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Leerohre im Fertigholzhaus

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  •  tadeus
3.10. - 9.10.2019
7 Antworten | 5 Autoren 7
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Hallo,

ich bin neu hier, bin Laie was Hausbau betrifft und beschäftige mich mit nem Holzhausbau (evtl. Thoma) und da stellt sich im Moment die Frage wie man dort Leitungen verlegt, bei denen man jetzt schon einen Austausch nach X Jahren plant. Vor allem bei Datenleitungen.

Bei "normalen" Häusern werden Leerohre unter Putz fest verlegt. Dadurch das sie fest eingeputzt sind kann man hinterher leicht die Kabel austauschen.

Wie macht man das bei Fertigholzhäuser. Die Kabelkanäle werden doch schon im Werk in einer innenliegenden Holzschicht in Wand gefräst(?). Sehe ich das richtig? D.h. ich benötige kein Leerohr. Bzw. Leerrohre würden garnicht funktionieren, da sie eh nicht "fest" sind und sich dadurch der neu Einzug von Kabeln recht schwer gestaltet? Kann ich Radien bei der Planung vorgeben oder wie läuft das?

Kann mir da jemand weiterhelfen?

Danke

Grüße

  •  Cleudi
  •   Gold-Award
5.10.2019  (#1)
Hi. Wir haben ein Holz-FTH mit Installationsebene, da werden einfach die üblichen Leerrohre verlegt und nach Bedarf befestigt. Die Kabel haben wir alle erst nachher eingezogen, war kein Problem.

Wenn du von Massivholz ausgehst -> ich denke da ist das nicht anders, auch wenn gefräst wird, denn irgendwo hast du ja den Übergang von Wand zu Boden, wo die Kabel weiter laufen -> und wie soll der Übergang ohne Schlauch funktionieren wenn man die Kabel austauschbar haben will?

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  •  LeFalcon
  •   Bronze-Award
5.10.2019  (#2)


2019/20191005732749.jpg
Schau mal, so sieht das dann aus mit einer Installationsebene:

Ganz links siehst du noch den Schlauch zwischen den Holzleisten, da wird gerade verlegt.
Mittig ist schon die Dämmung drin (in diesem Fall Holzwolle), da siehst du nichts mehr von den Rohren außer dem großen Ding -> das ist die KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung].
Bei einer späteren Änderung bzw Erweiterung verlegst du in dieser Ebene und entfernst ein bissl die Dämmung.
Ganz rechts ist bereits die Beplankung drauf und die Installationsebene geschlossen.
Darauf kommt nur mehr die Gipskartonplatte und die Farbe.
Cheerio

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
5.10.2019  (#3)
Also bei unserem Brettstapel-Massivholzsystem sind alle Elektroleitungen in verdeckt montierten Leerrohren und können nachträglich leicht getauscht werden. 

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
7.10.2019  (#4)
würde einfach überall wo tv-geräte und schreibtische geplant sind 25er-leerschläuche hinlegen (lassen) und diese zentral auf den selben punkt zusammenführen. dort netzwerkswitch und sat-multischalter montieren bzw. kabel-tv-hausübergabepunkt setzen. wenn die installationsebene erst auf der baustelle und nicht schon im werk gemacht wird, kannst es auch super in eigenleistung machen. wenn alles schon beplankt ist mit OSB/GIpskarton und der Bodenaufbau noch nicht offen ist, kannst auch nach Hausaufbau super mit Dosenborher Dosen setzen ohne die Gipsplatten neu machen zu müssen und Leerrohre runterfummeln. Ist aber nur möglich wenns du eine richtige Installationsebene hast und nicht direkt die Dampfbremse hinter der Beplankung hast (gibt schon einige Threads zum Thema Installationsebene hier). Manchmal hat man auch Mischvarianten, d.h. nur bei Aussenwänden Installationsebenen und Innenwände sind die Holzständer direkt beplankt.

bin der überzeugung dass die klassische koaxial-verkabelung man in einem der späteren jahrzehnten nicht mehr benötigt und nur mehr fernsehen über IP gibt, dann kann man auch die koaxial-leitungen gegen datenleitungen tauschen. aktuell sind die eh ungefähr gleich dick und biegsam (ca 7mm).

aber warum willst die datenleitungen in zukunft tauschen? für glasfaserleitungen sind leerverrohrungen eh nicht geeignet wegen den vorgegebenen biege-radien müssen hier steifere faserleerrohre verlegt werden. das macht man nicht in wohngebäuden, eher bei großen bürobauten mit dicken kabelkanälen. wer heute eine cat5-verkabelung aus den 90iger-jahren hat kann genauso problemlos gbit-ethernet betreiben wie mit der cat7a-verkabelung. auch wenn gigabit theoretisch erst ab cat5e bzw cat6 freigegeben war, hat man im EFH auch beim alten cat5 nie an die spezifizierten maximal-längen von 100m, daher kann man die spezifikation durchaus überfordern sofern es ein fehlertolerantes TCP/IP-Protokoll ist. was ich sagen will: mit dem neuesten cat7a kabeltyp kommst sicher jahrzehnte durch.

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
8.10.2019  (#5)

zitat..
cc9966 schrieb: wenn die installationsebene erst auf der baustelle und nicht schon im werk gemacht wird

Der TE hat von einem Thoma-haus geschrieben. Das ist eine Massivholzhaus mit innen Sichtholz ohne Installationsebene, ganz etwas anderes als ein Holzriegel. Da geht in den Aussenwänden so gut wie nichts in mit Eigenleistung.

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  •  tadeus
9.10.2019  (#6)
Ja richtig, es geht mir nur um Massivholzhäuser. Wie da die Kanäle im Holz realisiert/gefräst weiß ich nicht, daher die Frage hier.

@cc9966
mit singelmode Lwl hat man sehr geringe Biegeradien
Bzgl. deiner Bandbreitenprognose muss ich dir leider Widersprechen. Vor 20 Jahren hats geheisen, mit 100mbit und cat5 hältst Ewigkeiten im Privatbereich durch. Im Moment hab ich Gbit Ethernet und meine Kinder haben zum Glück noch kein streamfähiges Alter. Sonst würde es eng werden. Aktuell wird 4k ausgerolllt und 8k steht inzwischen in den kommenden Jahren an. Und jetzt kommst du mit cat7 über Jahrzente, bei dem nur die wirklich guten cat 7 Kabel die 1000Mhz für ne 10Gbit Übertragungen leisten. Von daher ja, ich will die Kabel austauschen können weil ich mir aktuell noch keinen Lwl reinlege.

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
9.10.2019  (#7)
Ich würde aber die paar EUR für lwl Leerrohre zu den neuralgischen stellen wie TV und kizi investieren wenn dir das wichtig ist. 

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