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Dampfbremse Kaltdach (Satteldach) ja/nein ?

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  •  adoo
24.1. - 3.3.2020
29 Antworten | 12 Autoren 29
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Hallo Freunde, 
muss jetzt den Dachboden dämmen. Ausheizprogramm der Wärmepumpe wurde gestern gestartet. 

Habe ein Kaltdach wo ich die oberste Geschossdecke dämme. 

Geplant war:
- 20cm STB-Decke
- Dampfbremse
- 30cm EPS
- OSB Platten damit ich nen gewissen teil begehen kann (nicht vollflächig)

Jetzt musste ich den Aufbau etwas ändern. Dadurch dass die WRL-Flexschläuche nicht einbetoniert werden konnten haben wir sie auf der Decke verlegt. Jetzt hat mir der Estrichbauer ein Ausgleichschicht mit der Schüttung (klebergebunden) gemacht (Die gleiche wie im EG und OG) damit die WRL-Rohre überdeckt sind. 

Jetzt wollte ich am Wochenende die Dämmung verlegen. 
Über der Schüttung eine Dampfbremse und dann die EPS-Dämmung. 

Jetzt habe ich mit dem Bautechniker meiner Baufirma geredet. Die meinten "NEIN, wir verlegen keine Dampfbremse im Kaltdach. Einfach die EPS-Platten auf die Betondecke legen und OSB-Platten drüber. Dampfbremse braucht man nicht!"

Dampfbremse unterm Styropor braucht man nicht???? Ich bin durcheinander. 

Habt ihr nen Rat für mich. 

Gruß, Ado

  •  bautech
  •   Gold-Award
24.1.2020  (#1)
Ists eine Ortbetondecke?
Wenn ja kannst auf die Dampfbremse verzichten...

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  •  gif0061
  •   Silber-Award
24.1.2020  (#2)
Wir haben 5cm elementdecken mit 20cm aufbeton, 2lagig bewehrt und auch keine dampfbremse unter den 28cm Styropor 

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  •  Puitl
25.1.2020  (#3)
Bei mir wird die Decke zum unbeheizten/durchlüfteten Dachgeschoss z.B. so:
Sichttramdecke - 19mm Kieferschalung - Winddichtpapier - 28cm Zellulose - Winddichtpapier - Bretterschalung.
Das obere Winddichtpapier unter der Bretterschalung dazu da damit die Zellulose besser eingeblasen werden kann.

Als Info habe ich dann bekommen: Wenn ich keine Lüftung mache die hohe "Feuchte-Vorkommen" absaugt bzw. meine Dämmung oben nicht diffusionsoffen wäre, dann wäre statt dem Winddichtpapier eine Dampfbremse nötig.

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  •  adoo
26.1.2020  (#4)
@bautech: 5cm elementdecke und ca. 15 cm aufbetoniert

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  •  bautech
  •   Gold-Award
26.1.2020  (#5)
Ok, bei 15cm Frischbeton kannst auf eine PE-Folie (o.ä. mit dampfbremsender Wirkung) verzichten, die Funktion hat der Betonkörper bereits.
Aber bei der OSB an der Oberseite wäre ich skeptisch, diese erfüllt ebenso die Anforderungen an Dampfbremsen - sprich das bei der Baufirma nochmals an, hier kann (je nach Dimension des EPS) Kondenswasser ausfallen und die Dämmung + OSB schädigen...

Was anderes wäre wenn die Platten mit ein wenig Abstand zueinander verlegt würden 

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
26.1.2020  (#6)
Dampfbremse auf oberster, gedämmter Geschoßdecke

Ob über der Betondecke eine Dampfbremse verlegt werden muß hängt primär davon ab, ob der Beton seine Ausgleichsfeuchtigkeit erreicht hat.

Als Grobtest ein Stück dicke PE-Folie auflegen und am Rand verkleben-
dann sehen ob sich nach 1-2 Tagen Kondensat darunter gebildet hat.

Genauere Messung ist mit kapazitivem Feuchtemessgerät möglich
(die mit Kugelkopfsensor, der an die Oberfläche gehalten wird)
Am genauesten aber viel aufwendiger sind Messungen mit dem CM-Meßgerät

Die Ausgleichsfeuchtigkeit kann durchaus erst 2 Jahre nach Fertigstellung erreicht sein- siehe Tabelle.


2020/20200126623145.jpg

Bei offen aufgeblasener Zellulose ist die Dampfbremse immer unnötig,
da wegen Kapillarität Feuchtigkeit problemlos abgeführt werden kann.

Bei Zellulose mit darüber angebrachten OSB-Platten sollte bei Neubauten eine Dampfbremse verlegt werden, bei Böden aus Holzdielen ist diese nicht immer nötig.
Statt Zellulose könnten auch Holzfaserplatten verwendet werden,
die je nach Fabrikat auch begehbar sein können.

EPS würde ich nie für oberste Geschoßdeckendämmung verwenden-
schlechter Hitzeschutz, Brandlast, Ausgasungen- besonders bei den dort möglichen Temperaturen, bei unebenem Betonboden können die Platten unterströmt werden, was zu Wärmeverlusten führt.

Abdeckungen möglichst nur mit diffusionsoffeneren Belägen als OSB.

Andreas Teich

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  •  Pepito
30.1.2020  (#7)
Haben 5cm elementdecke mit 20cm aufbeton und keine dampfbremse verwendet weil nicht nötig. Als dämmung haben wir 30cm trittfestes eps verwendet um auf osb platten verzichten zu können. Das ist aber mühsam....egal wo du eps kaufst, nach einem jahr musste die fugen welche sich gebildet haben mit schaum abdichten.  Lediglich 10m2 worauf wir kisten lagern sind mit platten belegt. Heute würde ich kein eps mehr verwenden weil der aufwand schon enorm war.

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  •  TimHuber
30.1.2020  (#8)

zitat..
Pepito schrieb: Haben 5cm elementdecke mit 20cm aufbeton und keine dampfbremse verwendet weil nicht nötig. Als dämmung haben wir 30cm trittfestes eps verwendet um auf osb platten verzichten zu können. Das ist aber mühsam....egal wo du eps kaufst, nach einem jahr musste die fugen welche sich gebildet haben mit schaum abdichten.  Lediglich 10m2 worauf wir kisten lagern sind mit platten belegt. Heute würde ich kein eps mehr verwenden weil der aufwand schon enorm war.

Wie würdest du es denn machen ? Liebe Grüße 

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  •  csblack
31.1.2020  (#9)

zitat..
Pepito schrieb: Lediglich 10m2 worauf wir kisten lagern sind mit platten belegt. Heute würde ich kein eps mehr verwenden weil der aufwand schon enorm war.

Darf ich fragen, weshalb ihr nur 10m2 mit Platten belegt habt? Wir sind derzeit am überlegen, ob wir überall Platten verlegen ...

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  •  Summer2009
  •   Bronze-Award
31.1.2020  (#10)

zitat..
AnTeMa schrieb: Zellulose mit darüber angebrachten OSB-Platten sollte bei Neubauten eine Dampfbremse verlegt werden
[ref]AnTeMa:56424_1#539865[/ref]

 Wenn die Zellulose mit z.B 35cm aufgeblasen wird und die OSB Platten (Blindboden) auf 40cm liegen, braucht man dann auch eine Folie? Ist ja dann eh noch "hinterlüftet" durch den Abstand zur Zellulose...?


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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
2.2.2020  (#11)
Oberste Geschoßdecke dämmen
Wenn unter dem OSB eine gute Durchlüftung stattfindet kann wohl auf die Dampfbremse verzichtet werden-
ich würde aber den Beton möglichst lange austrocknen lassen und erst kurz vor Winteranfang dämmen- dann trocknet der schneller.

Bei uns habe ich zur Herstellung des Dämmraums auf der obersten Geschoßdecke dieselben Stegträger wie bei der Fassadendämmung im 80 cm Abstand verlegt und darauf 18 mm OSB - Platten geschraubt.
Dazwischen voll mit 24 cm Zellulose ausgeblasen.
Bei noch nicht erreichter Ausgleichsfeuchtigkeit der Betondecke sind Dielen mit Fugen verlegt und mit diffusionsfähiger Folie abgedeckt viel luftdurchlässiger als OSB, sodass der Hohlraum voll ausgedämmt werden könnte.

Andreas Teich

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  •  Summer2009
  •   Bronze-Award
19.2.2020  (#12)

zitat..
bautech schrieb: Ok, bei 15cm Frischbeton kannst auf eine PE-Folie (o.ä. mit dampfbremsender Wirkung) verzichten, die Funktion hat der Betonkörper bereits.

 Blöde Frage: Warum muss man dann die Bodenplatte flämmen? Die Restfeuchte vom Beton kann ja genauso bei der obersten Geschoßdecke (mit EPS Dämmung) zu Problemen führen?


zitat..
AnTeMa schrieb: Wenn unter dem OSB eine gute Durchlüftung stattfindet kann wohl auf die Dampfbremse verzichtet werden

Bekomme Zellulose.
Frage zum Bild oben: Mein Dachstuhl ist aufgeständert, so wie oben. Nur wurde bei mir unter den "Packln" keine Folie gelegt (hab ich aber anderswo auch schon gesehen, dass dies nicht gemacht wurde). Ist das ein Problem?




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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
19.2.2020  (#13)
Dampfsperre ja/nein? Und warum?
Hallo Experten, es gibt da paralell ein ähnliches Thema.
https://www.energiesparhaus.at/forum-dachstuhl-schimmel-hilfe/56704_2#543504
Gruss HDE

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  •  Summer2009
  •   Bronze-Award
19.2.2020  (#14)
Ja. Das Thema kenn ich.
Ich denke, es ist aber schon eine andere Situation..

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
19.2.2020  (#15)

zitat..
Summer2009 schrieb: Warum muss man dann die Bodenplatte flämmen?

das machst du zum schutz vor erdfeuchte

zitat..
Summer2009 schrieb: Die Restfeuchte vom Beton kann ja genauso bei der obersten Geschoßdecke (mit EPS Dämmung) zu Problemen führen?

genau kann sie auch. daher die Dampfsperre zwischen Betondecke und EPS.

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  •  Summer2009
  •   Bronze-Award
19.2.2020  (#16)

zitat..
Summer2009 schrieb: Bekomme Zellulose.
Frage zum Bild oben: Mein Dachstuhl ist aufgeständert, so wie oben. Nur wurde bei mir unter den "Packln" keine Folie gelegt (hab ich aber anderswo auch schon gesehen, dass dies nicht gemacht wurde). Ist das ein Problem?

 Wie verhält es sich hier?


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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
20.2.2020  (#17)
Die Dampfbremse auf der Betondecke soll nur die beim Austrocknen des Betons bis zum Erreichen der Ausgleichsfeuchtigkeit entstehende Feuchtigkeit von der Dämmung fernhalten.

Ansonsten stellt die Betonplatte eine absolut ausreichende Dampfbremse dar.

EPS verliert bei Feuchtigkeitsaufnahme an Dämmwirkung und kann nur sehr langsam wieder austrocknen, da es nicht kapillar ist.

Zellulose, Holzfaserplatten, Hanf, etc. sind wesentlich unproblematischer, umweltfreundlich, trocknen sehr schnell wieder aus, bieten viel besseren Hitze- und Schallschutz, schrumpft nicht,
problemlos zu entsorgen, im Brandfall viel ungefährlicher etc etc

Ich frage mich schon warum immer noch potentieller Sondermüll in derartigen Mengen als Dämmstoff verwendet wird.

Andreas Teich

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  •  taliesin
20.2.2020  (#18)

zitat..
AnTeMa schrieb: EPS verliert bei Feuchtigkeitsaufnahme an Dämmwirkung und kann nur sehr langsam wieder austrocknen, da es nicht kapillar ist.


Also nein ...
Offenes EPS trocknet durch Diffusion genauso schnell ab, wie es Wasser durch Diffusion aufnimmt.
Am Dachboden ist das Teil normalerweise pfurztrocken, also nach Durchtrocknen des Betons.

Ich mag ja das Zeug auch nicht unbedingt... aber das ach so natürliche Zeug ist immer mit Borax versetzt, da kann man auch diskutieren.
EPS hat ca. 15kg/m³, ein reines Erdölprodukt, vernünftig verbrannt in 50 Jahren und es liefert noch 200kWh/m³. Wenn man EPS am Dachboden abdeckt, sind die entstehenden Fugen relativ unproblematisch (z.B. 3 Lagen à 10cm), weil da kaum Luft drin zirkuliert. Ich müsste noch irgendwo ein Infrarotbild haben ...

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  •  massiv50er
  •   Gold-Award
21.2.2020  (#19)

zitat..
taliesin schrieb: Wenn man EPS am Dachboden abdeckt, sind die entstehenden Fugen relativ unproblematisch (z.B. 3 Lagen à 10cm)

oder einfach selber lange genug ablagern, bevor das Verlegen beginnt.

Bei uns ist es vor dem Dach raufgehoben worden, und ist 1,5Jahre gelagert worden, bevor verlegt wurde.
Verlegt wurde ziemliche genau (auf Presspassung). Jetzt 1 Jahr später, keinen einzigen Spalt.

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  •  taliesin
24.2.2020  (#20)

zitat..
massiv50er schrieb: oder einfach selber lange genug ablagern, bevor das Verlegen beginn


Ja, ich kauf das Zeug auch immer zumindest ein paar Monate vor dem Einbauen, aber kurz mal 30m³ zwischengelagert geht nicht überall. Die Schrumpfung ist exponentiell (exp(-x)), also anfangs viel, dann immer weniger. 2mm Fugen sind abgedeckt völlig unkritisch. Bei horizontalen Platten mehrschichtig arbeiten, ev. mit Stufenfalz und gut.
Zur numerischen Bewertung siehe 'Lehrbuch der Bauphysik' Lutz, Lenisch et al. Kapitel 2.3.2 Luftspalt in Bauteilen. Die Abminderungswerte des Durchgangswiderstands liegen typ. im <1% Bereich bei dünnen Schlitzen.

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
27.2.2020  (#21)
In aller Regel sind die obersten Geschoßdecken aber nicht total eben, noch ungünstiger wenn Installationsleitungen verlegt wurden.
Dann werden aufgelegte steife Platten von kalter Luft unterströmt.


Bei EPS gibts immer wieder Schadensfälle wegen Kondensat.

Austrocknung nur durch Diffusion dauert vielfach länger als bei kapillaren Dämmstoffen.

Unmengen von EPS würde ich mir nie in den Dachboden legen, zumal die Entsorgung völlig ungeklärt ist bei zukünftig vermutlich immer höheren Anforderungen
(ähnlich Asbest, Glaswolle und älterem EPS, was früher auch niemand erwartet hätte)


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