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Feuer/Kamin im Passivhaus

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  •  sabrina.c.h
15.11. - 8.12.2011
55 Antworten 55
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Hallo Forum,
könnt ihr mir eure Erfahrungen mit den von euch gewählten Heizeinsätzen schildern.... Marke, Qualität, Kosten, Umgang im laufenden Betrieb, Kaminzughöhe ....
wir möchten uns am Wochenende auf einer Messe mal schlau drüber machen - allerdings wären vielleicht ein paar Tipps bzw. Erfahrungsberichte für eine eventuelle Vorauswahl ganz hilfreich.
Vielen Dank für eure Infos

  •  2moose
  •   Gold-Award
19.11.2011  (#21)
Kenn auch einige mit Schwedenofen ... davon aber - der Großteil nur als "IchwillFeuersehen"-Sekundär-Oferl neben Kompaktgerät, E-Paneel oder Gastherme. Die werden dann im bereits 22°C warmen Wohnzimmer angeschmissen und nach einer halben Stunde gehen die Fenster auf.

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  •  Vectra
  •   Bronze-Award
19.11.2011  (#22)
@ danjo - Meinerseits liegt kein Irrtum vor. In Europa gibt es keinen einheitlichen Standard von Passivhäusern. Wenn du beispielsweise die Definitionen bei FEBY mit denen des Passivhausinstitutes (PHI/PHPP) vergleichst wirst du draufkommen, dass es da eine Menge Unterschiede gibt. Was ich mir habe sagen lassen soll auch Tschechien eigene Definitionen haben.

Wenn wir mal von einer gängigen Definition in unseren Breitengraden ausgehen hat ein Passivhaus eine Heizlast von maximal 10 W/m². Dieser Wert ist auch in den First Steps zu finden. Maximal 10 W/m² Heizlast oder Kühllast.
Der HWB darf maximal 15 kWh/m² im Jahr betragen. Es gilt: entweder max. 15 kWh/m² oder max. 10 W/m².

In einem Passivhaus brauche ich aber auch Warmwasser. Hier muß ich u.a. die Legionellenproblematik beachten, dass heißt, dass Warmwasser das beispielsweise in WW WW [Warmwasser]-Speicher gelagert wird auf einem bestimmten Temperaturniveau gehalten werden soll um Probleme mit Legionellen (erhöhte Legionellenkonzentration) zu vermeiden.

Nun stellt sich die Frage, welche Wärmequelle die beste ist. Die Effizienz von Wärmepumpen wird üblicherweise durch den COP angegeben. Es ist aber auch so, dass Wärmepumpen nicht effizient arbeiten wenn sie Wärme auf einem höheren Temperaturniveau produzieren müssen (Warmwasser mit 60 °C).
Deshalb stellt sich die Frage, welche Wärmequelle bei Passivhäusern "die beste" ist. Man muß auch die Investitionskosten berücksichtigen.
Vielleicht ist es eine Elektroheizung in Kombination mit einer Solaranlage.
Wird z.B. Gas als Wärmequelle genutzt muß man auch Anschlußkosten etc. berücksichtigen. Kleinstwärmepumpen können eine Alternative sein. Warmwasser ? Mit einem elektrischen Durchlauferhitzer ? Jährliche Kosten ?

Solaranlagen können u.U. wirtschaftlicher sein. Man beachte auch die relativ hohen Förderungen in einigen Bundesländern !!

Wie auch moose sagt muß im Fall dass man einen Kamin aus Gründen der Romantik einbaut ("mysfaktor" emoji) ) die Wärme von diesen Ofen hantiert werden können. Die Frage ist jetzt wie - ohne dass die Kosten explodieren.

Wie ich bereits geschrieben habe sollte ien Passivhaus ohne konventionelle Heizung (Kessel, Radiatoren, Fußbodenheizung, etc.) auskommen.

Nachdem der Wärmebedarf in einem Passivhaus nach PHPP also recht gering ist könnte eine elektrische Heizung (Heizbatterie in der Lüftungsanlage) für die "Temperaturgarantie" sehr überlegenswert sein. Man kann ja immer ein paar Teelichter mehr anzünden wenn es richtig kalt wird, dann kommt man eventuell ohne Nachheizen aus ?? Natürlich muß auch auf die Effizienz der Wärmerückgewinnung geachtet werden bzw. diese aufrecht erhalten werden (Wartung der Lüftungsanlage).

Es sind also von Fall zu Fall unterschiedliche Konzepte für die "Beheizung" und Warmwasserbereitung auf ihre Wirtschaftlichkeit zu untersuchen.

Bei einem Kaminofen hat man halt das Problem, dass man ihn immer einheizen muß wenn er Wärme erzeugen soll. Aber der soll ja auch nur aus Gründen der Romantik verbaut werden. Und wie gesagt, Fenster auf wenn es zu warm wird emoji.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
19.11.2011  (#23)
@Vectra - Ja eben, ein Passivhaus definiert sich nicht als solches, weil es einen "Komfort-Holzofen" implementiert oder nicht. Für mich ist der Ofen auch mehr ein gemütliches Gimmick, denn ein Heizofen. Trotzdem könnte ich damit die Bude warm halten, wenn ich wollte.

@2moose
Das mit dem Überhitzen kann man auch effizient handhaben. Die Lüftungsanlage auf 20°C einstellen und zu Gemütlichkeitszwecken den Ofen anwerfen. Haben wir voriges Jahr praktiziert, heuer haben wir aber verabsäumt uns um Holz zu kümmern.

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  •  Hitcher
  •   Gold-Award
22.11.2011  (#24)
Hmmm - Mich würde interessieren wer tatsächlich Probleme hat sein PH/NEH mit dem Ofen nicht zu überhitzen? Ein Ofen läuft ja auch mit 3 Stück Holz. Wessen PH überhitzt wenn der Ofenaufstellraum halbwegs offen angelegt ist und die Holzmenge mit einem Minimum an Verstand gewählt wurde? Wie warm ists im überhitzten Haus, 23°,24°,25°C oder mehr?

Und wer in Mitteleuropa kann den Restwärmebedarf seines PHs tatsächlich mit Teelichtern oder Glühbirnen abdecken?

Meiner Meinung nach waren gerade diese beiden Geschichten schon immer nur anschauliche Werbung für diejenigen die zum ersten mal am PH-Messestand stehen....

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  •  gloitom
  •   Silber-Award
22.11.2011  (#25)
Teelicht - Bei einer Heizleistung von 30-40W pro Teelicht, besteht dann in so manchen Passivhäusern erhöhte Brandgefahr emoji
http://de.wikipedia.org/wiki/Teelicht

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  •  2moose
  •   Gold-Award
22.11.2011  (#26)
@dandjo ... und wie handhabt man das mit den 20°C? - Wenn ich die Wandheizung abdreh, dauerts ungefähr 21 Stunden bis wir von unseren 22,5 auf 20°C unten sind ... und dauernd 20°C kannste bei uns knicken. Und bei vielen anderen auch, wenn ich hier so mitlese. Wann also Ofen an? Man muss ja regelrecht Verluste generieren um den Ofen zu beschäftigen emoji
Wenn wir abends ein paar Kerzen anzünden, geht die Raumtemperatur nach ein paar wenigen Stunden um 1-2 Grad rauf. Oder 8 Gäste einladen ... dann kann die Heizung auch bei -5°C aus bleiben. Oder 2 Personen duschen ... macht auch rund 0,3K im Haus aus. Oder 32 Christbaumkerzen anzünden ... da macht man da Fenster besser noch VOR dem Anzünden auf. Natürlich allenur temporäre Effekte ... und massiv ist sicher träger in der Beziehung.
=> So weit weg von Realität sind die bildhaften Vergleiche zum PH nicht.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
22.11.2011  (#27)
@2moose - Heizung runter und eben keine Kerzen anzünden. ;)
Wie Hitcher sagt, ich habe meinen 60m² offenen Wohnraum in EG auch noch nie überhitzt (Maximum waren 24,7°C), das schafft der Ofen mit vielleicht 5kW effizienter Wärmeabgabe einfach nicht. Am Abend läuft der vielleicht 3-5 Stunden, unter Tags bei Betätigung und beim Schlafen reichen die 20°C ohnehin mehr als aus.

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  •  Hitcher
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#28)
Hmm - "So weit weg von der Realität sind die bildhaften Vergleiche nicht"

Als erkärender Vergleich kann man das ja ohne weiteres so stehen lassen. Aber ein wenig weit weg ist auch zuviel, und je kälter es wird umso unpassender ist der Vergleich. Ich behaupte daß man ein "paar Kerzerln" nur im Wohnbereich anzündet wo man sich auch aufhält, fernsieht, wo vielleicht sogar der Kühlschrank steht und gekocht wird. Da summieren sich also immer ein paar Wärmelieferanten zu den Kerzen dazu, deswegen solls in solchen Räumen von mir aus funktionieren.

Es gibt aber auch Räume wo sich niemand dauernd aufhält und auch sonst keine Wärmelieferanten stehen, da brauchts dann schon ein paar mehr Kerzen, vor allem wenns richtig kalt wird kann das wohl kaum ein lebbares Konzept sein. Wer zündet die Kerzen nachts an und tagsüber wenn niemand zu hause ist, und ists tatsächlich ok wenn man eh nur "wenige Stunden" warten muß bis es warm genug ist?

Wie gesagt, zur Erklärung reichts sicher aus, die Kerzenheizung ist aber eine romantisierte Wunschvorstellung. Niemand sollte sich davon täuschen lassen nur damit sein PH den Anspruch erfüllt keine konventionelle Heizung zu haben....

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  •  sabrina.c.h
23.11.2011  (#29)
ich möchte noch kurz etwas zu unserem Messebesuch am Sonntag sagen:
super enttäuschend trotz einer stattlichen Anzahl an Ofensetzern, Beratungsqualität gleich null im Bereich Passivhaus, Hauptsache Vertragsabschluß - obs passt und funktioniert interessierte einen gleich überhaupt nicht! Der wollte uns nen 6 kw Ofen einreden - der ist nämlich soooo super und er sieht ja auch super aus.....über die Dichtheit bräuchten wir uns auch keine Sorgen machen - das machen die schon.
Das hatte schon fast sowas wie einen Spaßfaktor!
Angebote für einen passivhaustaugl. Kamineinsatz - beliefen sich nach Abklappern aller Anbieter auf genau EINEN - Spartherm Mini M1 od. M2 - so viel Info hatte ich schon aus dem Internet... ne eigentlich muss man sagen die Info aus dem Internet war umfangreicher ....... einfach UNGLAUBLICH!

tja also falls irgendwelche Bekannten, Verwandten, Freunde oder Feinde einen Heizeinsatz im ihrem Passivhaus haben, vielleicht könntet ihr in Erfahrung bringen um welchen Einsatz es sich handelt.

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  •  sabrina.c.h
23.11.2011  (#30)
ps: ein großes DANKE für eure wirklich INFORMATIVEN Beiträge .... nach diesem Messebesuch weiß ich das zu schätzen!!!!!
LG
Sabrina

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  •  2moose
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#31)
@hitcher - es hat ja keiner geschrieben dass Kerzen eine Ganzhausheizung sind ... bloss dass solche "Kleinigkeiten" sehr wohl einen Einfluss auf das Raumklima haben. Und dass man abends wenn das Wärmeempfinden ein anderes ist, der 5kW-Ofen nicht unbedingt nötig ist weil man mit ein paar Kerzen die Raumtemperatur ebenso heben kann (und auch eine "innere" Wärme erzeugen kann). UNABHÄNGIG von bzw. zusätzlich zuv anderen Wärmeeinträgen. Und im Schlafzimmer soll bei solchen Aktionen die Temperatur auch nicht mit angehoben werden ... dreht sich bei uns rein um den Wohnbereich. Ich glaub ich würd auch eher einen Ethanolkamin anwerfen als Geld in Ofen+Frischluftführung+Kamin+Wärmebrücken+Undichtheiten zu stecken ... Auch weils keinen passenden kleinen Ofen gibt ... der die im Holzriegelhaus kurzzeitig nötigen 1-2kW liefert ... Und dabei das Holz noch verbrennt und nicht erst NOx-reich in Holzkohle und rußige Scheiben verwandelt.
Als Ganzhausheizung super ... aber wer will heute schon ein manuelles Heizsystem als alleinige Heizung?
Und es wurde schön öfter geschrieben - je kälter es wird, desto einfacher wird die Sache ... Tagsüber heizt die Sonne am Abend ein paar Teelichtl und Morgens übernimmt die WP WP [Wärmepumpe] den Rest. Wetter wie jetzt ... knapp um 0 und keine Sonne fordert bei uns die Heizung weit mehr.


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  •  2moose
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#32)
@sabrina - Hast Du Dir etwa erwartet, dass man Dir bei einer Messe die Wahrheit erzählt?! Genausgut kannste im Bekleidungsgeschäft fragen, ob die der anprobierte Pulli passst. Die Ehrlichen haben im Moment alle Hände voll zu tun, ihre Projekte vor Weihnachten fertigzubekommen ... die stehen nicht auf Messer rum emoji

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  •  2moose
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#33)
@dandjo - 60m2 offener Raum und extreme Speichermassen wie bei Dir sind eine tolle Kombination ... aber nicht unbedingt die Regel.

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#34)
Heizleistung - Nur so als Zusatzinfo. Meine Gastherme fährt bei derzeitigem Wetter (seit zwei Wochen Dauernebel mit kleinen Lichtblitzen) um -2°C mit 1,2kW Heizleistung bei 23,5°C Raumtemperatur inklusive Warmwasser im 7tägigen Mittel. Wenn man davon ausgeht, dass das Warmwasser sicher 30% Anteil am Verbrauch hat, benötigt meine Hütte derzeit um die 0,84kW Heizlast (840W).

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  •  2moose
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#35)
Wie weit kann die Therme - runtermodulieren?

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#36)
@2moose - Leider nur bis 3,6kW, der Overkill schlechthin. Das benötige ich nicht mal bei -20°C.

Bevor du fragst: Den Mittelwert berechne ich mit Gasverbrauch in einer gewissen Zeitspanne und der Brennerlaufzeit (alles am Gerät auszulesen). Je nach Anlagenverlusten liegt die effektive Heizlast wahrscheinlich sogar darunter.

Hätte ich die Daten früher gehabt, hätte ich auf die ganze Therme gepfiffen und mir elektrische Heizmatten in den Estrich gelegt. Das, was die Therme samt Fußbodenheizung und Installation gekostet hat, hätte ich mit Strom vermutlich nie verheizt.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#37)
Gib hier bloss keine Anleitung zum Direkstromverbraten da ist mir das Gas noch lieber (von einer Thision verfeuert) emoji
Besonders jetzt wo ja so ganz zufällig ein Mega-Erdagsvorkommen entdeckt wurde.
Na, ich hätte nicht nachgefragt emoji

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  •  dandjo
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#38)
Erdgasvorkommen? - Wo, wer? Ich will auch eins. ;)

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  •  2moose
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#39)
Das Feld kann angeblich Österreichs - Verbrauch auf 30 Jahre decken. Ich glaub das ist aber bloss ein Trick um die Einkaufspreise für die Nabucco zu drücken ... sofern mal einer weiß, wo das Gas überhaupt herkommen soll emoji So ganz unumstritten ist die Förderung von Schiefergas ja ned ...

http://kurier.at/wirtschaft/4317428.php

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  •  sabrina.c.h
23.11.2011  (#40)
@2moose
also ein minimum an wissen darf man schon auch von einem Verkäufer am Messestand erwarten....
ansonsten wär ich für hostessen - die sind wenigsten nett anzusehn.

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  •  2moose
  •   Gold-Award
23.11.2011  (#41)
Jo ... ein Verkäufer in der b.....n Lagune hat mitunter - auch viel Wissen ... bloss darf er ned ehrlich sein. Ebenso wenig wie alle anderen deren Provision größer ist als das Fixum.
Und ja ... Messen sind ja nix anderes als Show - geht doch bloss um den imposantesten Stand, die begehrtesten giveaways und ohne weiblichen Aufputz geht sowieso nix. Die Besucher sollen glauben, nur wennn sie sich genau heute und genau hier entscheiden, reißen sie das Superschnäppchen. Wenns interessante Infos gäbe, würde man nicht vor der Messe mit beiden Händen Freikarten unters Volk streuen. Schade ist ja nur, dass das Tamtam auch wer zahlen muss ... und Messeauftritte sind alles andere als eine Occasion.

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