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Euribor schießt nach oben

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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
10.4.2020 - 27.2.2021
199 Antworten | 54 Autoren 199
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Grüß Euch.

Die Euribor raten sind (dank Corona?) kräftig am Steigen. Die aktuellen Änderungsraten sind ähnlich der Finanzkrise 2008 nur in die andere Richtung. (Damals fielen die Euribor raten, jetzt steigen sie.)

https://www.euribor-rates.eu/de/aktuelle-euribor-werte/2/euribor-zinssatz-3-monate/
https://www.euribor-rates.eu/de/aktuelle-euribor-werte/3/euribor-zinssatz-6-monate/
https://www.euribor-rates.eu/de/aktuelle-euribor-werte/4/euribor-zinssatz-12-monate/

Der 3-Monats-Euribor ist so hoch wie zuletzt 2016.

Hat schon jemand zum Quartalsende Post von der Bank bekommen, dass jezt ein höherer Satz gilt?

Merkt man es schon bei den Baufinazierungen?

  •  TheStorm
6.7.2020  (#141)
Wer bei einem 3MM von -0,16 nervös wird ist beim variablen Kredit definitiv falsch. Jetzt ist eine gute Zeit um auf fix zu wechseln, darüber solltet ihr nachdenken. Ich habe variabel und mir ist es klar das es solche Phasen geben kann (oder auch mal 1% - 2%+) bei 2% werd ich dann auch nervös aber wenn man bei +0,3% Steigerung schon durchdreht ist man bei variabel definitiv falsch.

PS: Wenn man sich die Verschuldungsquote in Europa anschaut und die Summe der Kredite die am 3M hängen in Kombination mit der Wirtschaftslage denke ich es geht eher noch weiter abwärts.

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  •  maack
  •   Gold-Award
15.7.2020  (#142)
jetzt ist erstmal die Comerzialbank im Burgenland platt das dürfte den ESF ein paar Millionen kosten

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  •  petergrubercom
24.8.2020  (#143)
Als Ökonom möchte ich einen anderen Aspekt bei der Frage "Fix oder Variabel" in die Diskussion einbringen, nämlich das Laufzeitrisiko (neudeutsch: maturity mismatch). Ein Haus ist naturgemäß eine langfristige Investition und grob gesagt kann man sagen, der Wert eines Hauses ist gleich viel wie die (auf 50 Jahre oder so) abgezinsten theoretischen Mieten. Ohne auf die Details einzugehen: je höher der Zinssatz ist, umso weniger ist eine künftige Leistung wert. Das gilt für "wohnen" genauso wie für "Kreditrate zahlen" (und übrigens auch für "Dividende bekommen"). Mit steigendem Zinssatz wird also tendenziell alles langfristig orientiere weniger wert.

Nun wissen wir, dass zumindest die kurzfristigen Zinsen nicht mehr fallen können, aber dass sie prinzipiell steigen können. Wie wahrscheinlich das ist, möchte ich hier nicht diskutieren. Wenn ich mein Haus jetzt mit einem LIBOR Kredit finanziere, gehe ich zwei Risiken ein.
 • Der LIBOR könnte steigen – davon reden hier alle
 • Wenn die Zinssätze massiv steigen, fallen die Immobilienpreise, weil sich niemand mehr so große Kredite leisten kann
Was würde also bei einem großen Zinsanstieg passieren?

(a) ich habe einen variablen Kredit. Dieser wird (sehr) teuer. Aussteigen (verkaufen) kann ich aber auch nicht, weil die Hauspreise fallen.

(b) ich habe einen fixen Kredit. Dieser wird nicht teurer. Wenn ich will, könnte ich sogar aussteigen: mein Haus ist nun auch weniger wert, aber die Bank zahlt quasi eine Prämie zahlt, um den niedrigen Fixzinskredit loszuwerden (wenn der Kreditvertrag korrekt formuliert ist). Bei einer langen Restlaufzeit halten sich diese beiden Effekte (Hauspreis fällt, Bank zahlt mir Prämie für Kreditkündigung) die Waage.

Ich habe also im Fall (b) weniger Risiko. Und wie das so auf den Finanzmärkten ist, kostet es ein wenig, um das Risiko zu verkleinern. Deswegen sind Fixzinskredite teurer.

Wenn man einfach sein Haus finanzieren will, ohne zu spekulieren, kann man den Kredit teilen: der Großteil fix verzinst auf lange Zeit, und jenen Betrag variabel, von dem man absehen kann, dass man ihn in den nächsten 3-5 Jahren rückzahlen wird können.


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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
24.8.2020  (#144)

zitat..
petergrubercom schrieb: Wenn die Zinssätze massiv steigen, fallen die Immobilienpreise, weil sich niemand mehr so große Kredite leisten kann

Die Dynamik der Immobilienpreisentwicklung vorwiegend anhand der Zinsentwicklung und dem Barwert abzuleiten, greift meiner Ansicht nach zu kurz. Themen wie Nachfragedruck durch die Erbengenerationen, Wunsch nach Eigentumsbildung, Zuzug in die Ballungszentren bzw. deren Speckgürtel, Vorsorge gegen Altersarmut oder neuerdings auch "Stadtflucht" beeinflussen "den Markt" ebenso in starkem Ausmaß.

Auch die Wahl zwischen fix und variabel ist ein wichtiger Indikator dafür, wie anfällig der Wohnimmobilienmarkt auf Marktzinsveränderungen reagieren könnte. Die ÖNB hat heuer im April erst verlautbart, dass der Anteil an Zinsbindungen über 10 Jahre am gesamten Kreditneugeschäft im Dezember 2019 mehr als 43% ausgemacht hat. Steigende Zinsen hätten hier eine Auswirkung - ob sich diese allerdings 1:1 auf die Preise (durch einen entstehenden Verkaufsdruck infolge Unleistbarkeit der Annuitäten) durchschlagen, wage ich zu bezweifeln.

Obendrein wird in den Bonitätsüberprüfungen der Banken bei der Vergabe variabel verzinster Verträge unisono ein fiktiver Rechnungszins hinterlegt, der die Leistbarkeit auch bei deutlich (3%-5%) gestiegenen Geldmarktzinsen simuliert und diese für eine positive Kreditentscheidung auch gegeben sein muss.

zitat..
petergrubercom schrieb: Wenn man einfach sein Haus finanzieren will, ohne zu spekulieren, kann man den Kredit teilen

Bin ich bekanntermaßen ein großer Freund davon. Man liegt damit zwar nie auf der ganz richtigen Seite, jedoch auch definitv nie auf der ganz falschen.

Es ist halt so, dass die Zinskurve aktuell eine Steilheit aufweist, sodass variabel verzinste Kredite im besten Fall mit einem Endkundenzinssatz von etwa 1/4% oder noch tiefer zu haben sind, demgegenüber für 15 jährige Bindungen im best case 1/2% bis 3/4% mehr und für 20 jährige Laufzeiten etwa 1% mehr zu zahlen sind. Die "Wohlfühl"-Zinsbindung muss jeder für sich selbst finden.

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  •  maack
  •   Gold-Award
10.9.2020  (#145)
ich glaube nicht das die Banken eine Rechnung mit 3 oder sogar 5 % machen jedenfalls vor 3 jahren nicht.

wir wären bei einem anstieg des euribor auf +0,5% schon am Ende der Leistbarkeit angekommen.

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  •  Cleudi
  •   Gold-Award
10.9.2020  (#146)
... abgesehen davon dass es aktuell eher nach -0,5% ausschaut... ^^

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  •  csblack
  •   Silber-Award
10.9.2020  (#147)
Wir haben heute erst Post von der Bank bekommen... Zinsen gesunken 

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  •  mi2ke
29.9.2020  (#148)
Wenn ich mich nicht verrechnet habe ich heute BA Stichtag. Der 3M notiert bei -0,493%. Damit steht eine Reduktion um 0,125% im Vergleich zu vor 3 Monaten an.

*party*


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  •  Herbert_21
2.10.2020  (#149)
*party party party*

Habe gerade Nachricht bekommen. Ich geb einen aus!
"Zinssatzänderung
Zinssatz neu: 0,5% p.a."

Hab gerade erst von fix auf variabel gewechselt. Danke, Draghi, danke Lagarde!

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  •  Herbert_21
2.10.2020  (#150)

zitat..
petergrubercom schrieb: Als Ökonom möchte ich einen anderen Aspekt bei der Frage "Fix oder Variabel" in die Diskussion einbringen, nämlich das Laufzeitrisiko (neudeutsch: maturity mismatch). Ein Haus ist naturgemäß eine langfristige Investition [...]

Stopp. Ein Haus ist immer noch eine Verbindlichkeit. Gerne kann man von Barwert usw sprechen, aber so lange ich drinnen wohne, bleibt ein Haus eine Verbindlichkeit.
Eine Investition wäre es, wenn ein Wohnung, ein Haus nach Bedienung der Zinslast Erträge abwirft.

Warum es trotzdem Sinn macht:

Buffett auf CNBC https://www.cnbc.com/2017/03/06/heres-why-warren-buffett-thinks-you-should-buy-a-home.html
The investor took out a 30-year mortgage in 1971 when he bought his Laguna Beach, California, vacation home, which he recently listed for $11 million: “When I bought it for $150,000, I borrowed some money from Great Western Savings and Loans. So I probably only had $30,000 of equity in it or something like that. It’s the only mortgage I’ve had for 50 years.” A 30-year mortgage is “the best instrument in the world,” Buffett says. “Because if you’re wrong and rates go to 2 percent, which I don’t think they will, you pay it off. It’s a one-way renegotiation. It is an incredibly attractive instrument for the homeowner and you’ve got a one-way bet.”
While his six-bedroom, seven-bathroom seaside place is for sale, don’t expect his house in Omaha, Nebraska, which he bought in 1958 for $31,500, to go on the market anytime soon. “I wouldn’t trade it for anything,” says Buffett.


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  •  michail
  •   Bronze-Award
2.10.2020  (#151)

zitat..
Herbert_21 schrieb: Hab gerade erst von fix auf variabel gewechselt. Danke, Draghi, danke Lagarde!

Gut für diejenigen die einen Kredit abzahlen müssen. Kehrseite der Medaille ist aber leider, dass wir eine hohe Asset-Inflation haben. Gut für diejenigen, die schon genug Assets haben. Schlecht für alle anderen.

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  •  Chris198
2.10.2020  (#152)
Kann man durch den niedrigeren Euribor, auch auf bessere Angebote bei Fix Zinsen hoffen?

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  •  LiConsult
  •   Gold-Award
2.10.2020  (#153)

zitat..
Chris198 schrieb: Kann man durch den niedrigeren Euribor, auch auf bessere Angebote bei Fix Zinsen hoffen?

Der Höhe der Geldmarktzinssätze - Zinssätze für kurzfristige Ausleihungen (EURIBOR) haben nur bedingt einen Einfluss auf die Kapitalmarktzinssätze - Zinssätze für langfristige Ausleihungen (SWAP).

Die aktuellen SWAP-Zinssätze befinden sich nahe der historischen Tiefststände vom August 2019 - die Bankangebote für langfristige Zinsfixierungen liegen im besten Fall aktuell sogar noch etwas darunter. Insofern sind diese momentan ebenfalls als "historisch" einzustufen.

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  •  Chris198
2.10.2020  (#154)
@ liconsult wieder Mal vielen Dank!!!

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  •  Herbert_21
19.10.2020  (#155)

zitat..
michail schrieb: Gut für diejenigen die einen Kredit abzahlen müssen. Kehrseite der Medaille ist aber leider, dass wir eine hohe Asset-Inflation haben. Gut für diejenigen, die schon genug Assets haben. Schlecht für alle anderen.


Völlig richtig!

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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
19.10.2020  (#156)

zitat..
michail schrieb: dass wir eine hohe Asset-Inflation haben.

haben wir die?

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  •  Gawan
  •   Gold-Award
20.10.2020  (#157)
Keine Ahnung woher dieser Thread kommt, aber ich hab gestern einen Brief bekommen dass sie den Zinssatz wieder mal reduziert haben

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  •  Stefan86
  •   Gold-Award
20.10.2020  (#158)
bei mir auch 1/8 runter, danke :)

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  •  coisarica
  •   Gold-Award
20.10.2020  (#159)

zitat..
michail schrieb:
__________________
Im Beitrag zitiert von Herbert_21: Hab gerade erst von fix auf variabel gewechselt. Danke, Draghi, danke Lagarde!

Gut für diejenigen die einen Kredit abzahlen müssen. Kehrseite der Medaille ist aber leider, dass wir eine hohe Asset-Inflation haben. Gut für diejenigen, die schon genug Assets haben. Schlecht für alle anderen.

sinkende kreditkosten, steigende immobilienpreise. was will man als eigenheimbesitzer mehr? wo ist der haken?

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  •  Gemeinderat
20.10.2020  (#160)
Dass Bauen wohl immer teurer wird (vorerst?). 
Nun mir sagen alle, jetzt kommt mal die Deflation, dann die Pleitewelle und die Insolvenzen unter den Baufirmen (einige halt) und dann solls besser werden. 
Aber irgendwie geht es halt auch logischer Weise immer nur nach oben. 


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  •  Optimist
22.10.2020  (#161)
Und was glaubt ihr allgemein, was uns die Krise noch bringen wird? Für mich als Tiroler scheinen die "fetten Jahre" vorbei zu sein. Ich persönluch hab gottseidank einen krisensicheren Job. Aber wenn ich mir anschaue wie viel bei uns vom Tourismus abhängt, könnte einem Angst und Bange werden. Jeder Installateur/Elektriker/Tischler etc. hängt an den Äuftragen von Betrieben, die am Tourismus hängen. Angefangen von der Bergbahn, über das 5* Hotel bis zum kleinen Privatvermieter.
Und wenn ich nun weiss, dass der großteil der Touristen aus der BRD kommen und dort die Wirtschaft natürlich auch stagniert, kann ich mir kaum vorstellen, dass die nächsten Jahre rosig werden.

Was ist nun wenn die angesprochenen Betriebe ihre Schulden nicht mehr tilgen können, die Leute ihren Arbeitsplatz verlieren und diese dann natürlich auch Probleme bei etwaigen Rückzahlungen bekommen? Was machen die Banken dann mit "faulen" Krediten bzw was sind die weiteren Folgen?

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