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Hanghaus - ev. aufgeständert, kompakte Bauweise

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  •  country
31.7.2018 - 10.3.2019
18 Antworten | 7 Autoren 18
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Hallo liebes Forum!
Auf unserem sonnigen, süd-westlich orientierten Hanggrund, möchten wir gerne ein kompaktes EFH bauen. Da das Grundstück aber rel. steil ist und unser Budget sehr begrenzt, stellt sich die Frage der optimalen Bebauung.
Folgenden Ansatz hätten wir uns überlegt: Wohnen auf 2 Geschoßen ~130m2 WNF. Die Zufahrt erfolgt von nord-osten (oben). Damit wir nicht immer alles über Stiegen nach unten schleppen müssen, ebener Zugang zum EG. Dazu müssten wir das erste steile Böschungsstück aufschütten. Im EG Wohnen und Essen. Im Untergeschoß Bad und Schlafen.
Jetzt stellt sich die Frage des Kellergeschoßes (2.UG). Die Überlegung war, statt den halben Hang abzugraben das Haus herauszuheben also aufständern - ohne viel Erdarbeiten -und nur den vorderen Teil als unbeheizten Keller zu nutzen (Außentreppe).
Was haltet ihr von einer aufgeständerten Bebauung? Ist es möglich mit dieser Art Kosten zu sparen im Vergeich zu einer komplett unterkellerten Variante oder ist sie sogar teurer?
Für Tipps wäre ich sehr dankbaremoji

  •  country
31.7.2018  (#1)


2018/20180731231411.jpg

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  •  ptelea
  •   Silber-Award
1.8.2018  (#2)
Hallo, ich habe eine ähnliche Ausgangssituation, aber nicht ganz so steil. Wollte das Haus auf Ständern haben, aber mir wurde von allen (fachkundigen) Seiten abgeraten weil kompliziert und damit teuer.
Wir planen jetzt das Erdgeschoß tiefer, machen auf Straßenniveau die Garage und eine Dachterrasse und gehen dann über Stufen oder eine Rampe, die sich paralell zur Straße windet, runter. Was mich bei der Stelzenlösung gestört hätte wäre, dass man dann nicht direkt in den Garten kommt.
Es gibt sicher Baumeister, die sich das zutrauen oder schon gemacht haben, mir sind sie noch nicht begegnet emoji Es gab mal einen Artikel im Standard über ein Haus, wo das als günstigere Lösung präsentiert wurde
https://derstandard.at/1395363545694/Ohne-Keller-dafuer-aber-mit-Schlamm-und-Eigenbau

Wenn schon aufgeständert, würde ich den Keller so weit wie möglich weglassen, er erfüllt ja dann keinen statischen Zweck mehr (und als Lagerraum taugt vielleicht eine einfachere Konstruktion unter der Bodenplatte auch?)
Bei euch würde ich jedenfalls die Geschoßdecken höher machen, damit ist dann auch gleich mal 1 m irgendwo gewonnen.

Liebe Grüße

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  •  country
1.8.2018  (#3)
Ja, vieleicht muss man dazu den "richtigen" Baumeister finden.
Ich denke mir nur, dass die Aufständerung ja um einiges günstiger sein sollte weil ja die Bodenplatte und einige erdberührte STB-Wände entfallen und an Baggerarbeiten nur ein kleiner Teil bleibt...

Das mit in den Garten gehen, ist bei uns nicht so wichtig weil dieser durch die Steilheit fast unbenutzbar ist. Aber mit ein paar Stufen vom UG seitlich aus zu erreichen wäre. Wir würden gerne das Flachdach begrünen und dieses dann als Garten-Ersatz nehmen (wieder mit Treppen, außenliegend).

Der Keller (Lagerraum) unter der Aufständerung sollte dann eh so einfach wie möglich ausgeführt werden.

Das mit den Geschoßdecken ist ein guter Tipp. Danke.

D.h. ihr seid dann mit beiden Geschoßen Hangseitig in der Erde?
Überdacht ihr dann die Zugangstreppe?

Wenn wir das so machen würden, müsste wir halt ein komplettes Geschoß nach unten gehen um den Hauseingang zu erreichen. Deshalb hätte ich den Eingang, wenn machbar und leistbar, gerne auf Straßenniveau. Das würde das Leben am Steilhang sicher sehr erleichtern.emoji

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  •  ptelea
  •   Silber-Award
1.8.2018  (#4)
Ja, das versteh ich. Wir haben auch lange überlegt, was uns am wichtigsten ist. Barrierefrei wirds sowieso nicht am Hang emoji Hier eine vereinfachte Skizze:


2018/2018080116086.jpg

Von der Straße bis zum Hauseingang haben wir gute 3 m Höhenunterschied. Das Nebengebäude (oben Garage unten HWR, Technik, Abstellfläche) wird teilweise eingegraben werden, das Wohngebäude ist freistehend, da wir einiges an Hangwasser zu erwarten haben. Die Treppe wird nicht überdacht, dafür machen wir vor dem Eingang eine Veranda. Auf die Dachterrasse kommt man von der Garage oder von der Galerie (die ist nicht in der Skizze eingezeichnet). Zur Straße hin ist wird es einen Sichtschutz von der Dachterrasse zur Straße geben.
Viel Erfolg!

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
2.8.2018  (#5)

zitat..
country schrieb: Ich denke mir nur, dass die Aufständerung ja um einiges günstiger sein sollte weil ja die Bodenplatte und einige erdberührte STB-Wände entfallen und an Baggerarbeiten nur ein kleiner Teil bleibt...


Und hier täuscht man sich dann oft. Das Planen/Umsetzen der Fundamente und Hangsicherung mit allem Aufwand der dazugehört steht dem um nichts nach. 

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  •  Christiano
  •   Bronze-Award
2.8.2018  (#6)
country,
wenn du petelea link genauer ansiehst gibt es einen wesentlichen Unterschied in der Bauausführung.
Vergleiche deine eingestellte erste Skizze mit dieser Seitenansicht.

2018/20180802537561.jpg
Das Haus steht auf Stelzen und nehme an einen entkoppelten betonierten Lager- bzw. Technikraum. Hier wirken keine seitlichen hohe Kräfte auf das Bauwerk ein, Windlast mal außer vor. 
Bei euch wird nach Plan massiv aufgeschüttet, die Hangabtriebskraft jene aus der verbauten Masse sowie Fahrzeuge entsteht wirken auf das Bauwerk bzw. dessen Stützen/Wände ein. Wurde dies mit einem Statiker bereits besprochen? 
Der größte Schwachpunkt dürfte bei euch der hintere Pfeiler sein. Besser wäre es den Stellplatz für die Fahrzeuge auch auf Stelzen zu erstellen oder Haus in den Hang zu bauen. 
Meine statische Kenntnisse sind zwar nicht vom Himmel gefallen aber auch nicht mein Fachgebiet.  
Wolfgang

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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
2.8.2018  (#7)
oder über die Zufahrt generell nachdenken. Geht das nur von "oben"? Wenn auch seitlich oder von unten möglich könnte man das Auto auch unter dem Haus parken.
Generell ist bauen in Hanglage nicht günstig. Wir bauen auch in Hanglage, Erdarbeiten fürs Haus halten sich bei mir in Grenzen. Aber die Terassierung und Mauern fressen richtig Geld.

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  •  country
2.8.2018  (#8)
Vielen Dank für den Input.
Das mit den Hangkräften leuchtet mir jetzt ein.
Bei der angedachten Ausführung müssten wir demnach wohl die hangseitige Hauswand als durchgängige Stützwand erstellen. Was wahrscheinlich wegen der großen Höhe ~4m+ problematisch werden könnte.


zitat..
Christiano schrieb: Besser wäre es den Stellplatz für die Fahrzeuge auch auf Stelzen zu erstellen


du meinst eine Art Brücke über die Böschung die auf einer Seite dann am Haus aufliegt?

Einen Statiker haben wir nicht gefragt aber mit einem Baumeister haben wir Ende des Monats einen Termin vereinbart.


zitat..
alpenzell schrieb: oder über die Zufahrt generell nachdenken.


ev. könnten wir auch seitlich zufahren aber dann bräuchten wir eine eigene Stützwand für die Zufahrt bzw die Stellplätze. Hinter dem Haus wäre die Funktion der Stützwand und Hauswand gleich in einem.

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  •  country
2.8.2018  (#9)
Hier ein Lageplan dazu.


2018/20180802674916.jpg

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  •  country
3.10.2018  (#10)
Hallo. Ich möchte mich mal wieder zu unserer speziellen Situation melden.

Wir haben jetzt unseren ersten Baumeistertermin hinter uns und uns wurde von der angedachten Konstruktion abgeraten.
Sein Ansatz wäre:
Er würde das Haus auf 3 Streifenfundamente stellen, die aber nicht quer zum Hang sondern Hangabwärts laufen (auch wegen des Hangwassers). Diese Fundamente auf der Oberseite abtreppen und darauf bis zur ersten Decke mit zB.Schalsteinen aufmauern.

Desweiteren meinte er wir sollten die Böschung hinterm Haus nicht aufschütten. Stattdessen die Zufahrt in den Norden verschieben und dort mit einer Steinwurfmauer eine Ebene zum Parken herstellen von der aus wir auch ebenerdig in das Haus gehen können.

Was meint ihr dazu? Vor allem zu den geratenen Streifenfundamenten?

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  •  country
3.10.2018  (#11)
Eine erste Skizze dazu:

2018/20181003445396.jpg

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  •  GKap
4.10.2018  (#12)
Hallo Country!

Bei den schrägen Fundamenten hätte ich arge Bedenken, dass das ganze wie auf Schienen nach unten abrutscht! Und Schalsteine zwischen Fundament und Haus sind auch nicht gerade das Gelbe vom Ei!

Ich würde die Streifen auf jeden Fall unten gerade machen und zwar bis zur Hausunterkante aus Beton! Und damit kann man auch gleich über einen Keller nachdenken, es wäre ja schade, das große Loch wieder zuzuschütten!

Du schreibst, dass du noch keinen Statiker befragt hast, das sollest du nochmals überdenken! Bei dem Gelände halte ich es für unverzichtbar, mehrere Meinungen von Statikern und/oder Geologen einzuholen, auch wenn man dafür etwas Geld in die Hand nehmen muss!

Das ist in jedem Fall billiger als später ein schiefes oder abgerutschtes Haus zu sanieren!

Gruß
GKap

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  •  country
4.10.2018  (#13)
Danke für deinen Beitrag.
Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden und er meinte damit auch die Unterseite der Fundamente abtreppen.
Ich werde da nochmal nachfragen.
Lg 

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  •  ptelea
  •   Silber-Award
4.10.2018  (#14)
Hallo! Zum Thema nicht bis zum Haus aufschütten (Vorplatz): da muss halt die Entwässerung gut geklärt sein und du hast dann dort den Schnee an der Fassade liegen.

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  •  Christiano
  •   Silber-Award
4.10.2018  (#15)

zitat..
GKap schrieb: Du schreibst, dass du noch keinen Statiker befragt hast, das sollest du nochmals überdenken! Bei dem Gelände halte ich es für unverzichtbar, mehrere Meinungen von Statikern und/oder Geologen einzuholen, auch wenn man dafür etwas Geld in die Hand nehmen muss!


Hallo country,

es wurde bereits schon angesprochen, der neue Baumeister möchte dies mit einer etwas anderen Gründungsausführung "lösen" . Bedenke die gesamte Last vom Haus sowie Aufschüttung hinter den Haus würden über die drei Streifenfundamente in den Untergrund eingeleitet. Der Hang dürfte ca. 23° haben oder anders ausgedrückt  ca. 50% Gefälle, bei der zu erwartenden Gesamtmasse benötigt man entsprechenden Untergund. Es ist auch ein erheblicher Unterschied ob man massiv oder leichteren Konstruktion wie  Holzständer gebaut wird.  Kann mich GKap nur anschließen, hier muss der Planer und Statiker ein Konzept ausarbeiten jenes die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigten. 
In Petela´s Link steht ein Archi mit Erfahrung und dieser Hang ist um einiges flacher und der Untergrund dürfte hier ein Fels sein. 
Vielleicht besser das Haus auf Stelzen bauen, Hang etwas abtragen, Auto unter dem Haus  oder seitlich parken, Lift einbauen für Komfort.
Vom Grundprinzip würde mir die erste Skizze ohne der Aufschüttung besser zusagen, die verbaute Masse dürfte hier weniger sein. Was mir bei beiden missfällt ist die Aufschüttung, gibt es einen Grund warum hier kein Abtrag in Erwägung gezogen wird?

Wolfgang


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  •  country
4.10.2018  (#16)
Hallo Wolfgang.

Von der Aufschüttung hinter dem Haus wurde uns eh abgeraten. Eben wegen des Erddruck, der hohen Stützwand und der Gefahr des Wasserstaus.

Mit Abtrag meinst du 3-geschoßige Bauweise, komplett Unterkellerung?
Diese wollten wir eig aus Kostengründen nicht bzw weil der Platz nicht unbedingt gebraucht wird.

Lt unserem Gespräch wäre bei den Streifenfundamenten die Lastabtragung wesentlich besser als bei den Einzelfundamenten. Auch wegen möglicher Setzungen.
Und weiters wären keine sperrenden Schichten im Hang verbaut.

Lg

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  •  Christiano
  •   Silber-Award
5.10.2018  (#17)
Hallo country,
uns sind die örtlichen Gegebenheiten nicht bekannt aber würde aus mehreren Gründen hier einen Abtrag in Betracht ziehen.  Jedes Geschoss kostet Geld und von der Seitenansicht betrachtet würde ein Abtrag oder Teilabtrag einige Aspekte bringen.  Das Haus würde sich besser einfügen und nicht so hochbockig erscheinen. Vielleicht ergibt sich daraus auch ein sehr gut tragfähige Gründung für die Bodenplatte bzw. Punktfundamente.
Wenn du etwas mehr als die hälfte des unteren Geschosses heraus nimmst, Teilabtrag hinten, befindet sich auch mehr als die Hälfte von der Bodenplatte im Hang. Dadurch wäre je nach Vorstellung vorne ein Punktfundament oder auch Streifenfundement möglich wenn die Bodenplatte entsprechend ausgeführt wurde.  
Vielleicht kann man je nach Zufahrt zum Haus unten eine schmale Garage oder offenen Carport integrieren.  Hier eventuell wiederum ein Abtrag nötig aber dafür bereits ein Dach ohne Mherkosetn. Für den Komfort und Alter kann man auch einen Lift einbauen, dies hört sich nur anfänglich etwas überzogen an.
Die hintere Wand im "EG Geschoss" würde aus Beton mit XPS außen erstellt werden. Bekannte von mir haben ihre Schlafräume in die Teilunterkellerung untergebracht. Hier hat man eine sehr gleichmäßige Temperatur über das gesamte Jahr. Für das Hangwasser müsste man eine Drainange hier einbauen. 
Welche Möglichkeiten hier leichter realisierbar sind kann nur ein Fachmann vor Ort bestimmen. 

Wolfgang

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  •  raferl
10.3.2019  (#18)
Hallo country,

wie ist es bei dir weitergegangen?

LG

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