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DG Ausbau selber machen ja - nein

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  •  fratzmax
10.2. - 13.2.2011
14 Antworten 14
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Hallo liebes Forum,
hätte eine Frage betreffend DG-Ausbau: kann ein Laie wie ich (mit nicht gerade zwei linken Händen) einen DG Ausbau "alleine" machen (lt. div. Prospekten ist das ja ein Kinderspiel?!) oder braucht man dazu professionelle Hilfe?
Konkret:
Neubau - Rohbau inkl. Dachstuhl (Satteldach mit 30 Grad) mit Vollschalung ist fertig, Größe: Wohnfläche vom OG: ca. 60 m2
Dh. vorzunehmende Arbeitsschritte: Dämmwolle "reinstopfen", Metallprofile montieren, 2. Lage Dämmwolle rein, Dampfbremse drauf, verkleben, Gipskartonplatten montieren, verspachteln
Ist das wirklich so einfach, wie es überall beschrieben wird?
Oder was kostet es, wenn man sich so etwas machen läßt, ohne Materialkosten?
Bin dankbar für Info/Erfahrungen!

  •  ENB
  •   Gold-Award
10.2.2011  (#1)
Innenausbau -
Ich würde an deiner stelle mit einer Holzunterkonstruktion arbeiten. Am einfachsten für dich, du montierst die Holzunterkonstruktion incl. Dampfbremse mit streuschalung und lässt dir die Dämmung einblasen (Zellulose). Ist günstiger und sparst dir die ganze Juckerei beim Glaswolle stopfen. Außerdem besitzt eine Zellulosedämmung viel bessere Werte als Stein und Mineralwolle.

Gruß ENB

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  •  mark1928
10.2.2011  (#2)
detto - Bin auch gerade bei dieser Arbeit. Wir haben uns für 1/2 Tag einen Facharbeiter von einer Trockenbaufirma geholt und der hat uns die einzelnen Arbeitsschritt gezeigt. Dann kann man es auf jeden Fall selber.
Die Metallkonstruktion (Ankerabhänger, CD-Profile und U-Profile) find ich total genial. Einfach zu montieren und genauer als Holz, weil es sich sicherlich nicht bewegt/vergeht. Ich glaub, man tut sich auch beim Kleben der Dampfbremse einfacher.

Das Arbeiten mit der Glaswolle ist natürlich nicht sehr angenehm, aber wenn man vorsichtig arbeitet und die Platten nicht "herumschmeisst" dann geht es (Atemschutz und Schutzbrille sind Pflicht). Tatsächlich find ich, dass das "Stopfen" der Glaswolle die schwierigere Arbeit ist (und auch die wichtigste, man muss wirklich ordentlich arbeiten, alles austopfen, ...). Man muss sehr präzise zuschneiden (1 cm mehr als der Sparren-/Zangenabstand) damit die Platten halten aber nicht zu stark "durchhängen".
An Werkzeug braucht man:
# Akkuschrauber
# Kleine Flex oder Blechschere
# Bohrmaschine zum Andübeln der U-Profile
# Messer zum Schneiden der Glaswolle
# Winkel zum Anzeichnen der Ankerabhänger
# Lot-Schnur und Waaglatte zum Einrichten der Ankerabhänger auf gleiche Höhe
# Atemschutz, Schutzbrille
# Stanleymesser
# Kappsäge zum Zuschneiden des Rigips (denk ich mal, bin noch nicht soweit)

Alles in allem, kann man selber machen, ist nicht so einfach wie in den Prospekten, sollte man sich zeigen lassen!

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
11.2.2011  (#3)
Rigips mit Kappsäge schneiden? - Buenos morgos!

Darf ich fragen, wozu das gut ist? Wie machst Du das bei längeren Platten? Staubt das nicht fürchterlich?

lg, Wolfgang

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
11.2.2011  (#4)
klar kann man.. - ...es selber machen, aber auch wenn die trockenbauarbeit an sich nicht schwerstarbeit ist und aus sehr gut aufeinander abgestimmter konstruktion besteht würde ich nicht den zeitaufwand unterschätzen!!

meine tipps über paar punkte, die man gern vergisst auch wenn man viele anleitungen von knauf, rigips usw. zuvor liest:

- dampfsperre genauestens verarbeiten!! hier darf kein fehler passieren.
- mineralwolle sauber in allen ecken und ritzen (vor allem mauerkranz/dachsparen-anschlüsse) einbringen ohne hohlräume!
- sämtliche holzkonstruktionen mit kappsäge und torx-schrauben verarbeiten. alles andere ist zu zeitaufwändig, gute markenkappsäge gibts schon ab 200 eur.
- gipskartonplatten mit messer schneiden, alles andere hat kein sinn. nur steckdosen mit lochkreisschneider, andere große rohrausschnitte evtl. mit stichsäge.
- kleine und große flex für schneiden der profile, wenn du mehrere auf gleiche länge schneiden musst bist du viel schneller mit großer flex als mit einer blechschere.
- gipskartonplatten nach dem schneiden auch die schnittkante mit dem messer anfasen. das bedeutet das messer ca. 45° an die platte ranhalten und dem schnitt nochmals abschrägen, so dass eine mdst 3mm breite schrägfläche entsteht. ansonsten hast du viel höhres risiko von rissbildung weil die spachtelmasse nicht ordentlich füllen kann.
- bei wänden/kniestock: wenn du die gipsplatte am boden anlegst, ca. 5mm in die luft hängen, also 5mm klötze (hartfaserplatten oder sonstwas) unterlegen. beim festschrauben deht sie sich (weil sie schief anliegte) und auch sonst ist das risiko zu groß dass sie den rohboden berührt und schallbrücken entstehen.
- abstand der konstrkution aufpassen dass es wirklich auch mit der gipskartonplatte zusammenpasst! wenn du zb 125cm gipsplatten hast, muss die mitte vom zweiten profil auf 41,7cm von der linken kante des ersten profils entfernt sein, bei allen anderen profilen misst man 41,7cm von mitte zu mitte. ich hatte den fehler gemacht dass ich auch bei ersten profil zu zweiten profil von mitte zu mitte gemessen habe und daher sinnlos stückeln musste und ein profil mehr als notwenidg verarbeiten musste.
- spachtle NICHT selber! du brauchst doppelt solang wie ein profi und wirst fluchen, mehr material verbrauchen als notwendig usw. spachtler findet man immer.

ansonsten die systemanleitungen von den webseiten wie zb knauf oder rigips durchlesen, da ist das notwenidge fachwissen sehr offen dokumentiert. zb profilabstände (abhängig von raumhöhe bei wänden, von dachschrägwinkel bei decken), notwendige profilstärken, mindeststärke der platten je nach verwendung, mindeststärke je nach brandschutzvorschrift usw., vorkonstruktionen für schwerlastmontagen (waschbecken, wc,...), schraubabstände, usw.

abschließender tipp: wenn du einen genauen konstruktionsplan vorher machst und den schraubenbedarf ermittelst, dann bestell die die schrauben im internet. sind wesentlich günstiger als im baumarkt und das kann schon mal paar hundert euro ausmachen.

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  •  fratzmax
11.2.2011  (#5)
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten, hilft mir schon weiter, na dann werde ich mal jede Menge noch zum Lesen haben, bevor wir tatsächlich anfangen. Werde mich auch noch schlau machen bei einer Trockenausbaufirma, mal schauen was die so verlangen! Aber danke nochmals! emoji

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  •  niceguymarty
11.2.2011  (#6)
ich habs auch selber gemacht.. - ..das Arbeiten mit der Glaswolle ist optimal als Winterarbeit (da ist man aufgrund der Kälte eh ordentlich angezogen), aber es ist trotzdem unangenehm (wie bereits beschrieben: Schutzbrille und Atemschutzmaske sind PFLICHT). Das Anbringen der Dampfbremse wollte ich auch selber machen (Fehler währen hier doppelt schlecht, und ich traue da keinem Handwerker mehr!!) Spachteln wird aber ein Profi übernehmen, hier wäre dann am falschen Platz gespart, wenn ich versuchen würde, dass selber zu machen!

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  •  ghost030878
11.2.2011  (#7)
@mark 1928 - habe es auch mit holz gemacht und genauer wird es nur mit profilen wenn man auch genau arbeitet

zum bewegen die profile sind auch mit dem dachstuhl bzw zangen verbunden
holz vergeht dann ist auch der dachstuhl betroffen das werde ich aber nicht mehr erleben
teurer wird es vermutlich mit den profilen ansonsten spricht nichts gegen sie natürlich

mfg

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
11.2.2011  (#8)
spachteln - geht halbwegs einfach, wenn mans gezeigt bekommt und üben kann und die Ausführungsqualität 97% sein darf :)

spachtelkurs - wenn Dus selbst probieren möchtest auf meiner HP.

lg, Wolfgang

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  •  chris07
11.2.2011  (#9)
@kraweuschuasta - Wenn ich dann zum spachteln komme, meld ich mich bei dir. Kommst dann rüber nach Klausen-Leopoldsdorf und zeigst ma wie´s geht..)

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  •  didi22at
11.2.2011  (#10)
dg ausbau - also ich bin auch grad am ausbauen des dg. wennst ein bisl ein händchen hast geht das sicherlich. ist halt alles nur eine zeitfrage!
bei mir haben 4 arbeiter 4 tage für die dämmung gebraucht (zwischensparrendämmung + aufdoppeln+ dampfbremse anbringen +latten). hab halt noch bei der dampfbremse nacharbeiten müssen. zwischenwände aufstellen, rigips + verspachteln ist auch nicht soo wahnsinnig schwer. alles eine frage der zeit und der übung.
ich hab alles mit holz gemacht, ist mir sympatischer...

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  •  ENB
  •   Gold-Award
11.2.2011  (#11)
@fratzmax -
Bekommst du eine Steinwolldämmung im Baumarkt um 19€/m2 bei 25cm stärke? Zellulosedämmung ist um diesen Preis schon fertig eingeblasen! Also,für was Schutzbrille und Staubmaske, wenn du um diesen Preis einen ökologischen, nachhaltigen und CO2 neutralen Dämmstoff bekommst!



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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
12.2.2011  (#12)
@chris07 - nAbend!
das kömma gerne machen auf 1..2 Std.

lg, Wolfgang

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  •  chris07
12.2.2011  (#13)
Passt - ich komm dann so in 8 bis 18 Monaten drauf zurück..:)

PS: bin auch ein Fan deiner Homepage. Habe mir vergangenen Sommer im Zuge der Renovierung meines Nebengebäudes vor Erstellung meiner ersten Rigipswand deinen Spachtelkurs im Vorfeld reingezogen. Werkzeug- und Materialmäßig hats bestimmt gefruchtet, jedoch die Ausführungsqualität ist ein bisschen "bucklat", aber hab ja dann im Haupthaus genug Zeit zum üben..:)

Good Night

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
13.2.2011  (#14)
oh Danke - freut mich, wenns hilft.
Am Anfang war das Spachteln fürchterlich, die neuen Nachbarn ham mich gleich fluchen ghört, peinlich...
Aber das gibt sich, und mit der Zeit kommt die Übung.
Und wenn man nicht mit dem Vergrößerungsgas die spachtelung kontrolliert, schauts auch gleich passabel aus.

lh, Wolfgang

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