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Immobilienblase

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  •  kouku
11.10. - 22.10.2022
51 Antworten | 17 Autoren 51
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54
Guten Morgen, sagt mal gibt es schon einen Thread zu dem Thema? Hier wird ja allerhand diskutiert über den Wahnsinn der gerade abgeht. 
Mein Frust in der Richtung wird vermutlich ein bisschen aufgefallen sein :) ich kanns nämlich nicht mehr glauben, dass Abrisshäuser um mehr als 3000 Euro den Quadratmeter verkauft werden. Das hat vor 2-3 Jahren nicht mal ein neues Haus gekostet (Standardausstattung). Und ich rede definitiv nicht von den teuersten Fleckerln hier wie zb Urlaubsgebiete oder Wien. 
Hoffnung können wir uns abschminken oder? Da platzt ja seit 15 Jahren nix...

  •  derbauer
11.10.2022  (#1)
Aufzählung was dafür und dagegen spricht:

pro Blase:
+ Kreditzinsen
+ Leute die Ihren Kredit nicht bezahlen können im steigen begriffen
+ weniger Geld in Realwirtschaft durch höhere Kreditzinsen = mehr Jobs gehen verloren = weniger können Kredit bezahlen usw.
+ keine Preissteigerungen über der Inflation zu erwarten, nur noch Werterhalt im besten Fall
+ mehr Häuser/Wohnungen kommen auf den Markt

gegen Blase:
- weniger Neubau, da hochpreisig
- höhere Einkommen durch Inflationsanpassung
- suche nach Werterhalt in Zeiten der Inflation
- starker Zuzug nach Österreich und bzw. Europa
- Leute welche auf fallende Preise seit Jahren hoffen, schlagen jetzt bei leicht sinkenden zu und stabilisieren den Markt

Im nächsten halben Jahr bzw. bis ins Frühjahr rein halte ich ein platzen der Blase...falls es eine geben sollte für eher unwahrscheinlich. Danach kann es regional durchaus möglich sein.

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
11.10.2022  (#2)
In Ö1 heute Früh wurde das thematisiert. 
Nur in Wien im 4. und 5 Bezirk gibt es leichte Tendenzen zum Rückgang, ebenso in Pampas-Gebieten.
Aber grundsätzlich sind die Immo-Preise derzeit noch preisstabil.
Das wird sich ändern, wenn aufgrund der hohen Zinsen Objekte auf den Markt kommen und veräußert werden müssen. 

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  •  andi102
  •   Bronze-Award
11.10.2022  (#3)
Was haben/hatten wir wir:
Extreme Geldflut und laxe Kreditvergabe, welche abrupt beendet wurde (steigende Zinsen, Kreditvergabekriterien).

Bis Ende Juli gab es massive Vorzieheffekte, die noch monatelang wirken.

Zinserhöhungen kommen in der Realwirtschaft mit 9-18 Monaten Verzögerung an.

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir einen Crash wie in den USA 2007 sehen. Bei uns ist die Finanzierungsstruktur stabiler, die Blase dafür viel größer. Spannend wird es, wie die Banken reagieren. Fallen die Preise um mehr als 20% (oder es geht in die Richtung) werden die Banken versuchen, die Immobilien schnell los zu werden um nicht Risiko aufzubauen. Dann kommt alles ins Rollen (wie es ungekehrt die letzten Jahre nach oben war).

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.10.2022  (#4)

zitat..
andi102 schrieb: laxe Kreditvergabe

kann ich nicht nachvollziehen und widerspricht sich mit

zitat..
andi102 schrieb: Finanzierungsstruktur stabiler

 

zitat..
andi102 schrieb: die Blase dafür viel größer

Welche Blase? In welchem Immosegment? Privat, Gewerbeflächen, urbanes Gebiet, Speckgürtel?

zitat..
andi102 schrieb: dass wir einen Crash wie in den USA 2007 sehen

der war 2008 (wenn du Lehman meinst) und ist strukturell nicht mal ansatzweise mit heute vergleichbar

zitat..
andi102 schrieb: Spannend wird es, wie die Banken reagieren. Fallen die Preise um mehr als 20% (oder es geht in die Richtung) werden die Banken versuchen, die Immobilien schnell los zu werden um nicht Risiko aufzubauen.

Entschuldigung - aber auch hier kann ich nicht wirklich folgen. Die finanzierenden Banken können nicht einfach "Immobilien loswerden". Es gibt aufrechte Kreditverhältnisse, die bedient werden. Sollte es konkret bei privaten Wohnimmobilien zu einer Reduktion kommen, wird die Lage in Ruhe bewertet und allenfalls Sicherheiten nachgefordert. Bis dahin  ...




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  •  andi102
  •   Bronze-Award
11.10.2022  (#5)

zitat..
LiConsult schrieb:

──────
andi102 schrieb: laxe Kreditvergabe
───────────────

kann ich nicht nachvollziehen und widerspricht sich mit

──────
andi102 schrieb: Finanzierungsstruktur stabiler
───────────────

Nein, wiederspricht sich nicht. Die Kreditvergabe bei uns in den letzen Jahren sehr schlecht, in den USA damals noch schlimmer. Mit FInanzierungsstruktur meinte ich, dass Finanzierungen ohne Eigenmittel gemacht wurden und sogar noch die Konsumschulden reingenommen wurden
 

──────
andi102 schrieb: die Blase dafür viel größer
───────────────

Welche Blase? In welchem Immosegment? Privat, Gewerbeflächen, urbanes Gebiet, Speckgürtel?

Die größte Blase haben wir meiner Meinung nach im privaten Bereich, quer durch Österreich.

──────
andi102 schrieb: dass wir einen Crash wie in den USA 2007 sehen
───────────────

der war 2008 (wenn du Lehman meinst) und ist strukturell nicht mal ansatzweise mit heute vergleichbar

Da muss ich dir widersprechen. Es ist anders, aber das Resultat wird das gleiche sein. Massiv fallende Immobilienpreise, Erklärung siehe nächster Punkt

──────
andi102 schrieb: Spannend wird es, wie die Banken reagieren. Fallen die Preise um mehr als 20% (oder es geht in die Richtung) werden die Banken versuchen, die Immobilien schnell los zu werden um nicht Risiko aufzubauen.
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Entschuldigung - aber auch hier kann ich nicht wirklich folgen. Die finanzierenden Banken können nicht einfach "Immobilien loswerden". Es gibt aufrechte Kreditverhältnisse, die bedient werden. Sollte es konkret bei privaten Wohnimmobilien zu einer Reduktion kommen, wird die Lage in Ruhe bewertet und allenfalls Sicherheiten nachgefordert. Bis dahin  ...

Eines vorweg: Solange der Kredit bedient wird, hat keiner etwas zu befürchten, Nachbesicherungen erwarte ich keine, nur weil der Preis der Immobilie fällt. Das gehört zum Risiko der Bank in der Kreditvergabe.

ABER: Nehmen wir an, der Kreditnehmer kann nicht mehr zahlen.

Letzte Jahre: Bank hielt meist still und war schon zufrieden, wenn der KN nur die Zinsen zahlte, weil
- Immobilie wurde mehr wert (Besicherung wurde besser)
- Bank sparte sich 0,5% Strafzins bei der EZB

Jetzt:
- Bank hat das massive Risiko, dass der Preis der Immobilie fällt und sie somit Gelder abschreiben muss (möglicherweise von Jahr zu Jahr mehr
- Bank muss Sparern Zinsen zahlen (zusätzliche Kosten wenn der KN nicht zahlt).

Somit werden die Banken versuchen, die Immobilien rascher in die Verwertung zu geben und durch die hohen Zinsen wird es für die KN deutlich schwieriger, Vereinbarungen mit der Bank zu treffen.

Deinen Postings der letzten Zeit entnehme ich, dass du eher die guten Bonitäten als Kunden hast. In der Realität wurden aber viele Kredite ohne Eigenmittel gemacht, die Konsumschulden + Leasingverträge noch dazu finanziert und das auf über 35 Jahre. Eventuell noch variabel, da es sich fix eh hinten und vorne nicht ausging. Aber man hatte ja Ziele zu erfüllen....
Hier tun sich gewaltige Bewertungsrisiken für die Banken auf.

 


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  •  HAR80
11.10.2022  (#6)
Also als meine Frau vor ein paar Monaten mit einem Bekannten, der als Bankbetreuer arbeitet wegen einem Kredit sprach, rein mal aus Interesse was wie ... meinte der klar kriegt ihr das Geld aber warum neu bauen? Wartet bis nächstes Jahr, da kommen dann in der Gegend ein paar Häuser auf den Markt ... sie woher er das wissen will ... Er, weil er die Kredite gerechnet hat ... und sich da einige keine steigenden Zinsen leisten können. Welche Häuser sagte er leider klarerweise nicht ...

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  •  Zwosti
  •   Bronze-Award
11.10.2022  (#7)

zitat..
HAR80 schrieb:

Also als meine Frau vor ein paar Monaten mit einem Bekannten, der als Bankbetreuer arbeitet wegen einem Kredit sprach, rein mal aus Interesse was wie ... meinte der klar kriegt ihr das Geld aber warum neu bauen? Wartet bis nächstes Jahr, da kommen dann in der Gegend ein paar Häuser auf den Markt ... sie woher er das wissen will ... Er, weil er die Kredite gerechnet hat ... und sich da einige keine steigenden Zinsen leisten können. Welche Häuser sagte er leider klarerweise nicht ...

Es muss ja fast so kommen, mit steigenden Zinsen hat vielleicht noch jemand gerechnet, aber mit so steigenden Lebenshaltungskosten doch niemand. Ist halt die Frage wie lange man so etwas durchalten will/kann. Aber auch nur so könnte sich der Immobilienmarktaus meiner Sicht etwas abkühlen.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
11.10.2022  (#8)

zitat..
andi102 schrieb:

LiConsult schrieb:

──────
__________________
Im Beitrag zitiert von andi102: laxe Kreditvergabe
───────────────

kann ich nicht nachvollziehen und widerspricht sich mit

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__________________
Im Beitrag zitiert von andi102: Finanzierungsstruktur stabiler
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Nein, wiederspricht sich nicht. Die Kreditvergabe bei uns in den letzen Jahren sehr schlecht, in den USA damals noch schlimmer. Mit FInanzierungsstruktur meinte ich, dass Finanzierungen ohne Eigenmittel gemacht wurden und sogar noch die Konsumschulden reingenommen wurden

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Im Beitrag zitiert von andi102: die Blase dafür viel größer
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Welche Blase? In welchem Immosegment? Privat, Gewerbeflächen, urbanes Gebiet, Speckgürtel?

Die größte Blase haben wir meiner Meinung nach im privaten Bereich, quer durch Österreich.

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Im Beitrag zitiert von andi102: dass wir einen Crash wie in den USA 2007 sehen
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der war 2008 (wenn du Lehman meinst) und ist strukturell nicht mal ansatzweise mit heute vergleichbar

Da muss ich dir widersprechen. Es ist anders, aber das Resultat wird das gleiche sein. Massiv fallende Immobilienpreise, Erklärung siehe nächster Punkt

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Im Beitrag zitiert von andi102: Spannend wird es, wie die Banken reagieren. Fallen die Preise um mehr als 20% (oder es geht in die Richtung) werden die Banken versuchen, die Immobilien schnell los zu werden um nicht Risiko aufzubauen.
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Entschuldigung - aber auch hier kann ich nicht wirklich folgen. Die finanzierenden Banken können nicht einfach "Immobilien loswerden". Es gibt aufrechte Kreditverhältnisse, die bedient werden. Sollte es konkret bei privaten Wohnimmobilien zu einer Reduktion kommen, wird die Lage in Ruhe bewertet und allenfalls Sicherheiten nachgefordert. Bis dahin ...

Eines vorweg: Solange der Kredit bedient wird, hat keiner etwas zu befürchten, Nachbesicherungen erwarte ich keine, nur weil der Preis der Immobilie fällt. Das gehört zum Risiko der Bank in der Kreditvergabe.

ABER: Nehmen wir an, der Kreditnehmer kann nicht mehr zahlen.

Letzte Jahre: Bank hielt meist still und war schon zufrieden, wenn der KN nur die Zinsen zahlte, weil
- Immobilie wurde mehr wert (Besicherung wurde besser)
- Bank sparte sich 0,5% Strafzins bei der EZB

Jetzt:
- Bank hat das massive Risiko, dass der Preis der Immobilie fällt und sie somit Gelder abschreiben muss (möglicherweise von Jahr zu Jahr mehr
- Bank muss Sparern Zinsen zahlen (zusätzliche Kosten wenn der KN nicht zahlt).

Somit werden die Banken versuchen, die Immobilien rascher in die Verwertung zu geben und durch die hohen Zinsen wird es für die KN deutlich schwieriger, Vereinbarungen mit der Bank zu treffen.

Deinen Postings der letzten Zeit entnehme ich, dass du eher die guten Bonitäten als Kunden hast. In der Realität wurden aber viele Kredite ohne Eigenmittel gemacht, die Konsumschulden + Leasingverträge noch dazu finanziert und das auf über 35 Jahre. Eventuell noch variabel, da es sich fix eh hinten und vorne nicht ausging. Aber man hatte ja Ziele zu erfüllen....
Hier tun sich gewaltige Bewertungsrisiken für die Banken auf.

puh - so viele Punkte .... die sorgfältige Aufarbeitung würde eindeutig den Rahmen sprengen.

Nur eines zu meinen Kunden: diese sind i.d.R. aus "der Mitte unserer Gesellschaft". Wüsste auch gar nicht, durch welche Postings (noch dazu in der letzten Zeit) ich suggeriert hätte, dass ich eher gute Bonitäten betreue. Klar - die sind auch dabei, eben aber auch einige, wo es hie und da "zwickt". Könnte da eigentlich kein Schwergewicht in die eine oder andere Richtung herausarbeiten.


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  •  weight4light
11.10.2022  (#9)

zitat..
andi102 schrieb:

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LiConsult schrieb:

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andi102 schrieb: laxe Kreditvergabe
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kann ich nicht nachvollziehen und widerspricht sich mit

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andi102 schrieb: Finanzierungsstruktur stabiler
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Nein, wiederspricht sich nicht. Die Kreditvergabe bei uns in den letzen Jahren sehr schlecht, in den USA damals noch schlimmer. Mit FInanzierungsstruktur meinte ich, dass Finanzierungen ohne Eigenmittel gemacht wurden und sogar noch die Konsumschulden reingenommen wurden
 

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andi102 schrieb: die Blase dafür viel größer
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Welche Blase? In welchem Immosegment? Privat, Gewerbeflächen, urbanes Gebiet, Speckgürtel?

Die größte Blase haben wir meiner Meinung nach im privaten Bereich, quer durch Österreich.

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andi102 schrieb: dass wir einen Crash wie in den USA 2007 sehen
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der war 2008 (wenn du Lehman meinst) und ist strukturell nicht mal ansatzweise mit heute vergleichbar

Da muss ich dir widersprechen. Es ist anders, aber das Resultat wird das gleiche sein. Massiv fallende Immobilienpreise, Erklärung siehe nächster Punkt

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andi102 schrieb: Spannend wird es, wie die Banken reagieren. Fallen die Preise um mehr als 20% (oder es geht in die Richtung) werden die Banken versuchen, die Immobilien schnell los zu werden um nicht Risiko aufzubauen.
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Entschuldigung - aber auch hier kann ich nicht wirklich folgen. Die finanzierenden Banken können nicht einfach "Immobilien loswerden". Es gibt aufrechte Kreditverhältnisse, die bedient werden. Sollte es konkret bei privaten Wohnimmobilien zu einer Reduktion kommen, wird die Lage in Ruhe bewertet und allenfalls Sicherheiten nachgefordert. Bis dahin  ...

Eines vorweg: Solange der Kredit bedient wird, hat keiner etwas zu befürchten, Nachbesicherungen erwarte ich keine, nur weil der Preis der Immobilie fällt. Das gehört zum Risiko der Bank in der Kreditvergabe.

ABER: Nehmen wir an, der Kreditnehmer kann nicht mehr zahlen.

Letzte Jahre: Bank hielt meist still und war schon zufrieden, wenn der KN nur die Zinsen zahlte, weil
- Immobilie wurde mehr wert (Besicherung wurde besser)
- Bank sparte sich 0,5% Strafzins bei der EZB

Jetzt:
- Bank hat das massive Risiko, dass der Preis der Immobilie fällt und sie somit Gelder abschreiben muss (möglicherweise von Jahr zu Jahr mehr
- Bank muss Sparern Zinsen zahlen (zusätzliche Kosten wenn der KN nicht zahlt).

Somit werden die Banken versuchen, die Immobilien rascher in die Verwertung zu geben und durch die hohen Zinsen wird es für die KN deutlich schwieriger, Vereinbarungen mit der Bank zu treffen.

Deinen Postings der letzten Zeit entnehme ich, dass du eher die guten Bonitäten als Kunden hast. In der Realität wurden aber viele Kredite ohne Eigenmittel gemacht, die Konsumschulden + Leasingverträge noch dazu finanziert und das auf über 35 Jahre. Eventuell noch variabel, da es sich fix eh hinten und vorne nicht ausging. Aber man hatte ja Ziele zu erfüllen....
Hier tun sich gewaltige Bewertungsrisiken für die Banken auf.
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zitat..
andi102 schrieb:

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LiConsult schrieb:

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andi102 schrieb: laxe Kreditvergabe
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kann ich nicht nachvollziehen und widerspricht sich mit

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andi102 schrieb: Finanzierungsstruktur stabiler
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Nein, wiederspricht sich nicht. Die Kreditvergabe bei uns in den letzen Jahren sehr schlecht, in den USA damals noch schlimmer. Mit FInanzierungsstruktur meinte ich, dass Finanzierungen ohne Eigenmittel gemacht wurden und sogar noch die Konsumschulden reingenommen wurden
 

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andi102 schrieb: die Blase dafür viel größer
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Welche Blase? In welchem Immosegment? Privat, Gewerbeflächen, urbanes Gebiet, Speckgürtel?

Die größte Blase haben wir meiner Meinung nach im privaten Bereich, quer durch Österreich.

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andi102 schrieb: dass wir einen Crash wie in den USA 2007 sehen
───────────────

der war 2008 (wenn du Lehman meinst) und ist strukturell nicht mal ansatzweise mit heute vergleichbar

Da muss ich dir widersprechen. Es ist anders, aber das Resultat wird das gleiche sein. Massiv fallende Immobilienpreise, Erklärung siehe nächster Punkt

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andi102 schrieb: Spannend wird es, wie die Banken reagieren. Fallen die Preise um mehr als 20% (oder es geht in die Richtung) werden die Banken versuchen, die Immobilien schnell los zu werden um nicht Risiko aufzubauen.
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Entschuldigung - aber auch hier kann ich nicht wirklich folgen. Die finanzierenden Banken können nicht einfach "Immobilien loswerden". Es gibt aufrechte Kreditverhältnisse, die bedient werden. Sollte es konkret bei privaten Wohnimmobilien zu einer Reduktion kommen, wird die Lage in Ruhe bewertet und allenfalls Sicherheiten nachgefordert. Bis dahin  ...

Eines vorweg: Solange der Kredit bedient wird, hat keiner etwas zu befürchten, Nachbesicherungen erwarte ich keine, nur weil der Preis der Immobilie fällt. Das gehört zum Risiko der Bank in der Kreditvergabe.

ABER: Nehmen wir an, der Kreditnehmer kann nicht mehr zahlen.

Letzte Jahre: Bank hielt meist still und war schon zufrieden, wenn der KN nur die Zinsen zahlte, weil
- Immobilie wurde mehr wert (Besicherung wurde besser)
- Bank sparte sich 0,5% Strafzins bei der EZB

Jetzt:
- Bank hat das massive Risiko, dass der Preis der Immobilie fällt und sie somit Gelder abschreiben muss (möglicherweise von Jahr zu Jahr mehr
- Bank muss Sparern Zinsen zahlen (zusätzliche Kosten wenn der KN nicht zahlt).

Somit werden die Banken versuchen, die Immobilien rascher in die Verwertung zu geben und durch die hohen Zinsen wird es für die KN deutlich schwieriger, Vereinbarungen mit der Bank zu treffen.

Deinen Postings der letzten Zeit entnehme ich, dass du eher die guten Bonitäten als Kunden hast. In der Realität wurden aber viele Kredite ohne Eigenmittel gemacht, die Konsumschulden + Leasingverträge noch dazu finanziert und das auf über 35 Jahre. Eventuell noch variabel, da es sich fix eh hinten und vorne nicht ausging. Aber man hatte ja Ziele zu erfüllen....
Hier tun sich gewaltige Bewertungsrisiken für die Banken auf.
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Stimme LiConsult zu: Usa 2008 kann man nicht mit jetzt vergleichen. Da wurde massiv seit den 90ern den Amis eingeredet sie sollten sich dich Eigentum anschaffen (Alan Greenspan), dass dann auch für tlw Mittellose in Reichweite kam (bei uns finanziert keine Bank einen Sozialhilfeempfänger ein Haus). Dazu kamen "überforderte" Ratingagenturen, Finanzierungsvermittler deren einziges Incentive war MEHR zu verkaufen weil die Provisionen sehr hoch waren, synthetische strukturierte asset backed securities die weit entfernt von investment grade waren jedoch von den Ratingagenturen investment grade gerated wurden, Zusammenbruch des CDS Marktes etc.

Glaube mir, bei uns sind Preissteigerung von 300% plus innerhalb von ein paar Jahren in Downtown Lafayette, Colorado was ungefähr Markt Neuhodis, Burgenland entspricht nicht möglich.

In Wien guten lagen hat man 2015 eur 5k am meter gezahlt, heute 8k...das sind keine Sprünge wie in Usa. Vielleicht wirds wieder bissl billiger, aber eine Blase wir mE nicht platzen.


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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
11.10.2022  (#10)
Wie seht ihr eigentlich die emotionale Komponente?

Stichwort: Scheidungshäuser

Vermutlich haben die aktuellen Entwicklungen und steigenden Kreditbelastungen dann auch bei den Beziehungen ihre Folgen - und es werden vermehrt auch solche "Trennungshäuser" auf den Markt gebracht ...


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  •  weight4light
11.10.2022  (#11)
Werden sicher auch einige am Markt kommen...

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  •  Tschulj
12.10.2022  (#12)
Bei uns im Tiroler Unterland sind Häuser und Wohnungen zwar länger inseriert (bzw. überhaupt inseriert, vieles geht ja schon durch Bekanntschaften weg) aber die Preise sind eindeutig noch nicht gefallen.

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  •  HAR80
12.10.2022  (#13)
Nehmt die Preise die inseriert sind nicht zu ernst. In OÖ gab es dazu im 1. Halbjahr eine Auswertung Differenz Angebotspreis zu dem Preis um den die Immobilien in das Grundbuch kamen. Bei jenen Immobilien die nicht gleich unter der Hand weg kamen, sondern inseriert wurden, lag die Abweichung im Schnitt in manchen Bezirken/Gemeinden bei -17% bis fast -1/3 ... Wenn die Grundverkehrsbehörde in OÖ mal ihre Arbeit macht, dann fallen die Preise bei Landwirtschaftlichen Objekten sogar teils um fast 60% gegenüber dem Angebotspreis. Natürlich kenne ich auch das Gegenteil. Angeboten und dank vieler zahlungskräftiger Interessenten im Preis explodiert ... vor allem am See etc.

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  •  uhim
  •   Bronze-Award
12.10.2022  (#14)

zitat..
Gemeinderat schrieb:
Stichwort: Scheidungshäuser

War 2005-2008 (erst Zinsanstieg, dann Krise) meiner Meinung nach kein wirkliches "Schnäppchen" Thema. Ein paar Häuser bei denen das Geld ausgegeangen ist, aber uninteressant weil da vorher so viel verpfuscht wurde dass man sich das als Käufer nicht antun will.


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  •  ernsthappel
  •   Bronze-Award
12.10.2022  (#15)
der Trend spiegelt sich am Aktienmarkt schon wider- reihenweise Downgrades von Immobilienhäusern.....finde, der Artikel mit einigen Analysemeinungen beschreibt die angespannte Situation treffend. 

AKTIEN IM FOKUS: Immobilienwerte bleiben auf Talfahrt - TAG doppelt abgestuft FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die Sorgen vor steigenden Zinsen und um das verfügbare Einkommen möglicher Hauskäufer lässt die Anleger im Immobiliensektor auch am Mittwoch nicht los. Kurz bevor das Protokoll der jüngsten Fed-Notenbanksitzung und frische US-Inflationsdaten neue Eindrücke über den künftigen Zinskurs in den USA liefern werden, ging es für den europäischen Sektorindex als Schlusslicht in der Sektorwertung um mehr als Prozent bergab. Er orientierte sich damit an seinem Tief seit 2012, das Ende September erreicht wurde.
Besonders schwer erwischte es die Anleger von TAG Immobilien , nachdem die französische Investmentbank ihr Rating von "Outperform" auf "Underperform" gedreht hat. Die Titel des Wohnimmobilien-Unternehmens sackten um 12 Prozent ab und markierten ein erneutes Tief seit 2012. Mit der Einstufung "Underperform" rechnet Exane BNP Paribas damit, dass sich die Aktien in den kommenden zwölf Monaten schlechter als der Sektor entwickeln werden.



Zuletzt hatte die Aktie schon belastet, dass die Kreditrating-Agentur Moody's wegen Bedenken am Wert der Immobilien das Investment-Grade-Rating für TAG Immobilien entzogen hat. Dies sei enttäuschend und langfristig belastend, urteilte Analyst Sander Bunck von der britischen Investmentbank Barclays am Vortag.
Aber auch andere Immobilien-Aktien verzeichneten am Mittwoch deutliche Verluste: Titel des Dax-Konzerns Vonovia büßten 2,3 Prozent ein und im MDax versammelten sich mit Aroundtown , LEG und Deutsche Wohnen weitere Werte mit größeren Abschlägen von bis zu 3,6 Prozent unter den Verlierern. Im SDax traf es die Titel des Projektentwicklers Instone mit einem weiteren Kursrutsch, und zwar in Höhe von 5,1 Prozent.
Die Analysten von Goldman Sachs nahmen das aktuelle wirtschaftliche Umfeld zum Anlass, um am Mittwoch ihre Erwartungen an den Wert des Netto-Sachvermögens der Sektorwerte weiter zu kürzen. Umgekehrt erhöhte das Team um Analyst Jonathan Kownator seine Erwartungen an die gewichteten Kapitalkosten, während die Ökonomen der US-Bank ihre Zinsprognosen für die Europäische Zentralbank und die Bank of England nach oben schraubten.
In der Folge wurde von Goldman Sachs für einige Werte das Kursziel gekürzt, darunter Aroundtown, LEG, Vonovia und Grand City Properties . Abstufungen auf "Sell" beziehungsweise "Neutral" gab es hingegen für die französischen Unternehmen Icade und Covivio , deren Kurse in Paris auch sehr deutlich um 5,6 und 4,1 Prozent absackten.
Für mit "Sell" eingestufte Aktien rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem unattraktiven Renditepotenzial. Für mit "Neutral" eingestufte Aktien rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem eher durchschnittlichen Renditepotenzial./tih/la/stk


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  •  andi102
  •   Bronze-Award
12.10.2022  (#16)
Noch zwei Amerkungen:
1. Bis steigende Zinsen am Immobilienmarkt ankommen dauert es im Schnitt 9-18 Monate. Somit KANN man noch keinen Rückgang bemerken.
2. Eine Blase in einem Anlagesegment platzt immer dann, wenn es keiner glaubte. Bei den Immos sind wir dort wie ich finde.

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
12.10.2022  (#17)

zitat..
andi102 schrieb: Bis steigende Zinsen am Immobilienmarkt ankommen dauert es im Schnitt 9-18 Monate.

bitte um Quellenangaben


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  •  andi102
  •   Bronze-Award
12.10.2022  (#18)

zitat..
LiConsult schrieb:

──────
andi102 schrieb: Bis steigende Zinsen am Immobilienmarkt ankommen dauert es im Schnitt 9-18 Monate.
───────────────

bitte um Quellenangaben

Beim YouTube Channel von Markus Koch hat er mehrmals darüber gesprochen. Ist auch für mich völlig plausibel.

vorweg, nagle mich jetzt nicht auf ein Monat auf oder ab fest, das ist mir jetzt zu mühsam alles genau zu schreiben, ist auch egal).

Beginn Zinsanstieg im Euribor: 2. Quartal 2022, 1. Zinserhöhung war ca. im Juli
1. Heftige Zinsanpassung bei 3-Monats-Euribor Krediten: 1.10.2022
Man kann davon ausgehen, dass die KN nicht sofort Probleme bekommen, die Reserven sind erst nach Monaten aufgebraucht.

Der Preis einer Immobilie definiert sich immer Kaufpreis + Zinskosten. Steigen die Zinskosten, fällt der Preis. Mit dieser Berechnung konnten die Leute mehr zahlen (Zinsen niedrig), jetzt rund 30% weniger (Zinsen hoch).

Wenn ich eine Immobilie verkaufe, schmeisse ich ja nicht nach 4 Wochen die Nerven weg. Sie bleibt vorerst länger inseriert, erst nach Monaten wird der Verkäufer sehen, dass er billiger werden muss.

Kommen mehr Immobilien auf den Markt, beginnen die potenziellen Käufer wiede zu verhandeln, dann gehts so richtig los. Wir haben uns 2009 ein schönes Haus angesehen, welches mir viel zu teuer war (BJ 2007, 1. Stock Rohbau). 1 Jahr später war es noch zu haben, dann 70.000 billiger + 1 Stock komplett fertig (wir haben dann günstig gekauft, aber ich denke der Preis war auch für den Verkäufer ok). So funktioniert ein normaler Markt, und den werden wir auch wieder bekommen.

Und du weißt selbst, wieviele sich bei 4% fix diese Preise noch leisten können (inkl. KIM-V).

Die Börse blickt in die Zukunft und man schaue sich nur die Immokonzerne an. Ein Kursmassaker war das quer durch die Branche. Und die Börse hat immer Recht.


1
  •  Namor1
12.10.2022  (#19)
Die deutschen Immo-Aktien sind dieses Jahr durchgehend um über 50% gefallen, TAG um 74%. Börse reagiert klarerweise schneller als Immo-Inserate.

Zuerst müsste man wissen, warum hier die Preise so massiv eingebrochen sind. Ob gestiegene Zinskosten ausreichen? Man hat Substanz und Schulden (und Cashflow, je nachbZahlungsmoral). Die Objekte sind ja da und man könnte welche verkaufen. Die Buwog verkauft auch einzelne Whgs in bestimmten Objekten, wie und wann sie eben frei werden (Mietverhältnisses beendet werden).

Ich mache aktuell nichts und warte ob die Börse hier was vorweg nimmt. Kann gut sein. Dass die Zinsen auch wieder fallen, bevor der Immo Markt reagiert.

@Markus Koch ist keine Quelle. Er hat noch nicht einmal eine Ausbildung. Dann doch gleich Kevin Kühnert. 

1
  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
12.10.2022  (#20)

zitat..
uhim schrieb:

──────
Gemeinderat schrieb:
Stichwort: Scheidungshäuser
───────────────

War 2005-2008 (erst Zinsanstieg, dann Krise) meiner Meinung nach kein wirkliches "Schnäppchen" Thema. Ein paar Häuser bei denen das Geld ausgegeangen ist, aber uninteressant weil da vorher so viel verpfuscht wurde dass man sich das als Käufer nicht antun will.

Auch wieder ein guter Punkt - oder eine schlechte Lage vielleicht... 


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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
12.10.2022  (#21)
Eine Nachbarin von mir, eine ältere Dame, hatte leider vor kurzem ihren Mann verloren. Das Haus - aus 1962, aber schön erhalten und hergerichtet (vom Mann), steht auch auf ca. 600 qm Grund, aber eben und mit super Seeblick. 
850.000 Euro wollte sie haben... 

Nach 2 Monaten war es verkauft (was ich ihr vergönne, sie sagte sie könne allein das Haus nicht erhalten und ziehe in eine kleine Wohnung). 
Den genauen Preis kenne ich nicht zu dem es verkauft wurde, aber ich finde es spannend, dass das trotzdem immer noch so schnell gelungen ist.

Also ja, es dürfte nach wie vor noch Potentiale geben...


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