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Fassade welche Möglichkeiten

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  •  Hauslbauer
  •   Silber-Award
6.1. - 2.6.2017
45 Antworten | 8 Autoren 45
45
Hi,

die Fassade soll wie folgt aufgebaut sein.

http://www.fassaden-dach.de/fileadmin/images/Unterkonstrukt/holzunterkonstruktiondoppelt2.jpgBildquelle: http://www.fassaden-dach.de/fileadmin/images/Unterkonstrukt/holzunterkonstruktiondoppelt2.jpg
In Eigenleistung wird die komplette Unterkonstruktion erstellt, die Frage ist nachher was soll auf die Konterlattung drauf.

Günstig soll es sein ;) klar.
es wird an einigen stellen eine geflämmte Lärchenholz Lattung geben, den rest wollte ich dann mit putzträgerplatten beplanken und vermutzen lassen.

Was kann man als Putzträger nehmen?
Kennt er m² Preise für Eternit Großformat Platten? (nur die platten ohne allem)
Welche Alternativen gebe es noch?

  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
10.1.2017  (#21)

zitat..
AnTeMa schrieb: Zellulose = altes Zeitungspapier mit Borax/Borsäure versetzt
Holzfaser = zerfasertes holz mit solchen Stoffen wie oben versetzt


der unterschied war mir klar ;)
meinte mehr so was wie, was ist eher für aussen dämmung geeignet, was hat den besseren dämmwert, was ist residenter gegen wasser und tiere usw.

Wie ist das eigentlich beim einblasen, irgendwiehätt ich da angst das es zu starken dichte unterschieden kommt, und so der dämmwert nicht konstant ist bzw. das sich das material dann selbst verdichtet und setzt und man dadurch dann sozusagen "Löchter" hat.

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  •  AnTeMa
10.1.2017  (#22)
Einblasdämmung - ach so..
das ist beides so ähnlich, dass es dämmtechnisch keinen Unterschied macht.
Die Inhaltsstoffe sind ebenso sehr ähnlich-je nach Produzent.

Ich habe immer lieber mehr eingeblasen wegen höherer Sicherheit und besserem Hitzeschutz.

Als kapillarfähiges Material ist's feuchtetechnisch den üblichen Materialien wie zB Steinwolle etc weit überlegen, da der Dämmwert auch bei hoher Feuchtigkeitsaufnahme kaum sinkt, während er bei Mineralwolle schon bei sehr geringer Feuchtigkeit um 50 % abnimmt und diese nur schwer abgegeben wird-
und dann auch nur durch Diffusion und nicht durch wesentlich effektivere Kapillarität.

Gegen Nager und Insekten und auch gegen Schimmel ist Zellulose/Holzfaser aufgrund der enthaltenen Salze weitestgehend resistent.
Mäuse, Marder, Wespen lieben dagegen Mineralwolle uä.

Lt Forschungsergebnissen soll es auch kompostierbar sein.

Probleme kann es nur geben, wenn viel zu wenig Material eingeblasen wird, dh der Einblasschlauch wird zu schnell hochgezogen oder das Gebläse zu niedrig eingestellt.
Da normalerweise nach Gewicht/Materialverbrauch abgerechnet wird hat aber kaum jemand Interesse daran, zu wenig einzublasen.

Ich kann die Maschine verleihen- dann hat man es selber in der Hand,wieviel Material eingeblasen wird- das Einblasen selbst ist nach kurzer Einweisung problemlos selbst durchführbar.

Ich habe auch bei meinen eigenen Häusern soweit wie möglich immer Zellulose verwendet und bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Andreas Teich


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  •  maider187
11.1.2017  (#23)

zitat..
Hauslbauer schrieb: Wie ist das eigentlich beim einblasen, irgendwiehätt ich da angst das es zu starken dichte unterschieden kommt, und so der dämmwert nicht konstant ist bzw. das sich das material dann selbst verdichtet und setzt und man dadurch dann sozusagen "Löchter" hat.


ich habe dem Zimmermann zugeschaut und muss sagen es hat nicht wirklich tragisch ausgeschaut.

Der Zimmermann hatte eine Fernsteuerung umhängen mit der er das Gebläse ein und ausschalten konnte aber auch den Fülldruck kontrollierte. Sprich wenn zu wenig Material eingeblasen wurde hat er das am LED Balken ablesen können, wenn "Zuviel" war hat sich das Gebläse selbst abgeschaltet.

Wobei ich das nicht selber machen möchte denn den Schlauch zu positionieren hat nicht so einfach ausgeschaut, noch dazu staubt es schrecklich. Ich denke da wird an der falschen stelle gespart.

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
11.1.2017  (#24)
Da Staub wär ma egal ;) ich hab das haus in Eigenleistung rückgebaut, da kommts auf den Staub nicht mehr an.
Aber beim Ausbladen denk ich mir sollte das jemand machen, weil ich will dann keine löcher oder zu dichte stellen haben.

Es gab ja bei Mineralwoll immer das Problem das sie sich über die Jahre gesetzt hat, und jetzt sollte man auch auch dübel setzen usw.
Wieso ist das bei eingeblaserne zellulose kein Problem?

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  •  maider187
11.1.2017  (#25)

zitat..
Hauslbauer schrieb: Da Staub wär ma egal ;) ich hab das haus in Eigenleistung rückgebaut, da kommts auf den Staub nicht mehr an.


mir eigentlich auch, bin Elektriker und habe etliche Badezimmer in Wien unter kompletten Ausschluss von Frischluftzufuhr installiert aber des is sogar mir zu vielemoji

zitat..
Hauslbauer schrieb: Aber beim Ausbladen denk ich mir sollte das jemand machen, weil ich will dann keine löcher oder zu dichte stellen haben.


mir wurde es auch angeboten in Eigen Regie zu machen aber wenn ich die 450€ für die Arbeitszeit rechne muss ich nicht lange nachdenke. Alleine die Fehlersuche ist teurere und außerdem bin ich dann abgesichert wenn wirklich was sein sollte...

zu dicht gibt's ned und wenn dann bedeutet es einfach nur Dämmstärke...

zitat..
Hauslbauer schrieb: Es gab ja bei Mineralwoll immer das Problem das sie sich über die Jahre gesetzt hat,


kann ich nur bestätigen. ich fand lauter zusammensackte nasse Mineralwolle in meiner Zwischendämmung (Mansardendach) als ich die Heraklitplatten herausgenommen hatte

zitat..
Hauslbauer schrieb: Wieso ist das bei eingeblaserne zellulose kein Problem?


mir wurde geassgt das es durch das Volumen beim Einblasen kein Problem ist, kannst auch hinter der Dampfbremse fühlen das sich da so schnell nix setzten wird, stehen teilweise richtige Bäuche zwischen der Sparschalung raus emoji
die Feuchtigkeit wird nicht punktuell aufgenommen sondern auf die komplette Fläche verteilt, nicht so wie bei Mineralwolle. Außerdem trocknet Zellulose leichter und es brennt auch nicht sondern glimmt nur...

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  •  AnTeMa
11.1.2017  (#26)
Zellulose einblasen - Die verdichtet sich so, dass man auch das Feld unten öffnen kann, ohne dass alles herausfällt.
Ich habe zB ein ausgeblasenes Feld von unten geöffnet, weil Rohre für eine thermische Solaranlage an der Fassade verlegt werden sollten- es kam immer nur etwas Zellulose heraus.
Dann mußte ich es immer wieder von unten freistochern, da sich die Zellulose sonst nicht gelöst hätte.

Wenn bei Fertighäusern komplette mit Zellulose gedämmte Wände im Werk hergestellt und per LKW zur Baustelle transportiert werden gibt es auch Zulassungen dafür- dh es wird geprüft ob die Zellulose trotz der Erschütterungen beim Transport nicht zusammensackt- und hier sind die begrenzenden Flächen oft sehr glatt.
Bei rauhen Flächen sind Absackungen noch unmöglicher.

Außer bei häufigen Erdbeben gibt's in der Realität solche Erschütterungen bei Häusern nicht.
Zudem wurden viele Häuser nach Jahren bzw Jahrzehnten überprüft und keine Lücken der Dämmung festgestellt.
Fehlstellen lassen sich ohnehin leicht mit Thermografie feststellen- an solchen Stellen muß nur ein kleines Loch gebohrt werden und man kann Zellulose nachblasen. Fehler bei anderen Dämmungen lassen sich kaum so einfach ausbessern.

Ohnehin sollte bei jeder Baustelle der Rauminhalt der ersten zu dämmenden Felder ermittelt werden und anhand der verwendeten Zellulosemenge die Verdichtung geprüft werden (bei senkrechten Feldern 55-60 kg/m3)

Du mußt es dir mal in der Realität ansehen, dann bist du überzeugt davon,
wobei bei mangelhafter Verarbeitung auch beim besten Material Fehler möglich sind- wie bei jeder Bauweise.

Andreas Teich



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  •  alpenzell
  •   Silber-Award
11.1.2017  (#27)
Hallo Hauslbauer,
du hast bei deiner U-Wert Berechnung den falschen Außenputz gewählt. Du brauchst einen diffusionsoffenen. Silikonharzputz ist das nicht. Mit dem richtigen Putz gibt es dann auch keine Probleme (wie antema schon schrieb).

2017/20170111880324.jpg

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
12.1.2017  (#28)
irgendwie versteh ich das nicht, Klimasan-S ist ein Putz ... also für mauerwerk ....
Silikatputz sind doch die diffusionsoffenen Endbeschichtungen für Dämmsysteme.
in meinen augen müsste die Wand so aussehen:

2017/20170112411938.png

der von dir Beschriebene Klimasan-S ist doch kein Putz für die Endbeschichtung eines Dämmsystems, hier ein paar zitate aus dem technischen merkblatt:
"Der rein mineralische Sanierputz
kann im Innen und Außenbereich eingesetzt werden und entfeuchtet selbst extrem nasses Mauerwerk dauerhaft."
"Klimansan-S Sanierputz mind. 2 cm dick aufziehen"

Die endbeschichtung nach aussen muss ja irgend ein witterungsbeständiger farblicher putz sein.


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  •  AnTeMa
12.1.2017  (#29)
Außendämmung mit diffusionsoffenem Putz - Die µ- Werte sind mit 30-60 derart gering bei mineralischen Putzen, dass sich bei den geringen Schichdicken solcher Putze völlig unproblematische Sd-Werte ergeben.
Ein µ-Wert 50 und 10 mm Putzdicke ergibt dabei zB einen Sd-Wert von nur 0,50memoji

Zudem ist die Austrocknung bei kapillaren Dämmstoffen durch Kapillarität vielfach höher als durch Diffusion (und nur die wird im U-Wert Rechner berücksichtigt), sodass solche Konstruktionen absolut einwandfrei sind und in Hinblick auf Auffeuchtung Null Schadenspotential besteht.

Putze für Dämmfassaden haben alle eine Zulassung-schon wegen der Haftung werden Putzfirmen nur solche anwenden

Andreas Teich

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  •  alpenzell
  •   Silber-Award
12.1.2017  (#30)

zitat..
Hauslbauer schrieb: der von dir Beschriebene Klimasan-S ist doch kein Putz für die Endbeschichtung eines Dämmsystems


da wirst du Recht haben, habe mich mit Putzen nicht beschäftigt. Weiß nur das Silikonharz eben nicht diffusionsoffen ist. Hab einfach im u-wert einen gesucht, der diffusionsoffen ist und hab gedacht das ist auch ein Außenputz.

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
13.1.2017  (#31)
Beim Röfix Silikat putz steht explizit "diffusionsoffen" dabei und trotzdem gibts ne menge Tauwasser :/

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  •  AnTeMa
14.1.2017  (#32)
Tauwasser - Wasser lt U-Wert Rechner muß nicht bedeuten, dass dadurch ein Schaden entsteht.

Der U-Wert-Rechner rechnet mit über Monate gleichbleibenden Verhältnissen, die es in der Realität aber nicht gibt.

Zudem weist Ralf Plag darauf hin, dass Kapillarität von Baustoffen in der Software nicht berücksichtigt wird.

Diese führt Wasser aber vielfach schneller ab als Diffusionsvorgänge.

Verputzte Holzfaserplatten sind vielfach untersucht worden und auch bauaufsichtlich geprüfte und zugelassene Konstruktionen.

Ich hatte die Platten ohne Putz über 2 Winter an der Fassade ohne dass Schäden entstanden sind.

Es gibt keinerlei schadenverursachende Feuchteanreicherung bei solchen Konstruktionen!
Wesentlich aussagekräftiger sind instationäre Simulationsrechnungen mit WUFI oder Delphin, die zum selben Ergebnis kommen.
In der Hinsicht wären EPS-Fassaden noch wesentlich ungünstiger und dürften gar nicht funktionieren.

Andreas Teich



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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
28.4.2017  (#33)
so da es jetzt dann an die umsetzung meiner fassade geht, noch eine abschliessende Frage.
VWS Fassaden haben ja immer das Algenproblem, weil das viele Tauwasser + Staub eben ein guter Nährboden ist für die Algen usw.
Gibts da jetzt einen unterschied zur holzfaserplatte oder ist Zellulose + 4cm Holzfaser + Putz vom der Algenbildung her eigentlich gleich zu EPS+Putz?

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
28.4.2017  (#34)
das nächtliche tauwasser entsteht ja durch wärmestrahlung in den kalten weltraum, wodurch die fassade gegenüber der luft unterkühlt. das tritt bei ziegelfassaden auch auf.
der viel größere einfluß ist dabei die nächtliche 'beschattung', sprich der dachüberstand.

ich habe einen extremen dachüberstand und meine eps-fassade ist in der nacht fast immer trocken. ich greife vorm schlafengehen oft darüber.

die masse der dämmung bietet nur eine geringe phasenverschiebung der taubildung...

es gibt ja viele ungedämmte ziegelbauten die veralgt sind, und viele eps-fassaden die nicht veralgt sind.

zweiter hauptfaktor für veralgung sind nahestehende bäume als sporenlieferanten, besonders wenn sie in windrichtung (westseitig) stehen...

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
28.4.2017  (#35)

zitat..
dyarne schrieb: das nächtliche tauwasser entsteht ja durch wärmestrahlung in den kalten weltraum, wodurch die fassade gegenüber der luft unterkühlt. das tritt bei ziegelfassaden auch auf.
der viel größere einfluß ist dabei die nächtliche 'beschattung', sprich der dachüberstand.


ist es nicht so das hinterlüftete Fassaden bedeutend weniger Tauwasser entwickeln?

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#36)

zitat..
dyarne schrieb: ich habe einen extremen dachüberstand und meine eps-fassade ist in der nacht fast immer trocken. ich greife vorm schlafengehen oft darüber.


Wirklich Arne? Das mach ich eigentlich bei meiner Frau emoji

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#37)
emoji emoji emoji emoji emoji
okay, werde das Prozedere überdenken ... emoji

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  •  speeeedcat
  •   Gold-Award
29.4.2017  (#38)
emoji emoji emoji

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
9.5.2017  (#39)
kann mir wer einen Richtwert geben mit wie viel ich rechnen muss an kosten für eine Einblasdämmung pro m³?
würde im Moment diese Fassade hier bevorzugen:

2017/20170509944998.png

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
15.5.2017  (#40)
noch eine Frage zur zellulose einblasdämmung ... wie schauts da mit nagern aus?
an sich besteht ja die fassade dann nur aus zellulose und holzfaser platten zur "abdichtung" was hält diverse nager davon ab sich in meiner fassade ein zu nisten?

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  •  AnTeMa
15.5.2017  (#41)
Zellulosedämmung - Die ist bei Nagern aufgrund der enthaltenen Salze nach Schaumglas und Mineralschaum die unbeliebteste Dämmung-
der Nachwuchs würde darin austrocknen.
Mineralwolle und EPS sind dagegen sehr beliebt und eignen sich gut zum Nestbau.

Kosten für das Material etwa 100,-€ m³.
Maschine leihen etwa 100,-€/Tag
(ggf genauere Infos per email)

Andreas Teich

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