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Mängel bei Verlegung von Haro Disano Designboden

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  •  hinterholzacht
16.8.2018 - 14.6.2019
20 Antworten | 5 Autoren 20
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Hallo,

wir haben vor 10 Tagen unseren Fußboden (Haro DISANO Classic Aqua) verlegt bekommen und leider machen sich einige Mängel bemerkbar.
Anfang nächster Woche kommt eh der Bodenleger zur Begutachtung vorbei, jedoch wollte ich mich schon vorab mal informieren/austauschen, wie es denn zu solchen Mängeln kommen kann.

Kurz zur Verlegung und zum Fußbodenaufbau:
Der Fließestrich (7 cm Baumit CSFE 225) wurde am 29. Mai gemacht. Am 8. Juni haben wir mit dem Ausheizprogramm der FBH FBH [Fußbodenheizung] gestartet, beendet war es am 7. Juli. Der Fußboden wurde am 6.8. verlegt, wobei der Bodenleger nur eine Sichtprüfung gemacht hat und gemeint hat, der Estrich wäre trocken.
Der Estrich wurde vor der Verlegung angeschliffen, grundiert wurde nicht, am Etikett des Klebers (wurde vom Bodenleger gestellt) stand, dass in der Regel keine Grundierung notwendig ist.

Nun zu den Mängeln:

   •  3-4 Dielen im Wohnzimmer stellen sich an der Längsseite auf, so als ob sie feucht wären
   •  an einigen Stellen ist eine Ecke und/oder die kurze Seite der Diele merklich (ca. 1mm) gegenüber den benachbarten Dielen aufgestellt
   •  An 2-3 Stellen hat der Boden scheinbar keine Haftung zum Estrich und federt nach (hier scheint Boden einfach nicht ordentlich geklebt zu sein)
Nun frage ich mich natürlich - wie kann es dazu kommen, dass sich Dielen aufstellen und Ecken/Kanten uneben sind? Direkt nach der Verlegung haben wir nicht so genau kontrolliert.
Eigentlich sollte der Estrich doch längst trocken sein und sonst ist der Boden nicht nass geworden. Ein geklebter Boden sollte doch eigentlich auch nicht so sehr arbeiten ?!

Und wie viel Unebenheit bei den Übergängen von Diele zu Diele muss ich akzeptieren?

Ich habe noch ein Foto der Stelle im Wohnzimmer angehängt, wo sich die 3-4 Dielen wirklich merklich wölben. Die schadhaften Stellen habe ich mit Malerkrepp markiert. Dort wo im Bild die Wasserwaage liegt, ist der Estrich gerissen und wurde ausgebessert (genadelt). Ich habe dem Handwerker dabei ganz genau zugesehen und er hat gerade so viel in den Estrich reingeschnitten, dass er die Nadeln hinein legen konnte. Also sollte dort die FBH FBH [Fußbodenheizung] ja eigentlich intakt sein. Das ist auch das einzige, was mir zu dieser Stelle einfällt, rundherum ist nach wie vor eine Dehnfuge zur Wand hin sichtbar.

Ich bin wirklich gespannt, was der Bodenleger dazu sagt, noch dazu da wir bald die ersten Möbel übersiedeln wollen.


2018/20180816567903.jpg

  •  wwwparkettat
17.8.2018  (#1)
Hallo,

es ist schwer zu sagen, warum ausgerechnet an dieser Stelle sich der Designboden aufstellt. Um eine qualifizierte Aussage machen zu können, müsste man die Baustelle anschauen. ABER, wenn ein Bodenleger vor dem Verlegen eines Designbodens nur eine "Sichtprüfung" des Estrichs mach, um die Restfeuchte(!!!) im Estrich zu prüfen, dann kann er einfach kein seriöser Bodenleger sein. 

Ein Bodenleger, welcher seine Firma nicht schon morgen zusperren will bzw. nichts riskieren will, wird immer vor dem Verlegen eine CM-Messung (Calciumcarbid-Methode - auf YouTube gibt es genug Videos) durchführen. Er hätte zumindest die Feuchte an der Oberfläche messen sollen mit z.B. einem Hydromette Compact B (wobei diese Methode einfach eine Vorstufe zu einer anerkannte CM-Messung dient).

Sollten die "Schäden" auf die Restfeuchte zu führen sein, würde ich dir wirklich empfehlen mit den Möbeln zu warten und einen Fachmann (z.B. einen gerichtlich beeideten Sachverständigen für Böden) mit der Feuchtemessung beauftragen. Wenn der Estrich immer noch feucht ist, kann der ganze Boden sich noch viel mehr aufstellen. 

LG,
Roman
www.parkett.at



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  •  hinterholzacht
17.8.2018  (#2)
Danke für deine Antwort.

ja, auf die CM-Methode bin ich bei meiner gestrigen Recherche schon gestoßen.
Warum dass der Bodenleger nicht gemacht hat, ist eine gute Frage. Gespart haben wir da eigentlich nicht, sondern absichtlich die Firma verlegen lassen, über die wir auch den Boden bezogen haben, damit sich dann niemand rausreden kann, falls etwas nicht passt.

Sollte man jetzt nach der Verlegung nochmal eine CM-Messung machen bevor man entscheidet wie es weitergeht?

Wir warten jetzt auf alle Fälle mal den Termin am Montag ab bevor wir weitere Möbel übersiedeln.
Ist halt wirklich dämlich vom Zeitplan her, da war alles aufeinander abgestimmt, damit wir dann zum Schulstart schon übersiedelt sind. Und die Küche ist auch schon aufgebaut.

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  •  massiv50er
17.8.2018  (#3)

zitat..
hinterholzacht schrieb: Danke für deine Antwort.

Sollte man jetzt nach der Verlegung nochmal eine CM-Messung machen bevor man entscheidet wie es weitergeht?


für die CM Messung müssen Stücke aus dem Estrich herausgestemmt werden (nicht nur oberflächlich, sondern auch in der tieferen Schicht.

Das heißt in deinem Fall boden weg, und an einer stelle, wo man weiß das kein FBH FBH [Fußbodenheizung] Rohr ist aufstemmen. (bei mir wurden diese Stellen durch den Estrichleger mit so plastikfähnchen markiert).

LG

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  •  wwwparkettat
17.8.2018  (#4)

zitat..
hinterholzacht schrieb: Sollte man jetzt nach der Verlegung nochmal eine CM-Messung machen bevor man entscheidet wie es weitergeht?


Vielleicht ist ja der Estrich schon wirklich trocken und es gibt eine andere Ursache für das Problem, das kann natürlich auch sein. Aber bei einem neuen Estrich muss man einfach die Restfeuchte kennen. Es hilft wenig nach anderen Ursachen zu suchen, wenn der Estrich tatsächlich noch etwas zu feucht ist bzw. man gar nicht gemessen hat und aus diesem Grund entstand der "Schaden". 

Man muss auch zwischen „unbeschleunigten (konventionellen)“ und „beschleunigten“ Estrichen unterschieden. Bei "beschleunigten" Estrichen muss der Estrichleger die Verlegereifen freigeben, da man sich in diesem Fall auf die Werte einer CM-Messung nicht verlassen kann (diese können durch Zusatzmittel im Beschleuniger nicht korrekt sein). Usw..... 

Ich möchte dir wirklich keine Angst machen, vielleicht gibt es eine einfache Lösung des Problems. Deswegen ist es wichtig einen Fachmann auf die Baustelle zu bestellen. 

Habts ihr eventuell einen Baumeister oder Architekten, denn man fragen kann? 

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  •  wwwparkettat
17.8.2018  (#5)

zitat..
massiv50er schrieb: bei mir wurden diese Stellen durch den Estrichleger mit so plastikfähnchen markiert


Dein Estrichleger war brav! Die sogenannten "Messpunkte" sind eigentlich eine Selbstverständigkeit, wenn man FBH FBH [Fußbodenheizung] hat, aber nur wenige Estrichleger halten sich daran...leider..

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  •  hinterholzacht
17.8.2018  (#6)
Das stelle ich mir jetzt nachträglich schwer vor, jetzt ist ja der Boden drinnen und wo keine FBH FBH [Fußbodenheizung] ist, kann man nicht verlässlich sagen. Wir haben die FBH FBH [Fußbodenheizung] flächendeckend und bewusst nichts ausgelassen.

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  •  massiv50er
17.8.2018  (#7)

zitat..
wwwparkettat schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von massiv50er: bei mir wurden diese Stellen durch den Estrichleger mit so plastikfähnchen markiert

Dein Estrichleger war brav! Die sogenannten "Messpunkte" sind eigentlich eine Selbstverständigkeit, wenn man FBH FBH [Fußbodenheizung] hat, aber nur wenige Estrichleger halten sich daran...leider..


ja das hab ich mir schon beim estrich legen gedacht, als mir das fähnchen erklärt wurde, dass das wahrscheinlich nicht viele Estrichleger machen ;)

@hinterholzacht... fotos von der fbh gibt es wahrscheinlich oder? such dir einen Bereich raus, wo der abstand etwas größer ist, bzw. wo du am besten beurteilen kannst, wo keine fbh ist... dort dann vorsichtig mit der hand den estrich abklopfen/meiseln.... also solltest du dich für die cm Messung entscheiden...

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
17.8.2018  (#8)
Vom 29. Mai bis zum 07.August sinds 10 Wochen....
Ich habe die CM Messung nach genau 12 Wochen machen lassen und da hats mit der Restfeuchte gerade so gepasst, das ich den Parkett legen konnte. Habe sicherheitshalber aber noch 2 Wochen gewartet, also gesamt 14 Wochen.

Aber wenn bei dir nur der eine Bereich ist, wo sich die Dielen aufstellen, vielleicht wars eine oder 2 schadhafte Packungen des Bodens (vielleicht wurden die durch eine beschädigte Verpackung nass)...
Wie Roman schon geschrieben hat, sollte sich das ein Fachmann ansehen. 

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  •  hinterholzacht
17.8.2018  (#9)
@massiv50er - ja, Fotos gibts. Ich hab jetzt sogar eines gefunden, dass während des Verlegen des Estrichs solche roten Fahnen zeigt. Leider hab ich danach von dieser Stelle keine Fotos und weiß daher nicht wo die Fähnchen hingekommen sind. Damals beim Einbringen des Estrichs dachte ich das sind Höhenmarkierungen.


2018/20180817160478.jpg

@rainer1977 - na servas, dass ein Estrich unter Umständen so lange trocken muss hätte ich nicht gedacht. Gerade bei dem trockenen und heissen Wetter der letzten Wochen hätte ich eigentlich gedacht, dass da nichts mehr sein kann. Wir haben auch während der ganzen Ausheizphase genau nach Herstellerangaben gelüftet. Danach waren die Fenster dann immer gekippt, außer es waren Handwerker vor Ort, da war natürlich alles offen wegen der Hitze.

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  •  massiv50er
17.8.2018  (#10)
ja genau solche hab ich auch, nur in neon gelb :) wennst willst kann ich dann ein foto hochladen, wie es mit fertigen estrich bei mir aussieht (ich hab aber zementestrich... keinen fließestrich..)

LG

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  •  GKap
17.8.2018  (#11)

zitat..
hinterholzacht schrieb: Das stelle ich mir jetzt nachträglich schwer vor, jetzt ist ja der Boden drinnen und wo keine FBH FBH [Fußbodenheizung] ist, kann man nicht verlässlich sagen. Wir haben die FBH FBH [Fußbodenheizung] flächendeckend und bewusst nichts ausgelassen.


Man kann schon herausfinden, wo man gefahrlos in den Estrich bohren kann: FBH voll aufdrehen und den Estrich mit einer Thermokamera anschauen. Oder eine Thermofarbe aufbringen, dann sollte man die Lage der Röhre erkennen können!

Und: Ja, ein Estrich trocknet sehr langsam, bei mir wurden noch viele Wochen nach dem Ausheizen abgestellte Pappkisten unten feucht!

Gruß
GKap

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
17.8.2018  (#12)

zitat..
hinterholzacht schrieb: Gerade bei dem trockenen und heissen Wetter


Heisses Wetter ja, trocken nur bedingt. Die relative Luftfeuchte ist im Sommer immer deutlich höher als im Winter (Ich seh es wunderbar am Hygrometer im Haus: im Winter im Schnitt 40% rLF und im Sommer rund 60%) .
Beim Lüften im Sommer bringst deutlich weniger Feuchte aus dem Haus - daher auch längere Trocknungszeit als im Winter.

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  •  massiv50er
17.8.2018  (#13)
hab solche digitalen dinger bei mir hängen. draußen im schnitt so um die 50% vorm Lüften (2 woche estrich) som um die 85% und nach einer guten stunde ca 60-65%. 

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  •  hinterholzacht
19.8.2018  (#14)
Na mal sehen was der Termin morgen ergibt. Wenn der Boden neu gemacht werden muss,  bedeutet dass für uns ein massives Zeitproblem, denn ansonsten hätten wir diese Woche mit dem Umzug gestartet.
Wenn da jetzt gröbere Arbeiten oder sogar Warten auf Estrichtrockung angesagt ist, ist das extrem ärgerlich.

Ich hab in den letzten Tagen auch eher das Gefühl gehabt, es werden immer mehr problematische Stellen. Ist halt schwer zu sagen - jetzt ist man aufmerksamer und schaut bewusst auf Stellen die einem vorher nicht aufgefallen sind.

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  •  hinterholzacht
21.8.2018  (#15)
So, die Begutachtung ist erledigt. Beim ersten Termin waren der Bodenhändler und der Chef derVerlegefirma vor Ort. Das die Handwerker nicht direkt vom Bodenhändler kamen, wussten wir nicht, sollte aber kein Problem sein.
Beim ersten Termin wurden festgestellt, dass die großen Problemstellen (Punkt 1 und 3) eindeutige Verlegefehler sind. Für die zahlreicheren Problemstellen, wo sich entweder eine Ecke und/oder die kurze Seite der Diele leicht anhebt, hatten sie keine eindeutige Erklärung. Es wurde daher ein zweiter Termin vereinbart, bei dem auch ein Sachverständiger von Haro kommen sollte.

Beim zweiten Termin waren dann der Bodenhändler und der Sachverständige da.
Der Sachverständige meinte, es schaut so aus als wäre an einigen Stellen zu wenig Kleber verwendet worden, außerdem an einigen Stellen auch kein Abstand zur Wand und das führt dazu, dass der Boden (der bei den aktuellen Temperaturen und generell nach der Verlegung noch arbeitet) sich stellenweise so präsentiert. Er wird also an diesen Stellen nicht ausreichend vom Kleber am Boden gehalten.
Außerdem meinte der Sachverständige, dass wohl zu rabiat verlegt wurde. Man sollte dabei die Nut/Feder-Verbindung immer sanft einrasten lassen. Die Bodenleger haben jedoch sehr hörbar und stark geklopft, wodurch wahrscheinlich auch einige Verbindungen beleidigt sind.

Zum Thema "Estrich zu feucht" meinte er, da hätten wir ein ganz anderes Fehlerbild, wo sich der Boden gleichmäßiger und deutlicher wölben würde.

Vom Bodenhändler wurde uns nun angeboten, die beanstandeten Stellen auszubessern (einzelne Dielen raus und neue rein, Kleber durch kleine Bohrlöcher nachträglich injizieren) und am Rand nachzuschneiden, wo der Boden an die Wand stößt. Danach hätten wir nach einer Heizperiode etwaige noch auftretende Fehlstellen nocheinmal ausgebessert bekommen.

Alternative: eine komplette Neuverlegung.
Die Verlegefirma reisst den alten Boden raus und die Handwerker vom Bodenleger verlegen ihn neu

Wir haben uns dann, trotz des größeren Aufwands für die Neuverlegung entschieden.
Einerseits waren wir skeptisch wie die ausgebesserten Stellen dann nachträglich wirklich aussehen und wie der offensichtlich schlecht verlegte Boden noch nacharbeitet. Andererseits wäre es dann auch sehr schwierig, Fehlstellen auszubessern die vielleicht noch entstehen, sobald dann alle Möbel übersiedelt sind. Die kommen teilweise vom Tischler, werden auf Maß eingebaut und können nicht einfach verschoben werden um darunter den Boden auszubessern.

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  •  massiv50er
21.8.2018  (#16)
und die kosten trägt dann wer, für die neuverlegung?

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  •  wwwparkettat
22.8.2018  (#17)

zitat..
hinterholzacht schrieb: an einigen Stellen zu wenig Kleber verwendet worden, außerdem an einigen Stellen auch kein Abstand zur Wand


Dazu möchte ich einfach gar nichts sagen. Diesem Bodenleger würde ich nicht mal die Hand geben, geschweige denn ihn auf der Baustelle arbeiten zu lassen.... :)


zitat..
hinterholzacht schrieb: Alternative: eine komplette Neuverlegung.
Die Verlegefirma reisst den alten Boden raus und die Handwerker vom Bodenleger verlegen ihn neu


So wie der "Bodenleger" gearbeitet hat, ist es wohl das einzig Richtige gewesen, den Boden komplett neu verlegen zu lassen. Langfristig gesehen, auf jeden Fall.

Gut, dass es so ausgegangen ist. Viel Spass im neuen Heim noch. :)

MfG,
Roman



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  •  hinterholzacht
22.8.2018  (#18)
Leider ist das ganze noch nicht ausgestanden.
Der Bodenleger möchte nun noch einen gerichtlich beeideten Sachverständigen beiziehen und besteht auf einer weiteren Begutachtung.

Sehr ärgerlich, weil somit eine weitere Verzögerung eintritt. Das wir wie geplant vor Schulstart umziehen können wird immer unwahrscheinlicher.

Ich bin auch gespannt was dieser Gutachter nun dazu sagen wird. Wie treten die denn im Normalfall auf - ich hoffe doch neutral und nicht im Sinne ihres Auftraggebers ?

Für den Bodenleger ist es sicher besser, die Fehlstellen "auszubessern", als wenn der Boden komplett neu gemacht werden muss.
Aber wer sagt mir, dass nicht noch neue Fehlstellen auftreten? Das kam ja bisher auch mit der Zeit immer stärker.
Und bei einem geklebten mit Klick-System und Trägerplatte (wenig biegsam) kann so ein Austausch doch nur schwer möglich sein und wie schaut das dann nachher aus?

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  •  wwwparkettat
22.8.2018  (#19)
Ok, falls er seinen Fehler nicht zugibt, dann wird wohl ein gerichtlich beeideter Sachverständiger kommen müssen. Ist sogar besser so, für dich.


zitat..
hinterholzacht schrieb: ich hoffe doch neutral und nicht im Sinne ihres Auftraggebers ?


Eigentlich muss ein Sachverständiger neutral handeln. Man kennt sich aber in der Branche und es kann "sanfter" für den Bodenleger ausfallen. Seinen Ruf wird aber ein Sachverständiger sicher nicht riskieren. Ich würde dir empfehlen, selbst nach einem Sachverständiger zu suchen bzw. noch einen zweiten dazu bestellen (leider ist mit Kosten verbunden). 

Aber ich kann dir nur eins sagen, ein Sachverständiger, welcher etwas Ahnung von seinem Gewerk hat, fragt als erstes " Kann ich bitte den Prüfprotokoll zur Ermittlung der Belegreife sehen". Und falls die Antwort vom Bodenleger "Nein" lauten soll, hat der Bodenleger schon verloren. Auch vor Gericht. Da rede ich aus Erfahrung.


zitat..
hinterholzacht schrieb: Aber wer sagt mir, dass nicht noch neue Fehlstellen auftreten?


Niemand, solange man die Ursache dafür nicht festgestellt hat. 

Fazit: Lass dich von der Verlegefirma nicht an der Nase herumführen und falls du kein gutes Gefühl beim gerichtlich beeideten Sachverständigen hast bzw. er gleich die Seite vom Bodenleger annimmt (was ich kaum glaube), hole einen anderen Sachverständigen. Dann bist du auf der sicheren Seite.  

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  •  hinterholzacht
14.6.2019  (#20)
Nachdem ich damals den Thread nicht fertig geschrieben habe, will ich das noch nachholen.

Der Sachverständige hat sich sehr genau alle von uns beanstandeten Fehlstellen angesehen. Bei dem Großteil waren die Überzähne allerdings innerhalb der Toleranz. Die ist meiner Meinung nach unerwartet hoch, da doch spürbar.
Endresultat seiner Einschätzung nach war, eine komplett neue Verlegung ist unverhältnismäßig, da laut Norm nur wenige Stellen wirklich fehlerhaft waren. Empfehlung des Sachverständigen war, diese Stellen auszubessern und sich auf einen Preisnachlass zu einigen.
Das wurde dann auch so gemacht. Außerdem wurde überall der Randabstand noch einmal nachgeschnitten.
Nachdem wir auch reklamiert haben, dass wir die Befürchtung haben, dass der Boden noch arbeitet, wurde uns versprochen, dass nach der ersten Heizsaison nochmal ausgebessert wird.
Das steht jetzt noch aus, es haben sich einige wenige Hohlstelllen gebildet, die ausgebessert werden müssen.

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