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Nutzung Kamin im PH

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  •  Gast Stefan
20.8. - 7.12.2010
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Hallo,
ich möchte in diesem Forum einmal fragen, ob jemand praktische Erfahrung mit wassergeführten Kaminöfen im Passivhaus hat.
Hintergrund:
Wir planen gerade unser PH (auf 450 m Höhe) und möchten als Wärmequelle 12,5 qm Sonnenkollektoren auf dem Dach, einen wassergeführten Holz-Kaminofen (Gerco-regent GR 15 mit 3 kW Abgabe an den Raum und 12 kW Abgabe an einen 1.000 l Pufferspeicher) im Wohnzimmer und einen Elektroheizstab im Pufferspeicher einsetzen. Im Winter soll WW WW [Warmwasser] (2 Personen) und Heizung (ca. 200 qm in der Hülle) nahezu vollständig über den Ofen betrieben werden.
Unser Haustechniker (PH-erfahren) hat nach DIN eine Heizlast von 5 kW errechnet - nach PHPP ist diese etwa halb so gross. Er meint aber, dass er für die Dimensionierung der Anlage nach DIN rechnen muss (Vorschrift, Erfahrungswerte, Standard, ...). Bei dieser Berechnung werden daher solare Gewinne und die geringere Heizlast des PH nicht berücksichtigt. Ergebnis der Berechnung ist, dass der Ofen im Winter täglich ca. 3 - 4 Stunden betrieben werden muss.
Problem:
3 - 4 Stunden tägliche Ofenlaufzeit ist sicher richtig als Spitzenbetrieb bei sehr niedrigen Temperaturen und keiner Sonne. Mich würde interessieren, wie spitz diese Spitze ist, d.h. wie häufig so lange geheizt werden muss. Wenn wir von Oktober bis März jeden Tag so lange den Ofen heizen müßten (absichtlich übertrieben), würden wir uns eine Alternative überlegen. Wenn dies nur an 3 - 4 Wochen pro Jahr erforderlich wäre, ansonsten würde evtl. ein Beheizen jeden zweiten Tag (oder sogar seltener) genügen, wäre dies ok für uns. Wir stehen daher gerade vor der Entscheidung, ob wir neben dem Ofen (der ist gesetzt) noch zusätzlich eine automatische Wärmequelle aus Komfortgründen benötigen.
Deshalb: Wer hat praktische Erfahrungen mit einem Holzscheitofen als Wärmequelle im PH? Wie oft wird geheizt? Wie stark kühlt das Haus aus, wenn nicht geheizt wird? Was könnte sonst noch für unsere Entscheidung wichtig sein?
Über Infos würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße
Stefan

  •  mikee
  •   Silber-Award
20.8.2010  (#1)
.Hallo Stefan!

Eines gleich vorweg: Mich wundert schon sehr, dass ihr einerseits ein PH baut, andererseits aber bis zu 3 Heizquellen einsetzen wollt! (Ofen, Solar und ein drittes zur Sicherheit) Das kann´s doch nicht sein, oder? Ein PH sollte eigentlich gänzlich OHNE Heizquelle auskommen, Ausnahme ist nur der Strahler im Bad. Wofür investiert ihr dann in ein Passivhaus? Ist nicht böse gemeint, aber wenn ihr solche "Angst" habt im Winter frieren zu müssen, solltet ihr vielleicht nochmal darüber nachdenken, ob ihr wirklich ein PH wollt, und nicht vielleicht doch ein NEH emoji Unter anderem aus diesem Grund haben wir uns gegen ein PH entschieden emoji

Zur eigentlichen Frage. Die Zeit, in der man die wenigsten solaren Einträge hat, ist in der Regel die, in der man am meisten zuheizen muss, also in etwa von Ende Nov. bis Ende Jänner. Ich kann hier nur mutmassen, aber wenn ihr einen Puffer und Solar habt, glaube ich, dass sogar in dieser Periode tägliches einheizen zuviel ist. Auch die 3-4 Stunden Heizzeit täuschen etwas, wahrscheinlich wirds darauf rauslaufen, den Ofen schön anzuschlichten, einheizen, nochmal ordentlich nachlegen und fertig.

Eventuell könntet ihr den Puffer grösser dimensionieren (2000 l), damit könnt ihr eine noch längere Zeit überbrücken. Ist aber für ein PH eigentlich auch schon übertrieben...

Alles Gute
mikee

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  •  cpue
  •   Bronze-Award
24.8.2010  (#2)
@Stefan - wir denken an ein ähnliches konzept.
und ich denke es wird funktionieren.
eigentlich sehen wir das PH als Superniedrigenergiehaus.
die Leute die wirklich alle ideal Zustände haben
(zb 100%Fenster gegen Süden) und nur mit Luftverteilung heizen wollen..ok. wir investieren eine kleine FBH FBH [Fußbodenheizung] und verteilen so die Wärme. nachträglicher Einbau unmöglich...

also nicht von dem Konzept abbringen lassen ist gut -
und ziemlich Stromunabhängig...

LG
Chris

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  •  2moose
  •   Gold-Award
24.8.2010  (#3)
... stromunabhängig?? - Wassergeführter Kaminofen, Solaranlage und E-Heizstab? Pumpen mit Handrad?


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  •  dandjo
  •   Gold-Award
25.8.2010  (#4)
Hamster - im Laufrad ginge auch, der würde sogar Biomasse verwerten. ;)

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  •  StefanLK
26.8.2010  (#5)
Praktische Erfahrung? - Hallo,

stromunabhängig sind wir wohl nicht, war aber auch nicht unser Ziel. Das Laufrad werde ich unseren Architekten vorschlagen emoji
Wir möchten nur im Sommer unser Warmwasser mit Solaranlage erzeugen (das ist der einfache Teil) und im Winter Warmwasser und Heizung mit dem Kaminofen betreiben. Der Heizstab ist einfach da, weil er (in der Anschaffung) nicht viel kostet - der soll eigentlich nicht genutzt werden.

Ich habe schon von mehreren Leuten gehört, die auch so etwas vorhaben. Mich würde aber interessieren, ob das schon jemand gemacht hat und mit welchen praktischen Erfahrungen. Es geht mir einfach darum abzuschätzen, welchen Aufwand wir betreiben müssen. Ein größerer Pufferspeicher würde sicher mehr Komfort bringen.

Grüße
Stefan


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  •  speeeedcat
  •   Silber-Award
26.8.2010  (#6)
den - heizstab kannst im nachhinein locker montieren, hat mir zumindest mein install. so empfohlen (wenn du wirklich nicht auskommen solltest)

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  •  cpue
  •   Bronze-Award
12.11.2010  (#7)
@2moose - es geht net um 100% Strom unabhängig - sondern diese Abhängigkeit einfach zu minimieren..

bruach ja nach wie vor meinen grossen LCD-TV emoji

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  •  Solarix
3.12.2010  (#8)
Was der Bauherr möchte - kriegt er meistens auch - mit entsprechendem finanziellen Einsatz.

Wir kriegen ein PH mit einem LAS für feste Brennstoffe.

Ins Wohnzimmer soll dann ein Kaminofen (max 3-4kW). Wir möchten einfach die Romantik einer "Feuerstelle" nicht missen. Etwas Strahlungswärme an einem durchfrorenen Tag schadet auch nicht. Vielleicht kommt ja auch eine Wassertasche rein um etwas Wärme in den Keller zu kiegen (Radiatoren). Beheizen würden wir gerne mit Pellets (wegen dem Komfort) - falls das überhaupt geht.

Momentan wünschen wir uns halt solche Sochen. Genau beraten lassen bei Hafnern und Ofenbauern müssen wir uns erst. Und schauen was wir finanziell gebacken kriegen. Aber da ist ja der Winter optimal geeignet dafür.

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  •  Didi1983
  •   Bronze-Award
3.12.2010  (#9)
ich hab - Ein Passivhaus mit Kompaktgerät D&W Aerosmart m und als Zusatzheizung statt elektro einen Pelletkamin Wodtke PE Air der mittig im Haus ist. Dieser wird von der Lüftung mitgesteuert und funkt also automatisch. Hab einen 400kg Pelletbehälter über dem Ofen gemacht. Also 1x nachfüllen im Winter sollte reichen. Der Ofen läuft momentan so ca. 1.5h pro Tag (nur wenn keine Sonne Scheint sonst gar nicht). Muss ihn nur ca. alle 2 Wochen aussaugen.

Mfg Dieter

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  •  Solarix
7.12.2010  (#10)
"Coole" Lösung bei Dieter - Hast du diese automatische Zuschaltung des Pelleters durch die Aerosmart irgendwie selber gebastelt / basteln lassen oder werden die dafür notwendigen elektrischen Ein-/Ausgänge sowieso serienmäßig bereitgestellt? Das heißt so PTC-Elemente in den Ausströmern hast du gar nicht?

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