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Horizontale Abdichtung Bodenplatte

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  •  joho78
26.1. - 28.1.2017
15 Antworten | 7 Autoren 15
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Hallo!

Jetzt hätte mich wieder mal eure Meinung interessiert.
In ca. 1 Woche kommt die Schüttung für den Estrich (Installateure und Elektriker sind gerade fleissig). Jetzt ist folgendes Thema aufgekommen:

- Wir haben keine horizontale Abdichtung auf der Bodenplatte (kein Keller) und der Estrichleger hat uns nun darauf hingewiesen, dass dies nicht der Ö-Norm entspricht
- Wir haben keine horizontale Abdichtung, da der Baumeister gemeint hat, dass dies nicht notwendig ist, da wir ja eine kapillarbrechende Sperrschicht von 40 cm haben (Geocell Schaumglasschotter). Dies wurde so auch im Vergabeprotokoll und in den Baubesprechungsprotokollen festgehalten

- Die Nicht-Notwendigkeit wurde auch vom Architekten mit einer bauphysikalischen Berechnung bestätigt, was auch in den Baubesprechungsprotokollen dokumentiert ist

=> unser Thema ist halt nun, was z.B. die Versicherung bei einem Rohrbruch sagt. Kann sich diese auf die Ö-Norm beziehen und z.B. bei einem Schaden weniger zahlen, obwohl uns die Nicht-Notwendigkeit von unseren Professionisten bestätigt wurde?
Hier nochmal der Aufbau (wie gesagt, ohne Keller, also direkt auf der Erde):

200 mm Kies
400 mm Schaumglasschotter (kapillarbrechend)
200 mm Beton
110 mm EPS Granulat
70 mm Zementestrich
10 mm Fliesen

Was denkt ihr? Unbedingt noch abdichten?

Lg
Jochen

  •  stecri
  •   Gold-Award
26.1.2017  (#1)
Wir hams auch nicht gemacht - killts uns bitte nicht.
Wir haben auch keinen Keller und sind weit über Strassenniveau mit Platte.
Drunter schotter, kies zwischen streifenfundamenten- und einige cm xps mit Folie.
Oben dann schüttung und eps und estrich.
Der Dampf soll das Problem sein- wir hams trotzdem nicht gemacht. ...
Hoff wir bereuens nicht irgendwann
emoji


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  •  ap99
  •   Silber-Award
26.1.2017  (#2)
Lt. ÖN B 3692 ist eine Abdichtung erforderlich.
- bei Massivbau würde ich mir allerdings nicht zu viel Gedanken machen, bei Holzbau dagegen sehr wohl - die Platte gibt noch eine Zeit lang Feuchtigkeit ab.
http://www.energiesparhaus.at/forum/44064

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
26.1.2017  (#3)

zitat..
joho78 schrieb: Was denkt ihr? Unbedingt noch abdichten?


Wo wohnst du? In einem Gebiet mit starker Radonbelastung?
Dann auf jeden Fall.
Ansonsten entscheide es für dich.
Ich habs schon gemacht, weil
1.) nach Norm
2.) Kosten sind überschaubar
3.) ich spiele gerne mit Feuer, ist so richtig männlich. emoji

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
26.1.2017  (#4)
Hier ein Link dazu:
https://www.bmlfuw.gv.at/umwelt/strahlen-atom/radon/privatpersonen.html

Und hier die Radonkarte:
https://geogis.ages.at/GEOGIS_RADON.html

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  •  joho78
26.1.2017  (#5)
Danke für eure Infos! Kann eurer Meinung nach bei einem Rohrbruch ein größerer Schaden z.B. am Holzboden entstehen, wenn eine derartige Abdichtung fehlt?

@Radon: Danke für die Links. Sind anscheinend Radonpotenzialklasse 1

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  •  ap99
  •   Silber-Award
27.1.2017  (#6)
Es geht um (aufsteigende) Feuchtigkeit (bzw. Radon - guter Hinweis) von unten --> siehe "Lastfälle" ÖN B 3692. Wasser von einem Rohrbruch sollte der Platte nichts ausmachen. Was hast du denn für eine Bauweise ab der Bodenplatte (Massiv- oder Holzbau)?

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  •  Housedog
  •   Bronze-Award
27.1.2017  (#7)
Kurze Frage zum Radon, wie sollte die Radonstrahlung bei einer Bodenplatte die auf einem Streifenfundament steht ein Problem werden?

Wir haben in einem Radonbelasteten Gebiet gebaut. Unsere Platte wurde abgedichtet, mir erschließt es sich jedoch nicht, wie hier eine Radonbelastung entstehen kann, ohne Keller ...

Danke für die Infos!

Lg

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  •  ap99
  •   Silber-Award
27.1.2017  (#8)

zitat..
Housedog schrieb: Unsere Platte wurde abgedichtet, mir erschließt es sich jedoch nicht, wie hier eine Radonbelastung entstehen kann, ohne Keller ...


Habe keine Erfahrung damit. Die Thematik betrifft sicher eher erdberührte Räume wie Keller. Rohr- und Leitungsdurchführungen wirst du aber auch durch die Platte haben.
http://www.land-oberoesterreich.gv.at/files/publikationen/us_radon_vorsorge.pdf

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  •  joho78
27.1.2017  (#9)
Was hast du denn für eine Bauweise ab der Bodenplatte (Massiv- oder Holzbau)?

Wir haben Massivbauweise. Die physikalische Berechnung vom Architekten kommt zu dem Ergebnis, dass es aufgrund Wasserdampf anscheinend zu keinem Problem kommen wird...

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  •  Housedog
  •   Bronze-Award
27.1.2017  (#10)
Die Rohrzuführungen liegen ja unter der Bodenplatte im Schotter und nicht im Erdreich. Die Bodenplatte wurde zwar abgedichtet aber ich habe keine RDS Rohrdurchführungen. Nachdem ich durch das Gefälle mit dem Streifenfundament zwischen 1m und 1,20m über den ursprünglichen Geländeniveau bin und darunter alles geschottert ist kann ich mir aber nicht vorstellen das das hier ein Poblem wird.

Danke für den Link!

Lg

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  •  joho78
27.1.2017  (#11)
Mir ist die ganze Sache zu heiss und ich möchte hier nichts riskieren. Am Schluss haben wir ja dann das Problem und die Auswirkung wäre doch relativ groß, im Vergleich zu den Kosten. Wir werden daher nun so eine Spritzabdichtung auf die Bodenplatte und die verlegen Rohre aufbringen, bevor die Schüttung kommt.
Danke jedenfalls für eure Inputs!

Lg

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
27.1.2017  (#12)
wir machen auch zur sicherheit ne spritzabdichtung rein nach dem leitung legen

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  •  joho78
27.1.2017  (#13)
Wenn horizontale Abdichtung, dann wurde uns zu dieser Variante geraten, da die geflämmten Bitumenbahnen unter den Leitungen geschätzt 200 x durchlöchtert werden, da die Rohre an die Bodenplatte angeschraubt werden.

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  •  AnTeMa
28.1.2017  (#14)
Bodenabdichtung - joho78@
könntest du mir bitte die bauphysikalische Berechnung deines Architekten mailen- mit welcher Software hat er die erstellt?

Da mir bei Bodenplattenabdichtungen keine Nachteile einfallen würde ich die im Zweifelsfalle auch immer vornehmen schon gegen Radon und Restfeuchtigkeit aus dem Beton.
Was soll die Spritzabdichtung kosten?
Welches Material verwenden die?

Ich würde kaltselbstklebende Bitumenbahnen mit Alueinlage, Katja Sprint von Knauf oder Erika von Börner verwenden- wenn man ganz sicher gehen will.

Nur gegen Feuchtigkeit und Wasser ist EPDM-Folie sicher am zuverlässigsten,
da ohne Stöße verlegbar.

Im Zweifelsfalle Installationen auf der Abdichtung durch Verkleben befestigen oder gar nicht, wenn sie durch entsprechend ausgeschnittene Dämmstoffplatten gehalten werden.

Andraes Teich

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  •  joho78
28.1.2017  (#15)
Hallo Andreas!

Du hast eine Email.
Betreffend weiterer Ablauf: Da ja die Installationen (Elektro und Wasser) bereits an die Bodenplatte angemacht wurden, kommt ja eigentlich nur noch Spritzbitumen in Frage. Hat anscheinend nicht wirklich Nachteile gegenüber der traditionellen Methode mit geflämmten Bitumen, da diese ja durch die nachträgliche Installation ca. 200 x durchbohrt wird. Die Möglichkeit mit dem Kleben hat niemand erwähnt.
Frage somit: macht dieser Spritzbitumen überhaupt Sinn? Kann man diese Variante empfehlen?

Lg
Jochen

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