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Fenstereinbau im Ziegelhaus

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  •  mackica
  •   Gold-Award
13.5. - 16.5.2017
7 Antworten | 3 Autoren 7
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Nachdem ich jetzt den Passivhauskatalog zum Fenstereinbau studiert habe, muss ich feststellen, dass Passivhausfenster im Ziegelbau eigentlich kaum Sinn ergeben, es sei denn man baut sie in der Dämmebene ein, was wiederum von den meisten Fenstereinbauern abgelehnt wird.
Je besser das Fenster, desto weniger geeignet für Einbau in der Ziegelebene.

Im Vergleich, laut Passivhauskatalog:
Fenstertyp 4, Uw 0,81. Uw 0,86 in der Dämmebene, Uw 0,90 in der Mauer - kaum Unterschied
Fenstertyp 5, Uw 0,74: Uw-Wert in der Dämmebene 0,76, in der Mauerlaibung 0,89 (auch wenn Glasleiste überdämmt!)
Fenstertyp 6, Uw 0,77: Uw-Wert in der Dämmebene 0,81, in der Mauerlaibung 1,034
Fenstertyp 7, Uw 0,75, Uw-Wert in der Dämmebene 0,77, in der Mauerlaibung 0,97
Fenstertyp 8, Uw 0,78, Uw-Wert in der Dämmebene 0,80-0,83, in er Mauerlaibung 0,9- 092
bei den schlechteren Fenstern ergibt sich weniger Unterschied.

D.h. die realen Uw-Werte sind 10-20% schlechter (je nach Fenstergröße. Bei großen Fenstern weniger, bei kleinen mehr). Das wären in unserem Fall 600kWh pro Jahr Unterschied oder 0,3kW mehr Heizlast.

Habe ich da irgendwo einen Fehler gemacht? etwas falsch verstanden? Unser Architekt bestreitet nämlich dass das relevant wäre. Angeblich seien das nur minimale Unterschiede.

Und wie finde ich den PSI-Wert für mein Internorm-Fenster Hf310 raus bzw. welchem dieser Fenstertypen entspricht das? (hoffentlich nicht dem Fenster 6)

  •  Squawvally
  •   Gold-Award
13.5.2017  (#1)
brauchst du den Psi Wert vom Abstandhalter oder vom Bauanschuss?

Bei deiner Berechnung hast einen Rechenfehler.
Der U-Wert vom Fenster bleibt unabhängig von der Einbausituation immer gleich (uf x af + ug x ag/psi Abstandhalter x lg) =uw

Der Psi Wert von Bauanschuss verändert sich je nach Material und Lage der Bauteile.
Und da ist es schon wichtig, welche Leitfähigkeit und Dicke die einzelnen Materialien haben.
Weichst dann beim Bauen etwas ab, war die Berechnung umsonst.

Baust du ein Passivhaus oder willst nur gut dämmende Fenster?

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  •  mackica
  •   Gold-Award
14.5.2017  (#2)
Ich habe diese Daten aus dem Wärmebrückenatlas 2013. Natürlich ist das nur ein Rechenwert, dieser Uw eingebaut fürs Standardfenster, der variiert aber stark mit dem Bauteilanschluss.
der Uw-Wert von dem Du redest ist der Uw vor Einbau.
Klar variiert das mit dem Bauteil, desto leitfähiger das Material desto schlechter der Einbau in der Mauer (d.h. Beton noch schlechter als Ziegel). Aber beim Ziegel gehe ich davon aus, dass es Wurscht ist welcher Ziegel, da ja durch den Glattstrich die Maueröffnung maximal leitend gemacht wird. Es sei denn es gibt jetzt schon einen nicht-leitenden Glattstrich.


2017/20170514947848.png

Wir bauen kein Passivhaus, aber ich will gut dämmende Fenster.
Und mich ärgert es, wenn ich jetzt neu baue und dann erst recht einen 90-er Jahre Standard baue, weil "der Strom ist ja eh so billig dass es sich nie rechnen wird".. ab 2050 ist übrigens nur noch Einbau in der Dämmebene erlaubt (zumindest in D).

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  •  Squawvally
  •   Gold-Award
14.5.2017  (#3)
Wenn du den Bauanschluss zeichnest und dann die Isotherme berechnest, hat weitgehend reelle Werte. Für Außentemperatur nimmst - 12° oder den Wert für Deine Umgebung lt. ÖNORM dann siehst genau was Du machen kannst, wäre nicht wirklich viel bringt und was ein Blödsinn ist.
Die 10° Isotherme sollte, so wie auch am Bild ersichtlich knapp an der Mauer oder noch besser in der Dämmung sein.
Und nicht vergessen, im Sturzbereich den Sonnenschutz mitzuplanen. Dann wirst sehen, dass die Grafik oben Nur am Papier schön ist emoji.

So wie auf der Grafik dargestellt, werden Fenster max. nordseitig eingebaut (da brauchst keinen Sonnenschutz)

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  •  mackica
  •   Gold-Award
14.5.2017  (#4)
Also der Sonnenschutz ändert nicht viel. Die Unterschiede bleiben bestehen.


2017/2017051440778.png

Was natürlich dann beim Zeichnen des realen Bauanschlusses anders ist, weiß ich nicht, da ich mich zu wenig auskenne.

2017/2017051472448.png

Aber wüstest Du denn den Psi-Wert vom Bauteilanschluss von unseren Internorm-Fenstern HF 310 home pure?

Hier noch die Daten für Fenster 6, einmal in der Mauer

2017/20170514573098.png

und halb in der Mauer halb in der Dämmebene

2017/20170514903206.png



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  •  mackica
  •   Gold-Award
16.5.2017  (#5)
ca. 2-3 kWh/m2/a pro Laufmeter Unfang Fenster - das war die Auskunft des Bauphysikers.

d.h. wenn ich ca. 120 Laufmeter Fensterumfang habe macht dies 240-360kWh/m2/a mehr an Heizwärmebedarf pro Jahr und m2 aus.
Jedenfalls mehr als ein Unterschied im U-Wert von 0,02 Punkte.
Dennoch natürlich schwierig und teuer.

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  •  chrismo
16.5.2017  (#6)
Ich weiß, dass du oben geschrieben hast, dass es dir in erster Linie nicht darum geht Geld zu sparen, sondern dass du dich ärgern würdest, wenn du Energie vergeudest. Trotzdem würde mich interessieren ob ich hier richtig rechne:

Für 240/360kWh braucht eine WP WP [Wärmepumpe] bei einem angenommenen COP=4 60/90kWh elektrische Energie. Bei einem Strompreis von 0,25Eur/kWh zahlt man also 15-22,50 Eur p.a. höhere Stromkosten, wenn man das gl. Fenster Wand-bündig setzt und nicht in die Dämmebene einbaut. Oder?


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  •  mackica
  •   Gold-Award
16.5.2017  (#7)
Wenn der Strompreis und der COP stimmen, dann ja emoji

Ich hätte halt sonst noch einen Mehrwert gesehen - Räume größer bei bodentiefen Fenstern, breitere Fensterbänke.

Andererseits geht es sich mit einem 25er Ziegel und 22cm Wärmedämmung gar nicht aus. (3cm Putzplatte, 14,8cm Raff, 3cm Insektenschutzgitter = 21cm). Geht erst bei dickerer Dämmebene.

So wie hier: 20er Ziegel + Lambda Plus


2017/2017051656846.jpg

Die Frage ist halt, wie stabil ist so eine Mauer mit 20er Ziegel?

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