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Passivhaus ja oder nein? Praxistipps?

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  •  axel220368
20.10.2008 - 2.2.2009
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Hallo zusammen?

Da wir gerade am Anfang unserer Holzhaus-Bauplanungen sind einige banale Fragen. Wichtig wären mir v.a. Berichte aus der Praxis (z.B. von Bewohner von Passivhäusern):
1. Würdet ihr im Nachhinein wieder ein Passivhaus bauen? Warum (nicht)?
2. Welche Erfahrungen habt ihr als Bewohner gemacht?
3. Was würdet Ihr anderst machen?
4. Auf was sollten man unbedingt achten?
5. Ist der Architekt beim Passivhaus besonders wichtig?
6. Habt Ihr Empfehlungen von guten Bauträgern (Holzhaus) bzw. guten Architekten mit einem guten Preis-(Leistungsverhältnis?

DANKE an alle, die sich die Zeit nehmen zu antworten!

Grüße Axel.

  •  xiiberger
13.11.2008  (#21)
wo sind die preissteigerungen bei den energiepreisen - @patrick,

deine Berechnungen sind ja von einem gewissen standpunkt in ordnung.
ich vermisse jedoch den umstand, dass die Energiepreise die nächsten jahre steigen werden. hast du das auch berücksichtigt.
in 30 jahren sollen die preise mindestens drei mal so hoch sein wie jetzt.



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  •  Patrick
13.11.2008  (#22)
und wenn sich die Preise - morgen verdreifachen sind meine Heizkosten immer noch günstiger als die Zinsen auf die Zusatzinvestition. Wenn du die Mehrkosten des PH in Wald investierst, dann kannst du und alle deine Nachkommen heizen soviel ihr wollt.

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  •  pia2
13.1.2009  (#23)
Waldbauern werden ? - Sollen wir alle zu Waldbauern werden ? Das kann doch nicht die Lösung sein. Wer hat die Zeit und die Lust dazu ?

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  •  Patrick
13.1.2009  (#24)
nein - reiner Investitionsgedanke, ohne das Holz selbst zu schlägern. Bei den meisten geht es bei der Frage Passivhaus ja - nein, rein ums Geld und da ist die Antwort, NEH bauen und den Rest anders investieren.

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  •  cpue
15.1.2009  (#25)
@örgl - hätte zu deinem Statement eine Frage:
******************
2. Man sollte nicht zuviel vom PH erwarten. Zaubern kann es auch nicht. Mit 10 Teelichtern kann man bei uns im Winter kein Zimmer heizen, und wenn 20 - 21 Grad, die das Haus locker hält, zu wenig sind (uns ist das zu wenig), dann braucht man halt zusätzlich irgendeine günstige Wärmequelle (Holz- oder Pellets). Aber darauf achten, dass die Wärme auch im ganzen Haus verteilt werden kann. Bei uns ist es so, dass im großen Wohnen-Essen-Küchen-Raum schnell, mit 3 Scheiten Holz, 28 Grad herrschen, diese aber nicht in andere Räume verteilt werden (die Lüftungsanlage kann das nicht bringen).
****************
ich nehme an ihr habt keinen luftraum oder eine stiege direkt
aus dem wohnraum noch oben. das haben wir nämlich auch nicht.
nach deiner Nachricht hab ich einen "Schreck" bekommen.
und unseren Plan nochmals geprüft und einen neuen gezeichnet.
bin nun aber zum Schluss gekommen - dass uns die Lärmdämmung
durch einen getrennten Wohnraum/Stiegenhaus wichtiger ist.
weiters hoffe ich das die Be/Entlüftung doch etwas schaffen sollte.. und dann hab ich mir noch überlegt, einen wassergeführten Ofen zu nehmen. dieser gibt 80% der Wärme an einen Speicher hab - dieser erwärmt wiederrum die FBH FBH [Fußbodenheizung] im Bad im Obergeschoss. Hoffe dass dies reicht und dann das ganze Haus
warum ist/bleibt

Danke für eine Rückmeldung

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  •  örgl
15.1.2009  (#26)
@cpue - ja, das stimmt, wir haben keinen Luftraum und keine Stiege nach oben im Aufstellraum des Ofens. Bei uns gab es den gleichen Gedankengang wie bei Euch zwecks Lärm von oben oder umgekehrt. Ich denke, dass ein Pelletsofen (oder auch ein anderer) mit Wassertasche die beste Lösung gewesen wäre (nachher ist man immer schlauer). Viel Glück mit Eurem Bau.

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  •  örgl
15.1.2009  (#27)
nochmal an cpue - die Lüftung schafft das garantiert nicht !!!! Vergiss es !!! Ich bin am überlegen, eine Entlüftung mit kleinem, leisen Ventilator oben an der Wand ins Treppenhaus zu installieren, um die warme Luft aus dem Wohn/Ess/Küchenbereich absaugen zu können.

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  •  zentrallüftung
15.1.2009  (#28)
Ventilator besser als Lüftung? - @örgl
Ich verwende meine Lüftungsanlage auch dazu die Wärme von meinem Holzofen im ganzen Haus zu verteilen. Ein Ventilator hat sicher nicht die gleiche Leistung wie eine Lüftungsanlage.

Ich habe einen Wassergeführten Holzofen im Wohnzimmer von http://www.ebay.at/Edilkamin, der auch das Warmwasser und die FH im Bad mit Wärme versorgt. Wohnzimmer Esszimmer und Küche sind bei mir im gleichen Raum. Über Alurohre versorge ich die Lüftungsanlage http://www.zentralbelüftung.at mit der warmen Ofenluft, die mir dann warme Frischluft in die anderen Räume bringt.

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  •  Josef
15.1.2009  (#29)
Wärmeverteilung - wir haben über dem Kaminofen im Vorraum EG zusätzlich noch eine Offnung (mit Gitter und noch einem Deckel verschließbar) in der Decke für die oberen Räume ("Wärmloch" wie in dem alten Bauernhaus meiner Großeltern; von dort kenne ich es noch)

auf die Wärmeverteilung über die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] würde ich nicht allzusehr setzen; hilft ein wenig aber halt viel zu wenig ...

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  •  cpue
15.1.2009  (#30)
Wärmeverteilung - @josef: dass hab ich auch schon überlegt - nur wie macht man das "schön" emoji ?
@zentrallüftung: wie schon beschrieben, werden wir sicher einen ofen mit wassertasche verwenden. Was hat das nun mit den Alurohren zu tun?? versteh ich leider nicht
@örgl: Vielen Dank für deine Antwort! habt Ihr im Wohnraum überhaupt eine Abluft von der Lüftung? standart/üblich ist das nämlich nicht.

-> werde nun zusätzlich über die "Öffnung" nachdenken - wie das realisiert werden kann. Denke/hoffe die FBH FBH [Fußbodenheizung] im Bad bring Wärme in den oberen Stock. Eventuell werden wir noch von der Fa.pluggit die Module mit aktiver Warmwasserzuheizung einbauen
(pluggmar). War bis jetzt nicht davon überzeugt. aber eine Zusatzwarmwasserleitung wir wohl nicht schaden...


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  •  Josef
15.1.2009  (#31)
.. Wärmloch .. - war ganz einfach; Massivholzdecke Loch hineingeschnitten; Holzrahmen rund um´s Loch gebaut; festes Gitter rein(so ähnlich wie bei Kellerschächten ..) und dann einen Deckel aus den Massivholzdielen den Bodens mit versenkten Griffschalen ..

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  •  örgl
16.1.2009  (#32)
@cpue - Wir haben einen großen Wohn/Ess/Küchenbereich schlauchförmig angeordnet; und in der Küche ist eine Abluftöffnung.
@zentrallüftung
also mit meiner Lüftungsanlage klappt das mit der Wärmeverteilung nicht, ich habe eine paul thermos 300, und ich habe auch schon woanders gelesen, dass das nicht klappt. Wenn´s bei Dir klappt: Glückwunsch !
Wegen Loch in der Decke: okay, kann man machen, aber dann hätte ich gleich mit offenen Treppenhaus bauen können, was ich ja wegen der Schalldämmung nicht wollte.

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  •  Josef
16.1.2009  (#33)
Loch in der Decke - .. ist ja nur offen, wenn der Ofen befeuert wird .. den ganzen Sommer zu, großteils im Winter auch zu

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  •  örgl
16.1.2009  (#34)
@josef - achso; wie kann man sich die Mechanik vorstellen ? Wie eine Falltüre oder ganz zum Herausheben ? Ist Lärm kein Thema, sprich, kommt durch dieses geschlossene Loch nicht mehr Lärm als vorher ?

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  •  Josef
16.1.2009  (#35)
@örgl - nix große Mechanik; bei uns ist´s einfach zum herausheben und daneben hinstellen; wie Falltüre ginge sicher auch;

Lärmschutz ist wie geschlossene Türe; kann sicher auch noch besser schallgedämmt werden, wenn´s erforderlich ist; wenn der Deckel offen ist, dann ist natürlich nix mit Schallschutz ..

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  •  boeselhack
16.1.2009  (#36)
also beim mir sind die mehrkosten deutlich niedriger - ich habe ca. 300m2 samt keller mit ekz 10 und habe durch gute handwerkerauswahl und viel eigene mithilfe geschätzte mehrkosten von ca. 20.000-25.000 euro, hauptsächlich durch die dämmung des kellers bzw. wegen der dicke der wand- und dachdämmung (42cm zellulose). hab zwar auch eine heizung (erdwärme mit 7kw-wärmepumpe) und eine wohnraumlüftung. beides hätte ich wohl auch ohne passivhauskonzept gemacht wegen dem komfort.
ich habe keine besonderen fenster nehmen müssen, da wir von vornherein auf die beste südausrichtung und "intelligente" fensteranordnung geachtet habe. wir haben aber trotzdem 4 gar nicht so kleine fenster im norden und 4 (echte) fenster im keller bei einer erdausnehmung um fast 1,5 hausseiten (osten ganz, sueden halb), um gutes licht für büro und praxis im keller zu kriegen.
gesamtkosten können wir schon ziemlich genau auf ca. 300.000€ beziffern, womit sich bei uns ein aufpreis von 6-9% ergibt.
prognostizierte heizkosten mit derzeitigen strompreisen ist ca. 300€ im jahr + 100€ warmwasser. hätte ich ein stinknormales neh mit ekz 30 gemacht, hätte ich 900€ (3-facher wert) + 100€ warmwasser. ergibt derzeit eine jährliche differenz von 600€ oder 42 jahre. schätze, dass sich das durch steigende energiepreise zumindest halbieren wird, also geschätzte 20 jahre. lebenserwartung: hoffentlich noch ca. 40-50 jahre, wer weiß emoji
mir ist schon klar, dass mein beispiel nicht für jeden gilt, denn nicht jeder ist bereit, einen kubus mit flachdach umzusetzen (bei uns sogar mit halbem tonnendach, die nordfassade ist also das verängerte prefa-dach).
wir haben auch auf notkamin verzichtet, der (hoffentlich) unnötig ist. falls doch nicht, kann ich immer noch eine wand durchbrechen und einen außen geführten kamin nachbauen, falls es doch einmal keinen strom mehr geben sollte?! außerdem sollte es doch in den nächsten 10-20 jahren eine verünftige, leistbare pv-anlage geben, die auch energie speichern kann ...

auf jeden fall kann man nicht generell 15-20% aufpreis für passivhäuser annehmen, weil das schlicht blödsinn ist. mir ist auch schleierhaft, wie man auf 100.000€ mehrpreis kommen kann ...
bei etwas eigeniniatitive und familiärer und freundschaftlicher mithilfe ist auch heute noch einiges möglich!

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  •  creator
17.1.2009  (#37)
broeselhack' s beschreibung bringt es auf den punkt: - ich habe auch ~300m² inkl. keller, einen kubus mit begehbarem flachdach, aber halt statt der passivhaus-variante zum gleichen preis ~72m² garage, terrasse, balkon, außenstiege auf's dach + dachsicherung und inneneinrichtung fix fertig bekommen.

dafür habe ich keine wp, kwl, fbh und statt 42 cm zellulose 30cm eps und die gummimatten am dach. fensterausrichtung ostsüdost-südwest und für bäder und stiegenhaus (offen, mit holztreppe) fenster ost-nord-ost. nordwesten als wetterseite fensterlos, norden durch hang geschützt.

die energiepreis-entwicklung sehe ich ziemlich entspannt, die preise können nicht sehr lange viel steigen, weil heute der stand der technik alternativen schon sehr schnell sehr attraktiv machen würde - siehe ölpreis - und durch die globalisierung die preisgestaltung eingeschränkt wird. den können spekulanten zwar rasch mal hochtreiben, aber nie für lange. selbst bei gas hat russland - trotz des abdrehens im bestmöglichen moment - schlechte karten. die ukraine hat speicher genug, auf nabucco kann+wird keiner warten (http://de.wikipedia.org/wiki/Nabucco_(Pipeline)) und russland braucht die devisen nach wie vor.
die hoffnung auf pv teile ich nur für die weitere zukunft (5-10 jahre)- weil hier die ölkonzerne die hand drauf haben. das gemeine daran ist, dass heute module mit 8% wirkungsgrad verhökert werden, obwohl deutlich billigere module mit ca.30% wirkungsgrad serienreif sind und knapp 50% im labor laufen. ist wie bei lcd-tv's und oleds...


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  •  cpue
19.1.2009  (#38)
Passivhaus vs NEH - wollte nochmal kurz zu den Fragen zurückkommen.
Einer der Gründ warum wir uns für ein PH einscheiden sind auch
die besseren Förderungen. und da die Mehrkosten anscheinend nicht so gewaltig sind (alle Decken, Wände würde ich sowieso gleich gut gedämmt machen) gibts ein Plus... Das einzige was etwas mehr kostet sind sicher die Fenster - aber auch das scheint sich in Grenzen zu halten. die Be/Entlüftung ist ein Muss -so oder so- sehe ich als absoluten Komportgewinn.

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  •  boeselhack
19.1.2009  (#39)
fenster sind nicht unbedingt teurer - wie schon (zwar etwas unklar) beschrieben, haben wir nicht mal ph-fenster nehmen müssen, da wir auch so auf ekz 10 gekommen sind.
es sind schlussendlich die d1-fenster von katzbeck geworden (http://katzbeck.at/de-produkte,d1). die haben uns mit den 90°-profilen einfach auch am besten gefallen.
der mehrpreis auf passivhausstandard war uns das nicht mehr wert, bzw. hat mir die ekz 10 gereicht. den genauen ekz-wert kann man leider erst beim rechnen des energieausweises konkret feststellen, welche fenster "notwendig" sind, um gewisse werte zu erreichen.

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  •  cpue
20.1.2009  (#40)
@boeselhack - na das is ja interesannt! - was ist das "geheimnis" so locker die EKZ10 zu erreichen? wo habt ihr gebaut? eventuell per email pue <at> chello.at
Danke

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  •  boeselhack
20.1.2009  (#41)
das geheimnis ... ist vielleicht, dass wir auf jegliche durchbrüche beim dach verzichtet haben. d.h. keine dachfenster, keinen kamin. spart kosten und hat eigentlich keine nachteile. wir brauchen dann auch keinen rauchfangkehrer emoji
als "ofenbankerl" haben wir ein fesnter im süden etwas tiefer gelegt, das wir dann zum in der sonne braten verwenden wollen.
generell im süden größere fenster und eine kompakte bauform. aber sonst haben wir jetzt nix außergewöhnliches bis auf die sehr gute dämmung, also 42cm zellulose in den außenwänden und im dach, sowie 45cm glasschaumschotter unter der sohle des kellers. rund um den keller herum 25cm primarosa. die kellerdämmung war bei uns auch der großteil des aufpreises im vergleich zu einem niedrigenergiehaus.

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