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Fenstereinbau fehlerhaft, Fensterbauer Schuld?

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  •  LuckyLuke1
4.11. - 5.11.2025
12 Antworten | 6 Autoren 12
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Hallo zusammen, folgendes Problem:
Der Fensterbauer kam heute mit Fenstern und Rolladenkästen. In diesem Gebäudeteil ist alles neu, die Mauern sind 24 cm dick. Das Aufmaß wurde selbst von der Firma genommen, es war bekannt das eine WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] Fassade geplant ist.
Nun stellte der Monteur aber plötzlich die Frage, ob die Fenster außen mit dem Mauerwerk bündig werden sollen oder der Rolladenkasten innen bündig. Für mich war die Frage nicht nachvollziehbar, warum soll ich das wissen, ich bin nicht der Fensterbauer. Ich merkte nur an, dass die Fenster aus Wärmeschutzgründen doch außen bündig sein muss. 
Nach Rücksprache mit dem Chef meinte er, es müsse innen bündig. Ich habe das nicht nachvollziehen können, habe meinen Energieberater und Fassadenbauer angerufen und beide waren der Meinung, es muss außen bündig. Nach einem Telefonat mit dem Chef wurde dann auch entschieden, diese außen bündig zu montieren.
Problem ist aber jetzt, dass der Putzanschluss an den Rolladenkisten zu weit in der Mauer sitzt.

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Die untere Sicht auf den Rolladenkasten ist ja eigentlich schon fertig bis zur Putzanschlussleiste. Eventuell hat mein Verputzer eine Ahnung, ansonsten sind Vorschläge gerne gesehen.
Und wie seht ihr das, der Fensterbauer hat doch hier einen Fehler gemacht oder?
Ich meine mich zwar schwach an Worte wie "Die Rolladenkiste gibt die Position des Fensters vor" zu erinnern, aber ich kann das Fenster ja nicht 2-3 cm ins Mauerwerk reinrücken und dort einfach gar keine Dämmung haben. Das kann doch fachlich nicht richtig sein und ich erwarte doch von einem Fachbetrieb, dass dieser mich berät und weiß was er macht, es handelt sich doch hier um 0815 Standard.
 
 

  •  taliesin
  •   Gold-Award
4.11.2025 23:16  (#1)
Das ist der typische Gewerkeübergang, den nie einer behirnt. So kann der Rollladenkasten ja wohl nicht bleiben (keine Dämmung) und damit auch das Fenster nicht. Das kann der Putzer nicht retten.

Da muss eine Detailplanung her und die macht keiner.

zitat..
LuckyLuke1 schrieb: ich erwarte doch von einem Fachbetrieb, dass dieser mich berät und weiß was er macht

Der Fensterbauer baut ein Fenster samt Rolladen ein, der WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem]-ler macht ein WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem], der Übergang ist beiden nicht das erste Mal egal!

Ich sehe beim Rollladen nach unten auch keine Dämmung, ist aber ev. dem Bild geschuldet. Bei der Fensterbank und dem unteren Türanschluss droht hier das nächste Fiasko.
Die Anbieter von WDVS WDVS [Wärmedämmverbundsystem] haben eine vollständige CAD-Bibliothek online verfügbar, wo man diese Übergänge im Detail sieht, z.B. STO.

Wenn man die Fenster um 3cm nach außen versetzt, bekommt man innen auch nur diese 3cm Dämmung unter ... ziemlich dürftig. Es ist auch möglich die Fenster vor die Mauer zu setzen, der Aufwand dafür ist aber deutlich höher und wohl auch nicht so angeboten.


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.11.2025 6:53  (#2)
Glattstrich fehlt augenscheinlich auch oder?

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  •  LuckyLuke1
5.11.2025 11:13  (#3)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Glattstrich fehlt augenscheinlich auch oder?

Der Glattstrich in der Laibung ist schon vorhanden und nur nicht bis ganz nach innen. Am Dichtungsband ist dieser noch vorhanden, ist auf den Bildern schlecht zu sehen. Oben bei der Rolladenkiste fehlt dieser dann tatsächlich, da der Galttsrich nicht so weit raus ragt.


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  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
5.11.2025 11:19  (#4)
Überall wo die Bänder sind, muss auch der Glattstrich sein.

Da kann man letztlich nur nochmal bei Null beginnen aus meiner Sicht.

An sich sollten hinter dem Rollladenkasten noch mindestens 8cm Dämmung sein, am Besten gleich eine Aerogel Dämmung oder zumindest PIR.

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  •  LuckyLuke1
5.11.2025 11:29  (#5)

zitat..
taliesin schrieb:

Wenn man die Fenster um 3cm nach außen versetzt, bekommt man innen auch nur diese 3cm Dämmung unter

Das Problem ist ein ein anderes, so wie ich das sehe und verstehe. Auf die Mauer außen kommt noch eine Dämmung, 16 cm dick. Also auch auf den Rolladenkasten, dieser steht außen aktuell ca. 6 cm über. Und das Fenster ist sitzt nun bündig außen mit der Mauer, hier müsste der Anschluss nun eigentlich normgerecht möglich sein.
Problem ist, dass der Rolladenkasten nun innen falsch sitzt, er sitzt innen noch ca. 3 cm ins Mauerwerk hinein. Hier kann der Verputzer natürlich was draufkleben und drüber arbeiten. Allerdings wird der Anschluss unterhalb des Rolladenkasten, wo auch die Revisonsöffnung sitzt, deutlich schwieriger, da auf die eigentliche Putzleiste eine neue Leiste mit 3-4 cm gesetzt werden muss, um den Versatz zu beheben. Wie und ob das optisch gut möglich ist, weiß ich auch noch nicht.
Der Fensterbauer wollte aber zuerst das Fenster innen bündig mit der Mauer setzten, dann wäre zwar innen alles schön und gut zum Verputzen.
Aber so wären die Fenster dann außen 3 cm ins Mauerwerk hineinversetzt. Und die Dämmung kommt ja aufs Mauerwerk, dann wäre zwischen Dämmung und Fenster noch 3 cm nur Mauerwerk und eine massive Wärmebrücke.
Das wäre sicher gegen jedes Anschlussdetail das ich finden könnte. 
Ich bin halt jetzt in Abstimmung mit dem Verputzer, ob und wie er innen das Problem lösen kann und werde dann mit dem Fensterbauer reden. Meine Meinung ist, dieser hat hier einen Fehler gemacht und muss für die zusätlichen Kosten aufkommen oder was meint ihr?


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  •  LuckyLuke1
5.11.2025 11:47  (#6)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Überall wo die Bänder sind, muss auch der Glattstrich sein.

Okay danke für die Info.
Wenn das wirklich so dramtisch ist, müsste man halt "nur" nochmal die Dichtbänder rechts und links an den Rolladenkästen entfernen und dort noch einen Glattstrich machen, sonst ist der ja überall. Über dem Kasten ist Beton und an den Laibungen ist der Glattstrich quasi bis ans Ende des Dichtbandes.
Was passiert denn, wenn dort kein Glattstrich unter dem Dichtband ist? Was soll das überhaupt genau abdichten, die Luft von außen nach innen? Da kommt ja nochmal eine Putzschicht drüber, die später die luftdichte Ebene darstellt, ich verstehe nicht ganz warum das so immens wichtig ist. 


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  •  rocko567
5.11.2025 15:06  (#7)
ich hab mir das jetzt alles durchgelesen aber irgendwie verstehe ich das problem nicht ganz? 
was ist wenn man das fenster um die drei cm. weiter nach innen setzt.

zitat..
LuckyLuke1 schrieb: Der Fensterbauer wollte aber zuerst das Fenster innen bündig mit der Mauer setzten, dann wäre zwar innen alles schön und gut zum Verputzen.
Aber so wären die Fenster dann außen 3 cm ins Mauerwerk hineinversetzt. Und die Dämmung kommt ja aufs Mauerwerk, dann wäre zwischen Dämmung und Fenster noch 3 cm nur Mauerwerk und eine massive Wärmebrücke.


die laibung muss ja sowieso mit mind. 3, besser 5 cm. überdämmt werden.

https://www.bauhandwerk.de/imgs/100640935_b48a3e66b4.jpgBildquelle: https://www.bauhandwerk.de/imgs/100640935_b48a3e66b4.jpg




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  •  christoph1703
5.11.2025 15:26  (#8)

zitat..
rocko567 schrieb: die laibung muss ja sowieso mit mind. 3, besser 5 cm. überdämmt werden.

Das ist glaub ich das Problem. Je weiter innen, desto mehr von der schwach gedämmten Laibung ist exponiert.


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  •  rocko567
5.11.2025 16:15  (#9)
das stimmt - sehe ich aber nicht wirklich als problem wenn man die laibung mit ~5 cm überdämmt.
idealerweise dann mit pur/pir oder eben aerogel...

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  •  LuckyLuke1
5.11.2025 16:41  (#10)

zitat..
christoph1703 schrieb:

Das ist glaub ich das Problem. Je weiter innen, desto mehr von der schwach gedämmten Laibung ist exponiert.

Ja genau so ist, deshalb wurde das Fenster ja nun außen bündig mit dem Mauerwerk gesetzt. Denn dann benötige ich ja gar keine Dämmung an der Laibung, weil die Laibung dann nur aus den Dämmplatten besteht. Später kommt ja eine Außendämmung auf das Mauerwerk
Der Fassadenbauer meinte, sonst müsste dort ja noch mit einer Hochleistungsdämmung gearbeitet werden. Daher auf jeden Fall außen bündig setzten lassen, alles andere wäre falsch. Das wurde ja jetzt auch gemacht, mit dem Resultat, das innen halt ein Problem da ist.


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  •  flomax
  •   Gold-Award
5.11.2025 18:44  (#11)
Also wenn ich mich nicht irre, dann sind das ja alles Fotos von Innen! 
Ich sehe da jetzt kein großartiges Problem, was der Putzer nicht schafft.
Auch die Bänder werde alle noch überputzt.... Und Außen wenn Flächenbündig mit der Maueraußenkante gesetzt dann ists für den WDVSler noch besser bzw. wenn er den Kasten außen noch mit 10cm einpacken kann. Seitlich Stocküberdämmung und fertig.
Das einzige "Problem" ist der Kasten an sich selber, dieses System ist halt eine aufgesetzte Kältebrücke, aber ja, da hätte man einen Außenliegenden nehmen müssen

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  •  taliesin
  •   Gold-Award
5.11.2025 23:09  (#12)

zitat..
flomax schrieb: Das einzige "Problem" ist der Kasten an sich selber

Man hätte den ja innen überdämmen können, deswegen müsste der weiter raus. Aber ich check jetzt langsam auch gar nix mehr.
Eine Skizze wäre wohl angebracht oder Bilder vom Rolladenkasten.
Der muss doch hinten Dämmung haben, man sieht aber auf den Panzer, wie soll da noch Dämmung hin?

Die Dichtbänder innen verhindern Lufteintritt in die Fuge zwischen Wand und Fensterrahmen und stellen sicher, dass zusammen mit dem Innenputz eine luftdichte Ebene entsteht.
Da ist der Glattstrich wichtig, außen ist das nicht ganz so tragisch, weil eine wasserdichte Außenhaut wohl auch weitgehend luftdicht ist.

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