« Hausbau-, Sanierung  |

Geschossplatte auf Außenmauer mit/ohne Ziegel

Teilen: facebook    whatsapp    email
  •  franzab
30.6. - 1.7.2020
12 Antworten | 5 Autoren 12
12
Warum hat man früher die Betonplatte eines Geschosses nicht vollständig auf die 25er Außenziegelmauer gelegt, sondern nur zu einem gewissen Teil und den Rest mit dünnen Ziegel gefüllt (man sieht also von außen nur eine Ziegelwand). Heutzutage schein man ja die Betonplatte vollständig draufzulegen (man sieht von außen Zielgel, dann die Betondicke und dann wieder Ziegel).

Wie viele cm sollte die Betonplatte normalerweise mindestens aufliegen?

  •  rabaum
  •   Gold-Award
30.6.2020  (#1)
Was meinst du genau mit früher? Vorm Krieg? 80er Jahre, 2000er?

Es kommt drauf an wie du baust. 2-schalig kannst du die Decke direkt bis an die vordere Mauerkante betonieren, weil eh noch das WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] davor kommt, das die Dämmung über hat. 
Monolithisch hättest du bei Beton an der Außenkante eine riesige Wärmebrücke, weil der 50er Ziegel darunter dämmt und der Beton praktisch nicht. Deshalb lässt man die Betondecken nur 10-12 cm (korrigiert mich wenn falsch) aufliegen und stellt EPS davor und davor wiederum einen dünnen Rostziegel, um nach außen einen einheitlichen Putzgrund zu bekommen. Diese Deckenrandschalung gibt es auch als Fertigteil, sieht man oft mit dem Aufdruck der Baufirma.

Wenn du tragende Wände innen hast mit 25 cm, können 2 Decken maximal die Hälfte aufliegen. Also muss meiner Meinung nach 12 cm mit etwas Luft auf jeden Fall ausreichen.

1
  •  franzab
30.6.2020  (#2)
ich meinte 80er.

Ok, also max. 12cm würde dann die Platte bei einer Innenwand aufliegen, das Minimum hängt vermutlich auch von der Größe der Platte ab. 8cm wären bei kleineren Platten (3-5m Länge) statisch auch denkbar? Der Mauer müsste es ja egal sein, die trägt ja letztlich eh über die vollen 25cm, verteilt sich ja. Die Einschränkung ist wohl dass der Beton auf den paar cm die ganze Last übertragen muss.

1
  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
30.6.2020  (#3)
Was hast du vor?

Das Mindestauflager in Spannrichtung sollte im fertigen Zustand schon 15 cm betragen, weil da auch die Mindestverankerungslänge der Bewehrung einzuhalten ist. Bei Elementdecken wird zwar nur das Auflager vom Betonbrett angegeben, trozdem wird am Ende der Eisenüberstand und die Ortbetonergänzung mitgerechnet.
Auf einer 25 cm Mittelmauer kommt es sogar zu einer Überschneidung der Bewehrung.

1


  •  Gerhard52
  •   Bronze-Award
30.6.2020  (#4)
Bei einem 50er Ziegel hast du je nach Bewehrungsplan/Statik für die Elementdecken und tatsächlicher Ausführung und abhängig von verwendeter Dämmung Außen am Rand ca. 10-12cm XPS/EPS (50cm minus 12cm) oder halt zusätzlich noch so Ziegel Schalen das man eine einheitliche Oberfläche hat.

Die Fertigteil Decken werden meistens 5cm auf die Ziegelkanten gelegt, danach kommt eventuell die BKA BKA [Betonkernaktivierung], Elektroinstallation, Kaiserdosen verkabeln- Sperrbahn drauf gelegt und dann oben quasi wieder vergossen. Die tagenden Wände innen haben also +|- 25cm Auflagefläche. Nicht tragende Wände werden meines wissen nicht berührt weil sie nicht dafür vorgesehen sind und wegen der Deckenbiegen-Aufbiegung- Verhalten der Decke es problematisch wäre wenn sie aufliegen würden.

Korrigiert mich wenn ich falsch liege.

1
  •  franzab
30.6.2020  (#5)
und auf der anderen Seite? Oder wird in alle 4 Richtungen einer Platte gespannt? Bzw. was bedeutet dies genau?

Ich nehme an es wird nur in die Länge gespannt? 
also mal als Annahme, auf 3 Seiten liegt die Platte 25cm auf und auf einer Längsseite = 4. Seite wie würde es da aussehen?

1
  •  Gerhard52
  •   Bronze-Award
30.6.2020  (#6)
so sieht so ein deckenplan - beispiel aus(50er Ziegel) 
außen am rand noch xps. auflagefläche/ bewehrung, tatsächliche bewehrung immer vom baumeister/statiker.


2020/20200630670775.jpg

1
  •  franzab
30.6.2020  (#7)

zitat..
elu24 schrieb: 

Die Fertigteil Decken werden meistens 5cm auf die Ziegelkanten gelegt, danach kommt eventuell die BKA BKA [Betonkernaktivierung], Elektroinstallation, Kaiserdosen verkabeln- Sperrbahn drauf gelegt und dann oben quasi wieder vergossen. Die tagenden Wände innen haben also +|- 25cm Auflagefläche. 

Verstehe ich nicht ganz, wenn die Decken 5cm auf die Ziegelkanten gelegt werden, dann ist die Auflagefläche ja nur 5cm.


1
  •  Gerhard52
  •   Bronze-Award
30.6.2020  (#8)

zitat..
franzab schrieb:

elu24 schrieb: 

Die Fertigteil Decken werden meistens 5cm auf die Ziegelkanten gelegt, danach kommt eventuell die BKA BKA [Betonkernaktivierung], Elektroinstallation, Kaiserdosen verkabeln- Sperrbahn drauf gelegt und dann oben quasi wieder vergossen. Die tagenden Wände innen haben also +|- 25cm Auflagefläche. 

Verstehe ich nicht ganz, wenn die Decken 5cm auf die Ziegelkanten gelegt werden, dann ist die Auflagefläche ja nur 5cm.


Sind ja auch nur 5cm dick, die Teile. Werden von unten abgestützt, oben Bewehrung und dann werden sie bis zum XPS seitlich.... mit Beton aufgefüllt (20-25cm) je nach Deckendicke laut Plan und Statik.

1
  •  Gerhard52
  •   Bronze-Award
30.6.2020  (#9)



1
  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
30.6.2020  (#10)

zitat..
franzab schrieb: und auf der anderen Seite? Oder wird in alle 4 Richtungen einer Platte gespannt? Bzw. was bedeutet dies genau?

Ich nehme an es wird nur in die Länge gespannt? 
also mal als Annahme, auf 3 Seiten liegt die Platte 25cm auf und auf einer Längsseite = 4. Seite wie würde es da aussehen?

Ich vermute Mal, du hast einen Deckensprung, und möchtest die betreffende Wand gleich bis zur oberen Decke hochziehen, und für die tiefere einen Schlitz lassen? Oder?

Im Normalfall wird die Decke als allseitig gelagerte Platte berechnet. Aber man kann sie  auch einachsig spannen, oder mit einer Auflagerfreien Seite bemessen, sofern es der Grundriss erlaubt.
Am Besten mit dem Statiker abklären, und dann seine Vorgaben einhalten.

1
  •  franzab
30.6.2020  (#11)
Nein, es geht um mein Haus von Anfang 80er, bei dem eben die Decke nicht bis zur Außenwandkante gezogen ist, weil man das früher offenbar so gemacht hat. Wenn ich jetzt einen Rohbau sehe, sieht man ja richtig die graue Betondecke.

Bei Stemmarbeiten an der Außenwand hab ich nun eben festgestellt, dass zuerst ein schmaler Ziegel kommt und dann erst die Betonwand, jetzt weiß ich natürlich nicht ob es bei allen 4 Wänden so ist, gehe aber davon aus. Da das ganze nun seit 40 Jahren stabil steht, gehe ich davon aus, das alles passt. Trotzdem hätte mich halt interessiert wieviele cm so eine Betondecke mindestens auf der Ziegelwand aufliegen müsste.

1
  •  hausplanung
  •   Silber-Award
1.7.2020  (#12)
Bin zwar kein Experte, aber ich würde sagen, das kommt darauf an, wie groß die Platte ist! Sprich wieviel Last abgestützt werden muss.

Bei meinem aktuellen BVH wurde die Betondecke auf einer Seite auf eine alte bestehende 25er Wand betoniert und da wurde -da die jetzige Dämmung viel dicker ist- auch nur über ich schätze mal 8-10 cm betoniert. Sieht man auf dem Foto mit der Schalung gut. Auf den anderen Seiten liegt sie aber voll auf. Dazu ist aber zu sagen, dass 1m Abstand parallel zur alten Wand nochmals eine tragfähige Wand gemacht wurde, somit ist bei mir die Last wohl nicht so groß.

2020/20200701912501.jpg


2020/202007018081.jpg


2020/20200701205093.jpg

1

Thread geschlossen Dieser Thread wurde geschlossen, es sind keine weiteren Antworten möglich.

Nächstes Thema: Hauskauf und dessen Sanierung