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Schadstoffbelastung prüfen lassen?

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  •  Julia73
16.4.2023
4 Antworten | 3 Autoren 4
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Hallo, 

mein Partner und ich haben ein Haus aus den 60er Jahren erworben. Bei uns ist es unfassbar schwer ein Haus zu bekommen, Unbebautes Grundstück nur mit extrem viel Glück. Dir Gemeinden schließen kaum mehr was auf, wegen der Flächenversiegelungs-Problematik. Alte Häuser stehen einfach leer, weil die Eigentümer meistens genug Geld haben. Zudem gibt es hier sehr reiche Familien, die es sich zum Hobby gemacht haben sämtliche "brauchbaren" Häuser aufzukaufen. 
Das Haus war also wirklich ein Glücksgriff. Lage Top, Preis Top und auch Innen würde von der Grundstruktur einiges passen. 

Doch es ist eben ein Haus aus den 60ern und diese sind bekannt für ihre Schadstoffbelastung. Mein Freund ist da eher "Ich sehs nicht, da ist nichts", ich hingegen würde gerne das Haus auf Schadstoffe überprüfen. Ich möchte nicht in einem Haus leben, dass mich auf Dauer krank macht. 

Was ist eure Meinung dazu? 

Vielen Dank schonmal! 

LG 

  •  TiM
  •   Gold-Award
16.4.2023  (#1)
Zuletzt (2021) war dein Haus noch aus den 70ern und asbestbelastet. Schon wieder was neues gekauft? 

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  •  Oromis
16.4.2023  (#2)
Hallo Julia, wir haben ein Haus aus den 30ern, das zuletzt 69 kernsaniert wurde, jetzt in den letzten Jahren mit viel Eigenleistung (kern-)saniert bzw. sind noch dabei. Ich habe mir dabei auch immer wieder Gedanken zu den Schadstoffen gemacht und Proben genommen. Mein Fazit: Je mehr man liest, desto verrückter macht man sich. In der Praxis kümmern sich die Handwerker im EFH-Bereich quasi 0 darum. Wir haben letztendlich einen pragmatischen "Mittelweg" gewählt.

Die Frage ist: Was möchtet ihr an dem Haus sanieren und ändert sich euer Sanierungsvorhaben, wenn ihr evtl. eine Schadstoffbelastung feststellt? Falls ja, dann müsstet ihr entweder einen Schadstoffexperten bestellen, oder eben selbst Proben nehmen. Auch wichtig ist, ob ihr schon im Haus wohnt, wenn ihr es (teil-)sanieren wollt.

Ein Schadstoffexperte würde vermutlich hergehen und zunächst eine Raumluftmessung durchführen, um zu schauen, ob belastete Stoffe in der Luft sind. Das lässt dann evtl. Rückschlüsse auf die Verursacher zu (Parketkleber, Holzschutzmittel, PCB etc.), von denen man wiederrum Materialproben machen würde. Beim Abschluss der Sanierung würde dann nochmal eine Raumluftmessung durchgeführt.

Da bei uns quasi sowieso alles bis auf den Rohbau raus musste, war für uns dann letztendlich eher die Frage, was ändert sich daran, wenn das Zeug schadstoffbelastet ist? Wir haben es dann pragmatisch gesehen: Raus muss es sowieso. Auch viele Dinge, die nicht offiziell schadstoffbelastet sind, sind auch nicht besonders gesund beim Rausreißen/Abschleifen. Ebenso der ganze Staub, der z.B. beim Schneiden von neuen Holzfaserplatten/OSB entsteht, oder der Feinstaub durch die Säcke beim Reinschütten in den Mörteleimer. Eine Firma, die schadstoffsaniert, war für uns zu teuer und ich habe auch noch nie im EFH-Bereich mitbekommen, dass das tatsächlich jemand durchführt (Unterdruck herstellen, etc.).

Wir haben es dann so gemacht: Für rund 800€ einen sehr guten Staubsauger der Klasse H gekauft mit Filterabrüttelung, Ganzkörperanzüge und einen Haufen Masken. Die mit den wechselbaren Filtern und Ausatemventil. Das dann immer brav anziehen beim Entfernen von alter Dämmwolle, Bodenbelägen und Kleber, evtl. belastetem Holz (bei euch wird Blei im Lack eher keine Rolle spielen, aber gesund wird der Lack tortzdem nicht sein) und danach immer gut Duschen. Ein Schleifgerät mit guter Absaugung und durchlässigem Schleifvlies gekauft (z.B. Mirka Abranet) und das dann verwendet. Damit seid ihr zu 99% besser als sämtliche Handwerker, die ihr Leben lang damit arbeiten. Von unseren Handwerkern hat genau einer eine Maske, Gehörschutz und Schutzbrille aufgezogen beim Stemmen für die Wasserleitungen. Elektriker, Stuckateur und sogar der Typ mit der Einblasdämmung etc. nix...

Proben haben wir letztendlich nur von einigen verdächtigen Bodenbelägen genommen (zum Glück alle negativ). Die Balken vom Dachstuhl im OG, die erkennbar mit Holzschutzmittel behandelt wurden und wohl in den 60ern neu kamen, haben wir wieder mit Dampfbremse und Unterkonstruktion eingepackt. Die Balken der Holzbalkendecke zwischen EG und OG waren aus den 30ern und unbehandelt. Die haben wir abgebürstet und sichtbar gelassen.

Übrigens: Die Frage nach Schadstoffe ist meiner Meinung nach beim Verbau auch nicht aus den Augen zu lassen. 

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  •  Julia73
16.4.2023  (#3)

zitat..
TiM schrieb:

Zuletzt (2021) war dein Haus noch aus den 70ern und asbestbelastet. Schon wieder was neues gekauft?

Das hatten wir vor zu kaufen, aber den Zuschlag nicht bekommen. Wie gesagt...ist schwer bei uns. 


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  •  Julia73
16.4.2023  (#4)
@Oromis vielen Dank! Ja stimmt, das meiste wird rausgerissen. Aber die eigene Gesundheit will man ja nicht schädigen, weil man ahnungslos giftiges Material entfernt. Gute Idee mit den Anzügen! Wir wollen den Dachboden ausbauen. Von Holzschutzmitteln gehe ich auch mal stark aus. 
Wollte zwar die Holzbalken sichtbar lassen, aber in dem Fall dann lieber doch nicht.

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