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Passivhaus mit Baumeister bauen

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  •  14wien14
27.2. - 10.3.2009
16 Antworten 16
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Liebes Forum,
wir planen ein Passivhaus, haben bereits eingereicht und bisher mit einem Architekten gut zusammengearbeitet. Die Baukosten liegen mittlerweise über unserem Budget. Jetzt suchen wir Einsparungsmöglichkeiten und stellen den Architekten in Frage.
Ein Baumeister macht bestimmt eine kostengünstigere Detailplanung, man braucht eventuell keine Bauaufsicht:
Wie seht ihr das- ist das sinnvoll, ist das Risiko von Bauschäden zu hoch, wie sind Eure Erfahrungen?
Danke für die Antworten!

  •  siegfried
27.2.2009  (#1)
also - wir haben mit architekten gebaut und ich würd die meinung und seine aufsicht nicht missen wollen. alleine schon die androhung bei den gewerken dass erst bezahlt wird nachdem der archi alles abgenommen hat wirkt oft wunder. zb fenstereinbau, inneputz (m²berechnungen etc) etc...

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  •  creator
27.2.2009  (#2)
wenn ihr mit dem archi "gut zusammengearbeitet habt" - ... und ihm einen kostenrahmen gegeben habt, wie können dann eure kosten über plan liegen?
meine aus persönlicher erfahrung gewonnene meinung über archis ist hinlänglich bekannt: die sind beim efh-bauen irgendwo zwischen "design", "unnötiger luxus" und "künstlerisch wertvoll" angesiedelt, dringend brauchen wird sie niemand.

fakt ist: der baumeister baut billiger und die bauaufsicht hat er sowieso. wenn du ihn nicht als gu nimmst und dir deine gewerke selbst verhandelst, sparst du wieder.
dass erst bezahlt wird, wenn DU abgenommen hast, ist sogar ein vorteil. die firma muss dir als laien beweisen, dass sie alles richtig gemacht hat. vergleiche mal: http://www.energiesparhaus.at/forum/14801
das ist genau der punkt, warum die bauherren die "profis" immer so nerven.... und du um eine intensive, zeitnahe kontrolle (des archis oder des baumeisters bzw. aller figuren, die auf deiner baustelle rumtanzen - immerhin haftest du dafür)NIE herumkommst. ich werd's eh nie verstehen, warum die leute so ungern kontrollieren wollen... da sparst du am meisten.

dass das ganze ph überhaupt als solches funktioniert (und kein unverbindliches, praxisfernes rechenmodell wird), dafür sollte dir der baumeister gewährleisten können- also im haftrücklass vereinbaren.

bauschäden wird dir auch ein bestenfalls 1 mal am tag vorbeischauender archi, der evtl. auch noch seine eigenen planungsfehler kaschieren will, nicht verhindern können - da helfen nur viele freunde, bekannte, verwandte, die unangekündigt vorbeischauen oder eh tageweise mithelfen... und täglich fotografieren. das reduziert das (beweis-)risiko zumindest etwas - sonst waren es bei jedem gewerk "die anderen".


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  •  heinzi
27.2.2009  (#3)
ein heisses thema! - grundsätzlich muss gesagt werden ein schlecht geplantes haus ist einfach nichts wert! das merkst du allerdings erst in einer notlage, (scheidung usw.) wenn du das haus verkaufen musst. dort sagst nicht du was es gekostet hat, sondern der käufer, wiviel er dir bezahlen will. in der architektur sparen ist das unvernünftigste was man machen kann! Die detailplanung und die künstlerische oberbauleitung (auf anforderung und stundenbasis)würde ich in jedem fall in den händen des architekten lassen. der baumeister plant sicher auch die details, dass sie wunderbar funktionieren, aber auch so dass die umsetzung für ihn so einfach wie möglich ist. und das geht oft zu lasten des gesamtkunstwerkes. man kann natürlich nicht generell sagen: architekt=gut, baumeister=böse, es gibt sehr gute planende baumeister, und sehr viele Typen, die sich "architekt" nennen. Immer vorher Referenzobjekte besichtigen, mit dem bauherren reden und zwar ohne beisein des architekten.

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  •  14wien14
1.3.2009  (#4)
gesamtkunstwerk und so - so habe ich es noch nicht betrachtet, wobei ich mein geplantes Haus nicht als Gesamtkunstwerk (interessante Sprachwahl) betrachten würde, sondern als funktionelles schlichtes schönes Bauobjekt...

@ heinzi- was meinst Du mit schlecht geplantem Haus?
Geplant ist das Haus bereits, es gibt einen schönen Grundriss, ansprechende Ansichten, die Aussenanlagen sind ebenfalls geplant. Wofür brauche ich dann die künstlerische Oberleitung?

@creator- kann der BM eine Gewährleistung für PH Standart geben, wenn doch die Fenster und das Dach andere Professionisten ausführen

Danke für die Disskussion

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  •  Noldman
1.3.2009  (#5)
GesamtkunstwerkDie Sprachwahl in Zusammenhang stimmt eigentlich bei extrem vielen dieser Spezies (studieren schließlich auch auf der Kunstuni). Mir kommen von Architekten geplante Einfamilienhäuser meistens (gibt natürlich auch andere) wie Kunstobjekte vor, die aber völlig unpraktisch sind.
Will man eine praktische Planung geht man zum Baumeister (auch hier gibt es aber Nieten).

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  •  rola20
2.3.2009  (#6)
Bauleitung selbst - Wenn man vom Fach ist und Praxis hat und sich seiner Rechte als Bauherr bewusst ist, kann man sicher die Bauleitung selbst machen - kostet halt Nerven :) Bei der Detailplanung sollte man sich immer selbst auch Gadanken machen. Ich habe das Know How der Firmen schon der Vergabe genützt und die Detailplanung so "entwickelt" - hat recht gut funktioniert. Man sieht dann auch gleich, ob eine Firma wirklich Ahnung hat.

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  •  rola20
2.3.2009  (#7)
Korr. - sollte heißen: "schon vor der Vergabe"

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  •  RobRob
2.3.2009  (#8)
architekt oder baumeister - blöde Fragestellung. Denn es gibt dort und da gute und schlechte.
Ich persönlich verstehe mich nicht als Planer, der ein "Kunstwerk" oder irgend was anderes zu verwirklichen hat. Ich möchte dem Bauherrn helfen, für sich das richtige Haus zu planen. Wobei wichtig ist, dass der Bauherr seine Rolle erkennt: Er soll die Vorgaben und Wünsche äußern (zB. Größe der Räume, Richtung der Räume oder Wahl der Fenster ...) Er soll aber nicht selbst Grundrisse zeichnen.
In der Berücksichtigung von Nebenbedingungen aus meiner Erfahrung (Dinge, die er normalerweise selbst gar nicht bedenkt) liegt der Vorteil.
Und nun zum Passivhaus. Habe gerade in den letzten Tagen von mehr Häusern gehört, die bei Gericht anhängig sind, als von Häusern, in denen man zufriedenstellend wohnen kann.
Selbst Profis sind nicht in der Lage jedes Detail zu kontrollieren und Laien sind da total überfordert. Man kann einem Laien mit guten Argumenten ziemlich viel Schrott verkaufen. Solche Argumentationen höre ich auch täglich. Dabei sind die Handwerker gar nicht absichtlich böse. Meist glauben sie das selbst, was sie so verzapfen.

Also eine Überwachungsperson des Vertrauens bei einem Passivhaus einzuschalten (Architekt oder Baumeister) wäre in meinen Augen äußerst ratsam. Und bei der Konzeption muss man einen wirklichen Profi ranlassen. Es muss nicht nur das Haus funktionieren, es müssen sich auch die Bewohner entsprechend verhalten.

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  •  14wien14
3.3.2009  (#9)
blöde fragestellung? - bitte nicht so!!

ein baumeister der die details plant und dann auch ausführt, kann der seine eigenen planungsfehler und baumängel gerne "übersehen". es fehlt eine externe kontrolle, die aber kostet.

darin liegt für mich der punkt. trotz dem scheinen viele nur mit baumeister zu bauen und sind damit zufrieden zu sein. und ich wollte wissen, wie sind denn eure erfahrungen mit den baumeistern und wie schaut es da mit mängeln und mängelbehebung aus...

übrigens- lieber blöd fragen als dumm sterben...



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  •  Noldman
3.3.2009  (#10)
Ist ja nur für die anderen, sprach der Meister zum Lehrling! - Wie immer wenn man mit Handwerkern zu tun hat, sollte jemand anwesend sein.

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  •  14wien14
5.3.2009  (#11)
...sollte jemand anwesend seinJa, das leuchtet ein, also bei der Bauaufsicht durch Baumeister selbt ist auch jemand anwesend, aber...?

PS Die Planung vom Archi ist wirklich praktisch und gut...

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  •  DMC
5.3.2009  (#12)
14wien14 - und wer korrigiert die Planungsfehler des Architekten ??? Jeder der im Bauwesen tätig ist weis, dass zwischen planen und durchführen es immer Differenzen gibt. Wenn die Kompetenz von Baumeistern in Frage gestellt wird müßte jeder selber bauen. Auch der Herr Architekt kann ohne Baumeister nicht bauen. Ich habe schon Vorstellungen von Architekten gesehen,da hätte man das Rad neu erfinden müssen. Und es ist ganz einfach ein Faktum, dass bei jedem Bauvorhaben etwaige Fehler auftreten können. Die Frage von Bauaufsicht ja oder nein, wenn ja wer soll, kann man unendlich diskutieren und es wird immer unterschiedliche Meinungen geben. Die einfachste Variante ist, dass man die Bauabnahme mit einem Bausachverständigen und Baumeister durchführt. Und dies lasse ich mir im Bauauftrag als Zusatzpunkt inkludieren.


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  •  creator
5.3.2009  (#13)
@14wien14 - können schon - als gu. und das kostet. er haftet aber insofern für den ph-standard, als seine pläne und berechnungen sinnvoll und nachvollziehbar sein müssen. wer die dann ausführt, ist von der gewährleistungsseite - sofern plangemäß umgesetzt - für die berechnung wurscht. sprich: ist alles plangemäß und in ordnung ausgeführt und funzt es trotzdem nicht - ist der baumeister am haken. der wird sich wehren wollen - das macht keinen unterschied zum archi - und darum ist die ständige, zeitnahe kontrolle wichtig.

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  •  frank-m
8.3.2009  (#14)
Baumeister oder Architekt ? - Bei den Antworten zu dieser Frage wird eines übersehen: Architekten und Baumeister kann man nicht alle in einen Topf werfen - viel wichtiger ist, dass neben den bautechnischen Kenntnissen auch eine hohes technisches Know-How im Bereich der Haustechnik vorhanden ist. Um ein wirklich gutes und funktionierendes Passivhaus zu errichten (man baut ja nur einmal) ist ja gerade das Zusammenspiel zwischen den verschiedenen Komponenten Bau & Technik entscheidend. Die Frage sollte also nicht lauten Architekt oder Baumeister sondern wer hat Erfahrung in beíden Bereichen. Einzelne Gewerke sollten nicht zur Kosteneinsparung selber vergeben werden - dies wäre der grösste Fehler im Falle von Mängeln, denn jeder Beteiligte schiebt dann den Fehler dem anderen zu. Die beste Variante ist den gesamten Bau einem fachkundigen Generalunternehmer zu übergeben. Dieser wird natürlich versuchen den Bau möglichst kostengünstig zu realisieren und man hat den Vorteil bei Problemen nur einen Ansprechpartner, der auch nur dann voll ausgezahlt wird wenn alles einwandfrei ausgeführt ist.

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  •  Josef
8.3.2009  (#15)
alles aus einer Hand - .. die Vorteile von "alles aus einer Hand" sind meines Erachtens heillos überschätzt; man zahlt den GU-Aufschlag, verliert Kontrolle über Details und muss dann im Zweifelsfall erst recht wieder selber entscheiden (und ist dann schuld);

einmal mit GU (Bauträger) gebaut, das zweite Mal selbst geplant und vergeben (und darauf geachtet, die Anzahl der Gewerke in Grenzen zu halten); nie wieder GU ..



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  •  14wien14
10.3.2009  (#16)
archi und baumeister - der achi plant, der baumeister führt aus- soll der baumeister seine eigenen arbeiten beaufsichtigen ("der dann die eingenen fehler vertuschen könnte...) oder ein archi ("der sein werk beaufsichtigt und dafür kostet")

kann ich mir nicht vorstellen jedes mal bei der abnahme einen bausachverständigen zu holen- der kostet auch und es gibt bestimmt auch Fehler die nur durch engmaschige Kontrolle verhindert werden können?

kompetenz setzte ich mal vorraus- auch archis machen fehler, die entdeckt dann der baumeister, ob der baumeister seine eigenen fehler entdeckt, ist halt die frage

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