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Schimmel an Decke ueber Dusche - Ursachenforschung

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  •  prei
22.5. - 27.5.2022
15 Antworten | 5 Autoren 15
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Hallo zusammen,

Wir leben seit etwa 3 Monten in unsrem gekauften 1970er Haus. Vor kurzem haben wir kleine Schimmel Punkte gefunden. Wir haben festgestellt das der Duschventilator zwar ein surrendes Geraeusch von sich gibt, aber sich eigentlich nicht mehr dreht. Nach dem Tausch wollte ich heute die Schimmelpunkte entfernen und habe dazu oberflaechilich Farbe entfernt.
Die grosse Ueberraschung .. darunter vieeeel mehr Schimmel, komplett unsichtbar unter der Farbe.

Was mich wundert ist das es so wirkt als waere der Schimmelt am staerksten auf der Decke (gedaemmt mit 15cm EPS), und nicht an der Aussenwand (nur 30cm LECA, ohne extra Daemmung). Am Dach wirkt alles soweit trocken, bis ich unter die EPS Platten geschaut habe. In diesem Bereich ist die oberste Platte trocken, dann erkennt man bereits Feuchtigkeit zwischen den Platten und die unterste Platte ist richtig vollgesoffen mit Feuchtigkeit. Also richtig viel, die EPS Platten sind jetzt arg schwer, und nicht nur an der einen Stelle ueber der Dusche sondern ca 2m drum herum auch.

Dachaufbau waere prinzipiell von unten nach oben - Farbe, Putz, Beton, Plastikfolie (schaut an den Raendern hervor - unsicher was es genau ist), Estrich,  EPS Platten.

Ist es moeglich das die Feuchtigkeit von der Dusche aus aufgestiegen ist, durch die Decke, und dann in der EPS Platten?

  •  taliesin
  •   Gold-Award
22.5.2022  (#1)

zitat..
prei schrieb: Ist es moeglich das die Feuchtigkeit von der Dusche aus aufgestiegen ist, durch die Decke, und dann in der EPS Platten?

Nur wenn der Aufbau nicht luftdicht ist.

zitat..
prei schrieb: Farbe, Putz, Beton, Plastikfolie (schaut an den Raendern hervor - unsicher was es genau ist), Estrich, EPS Platten

Eigentlich wäre der beschriebene Aufbau diffussionstechnisch in Ordnung.

Warme Luft im Dachraum würde Unmengen Kondensat erzeugen, die dann natürlich auch auf die unterste Platte sinkt und diese absaufen lässt.

Wohin führt die Lüftung? Durch die Wand? Ev. wird die warme Abluft irgendwie in den Dachraum gedrückt. Warme Luft steigt auf und kondensiert an kalten Flächen.

Mach ein paar Bilder, manchmal entdeckt man ein Detail.

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  •  cacer
  •   Gold-Award
23.5.2022  (#2)
dachraum vermutlich unbeheizt?

so lange der lüfter funktioniert hat, wurde vermutlich die feuchtwarme luft nach draußen gefördert.
ohne lüfter sucht sich die feuchte luft andere wege und kondensiert sofort, wenn sie unter taupunkt abgekühlt wird.

zitat..
prei schrieb: sondern ca 2m drum herum auch.

bei 3 bzw weiter drum herum nicht mehr?

untersuche mal die rohrdurchführung vom ventilator.
die muss vom duschbereich bis nach draußen luftdicht eingebaut sein.
außerdem muss die rohrführung selbst auch dicht sein. (nicht, daß auch noch regen von oben reinläuft oder rohrinneres kondensat irgendwo austreten kann)

hört sich für mich auch an, also ob da jemand dick farbe drauf gepinselt haben könnte, um den schaden zu verstecken.

also rohrführung kontrollieren/abdichten(luftdicht),
eps vorläufig ausbauen und ebene trocknen ( entweder reicht die sommerhitze einige wochen aus, oder trockner im dach aufstellen),
funktionierenden lüfter einbauen,
verschimmelte schichten entfernen.

edit: sicher, daß zwischen beton und estrich nicht noch eine dämmung liegt?
die könnte dann auch nass sein.

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  •  prei
23.5.2022  (#3)


2022/20220523160617.jpg


2022/2022052381260.jpg
Hallo,
Danke für die zahlreichen Antworten. Das Lüftungsrohr geht direkt raus und ist dicht. 

Unter dem Estrich sollte nichts sein, nur diese Plastikfolie.

Feucht ist es oben nur in dem aufgemachten Bereich. Direkt unter diesem Rohr war es trocken.

Hier noch 2 Bilder. 

Danke für die Hilfe,
Lg Peter

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  •  SelbstGebaut
  •   Bronze-Award
24.5.2022  (#4)
Hallo Prei,
ich hätte hier 3 Hypothesen im Angebot:
Hypothese1:
Könnte mir vorstellen, dass Feuchtigkeit zwischen Wand und Decke aufsteigt. Je nachdem wie hier der Abschluss gemacht wurde. 

Hypothese 2:
Es könnte aber auch sein, dass die Feuchtigkeit durch die Entlüftung raus kommt, an der Hauswand aufsteigt -> vom Dachvorsprung aufgefangnen wird und entlang der Dachziegel innen aufsteigt. Dort kondensiert die Feuchtigkeit und tropft auf die EPS Platten.

Hypothese 3:
Zufälligerweise hat ein Dachziegel genau dort einen Riss und bei Regen tritt Feuchtigkeit ein. Du hast keine 2te Dichtebene (Rauschalung + Unterspannbahn) da könnte dieser Fall eintreten. Sieh dir mal das Holz an. Hat es in dem Bereich dunkle Wasserflecken?


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  •  prei
24.5.2022  (#5)
Hi SelbstGebaut,

Wenn es Hypothese 2 oder 3 ist würde ich das an Wasserflecken erkennen können? Ich würde heute mit eine Brause probieren möglichst von oben draufzuregnen um zu sehen ob dort irgendwo Wasser reinkommt. Das wäre dann Variante 3.

Hast du eine Idee wie ich Idee 1 verifizieren könnte?

Etwas das mir noch sehr unklar ist, ist diese Plastikfolie zwischen Estrich und Betondachdecke. Diese sollte doch verhindern das Feuchtigkeit aufsteigt. Hat die eine gewisse Lebensdauer? Es ist ja quasi unmöglich herauszufinden ob diese korrekt verlegt ist.
Macht es Sinn Sicherheitshalber eine neue Dampfbremse zu verlegen sobald alles getrocknet ist?

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
24.5.2022  (#6)
Es ist wahrscheinlich, dass die Dampfgeschichte nur bei geringen Außentemperaturen stattfindet und die hast du jetzt nicht mehr.

Die Wasserflecken müssen nicht entstehen, weil es an der abtropfenden Stelle wieder auftrocknet, aber unten am EPS nicht mehr.

Der Putz ist innen rissfrei, oder?

zitat..
prei schrieb: Macht es Sinn Sicherheitshalber eine neue Dampfbremse zu verlegen sobald alles getrocknet ist?

Die 'Dampfbremse' ist an der Stelle eigentlich sinnlos. Ist es eine Hohlkörperdecke (war in den 70er modern) oder wirklich eine Vollbetondecke?

Denkbar wäre auch eine Undichtigkeit im Bereich der Pfette, leider extrem schwierig nachzu weisen.

Wasser von oben ist gar nicht so unwahrscheinlich.


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  •  cacer
  •   Gold-Award
24.5.2022  (#7)
bei starkregen mal im dach beobachten, ob die eindeckung dicht ist.
dann könnten das zufällig auch zwei getrennte probleme sein:

1: schimmel im bad wegen defektem lüfter/wärmebrücke und/oder vermindertem u-wert durch nasse decke darüber

2: nasse decke wegen undichtem dach

zusätzlich halte ich feuchtwarmluft-austritt am lüfterrohr (direkt am lüfter oder in den verbindungen) immer noch für möglich

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  •  cacer
  •   Gold-Award
24.5.2022  (#8)

zitat..
taliesin schrieb: Die 'Dampfbremse' ist an der Stelle eigentlich sinnlos.

seh ich auch so.
die alte folie war eher um den estrich beim einbau nicht weg laufen zu lassen.


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  •  prei
25.5.2022  (#9)
Putz innen ist rissfrei. Die Wand ist prinzipiell in tadellosem Zustand. Wenn ich die Farbe nicht entfernt hätte wäre ich nie darauf gekommen das darunter so viel Schimmel zu finden ist. 

Die Garage ist ungedämmt und sieht stark nach Beton aus. Ich stelle später noch ein Foto rein.

Ich habe gestern mit einem Schlauch richtig viel Wasser raufgespritzt und keine undichtigkeit festellen können. Aber ich werde das wenn es mal wieder stark regnet ansehen.

Hast du eine Idee wie ich prüfen könnte ob es am Lüftungsrohr liegt? Es geht gerade durch die Wand und ist durch ein Metallrohr geformt. Der Lüfter selbst formt ein weiteres etwa 15cm tiefes Kunststoffrohr das von innen in dem Metallrohr steckt.

Nachmals herzlichen Dank für die Hilfe

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  •  cacer
  •   Gold-Award
25.5.2022  (#10)
bei kondensat durch feucht-warme luft sind kleinste undichtigkeiten um das rohr oder an den verbindungsstellen schon sehr schadensträchtig.
so lange der lüfter gut funktioniert, ist das vielleicht kein problem, doch schon kleine undichtigkeiten bringen laufend kondensat in die konstruktion ein.

ist ja nur ne vermutung.
um das zu identifizieren müsste man quasi ein blower door test in dem raum machen oder mit rauch testen.
ein geschultes auge, ob das rohr richtig in der wand abgedichtet ist oder nicht richtig gesteckt, könnts das auch finden.

möglicher weise ist das halt schon ewig eine kältebrücke und hat über die zeit kondensat gesammelt. der vorbesitzer hat dann vielleicht immer nur drüber gepinselt.
ich weiß es nicht.

beschäftige dich mal mit dem taupunkt und feucht-warmer hinterströmung, um mehr verständniss dazu zu bekommen.

vielleicht reicht auch einfach den lüfter zu ersetzen und im nächsten winter ist das problem verschwunden... immer schwierig die echte ursache zu finden.


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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
25.5.2022  (#11)
Vermutlich liegt hier eine (für diese Zeit) typische Wärmebrücke (Kältebrücke) wegen unzureichender oder komplett fehlender Dämmung am Deckenrand  (=Rostdämmung) vor.
Wenn sich dann Kondenswasser an der Wärmebrücke niederschlägt, entstehen die beschriebenen Bauschäden.

Der raumseitige Schimmel erklärt sich durch Kondensatausfall an der kälteren Deckenoberfläche nahe der Außenwand.

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  •  cacer
  •   Gold-Award
26.5.2022  (#12)

zitat..
Hobbyplaner schrieb: Wärmebrücke 

 

zitat..
cacer schrieb: kältebrücke

schande über mich... natürlich wärmebrücke 🤦




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  •  prei
26.5.2022  (#13)
Lässt sich die Rostdämmung nachrüsten?
Ich bekomme bald ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] an die Fassade. Auf dem Dachboden möchte ich Zellulose offen einblasen. Ich bin mir noch unsicher ob ich das Styropor vorher entferne und daraus einen Steg baue oder lasse. Tips?

Weil die Frage wegen Decke war. So sieht es seitlich von der Garage aus wo nicht gedämmt ist.


2022/20220526269639.jpg

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
27.5.2022  (#14)
Vor der thermischen Sanierung ist eine Thermographie (innen und außen) immer sinnvoll, um solche Details zu 'erforschen'. Jetzt ist natürlich nicht die Zeit dafür, 0°C sollte draußen schon haben.

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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
27.5.2022  (#15)

zitat..
taliesin schrieb: Vor der thermischen Sanierung ist eine Thermographie (innen und außen) immer sinnvoll,

+1

Eine Fassadendämmung sollte schon Besserung bringen, sofern keine weiteren unbekannten Baufehler vorliegen.

 


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