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Sanierung Fassade mit Zellulose, Wer hats gemacht?

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  •  Studebaker
27.11. - 2.12.2019
20 Antworten | 5 Autoren 20
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Hey,

bei mir steht Sanierung an (Dach, Fenster/Tür, Fassade) und bis jetzt hab ich ein Angebot für eine Styro Fassade.
Mich interessiert aber auch die Variante mit der Zellulose-Einblasdämmung.

Hat wer hierzu Erfahrungen, eventuell selber so eine Fassade gemacht?
Mich interessiert vor allem: Kosten emoji , Details zu Fenster-/Türanschluss, Sockelbereich, allg. Info wie aufwändig das so war und ob das für 2 halbwegs begabte Handwerker auch im Selbstbau machbar wäre (ausser das Einblasen und das netzen/Reibputz auftragen)?

Lg, Stude

  •  helyx
  •   Silber-Award
27.11.2019  (#1)
Habe meine gesamte Fassade vom Zimmermann mit Steico-Wall und dann Steico Secure machen lassen. Der grossteil wurde verputzt, ein kleiner Teil dann mit vorgehängter Holzfassade. 
Preise waren bei mir:
- Unterkonstruktion mit Zellulose (24cm): 69€/m2
- Weichfaserplatten (6cm): 37€/m2
- Sockelabschluss 14€/lfm
- Laibungen, Beschattungsnischen 36€/lfm
- Aussenputz 18€/m2
Alle Preise netto vor Nachlässen inkl. Montage.
Bundesland allerdings Vorarlberg d.h. im Osten gehts sicher deutlich billiger.

Machbar in Eigenleistung ist hier sicher viel - ist aber auch sehr zeitaufwendig und je nach Untergrund muss sehr genau gearbeitet werden um dann keine bucklige Fassade zu erhalten.
Bei den Laibungen haben wir Sto Ventec Platten innen aufgeschraubt um bei Spritzwasser keinen Kontakt zur Holzweichfaser zu haben. Sockelbereich die ersten 20cm mit XPS statt Holzweichfaser.


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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
27.11.2019  (#2)
ich habe das gemacht bei einem Haus Bj 1956 allerdings schon im Jahr 2001. Unterkonstruktion mit kammergetrockneten 5/8 Staffeln (2-lagig) verschraubt an Ringankern und Ziegeln. Dämmstärke zwischen 17 und 25cm (sehr bucklige Wände). Raumhohe Abtrennungen, um Setzungen vorzubeugen. Auf die Staffeln sägeraue Diagonolschalung vollflächig. Darauf dann 25mm Holzfaser geschraubt, Beschichtung mit Klebespachtel mit Netz und Silikatputz.
Außer Klebespachtel und Silikatputz wurde alles in Eigenleistung gemacht. Bei gekrümmten Mauern ist das die einzige Möglichkeit der Begradigung. Mit Dämmplätten wäre das ein Horror gewesen. Da hätten wir schon die dreifache Menge an Kleber verbraucht.
Durch die Einblasdämmung gibt es keine Hohlräume und eine sehr gute Winddichtheit, die bei EPS Fassaden immer etwas problematisch ist. Und über die ökologischen Vorteile muss man nicht sprechen.
Insgesamt haben wir für ca. 300m² Fassade ca. 8 Tage zu zweit + Helfer benötigt ohne Fenstereinbau. Diese wurden auch in die Holzfassade eingebaut, um Wärmebrücken zu minimieren.

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  •  Studebaker
27.11.2019  (#3)
Hab auch ca. 300m2 Fassade.
Wenn ich 16cm EPS vergleiche, welche Dämmstärke hätt ich dann mit Zellulose? Die Fenster würde ich dann auch gerne in die Dämmschicht einbauen lassen.

Verstehe ich den Aufbau so richtig (alles direkt auf den bestehenden Putz, im Sockelbereich vorher loses Material abklopfen und ausbessern):

Putz
Staffeln (welches Holz?) in ca. 60cm Abständen vertikal
Dambremse (diffusionsoffen nach aussen)
Bretter horizontal
Holzfaserplatten
Kleberschicht mit Netz
Silikatputz

Habt ihr vielleicht Fotos vom Fenstereinbau? Wie sieht da die Kontruktion aus? Oder zur Eingangstür? Welche Stärke soll ich für die Holzfaserplatten ins Auge fassen?
Die Staffeln werden einfach in die Wand gedübelt, oder brauche ich da so metallene U-Profle, zwecks Möglicheit um Unebenheiten auszubessern? Muss die Zellulose auch hinter die Staffeln kommen, oder ists egal?

Wie habt ihr die Fensterbänke gelöst?

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  •  helyx
  •   Silber-Award
28.11.2019  (#4)
Bei der Dämmstärke kannst du ubakus konsultieren und vergleichen.
Bedenke das du bei der Dämmstärke die Fensterdicke aber dann auch noch Beschattung einplanen musst. Bei 30cm geht sichs natürlich leicht aus und kannst das Fenster auch noch ordentlich überdämmen. bei 20cm bleibt da nicht mehr viel übrig (8-9cm Fensterstock, 8cm Raffstore, Platte über Raffstore etc..
Holzfaserplatten müssen mind. 4cm sein zum Einblasen zwecks der Stabilität. 
Staffeln an die Wand dübeln und passend unterlegen oder mit Metallwinkeln ausrichten.
Die Zellulose sollte dann natürlich alle Hohlräume füllen.
Fensterbänke habe ich mit Sto-Ventec gemacht.
Fotos muss ich dir suchen.

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  •  Studebaker
28.11.2019  (#5)
Ein Teil der Fenster ist derzeit schon eingebaut inkl. sichtbaren Rollkasten. Die würde ich dann vom Fensterbauer, der mir die für den oberen Stock und die EIngangstür einbaut, dann auch nach vorne versetzen lassen.
Hab mir mal dieses ubakus angesehen und meinen Wandaufbau eingegeben. Da kommt ein U-Wert von 0,122 raus bei 25cm Isocell-Zellulose. Denke, dass passt schon,... bin ja derzeit bei 1,635 mit meinem Bestand.

Wie habt ihr die Laibungen der Fenster gedämmt? Da wird wohl keine Zellulose eingeblasen, oder? Ist ja eine viel zu geringe Dicke? Ich finde irgendwie im Internet keine wirklichen Details oder einen Erfahrungsbericht von einem Selberbauer. Hab zwar AnTeMa angeschrieben, da dieser ja sehr viel mit dem Thema zu tun hat, aber der meldet sich leider nicht zurück.

Wegen der Stabilität fürs einblasen. Ich dachte da an eine Streuschalung, danach einblasen und dann die Holzfaserplatten drauf. Denke, das gibt der Wand auch die gewisse Stabilität dass wenn mal ein Fußball gegen die Hauswand knallt, nicht gleich ein Loch drin ist.

Danke aufjeden Fall schon mal für eure hilfreichen Beiträge!
 


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  •  helyx
  •   Silber-Award
28.11.2019  (#6)
Die Holzweichfaserplatten sind sehr stabil - die bringst du nicht zum eindrücken (nicht mit dagegentreten, rennen, fusball etc.).
Wir haben bei den Fensterlaibungen Zellulose von Hand gestopft. Alternativ kannst du natürlich auch Holzfaser etc. nehmen.

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
28.11.2019  (#7)
Hallo!

zitat..
Studebaker schrieb: Putz
Staffeln (welches Holz?) in ca. 60cm Abständen vertikal
Dambremse (diffusionsoffen nach aussen)
Bretter horizontal
Holzfaserplatten
Kleberschicht mit Netz
Silikatputz

Zum Aufbau:
Alter Putz
Dampfbremse
KVH Kantholz (vertikal) als Konstruktion für die Holzweichfaser und für die Dämmung
Holzweichfaser
Putzsystem mit Bewehrung

Dampfbremse muss vor der Dämmebene angebracht sein.

Anstatt der Holzweichfaser könntest du auch eine Hinterlüftete Fassade machen.
Lg Jürgen 


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  •  Studebaker
28.11.2019  (#8)
Dampfbremse zwischen alten Putz und der Zellulose? Habe Bilder gesehen wo die Dampfbremse zwischen Zellulose und Streuschalung/Holzfaserplatten war?
Wie macht man dann den Durchstoß der Schrauben dicht? Oder ist das nicht relevant, da ja die Verschalung runherum eh winddicht/regendicht ist?

Wie dick muss die Fensterlaibung werden? Also wie weit überdämme ich den Fensterrahmen?

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
28.11.2019  (#9)
Warum benötigst du eine Dampfbremse? Die Luftdichtheit und Dampfbremse übernimmt der Innenputz, Die Winddichtheit der Außenputz.

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  •  Studebaker
28.11.2019  (#10)
Hab Solche Aufbauten gesehen,..da war immer eine Folie.
WIe ist das mit dem Taupunkt zu beachten? Lt. ubakus wäre dieser in der Holzfaserplatte-Armierung-Kleberschichte.

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
28.11.2019  (#11)

zitat..
Studebaker schrieb: Habe Bilder gesehen wo die Dampfbremse zwischen Zellulose und Streuschalung/Holzfaserplatten war?

Das war dann nicht die Dampfbremse sondern eine "Winddichtheits-Bahn".
Dampfbremse muss immer raumseitig (von der Dämmebene gesehen) liegen um Feuchtigkeit in der Dämmung zu vermeiden (innen->luftdicht;
außen->winddicht).
Wenn du Ziegelmauerwerk mit Innenputz hast übernimmt dieser die Luftdichtheit - wie von leitwolf erwähnt.

Bevor du die Sanierung in Eigenregie angehst würde ich einen Fachmann die Planung machen lassen. Ausführung kannst du zum Großteil selbst machen.

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  •  Studebaker
28.11.2019  (#12)
Denke ich auch, nur bin ich wohl zu blöd im Internet jemanden dafür zu finden? Entweder ich hab nicht die richtigen Schlagwörter für Google, oder es gibt niemanden hier in meiner Umgebung.
Fraglich auch, was mich dann so ein Fachmann kostet, wenn er die Planung macht?

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
28.11.2019  (#13)
Frag mal bei Zimmereien an, die sollten dir weiterhelfen können.
Material kannst du auch dort beziehen, dann ist die Planung eventuell günstiger.

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  •  Studebaker
30.11.2019  (#14)
Ich bin grad dabei grob das Material auszurechnen und bin nun auf folgende Frage gestoßen:

Hab gestern mit einer Firma telefoniert der Zellulose einbläst und hab mit ihm ein bisschen über die Unterkontruktion geredet. Das ich mir noch einen Fachmann hole, der mir das alles genau ausarbeitet, ist klar. Will mir nur mal so meine Gedanken machen und das so grob gegen eine EPS Fassade rechnen.
Leitwolf schrieb, dass er seine Unterkontruktion mit 5x8cm Staffeln (doppellagig um auf die 16cm zu kommen) gebaut hat. Reicht für die 6cm Holzfaserplatten eine Auflage von 2,5cm?
Hätte im ersten Impuls eher an Kontruktionsholz 10x16cm gedacht. Kommt etwas teurer (ca. 500euro), wirkt für mich aber stabiler?

 

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
30.11.2019  (#15)

zitat..
Studebaker schrieb: Hätte im ersten Impuls eher an Kontruktionsholz 10x16cm gedacht. Kommt etwas teurer (ca. 500euro), wirkt für mich aber stabiler?

nö, das ergibt einen schlechteren u-wert und ist schon ein wenig zu viel des Guten. Ideal sind Stegträger (Steico). Wie der Leitwolf das gemacht hat, verstehe ich nicht. Wenn ich kreuzweise aufdoppele, habe ich keine Kammerbildung. Das mögen die Einbläser dann eigentlich nicht, die möchten ja Kammer für Kammer einblasen. Ich habe aber auch nicht saniert, sondern neu gebaut.

zitat..
Studebaker schrieb: Reicht für die 6cm Holzfaserplatten eine Auflage von 2,5cm?

 wie meinst du das? Die haben doch auch Nut und Feder. Ich glaube bei mir waren die waagerecht aufgebracht. Mit 5x8 oder 6x8 geht das schon. Wo kommen die 2,5 cm her?


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  •  Studebaker
30.11.2019  (#16)
Na wenn ich ne 5x8er Staffel so montiere, dass die 8cm den Abstand zur Wand ergeben, hab ich ja als Auflage die 5cm. Und bei den Staffeln kommt ja auch immer der Stoß von der Holzfaserplatte. Ergo hätte jede Platte am Stoß2,5cm Auflage.

Oder müssen hier nicht die Stöße die Auflage bei den Staffeln haben?

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
1.12.2019  (#17)
Die Platten müssen nicht immer direkt auf dem Träger gestoßen werden.
Hier ein Demovideo:



Lg Jürgen 

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  •  Studebaker
1.12.2019  (#18)
Na dann passt das ja eh so, wir ichs mir vorstelle. Danke für den Input! Hab jetzt mal mit AnTeMa Kontakt aufgenommen und lass mir das mal von ihm durchplanen.

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  •  leitwolf
  •   Gold-Award
2.12.2019  (#19)

zitat..
alpenzell schrieb: nö, das ergibt einen schlechteren u-wert und ist schon ein wenig zu viel des Guten. Ideal sind Stegträger (Steico). Wie der Leitwolf das gemacht hat, verstehe ich nicht. Wenn ich kreuzweise aufdoppele, habe ich keine Kammerbildung. Das mögen die Einbläser dann eigentlich nicht, die möchten ja Kammer für Kammer einblasen. Ich habe aber auch nicht saniert, sondern neu gebaut.

 Nein, wurde nicht kreuzweise aufgedoppelt, sondern 2 Staffeln 5x8 übereinander (16cm hoch). Geschoßweise wurde eine waagrechte Kammer abgetrennt und diese dann durch Bohrungen in der Schalung im oberen Bereich der Kammer ausgeblasen. Wir haben nach einem Jahr im Bereich des Wintergartens eine Kammer geöffnet: Keinerlei Setzungen, da sägeraue Schalung und Fugen in der Fassade die Zellulose stützen.
Habe zahlreiche Fotos aber leider nur analog. Müsste ich einmal einscannen.


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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
2.12.2019  (#20)

zitat..
leitwolf schrieb: Nein, wurde nicht kreuzweise aufgedoppelt, sondern 2 Staffeln 5x8 übereinander (16cm hoch).

na dann wird es klar.

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