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Innendämmung Dachgeschosswohnung?

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  •  Patrik10
7.4. - 19.4.2010
14 Antworten 14
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Hallo!

Habe eine Dachgeschosswohnung gekauft von der ich weiß dass sie im Sommer extrem heiß wird. 7stöckiges Gebäude in der Stadt, über mir eine 15 cm Betondecke, darüber ein Blechdach. Unter der Betondecke lediglich 3 cm Heraklith-"Dämmung" und darauf 1,5 cm Putz. Dasselbe Bild bei der Dachschräge: Sargdeckel (15 cm Beton), darauf ein Blechdach, darunter 3 cm Heraklith und Putz.

Raumhöhe ist momentan 247 cm, ich möchte die Heraklith-Schichte abkratzen (wird sicher lustig) und hätte dann max. 10 cm für die Dämmung und ev. Rigips-Platte zur Verfügung.

Was könnt Ihr mir da empfehlen? +/- 10 cm Stein/Glaswolle (mit Abhängung) ist ja nicht gerade der Hammer (wenn auch besser als bisher). Ich hab gehört es gibt Platten die dämmen doppelt so gut, Konkretes hab ich aber noch nicht gefunden. PUR-Platten haben ein schlechtes Brandverhalten (dämmen auch nur etwas besser als die Wolle), Styrodur detto. Weber.therm plus ultra sind sauteuer. Sollte halt leistbar sein ...

Dämmung einblasen hab ich auch schon überlegt, aber mein Statiker meinte die Dachsparren an der Seite liegen vertikal und es würde alles vertragen. Außerdem teile ich den Dachraum (lt. Plan nur max. 20 cm mit Gefälle) mit der Nachbarwohnung, d.h. regelmäßig würde eine eingeblasene Dämmung nie zu liegen kommen - und an der Dachschräge hätte ich dann ziemlich sicher eine Kältebrücke.

Zu allen Dämmungen: brauche ich bei dieser Konstellation eine Dampfbremse?

Freue mich über alle Tipps!!!

Patrik

  •  2moose
  •   Gold-Award
7.4.2010  (#1)
Um einen Dachausbau kühl zu halten braucht es eine - Dämmung außen und Speicherelemente innen. Mit einer Innendämmung, die die Speichermasse "wegsperrt" wirst Du m.E. nach nicht glücklich werden, weil darüber immer der heiße Sargdeckel einheizt und die Dämmung nur für eine Verzögerung des Wärmeeintrags und ein richtiges Barackenklima sorgt.
Ist der Vorbesitzer der Hitze wegen ausgezogen?

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  •  Patrik10
8.4.2010  (#2)
Hmm - ja, das hab ich auch schon gehört. das problem ist halt dass es ein eigentumshaus mit 80 weiteren eigentümern handelt die sich nicht auf eine sanierung/zeitgemäße isolierung einigen können.
dazu wurde das haus anfang der 70er jahre wirklich "billig" gebaut, am sargdeckel hab ich grad mal 5 cm abstand zw. blechdach und beton, dazw. dünne vertikale sparren deren zwischenräume mit heraklith ausgestopft ist (was die luftzirkulation unterbindet). wie's oben zw. beton und blech aussieht weiß ich nicht, ich schätz das wird wohl dasselbe sein.

vorbesitzerin war eh fast 40 jahre in der wohnung drinnen, die hat sich halt daran gewöhnt.
ich werd mal auf jeden fall die grossen dachfenster von außen beschatten, d.h. außenliegende jalousin bzw. rollladen kann sicher nicht schaden :)

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  •  2moose
  •   Gold-Award
8.4.2010  (#3)
Das wär ja das perfekte Objekt für eine Mustersanierung - auf Passivhausstandard (das ganze Objekt) ... und in den letzten 40 Jahren ist am Gebäudestandard nichts verändert worden? Könnte ja sein, dass eine Sanierung ansteht. Und Schimmelprobleme im Winter gibts keine? Eine allzuhohe Oberflächentemperatur wird sich bei der Bauweise nicht einstellen.
Ansonsten: Blechdach reflektierend lackieren emoji

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  •  Patrik10
8.4.2010  (#4)
wo kein geld tja, schön wärs *seufz*
fakt ist dass die hausverwaltung unfähig und kein geld für die sanierung da ist. die eigentümer wohnen entweder schon seit 40 jahren in dem kasten und kennen nichts anderes oder haben die wohnungen vermietet. schimmelprobleme hatten wir als wir vor 5-6. jahren neue fenster (kunststoff statt holz) bekamen, hat sich aber in 1-2 jahren mit viel lüften wieder gegeben.

das dach ist dunkelgrau weil nicht mal für's streichen genug geld da ist. ich glaub da geh ich selbst mal mit dem farbtopf rauf und streich den streifen über meiner wohnung hell.

ad. dämmung: mir wurden jetzt ENERPOR Super-Pend USD - 10 cm (WLG 0,31) angeboten - für euro 15 pro m2, nur leider kommen für's zubehör (inkl. rigips) der fa. nochmal soviel dazu :(

schon mal was davon gehört?

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  •  Innenausbau
12.4.2010  (#5)
Dach richtig dämmen - aber wie? - Eine sehr ausführliche Dachgeschossbaustelle hat Herr Nussbaum von der Bauherrenhilfe in seinem Blog veröffentlicht. Der Dachboden wird auf Passivhausstandard gebracht und bietet vielleicht einige Tips für Dachbodensanierer wie Dich.
http://www.dachgeschoss.at/

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
13.4.2010  (#6)
Der Sargdeckel - ist jedenfalls besser, als wenn das Dach keinen Beton hätte und 30cm Dämmung. Im Sommer zählt nur die Masse. Geh mal in die Kirche, da ist es auch kühl, ohne Dämmung. Sorgen würde ich mir eher im Winter machen, denn da kann die fehlende Dämmung zu Problemen führen (und zu sehr hohen Heizkosten).
In deinem Fall würde ich für die paar heißen Tage eine Klimaanlage nehmen.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
13.4.2010  (#7)
Da stimme ich Dir zu, dass Patrik10 bei 15m Raumhöhe und - Erdkontakt (wie in der Kirche) keine Probleme hätte im Sommer - oder sich umgekehrt in der Kirche mit 2,5m Raumhöhe und Sargdeckel ein ähnlich unangenehmes Klima wie bei Ihm einstellen würde.
Die Dämmung sorgt im Sommer für eine Phasenverschiebung, sie dämpft und verzögert das Temperaturmaximum des Sargdeckels in die Nachstunden hinein, wo dank sinkender Außentemperatur und Durchlüften die Spitze gemildert wird. Kühl wirds in dieser Wohnung (pralle Sonne den ganzen Tag und keine gravierende Abkühlung in der Nacht) ohne aktive Kühlung nie und Sargdeckel einmal warm, den ganzen Sommer warm - eine Kombination aus Hinterlüftung, Dämmung und Speicherung macht das Leben aber leichter darin.
Gäb ja auch die Möglichkeit von dünnen Vakkuumdämmplatten im Inneren - glaub aber nicht, dass das Raumklima dann ein ansprechendes wird.

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
13.4.2010  (#8)
die Phasenverschiebung - kommt von der Masse und nicht von der Dämmung. Styropor und Mineralwolle haben defakto keine Phasenverschiebung. Wenn du dämmen und phasenverschieben willst, dann brauchst du z.B. Holzweichfaser. Auf jeden Fall etwas schweres.
Ich hoffe du hast bezüglich Stroh besser recherchiert als bei Dämmverhalten. Wärme drinnen halten und Hitze draußenhalten, sind leider 2 verschiedene Dinge. Jeder Holzriegelbaubesitzer (v.a. mit Mineralwolle) kann dir ein Lied davon singen.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
13.4.2010  (#9)
... und Holzweichfaser ist kein Dämmstoff!? - Stroh liegt übrigens mit Holzweichfaser gleich auf was die spez. Wärmekapazität betrifft (2,0 zu 2,1kJ/kgK). Für Patrik10 aber beides keine Option da der Effekt nur außerhalb der Speichermasse (Sargdeckel) zu tragen kommen würde.

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
14.4.2010  (#10)
verdreh doch nich immer alles - wenn du vorher von Vakkumdämmplatten schreibst, dann ist das absoluter Blödsinn, denn das ist ein Dämmstoff ohne Masse. Holzweichfaser ist natürlich ein Dämmstoff, aber ein spezieller mit Masse. Bei der Phasenverschiebung kommt es nicht auf den U-Wert an (Dämmung), sondern auf das spezifische Gewicht. Deswegen meine Aussage die Phasenverschiebung kommt nicht von der Dämmung.

Wenn man schon einen Sargdeckel hat, dann wird man innen wohl kaum was finden was mehr Speichermasse hat als der Beton.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
14.4.2010  (#11)
Dann ist aufgrund der Speichermasse alles in Ordnung - und Karl10 dürfte eigentlich gar nicht zu warm sein?
Fürs Verdrehen kann ich nix - alles aufgelegt. Vakuum ist kein "absoluter Blödsinn" da man sich aufgrund des guten Dämmwerts erst gar nicht in eine Phasenverschiebung (ist gut aber bei weitem nicht alles) retten muss - das schirmt die Hitze auch so ab. Kostet aber Unsummen. Wenn Du willst, können wir gerne per PN weiterzicken.

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
15.4.2010  (#12)
ja und nein - Aufgrund der Speichermasse ist alles in Ordnung. Wenn es z.B. in Wien aber 35 Grad im Schatten hat, 55 in der Sonne und in der Nacht 24, dann wird es auch mit der Speichermasse zu heiss. Außerdem hat er sicher auch Fenster, wo es heiß reinkommt.
Nochmal die Vakkumdämmung bringt nichts. Stell einen vakkumgedämmten Kühlschrank an einem Sommertag in die Sonne. Die Innentemperatur wird höher sein, als im billigsten Stahlbetonbau ohne Dämmung.

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  •  Patrik10
17.4.2010  (#13)
klimaanlage dazu? - Hab mich jetzt innen für PIR-Platten aus Deutschland entschieden - oben 8 cm (U-Wert 0,29), Seiten 10 cm (U-Wert 0,23).
Dazu kommen auf die 4 großen Dachfenster (130 x 130 cm Velux) außen Rollläden.

Werde aber sicherheitshalber noch eine Multisplit-Klimaanlage einbauen lassen wenn ich schon am Bauen bin. Da ich auch die alten Nachspeicheröfen aus den 70er rausgeworfen habe wollte ich fragen ob man die Klimaanlage auch gleich als Hauptheizung benutzen sollte. Eigentlich wollte ich ja eine neue Tagstrom-Heizung installieren (andere Möglichkeit gibt's bei mir im Haus nicht), aber vielleicht lassen sich ja so 2 Fliegen auf einmal erwischen.
Bin bei Klimaanlagen leider absoluter Laie :)

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  •  Patrick
  •   Gold-Award
19.4.2010  (#14)
mit den 4 großen Dachfenstern - ohne Außenbeschattung überhitzt du sowieso jeden Raum. Da hilft keine Dämmung und keine Speichermasse mehr.

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