt und gemalt worden und erst viel später als richtiges Problem wieder aufgetaucht! Stellt sich halt die Frage bei wievielen das gleiche Problem besteht, es aber keiner weiss..?!

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
22.1.2020  (#34)
Danke für die wichtige Info!
Darum ist es so wichtig, dass verharmlosende Beiträge und Kommentare (zb von NTWK) unbedingt richtig gestellt werden.
Manchmal kann man natürlich zu übergenau sein und gewisse Dinge wären nicht notwendig - aber lieber zweimal kontrolliert und hingeschaut als alles als lächerliche Normverliebtheit hinzustellen und lächerlich zu verharmlosen!
Ich mach mich hier bei manchen sehr oft unbeliebt deswegen (NTWK, Traicampi)- aber wie man sieht macht es Sinn. Es kann ja eh jeder für sich selbst entscheiden ob man Dinge richtig erledigt oder wie man selber denkt.
Falsche Dinge hier aber stehen zu lassen ist verantwortungslos für die zukünftigen und stillen Mitleser.

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
22.1.2020  (#35)
Gerade bei solch heiklen Themen hat das Informieren Sinn - zu spät wahrgenommen kann Feuchtigkeit oder Schimmel großen finanziellen und gesundheitlichen Schaden anrichten!

zitat..
heislplaner schrieb: Ich mach mich hier bei manchen sehr oft unbeliebt deswegen (NTWK, Traicampi)- aber wie man sieht macht es Sinn.

 Wenn ich frech wäre, würde ich sagen "der Ton macht die Musik" - frech bin ich aber nichtemoji
Lg Jürgen 


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  •  Hobbyplaner
  •   Bronze-Award
22.1.2020  (#36)

zitat..
LeFalcon schrieb: Trotz warmer Betondecke zum EG und unverspachtelten Platten hats mir die Feuchtigkeit dahinter gefangen

MMn liegt das Problem hauptsächlich an den unverspachtelen Platten sowie an nicht luftdicht verschlossenen Öffnungen/Bohrungen/Durchführungen.
Der Karton an der Sichtseite ist zumindest leicht imprägniert und gering Wasserabweisend. An der Rückseite ist er dicker, rauer und voll saugfähig. Wozu das führt ist mittlerweile leider bekannt.


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  •  michl
6.7.2020  (#37)
Auch ich möchte nach ca. 6 Monaten ein Update zu meinem Fall geben:
Baumeister und Trockenbauer waren beide vor Ort und wir haben die Decke stellenweise geöffnet. An allen Stellen war oberseitig (im Installationsraum) kein Schimmel und die Platten die wir durchgebrochen haben war nicht feucht.
Trotzdem hat mir der Gipskartonhersteller gesagt, dass die Platten zwar vor dem Estrich montiert werden können, allerdings erst nach dem Austrocknen gespachtelt werden dürfen.

Deshalb haben wir uns mit dem Trockenbauer drauf geeinigt dass die gesamte gespachtelte Fläche geschliffen, mit Antischimmelmittel bearbeitet wird und danach wieder gespachtelt wird. (auf seine Kosten) 
Nach mittlerweile 4 Monaten ist alles ok, ohne und die schlimmsten Befürchtungen sind wohl nicht eingetreten!

Trotzdem würde ich es in Zukunft anders machen/empfehlen.
Zuerst Estrich, danach GK-Platten.

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  •  NTWK
  •   Gold-Award
6.7.2020  (#38)

zitat..
michl schrieb: Nach mittlerweile 4 Monaten ist alles ok, ohne und die schlimmsten Befürchtungen sind wohl nicht eingetreten!

freut mich für dich michl, und wieder hat sich so eine "schwarzmalerei" der oberexperten in luft aufgelöst. grosses bravo an heislplaner, hobbyplaner, rabaum&co .🤪

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  •  heislplaner
  •   Gold-Award
6.7.2020  (#39)
wenn Lefalcon deinem Rat gefolgt wäre, dann gute Nacht - du checkst es einfach nicht!!
großes Bravo du Baugott

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
6.7.2020  (#40)

zitat..
rabaum schrieb: NTWK ist hier bekanntermaßen der Schutzpatron der Pfuscher...

und solange er hier in diesem hochstehenden forum weitertrollt werden andere ihn mit fakten korrigieren.
das zeichnet das ESH ESH [Energiesparhaus]-forum aus und sichert das niveau...

jedes theater hat halt seinen kasperl ...

das ist das schöne an falscher information: sie bietet die perfekte gelegenheit zur korrektur...

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  •  NTWK
  •   Gold-Award
7.7.2020  (#41)
grinsen, genießen, schweigen......😊

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