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Hausbau - Erfahrungsbericht Teil 1

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  •  razorfish79
6.10. - 8.10.2015
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Wie alles begann und vor allem wie es endete.

Blauäugig, wie wohl bei so vielen vor uns auch, begann unsere Expedition Hausbau.
Als erstes galt es natürlich zu klären: „Was kostet so was ungefähr?“. So überlegten wir uns wie viel der Grund ungefähr inklusive Nebenkosten kosten darf und wie groß die Hütte sein soll. Das war dann auch schon sehr schnell abgesteckt. Wir wollten also ca. 100.000€ für das Grundstück ausgeben und das Haus soll so 150m² haben.

Dann den nächsten Elk Haus Katalog geöffnet, ein Haus in der gewünschten Größe gesucht, noch Richtpreise für Keller und Carport hinzugefügt, und da wir ja auf den sicheren Seiten sein wollten noch 10% drauf gepackt und bei einem Besuch im Elk Haus noch bei einem Berater nachgefragt ob das realistisch sei.

Das Ergebnis war dann folgendes:

• Grundstück: 100.000€
• Haus schlüsselfertig: 200.000€
• Keller: 40.000€
• Carport: 10.000€
• Sicherheit 10% 35.000€

Unterm Strich stand somit eine Summe von ca. 385.000€ (Worst Case) da. Dann haben wir noch ein bisschen Einrichtung hinzugerechnet. Hier haben wir ca. 20.000€ angesetzt, weil wir ja auch viel mitnehmen können von unserer jetzigen Wohnung. Da wir uns ja die Heizung und die Sanitären Sachen selber machen können und auch Einkaufspreise bekommen (Vater Installateurbetrieb) haben wir auch gleich wieder 20.000€ an Eigenleistung wieder abgezogen.

Somit waren es wieder 385.000€

Cool dachten wir – das geht sich locker aus.

Also ab in den Musterhauspark und Angebote einholen.

Da bemerkten wir recht schnell, dass man ohne bereits gekauften Grundstück kaum ein wirklich genaues Angebot bekommt und somit kamen wir lediglich mit Richtpreisen wieder nach Hause. Diese waren etwas höher als unser gedachtes Budget. Aber was soll´s: „Ist ja noch alles nicht verhandelt, oder?“.
Dann beginnen wir halt anders und kaufen uns einen Grund. Bevor wir aber genauer gesucht haben, sind wir zunächst mal zur Bank um unsere Kreditwürdigkeit zu hinterfragen. „Alles kein Problem!“, hieß es und so ging es an die Suche.

Die Suche dauerte leider, oder im Nachhinein zum Glück, sehr lange. Es dauerte annähernd 2 Jahre bis wir etwas Passendes gefunden hatten. Wir waren natürlich während der suche nicht untätig und haben recherchiert was das Zeug hält. Währenddessen hatte auch der Immobilienmarkt seinen Höhepunkt erreicht und die Grundstückspreise stiegen in der von uns bevorzugten Gegend um ca. 30%.

Mittlerweile wussten wir, dass unser Budget eine reine Illusion war und besannen uns auf eine andere Taktik.
Penibelst genau wurden die laufenden Kosten und etwaige Sonderausgaben analysiert. Unsere abbezahlte Eigentumswohnung haben wir schätzen lassen, damit wir auch da Klarheit haben. Daraus ergab sich dann sehr schnell eine maximale Summe die wir monatlich in das Projekt stecken wollen. (Wollen!!! und nicht können, da uns unser bisheriger Lebensstandard sehr wichtig war) Dann begannen wir mit vernünftigen Preisen zu kalkulieren und waren dann schlussendlich auf einer realistischen Gesamtsumme von 550.000€ angekommen. Da der Immobilienmarkt sehr schwierig war und oft die Tage zur Absicherung zur Finanzierung schon zu lange waren gingen wir auch da einen anderen Weg.
Weiter geht´s im Teil 2

  •  razorfish79
6.10.2015  (#1)
Hausbau - Erfahrungsbericht Teil 2 - Nachdem wir einen Grund ernsthaft in Aussicht hatten, eröffneten wir sofort ein Baukonto mit dem maximalen Rahmen den wir uns vorgestellt hatten. Leider dauerte es dennoch noch Monate bis wir den Grund endlich kaufen konnten, da sich die Besitzerin irgendwie nicht so ganz sicher war. In der Zwischenzeit ist auch der Grundstückspreis 2-mal gestiegen. (juhu!!!!)

Langer Rede kurzer Sinn: Wir haben das Grundstück gekauft!!!!

Dann begann der Musterpark Besuch von vorne und siehe da. Auf einmal wollen alle ein Angebot machen. In unsere engere Auswahl für ein ernsthaftes Angebot fiel: Genböck und Hartl-Haus. Vor allem der Berater von Hartl Haus bemühte sich sehr. Da aber unser Grundstück eine Hanglage ist, taten sie sich teilweise etwas schwer eine für uns passende Lösung zu finden (Aus ihrer Sicht hatten sie natürlich die perfekte Lösung, aber uns konnte es nicht so ganz überzeugen).
So beschlossen wir uns auch noch einen herkömmlichen Ziegelbau anbieten zu lassen. Wo geht man da hin? Natürlich - zu Wimberger! Hier wurde uns ein tolles Haus geplant und als wir das Angebot bekamen, sind wir fast tot umgefallen. An dieser Stelle muss man sagen, dass wir bis auf die Heizung und Sanitärinstallation nichts selber machen wollten. Die Preise für den Rohbau waren einigermaßen ok, aber alles was Wimberger als Generalunternehmer vergibt, waren vergoldete Preise.

Um die Einzelpreise zu überprüfen ließen wir uns die Einzelgewerke woanders anbieten und sahen schnell, das die GU Aufschläge von Wimberger eine echte fr…heit waren. Nachdem aber noch nichts verhandelt war, blieben wir dennoch in Kontakt. Anschließend ließen wir uns exakt das selbe Haus noch von 2 weiteren Baumeistern anbieten. Die preislichen Unterschiede waren beachtlich.

Dann ging es ans Verhandeln!

Um das ganze etwas abzukürzen: Mit Wimberger sind wir nicht grün geworden, da bei vergleichbarer Leistung Wimberger über 30.000€ teurer war. Wimberger versuchte zu argumentieren, dass bei anderen oftmals die Hälfte fehle und später noch dazu käme. (Später erwies es sich als genau umgekehrt. Unser Baumeister hatte Leistungen inbegriffen, welche Wimberger nicht angeboten hatte und uns nochmal ca. 10.000€ gekostet hätte.)

Vergeben haben wir das Ganze dann einzeln und nicht als GU. Jedoch versuchten wir dennoch, Unternehmen zu finden, welche viel an Leistung abdecken.

Um es nicht zu vergessen: Die kalkulierte Gesamtsumme war an dieser Stelle inkl. Grundstück: 550.000€

LOOOOOOOS geht’s!!!!!

Die Bauphase kann ich eigentlich abkürzen, da bis auf Kleinigkeiten mit dem Elektriker (Zuverlässigkeitsprobleme) alles vollkommen reibungslos funktionierte. Baubeginn war der 11.11.2014 und der Einzug am 12.08.2015. Jetzt fehlt am Haus nur noch die Pflasterung von Einfahrt und Terrasse, eine Teilverglasung unserer Terrasse sowie der Zaun im Straßenbereich. Wir sind noch am Überlegen ob es nicht auch kommendes Jahr reicht, da wir es vergeben und nicht selber machen.

Nachkalkuliert

Die Kosten wurden laufend überwacht und da wir unsere Wohnung besser als erwartet verkaufen konnten, haben wir uns noch ein paar Extras gegönnt. In Summe (ohne den Extras, welche jedoch zu 100% mit den Mehreinnahmen abgedeckt sind) war ich mit meiner Kalkulation fast auf den Euro genau dabei. Somit kann ich widerlegen, dass es immer um 10% teurer wird als geplant. Aber wie man sieht braucht es eben oft etwas Zeit, dass die Planung auch realistisch ist.

Im Anhang befindet sich noch eine Kostenaufstellung sowie die Aufrechnung auf Kosten pro m² je Baustufe. Wobei die Baustufen ja auch oft Interpretationsspielraum bieten. Bei der Kalkulation ist zu beachten, dass wir die Heizung und Sanitärinstallat

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Hallo razorfish79,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: Hausbau - Erfahrungsbericht Teil 1

  •  HeadHunter
  •   Bronze-Award
6.10.2015  (#2)
Das Bild ist leider etwas klein...

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  •  karl1911
6.10.2015  (#3)
Danke für die schön gegliederte Aufstellung!!!
Finde ich sehr hilfreich für Neulinge.

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  •  razorfish79
6.10.2015  (#4)
Nochmal hoffentlich etwas besser lesbar. - Ansonsten bitte anfragen.


2015/20151006894297.PNG

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
6.10.2015  (#5)
Könnte fast mein Excel Template sein. ;)
Foto von der Hütte wär noch nett. :)

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  •  razorfish79
6.10.2015  (#6)
Bild vom Haus - Hier noch ein Bild vom Haus. Der Grund geht aber unten noch weiter. Wirkt auf dem Bild sehr abgeschnitten.


2015/2015100643316.JPG



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  •  razorfish79
6.10.2015  (#7)
Zusatz: - Nach nochmaligen Durchlesen muss ich noch folgende Punkte bemerken:

- Wimberger ist sicher ein tolles Unternehmen, und ich kenne auch Leute, welche preislich zusammen gekommen und rundum zufrieden sind. Bei uns war es halt nicht so. Wollte das nur der Neutralität halber noch erwähnen.

- Persönlich bin ich im Nachhinein gesehen sehr froh ein Baumeisterhaus zu haben, da wir während der Bauphase noch unzählige Änderungen hatten. Am Plan sehen die Dinge oft toll aus, aber ob sie praktisch sind, sieht man erst wenn die Bude steht oder im Entstehen ist und man ein Gefühl für die Räume bekommt.
Mir fallen bestimmt noch andere Dinge ein, welche ich dann später hinzufügen werde.

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
6.10.2015  (#8)
Sehr schönes Projekt und man sieht wieder dass sich detailierte Planung und Kalkulation immer Auszahlen. Gratuliere zum Haus.
Und nun die Frage; was würder ihr heute anders machen oder wo habt ihr euch am meisten vertan? emoji

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  •  razorfish79
6.10.2015  (#9)
Änderungen - Das Carport hätte um zumindest einen halben Meter breiter sein müssen. Es gehen sich zwar 3 Autos (mit Vorplatz) aus aber auf einen Audi Q7 können wir wohl nicht umsteigen. emoji
Da haben wir ganz klar der Planung zu sehr vertraut und nie nachgemessen.

Den Terrassenvorbau hätten wir aus heutiger Sicht weiter "nach unten geschoben". Das hätte den Vorteil, dass oben etwas mehr Garten wäre, und wenn man von Haus hinaus schaut nicht auf die Säule blickt.

Das sind so die 2 gröbsten Dinge.

Preislich unterschätz haben wir sicher den Außenbereich. Wir dachten wir können den Rasen selber anlegen, aber bei dem Lehmboden und der Hitze (war wie Beton) wäre der Aufwand für uns zu groß gewesen. Auch die Preise für die Pflasterarbeiten empfinde ich als sehr hoch. Glücklicherweise hatten wir andere viel Sicherheit in der Kalkulation mit eingerechnet um das zu kompensieren.
Im Laufe der Zeit werden wir aber sicher noch die einen oder anderen Punkte finden, welche anders besser gewesen wäre und an vieles gewöhnt man sich sicher auch und denkt gar nicht mehr daran.

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  •  alpenzell
6.10.2015  (#10)
schöner Bericht, danke

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  •  brink
6.10.2015  (#11)
Danke, sehr aufschlussreich!
Ich habe auch eine kostenplanung. Wenn ich nächstes jahr / sommer fertig bin, werde ich auch posten

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  •  rainer1977
  •   Gold-Award
6.10.2015  (#12)
Daumen hoch - Super Bericht, echt toll. Fettes Dankeschön

PS.: Wenn ich meine tausenden Rechnungen mal fertig zusammengeschrieben habe und meinen Gesamtpreis anhand deiner Liste auch darstellen kann, werde ich bei diesem Blog meine Kosten anfügen (Baubeginn 05.08.2013 - Einzug 01.11.2014).
Für Hausbaubeginner eine tolle Sachen um sich mal schlau zu machen.

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  •  made_in_austria
6.10.2015  (#13)
Sehr schöner Bericht!
Darf man fragen wo bzw. mit welchem Baumeister ihr gebaut habt? Gerne auch per PN.

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  •  razorfish79
6.10.2015  (#14)
Weiß nicht ob man hier das darf. Schicke dir aber gerne eine PN sobald ich wieder an einem PC sitze. Über das Handy funktioniert das nicht ordentlich.

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  •  elanor
6.10.2015  (#15)
Hallo,
sehr interessant zu lesen, Dein Bericht! Gratuliere zum Haus, schaut toll aus. Werden eine ähnliche Terrassenüberdachung bekommen. Wo seid ihr denn zuhaus? OÖ?

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  •  razorfish79
6.10.2015  (#16)
Ja wir sind aus OÖ. Linz Land

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  •  ihipi
6.10.2015  (#17)
Hallo,
wir wollen auch in Linz Land bauen - mich würde also auch interessieren mit wem ihr gebaut habt...
Danke schon mal!

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  •  razorfish79
6.10.2015  (#18)
Habe es dir als PN geschickt.

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
6.10.2015  (#19)
danke!!! - genau solche berichte sind eine bereicherung für dieses forum, vor allem für angehende häuslbauer ist eine solche gesamtkosten-tabelle hilfreich. ich hätte damals das auch gebraucht, um früher einen überblick zu bekommen, was da auf mich zukommt.

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  •  OSto
6.10.2015  (#20)
Danke für deinen äußerst interessanten Bericht. Herzliche Gratulation zum tollen Haus! Da wir uns vermutlich persönlich kennen (ist zwar schon eine Ewigkeit her) habe ich dir mal eine PN geschickt.
Da ich jetzt in der Ausschreibungsphase bin, sind solche Berichte wahrlich Gold wert.

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  •  rk515
  •   Gold-Award
7.10.2015  (#21)
Gratulation zum Haus, zum guten Ablauf und vor allem zur herrlichen Kalkulation. Wenn man da fast ne Punktlandung hinbekommt, mitm Haus zufrieden ist (irgendwas findet sich ja immer im nachhinein, aber sollte es nix gröberes sein wie bei euch jetzt..) dann ist das ehrlich gesagt ein erfolgreiches Projekt.

zitat..
razorfish79 schrieb: da wir unsere Wohnung besser als erwartet verkaufen konnten, haben wir uns noch ein paar Extras gegönnt. In Summe (ohne den Extras, welche jedoch zu 100% mit den Mehreinnahmen abgedeckt sind)


dies ist zumindest ein Punkt, den mal als Positives betrachten kann und der euch zugute kommt und in die Hände gespielt wurde.
denn wenns nicht so gewese wäre, wären die extras nicht möglich gewesen,oder eben die Kalkulation wär sich nicht so super ausgegangen.

Ihr wart sicher in einer super lage mit der bereits lastenfreien Wohnung, die ihr für die Finanzierung einbringen konntet.

Darf man fragen, wie die Finanzierung ausgesehen hat?
Finanzierungssumme?
Eigenmittel vor und mit Verkauf der Wohnung?
Zinssatz?

Oder hast das schon mal gepostet (nicht nachgesehen), oder magst das nicht sagen?

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Hallo rk515, kostenlos und unverbildlich kann man Kredite auf durchblicker.at vergleichen, das hilft auch das Angebot der Hausbank besser einschätzen zu können.
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