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Hausvolumen (!) einsparen

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  •  http
8.10. - 9.10.2013
8 Antworten 8
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Es geht um ein Kleingartenwohnhaus in Wien:
Es dürfen 50m² Grundfläche verbaut werden, die maximale Gebäudehöhe ist 5,5m, damit ist der oberste Gebäudeabschluss gemeint (nicht Traufenhöhe!). Zusätzlich dazu ist das Volumen des oberirdischen Baukörpers auf 265m³ beschränkt.
265m³ bei 50m² ergeben im Schnitt eine Höhe von 5,3m (z.B. bei einem Flachdach).

Bei diesen beschränkten Vorgaben ist es sehr schwierig, halbwegs brauchbare Raumhöhen zu erreichen und daher ist jeder eingesparte cm Gold wert.

Jetzt habe ich mir daher überlegt, dass ich den Teil des Hauses, der das Treppenhaus beinhaltet nicht unter das Flachdach packe (Bild 1), sondern über dem Treppenhaus ein schräges Dach machen könnte (parallel zum Treppenverlauf) damit würde ich ein paar Kubikmeter gewinnen und könnte das Haus insgesamt um ein paar cm (es wären ca 7-9cm) höher machen (Bild 2).
Ich würde in dieser Variante noch ein paar weitere Vorteile sehen, so z.B. leichteres Ausmalen des Treppenhauses (weils keine 5m hoch ist emoji ) und man könnte später einmal über diese Dachschräge eine Außentreppe für eine eventuelle Dachterrasse machen lassen, die dann über den Balkon zugänglich ist.

Meine Frage dazu ist, wie man sowas am besten herstellen kann. Die Tragkonstruktion des Flachdachs soll eine Betondecke sein, die gleich schräg (4%) geschalt wird, so dass keine Gefälledämmung nötig ist. Kann man den schrägen Teil auch einfach so schräg schalen (sind sicherlich 50-60% Gefälle) und betonieren oder funktioniert das so einfach nicht?

Bei der Eindeckung (Warmdach) dachte ich mir, dass man einfach die Dachfolie auch über die Schräge zieht. Am Flachdach selbst möchte ich eine Kiesschüttung, d.h. am Übergang von Flachdach zu Schrägdach kommt noch eine Kiesfangleiste, damit nix runterkullern kann.

Machbar? Nicht machbar? Spricht sonst irgendwas dafür/dagegen?

Beide Bilder sind eine Ansicht aus ca Nordwest. Zum besseren Verständnis hänge ich noch den Grundriss des Erdgeschoßes an (hier ist Norden oben).

Bild 1:

2013/2013100839302.JPG

Bild 2:

2013/20131008106212.JPG

Grundriss:

2013/20131008309963.GIF

  •  Planquadrat
9.10.2013  (#1)
Das ist machbar und nennt man Sargdeckelkonstruktion. Die Neigung kann dem Steigungsverhältnis der Treppe entsprechen.

Im EG/KG hast du eh schon eine massive Wand neben der Stiege eingezeichnet. Im OG müsstest du dort dann auch eine tragende Wand einplanen mit Dämmung.
Übergang Neigung/Flachdach ... kann ich mir vorstellen mit Kiesleiste. Ich würde es aber anders machen: ich würde die Neigung weiterziehen bis diese auf Attikahöhe ist, dann machst du eine umlaufende Attika um das Flachdach. Dann brauchst du diesen seitlichen Hochzug nicht mehr und machst über der Stiege ein Blechdach. Hinterlüftung beachten und unten eine Rinne einplanen.

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  •  http
9.10.2013  (#2)
Hallo Planquadrat!

Danke für die Antwort! Gut zu hören, dass das kein kompletter Blödsinn ist emoji

Konstruktiv hätt ich mir das eh so vorgestellt, wie du das sagst (tragende Wand mit Dämmung daneben), bloß dass ich eigentlich schon vorhatte, die Attika nicht ganz zu schließen. Keine Ahnung warum, aber ich habe irgendwie ein besseres Gefühl, wenn das Flachdach kein komplett geschlossenes Becken ist (verstopfte Entwässerungen) und einfach über die schräge entwässert wird mit einer Rinne unten (so wie du auch vorschlägst).

Was die Dacheindeckung angeht... Blech hält wohl vermutlich länger als eine Dachfolie, vor allem wenn sie bei der Schräge nicht mit Kies geschützt ist... aber wird Blech nicht extrem laut durch thermische Ausdehnung, wenn die Sonne draufscheint?

Ich hab jetzt nochmal schnell so eine Konstruktion gezeichnet, wie ich glaube, dass du es meinst - stimmt das so? Wenn Blechdach und hinterlüftet, wo soll oben die Luft raus?


2013/20131009644511.JPG

Hast du vielleicht eine Ahnung, ob so eine Sargdeckelkonstruktion sehr teuer ist? Die Baufirmen rechnen derzeit mal die Angebote "normal", also mit durchgehendem Flachdach... wäre interessant, wie teuer der Spaß da noch zusätzlich wäre.

lg Thomas

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  •  Planquadrat
9.10.2013  (#3)
Ja, so sollte das ausschauen.
Die Hinterlüftung vom Blechdach, geht dann über die Attika. Das Blechdach geht in die Attika über.

Zwecks Überschwemmung ... du hast ja einen Gully eingeplant, und seitlich einen Hochzug. Bei grossen Dächern hat man mehrere Gullys, sprich wenn einer verstopft ist, dann rennt das Wasser zum Nächsten bevor es hinter die Konstruktion rinnt. Ausserdem hat man noch den Notüberlauf - quasi ein Rohr durch die Attika. Dh. wenn dein Gully verstopft ist, dann steigt das Wasser am Dach wie in einem Schwimmbecken, doch bevor es über die Abdichtung kommt, läuft es durch das Rohr nach aussen.

Anbei ein Bild von einem Speier ...

2013/20131009983927.JPG


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  •  http
9.10.2013  (#4)
Weiß schon, dass das so ist. Ist auch wie gesagt nur eine Gefühlssache emoji
Die "normalen" Gullys am Flachdach entwässern doch auch durch die Attika, oder?

Hast du vielleicht eine Schätzung, wie teuer so eine Sargdeckelkonstruktion sein könnte? Oder ist das relativ kostenneutral zu Bild 1 (durchgehendes Flachdach).

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  •  Planquadrat
9.10.2013  (#5)
Es gibt Gullys die durch die Attika gehen, was kein Problem ist bei EFH. Bei größeren Bauvorhaben geht der Gully in einen Schacht. Ist eine Gestaltungsfrage, weil viele wollen kein Regenrohr in der Fassade bei einem Flachdach.

Bzgl. Kosten
Ich weiß nicht aus was die Aussenwände sind. Sargdeckel machst du ja eigentlich nur, wenn die Aussenwände auch aus Beton sind. Ansonst hast du ja das Problem, wo lagert der Sargdeckel dann auf beim Balkon?
Die Baufirma wird dir wahrscheinlich dazu raten, den Beton wegzulassen und nur eine Sparrenkonstruktion zu machen.
Die Lösung muss man sich statisch anschauen.


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  •  http
9.10.2013  (#6)
Die Wand wäre an sich 20er Ziegel + 16er Dämmung geplant. Ich hätte gedacht, der Sargdeckel wäre statisch mit dem Flachdach verbunden und liegt unten auf der Außenmauer beim Balkon auf. Und eventuell noch auf der nördlichen, schrägen Außenmauer.

Keine Ahnung, ob und wie das geht.

Grundsätzlich bin ich absolut für Massivdecken (daher auch das Betonflachdach, obwohls mit Sparren schlanker zu lösen wäre), aber ich denke, bei so einer kleinen Fläche kann ich mit einer Sparrenkonstruktion auch leben. Bzgl. Luftdichtheit und Speichermasse wäre mir eine massive Konstruktion allerdings lieber. Ich bin einfach kein Fan von geklebten Dampfbremsen/-sperren.

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  •  Sektionschef
  •   Silber-Award
9.10.2013  (#7)
Hallo
Von dem bereits besprochenem verstehe ich als Laie zwar kein Wort, ich möchte jedoch zumindest hier anmerken, dass man zusätzlichen Raum durch Erker gewinnen kann.
Die dürfen, glaube ich, 1/3 der Fassadenlänge lang sein und max. 1,5m herausstehen und zählen nicht zu den max. 50m2.
Aber wahrscheinlich ist das eh schon bekannt.
mfg
Sektionschef

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  •  http
9.10.2013  (#8)
Sektionschef - Diese Erkerregelung gibt's nur in der Gartensiedlung. Im Kleingarten sind Erker nicht erlaubt bzw. müssen innerhalb von 50m² und 265m³ enthalten sein.
Bei der Abschrägung des Daches überm Treppenhaus geht es auch nicht um Raumgewinn, sondern um Höhengewinn (was ich an Volumen überm Treppenhaus nicht brauche, kann dem restlichen Haus an Höhe zu Gute kommen).

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