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Rohbau trocknen

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  •  Gast
21.2. - 22.2.2010
6 Antworten 6
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Hallo Leute!

Habe mal eine grundsätzliche Frage:

Wir fangen dieses Jahr im April mit dem Haus an, und wollen noch dieses Jahr einziehen.

Und würde es nichts ausmachen die Fassade erst 2011 zu machen (zwecks Rohbau trocknen).

Ist dies heuzutage noch sinnvoll den Bau über den Wintern austrocknen zu lassen? Wir bauen mit 25er Ziegel.
Welche Vor und Nachteile würde sich darauf ergeben??

Bin schon gespannt auf Eure Tipps!

LG aus Tirol

  •  ekndeg
  •   Silber-Award
21.2.2010  (#1)
das meiste wasser bringst du mit - estrich und putz rein. ergo, entsprechend schnell arbeiten, wäre auch wichtig für beläge, fenster und türen den sommer und herbst über offen lassen.
eine ungedämmte wand bleibt im winter länger nass, weil hohe luftfeuchtigkeit in den aufenthaltsräumen.

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  •  gdfde
  •   Silber-Award
21.2.2010  (#2)
@ekndeg - Wenns drinnen kühler ist als draussen, erreicht man eher das Gegenteil und holt sich zusätzlich Feuchtigkeit ins Haus.

Lüften sollte man nur, wenn der Taupunkt aussen unter der Innentemperatur ist.

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  •  walti231
21.2.2010  (#3)
@gast, - Einziehen kannst Du nur, wenn Du noch die Dämmung raufgibst und verspachtelst. Den Putz auf keinen Fall mehr. Der würde wieder herunter gewaschen, da das ganze sehr viel Wasser abgeben wird. Die Dämmung brauchst Du, weil Du das Haus sonst nicht ausreichend heizen kannst. Verspachteln ist wichtig, da die Dämmplatten keinem Licht bzw. Sonne ausgesetzt sein soll. Die Luftfeuchtigkeit im Haus unter 60% Luftfeuchtigkeit halten. (viel Stoßlüften). Dach.- bzw. Spitzboden müssen sehr gut gelüftet werden, da sich hier hohe Luftfeuchtigkeit ansammelt. Heizkosten werden um ca.40% höher sein.
Liebe Grüsse



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  •  x12r13
22.2.2010  (#4)
Rohbau auswintern .. - .. heutzutage werden Ziegel geklebt. Dh du hast eigentlich schon mit der Dachgleiche und 14 Sonnentagen ein einigermassen trockenes Mauerwerk (wenn die Hackler immer nach Arbeitschluss die oberste Schar zugedeckt lassen)
Auswintern ist in dem Fall logischerweise sinnlos.
Das Wasser das du mit Innenputz (2/3) und Estrich (1/3) ins Haus bringst musst mit Lüften los werden.
Begründung: Durch 25cm Ziegel Estrich und Putz trocknen ist wie durchs Schluesselloch Zimmer ausmalen - da geht Anteilsmässig nix weiter :)
Heisst auch gleichzeitig: Vollwärmeschutz sollte vor Beginn der Heizperiode fertig gemacht werden (bei Minusgraden kann man nicht verputzen).
@Lüften:
Bei <15°C: Heizen und so oft es geht Lüften (bei 10°C Fenster zu, aufheizen lassen, bei 20°C alles aufreissen, ..)
Bei >15° Aussentemperatur am besten alles komplett aufmachen und offenlassen)
Bei normalem Wetter (Worst Case: Dauerregen bei 20°C) hast nach zirka zwei Monaten 95% vom Wasser draussen und bist "belagsfertig".
Den Rest kriegst dann über die Jahre durch Wasserdampfdiffussion aus der Decke / dem Boden oder der Wand.
Auswintern macht alles in allem bei moderner Bauweise wenig Sinn.


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  •  hilfsarbeiter
  •   Silber-Award
22.2.2010  (#5)
Also wir haben im April 2008 angefangen und sind Ende 2009 eingezogen. Wir haben uns also schön Zeit gelassen zwischen den Bauabschnitten - was sich meiner Meinung nach gelohnt hat. Die ganzen Feuchtigkeitsprobleme, die viele andere hier im Forum haben, haben wir nicht. Wir arbeiten beide ganztags, und wenn wir am Abend ins Haus kommen, dann hat es genau gleich wie am Morgen zwischen 38 und 44% Luftfeuchtigkeit - also kein Thema.
Der Mörtel zwischen den Ziegeln ist ja nicht das Problem. Problematisch sind Betondecken und der Keller, denn bis die Feuchtigkeit da raus ist, das dauert. Auch der Innenputz und der Estrich sind kriminell. Sogar der Feinputz bringt noch viel Wasser.
Ich kann mich noch erinnern, als ich eine Betondecke nach 10 Monaten Trocknungszeit von oben nach unten durchgebohrt habe ... da kam nach 2cm schon dunkles, also feuchtes Material.
Also nach meinen Erfahrungen macht es heute erst recht sinn, den Rohbau einen Winter stehen zu lassen, denn die dichte Bauweise erschwert das Austrocknen nur noch mehr.
Du kannst ja im Herbst die Fenster einbauen und innen schon stemmen, sowie Elektrik und Installateur-Arbeiten machen. Da geht genug Zeit drauf.
Ich spreche also nur für mich - ich bin jeden Tag froh, dass ich die ganzen Probleme nicht habe, die viele "Schnellbauer" mit ihren Häusern im Nachhinein haben. Klar will jeder gleich einziehen, und es ist auch eine Kostenfrage, nebenher die Wohnung weiter zu bezahlen, aber dafür hast du mehr Zeit, selbst zu werkeln und UNMENGEN von Geld zu sparen. In fünf Jahren machst du dir keinen Kopf mehr, ob du ein paar Monate früher oder später eingezogen bist, aber du hast mehr selbst gemacht, und das freut mich persönlich am Meisten. Das Geld, was ich mir dabei erspart habe ... mit dem Geld könnte ich noch Jahrelang unsere alte Mietwohnung weiterzahlen. Ich hab mir das so gedacht: Jede Stunde, die ich selbst mache, und kein Arbeiter, spart mir mindestens 40 Euro. Und ich habe an meinem Haus in Summer 2.300 Stunden selbst gewerkelt (ich als Büromensch wohlgesagt).

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  •  fussballmika
22.2.2010  (#6)
danke - hallo

erstmal vielen dank für eure Meinungen, wir haben beim bauen auch kein stress da wir bei den schwiegereltern im haus wohnen und gar keine miete bezahlen.

Aus diesem Grund auch meine Frage zwecks Trocknung.
Müssen mal schauen wie schnell alles geht, derzeit müssen wir wahrscheinlich gegen den Baubescheid einspruch erheben (aber das ist eine andere Geschichte).

Es wird auf alle Fälle spannend das Jahr 2010

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