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Dachrinnenverzicht

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  •  Rai001
26.7. - 13.8.2023
80 Antworten | 26 Autoren 80
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Liebes Energiesparhaus Forum,

ich wende mich mit einer Idee an euch und wollte eure Meinung dazu wissen. 

Aus optischen Gründen möchte ich auf Dachrinnen bei meinem Haus verzichten. In den USA habe ich gesehen, dass manche Häuser auch keine Dachrinne haben. Und zwar in Gegenden, die sogar mehr jährlichen Niederschlag als wir (Wien) haben. 

Das Ganze habe ich mir so vorgestellt. Der Dachüberstand wird so um die 40 cm groß sein. Dort soll das Wasser dann (Tropfnasen) auf ein 120 cm breites Kiesbett fallen. Dieses Kiesbett geht einmal ums gesamte Haus. 

Unter dem Kiesbett befinden sich eine Betonwanne, welche auch abgedichtet sein soll. Dass sich dort nicht das Wasser sammelt, wird es über Kanalrohre in Sickerschächte geleitet. 

Der Haussockel wird mit 50 cm hohen Granitplatten geschützt. 

Die Vorteile wären:

1) Keine Wartung der Dachrinnen und des Fallrohres, da diese nicht existieren.

2) Regenwasser, welches bis zu 120 cm neben dem Haus und an der Hausmauer landet, wird mit entwässert. 

In den USA macht man das gerne ohne den Beton mit Abdichtung. Wie hier z.B.: 


2023/20230726663131.jpg

Würde das Ganze so funktionieren? 

Liebe Grüße und vielen Dank!

  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
26.7.2023  (#1)
Hi
um ehrlich zu sein, ich bin skeptisch....
weil:

zitat..
Rai001 schrieb: Unter dem Kiesbett befinden sich eine Betonwanne, welche auch abgedichtet sein soll.

Betonwanne rund ums Haus mit 1,2m Breite zu betonieren allein ist ka Lärcherlschas, da kriegst wahrscheinlich a paar Hundert Meter Dachrinne dafür...
Dann das Gitter- und Abrinnsystem, das Ganze muss ja auch mit Gefälle betoniert werden.....

Was machst, denn der Betonwannenkoloß amal Sprünge kriegt oder Setzungen im Baugraben auftreten?

Und Du musst das auch gelegentlich ausräumen, wenns in an Sickerschacht rinnen soll, also hast Wartungsmässig nix gewonnen, im Gegenteil durch die Betonwanne schwemmst Dir mehr Dreck, Blattn, Staub usw. rein => Filtern ist aufwändiger.

ICH würds ned machen

LG Wolfgang

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  •  speckulazius
26.7.2023  (#2)
Die Gründerzeithäuser in Wien haben meist auch keine außenliegenden Dachrinnen. Vielleicht eine Alternative?

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  •  Francis
26.7.2023  (#3)
Wenn, dann würde ich die amerikanische Variante auch vollständig mit EPDM-Wanne anstatt Beton umsetzen.

Das Problem sehe ich vielmehr in der Mehrbelastung der Fassade. Bei den amerikanischen Plastikfassadenpanelen mag das Wurscht sein, aber bei unseren europäischen Putz- und Holzfassaden denke ich, wird sich viel früher eine schlechte Optik einstellen.

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  •  Francis
26.7.2023  (#4)

zitat..
speckulazius schrieb:

Die Gründerzeithäuser in Wien haben meist auch keine außenliegenden Dachrinnen. Vielleicht eine 

Das finde ich auch schick bei einem Neubau wos dazu passt. Gemeinsam mit der innenliegenden Wasserableitung aber sicher teurer und fehleranfälliger. 
Wir haben bei unseren Gebäuden auch einiges an Dachrinnen. Am dauerhaftesten sind m.E. ganz normale außenliegende Dachrinnen aus Kupfer.


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  •  Rai001
26.7.2023  (#5)
Ich denke mir, dass Mängel oder Schäden an der Rinne am Dach zu größeren Bauschäden führen können. Und eine Dachrinne wird früher oder später kaputt werden. Das stelle ich mir mit versteckten Elementen noch viel problematischer auf lange Sicht vor. 

Die Fassade soll aus Naturstein und hinterlüftet sein. Ist da eine Mehrbelastung auch tragisch?

Bei leichten Sprüngen der Betonwanne wird halt nicht alles zu 100% abgeleitet. Wenn man bedenkt, dass ja bei Dachrinnen das Regenwasser, dass ums Haus landet ohnehin nicht abgeleitet wird, ist das nicht so schlimm. Wie könnte man das Problem mit der Verschmutzung lösen? 

Vielen Dank für das Feedback! 

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
26.7.2023  (#6)
Man muss ja auch bedenken,  dass das Wasser nicht gerade herunter rinnt, oft geht ja auch ein Wind,  und der würde die ganze Dachsuppe auf die Fassade werfen! Gerade wenn es länger nicht geregnet hat, dann kommt eine richtige Suppe vom Dach runter! Man braucht ja nur die Wassertonnen anschauen,  wie das Wasser ausschaut in den ersten Minuten!
Die Fassade wirds danken,  wenn eine Dachrinne verbaut ist!

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  •  baustoff
  •   Bronze-Award
26.7.2023  (#7)
Ich bin auch PRO Dachrinne. Es gibt keinen Grund, das Rad neu zu erfinden.

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
26.7.2023  (#8)
Wie siehts mit Versickerung von Oberflächenwasser aus? Dann wird man mit einer Regenrinne / Regensinkschacht einleiten... 

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  •  Rai001
26.7.2023  (#9)
Der gesamte Niederschlag am Dach kommt in Sickerschächte. Viel vom restlichen Niederschlag im Garten auch.

Das Problem mit Regenwasser an der Fassade wäre vermutlich hauptsächlich an der Westseite? Also an der Wetterseite. Habt ihr da eine Idee?

Ich weiß schon, dass eine Dachrinne funktioniert. Nur will ich eben es ohne schaffen... emoji

Hier ein schönes Beispiel wie Häuser ohne Dachrinne aussehen. 


2023/20230726602160.jpg

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
26.7.2023  (#10)
Ist halt Geschmacksache keine Dachrinne, dafür halt verdreckte Fassade!

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  •  Gemeinderat
  •   Gold-Award
26.7.2023  (#11)
Wenn die Fassade dann dunkle Streifen hat, siehts vielleicht aus der Ferne eh wieder aus wie eine Regenrinne :D 

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  •  mycastle
  •   Gold-Award
27.7.2023  (#12)
Warum haben geringer "Naturkatasprophen" in Amerika weit schlimmere Folgen als in Europa?
Könnte es an der amerikanischen Bauweise liegen?
Du findest sicher auch in  eine Lösung für eine wenig sichtbare Dachrinne, wird hat x mal soviel kosten.
Heute bekommen selbst Flachdächer auf 1 Seite eine Regenrinne, weil dann das Flachdach fehlerverzeihender ist.

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  •  kraweuschuasta
  •   Gold-Award
27.7.2023  (#13)
Morgen,

zitat..
Rai001 schrieb: Nur will ich eben es ohne schaffen...

Wenn Du es als Forschungsprojekt oder Proof of concept siehst, warum nicht? Dann setzt Dir aber bitte einen Reminder ins Handy, daß Du nach 5,10,20 Jahren hier im Forum berichtest, hoff der Thread ist dann noch offen 😀


zitat..
Rai001 schrieb: Hier ein schönes Beispiel wie Häuser ohne Dachrinne aussehen.

Glaub  jeder kann sich a Haus ohne Dachrinne vorstellen 😜
Viel Interessanter wäre, wie die die Wasserableitung und Versickerung und den Fassadenschutz gemacht haben!
Hast schon amal in US Foren geschaut, so wie  www.energysavinghouse.us, da gibts doch sicher auch Diskussionen über die Ausführung....

LG und viel Erfolg
Wolfgang

PS: Wenn das Haus am Foto in Texas oder Nevada steht, hätte ich eine Idee, warums ka Dachrinne haben 😜




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  •  derbauer
  •   Bronze-Award
27.7.2023  (#14)
Grundsätzlich ist so etwas schon möglich, ohne Keller bzw. vor allem Kellerfenster sicher einfacher als mit. Die Ausführung von Dach und Fassade ist entscheidend - bei Wind und Sturm kommt viel Wasser auf die Fassade.

Deswegen würde ich das ganze so gestalten - ein Übergang von Dach in die Fassade welchem auch Hagel und Sturm nichts ausmachen. Vorzugsweise nicht aus Alu sondern Stahlblech sonst ist nach dem ersten mittelmäßigen Hagel welcher jetzt wohl öfter vorkommt alles verbeult.


2023/20230727124546.jpg

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
27.7.2023  (#15)

zitat..
derbauer schrieb:

Vorzugsweise nicht aus Alu sondern Stahlblech

Hinterlüftung nicht vergessen 🙈
Diese Form hab ich auch schon gesehen mit Folie (zur Optik) von einer mit Abstand montierten Rhombus-Schalung überdeckt wurde...es regnete also durch die Schalung durch auf das dann "einfolierte" Haus darunter^^


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  •  mycastle
  •   Gold-Award
27.7.2023  (#16)
ist das nicht das Kleingartenhaus an der alten Donau, ähnlich einem Taucheranzug, wir sagen häßliches Entlein😅

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  •  Rai001
27.7.2023  (#17)
Vielen Dank für das weitere Feedback. 

zitat..
kraweuschuasta schrieb: PS: Wenn das Haus am Foto in Texas oder Nevada steht, hätte ich eine Idee, warums ka Dachrinne haben 😜

Nein, das Haus steht über NYC. Dort gibt es bei ähnlichen vielen Regentagen 80% mehr Niederschlag als in Wien. 

Ich denke, dass vermutlich jeder so irgendwie denkt, dass man in seinem Land am besten baut und alle anderen schlechter. Aber ich kann dir versichern, das denken auch andere Länder über unsere Bauweise. emoji


zitat..
derbauer schrieb: Grundsätzlich ist so etwas schon möglich, ohne Keller bzw. vor allem Kellerfenster sicher einfacher als mit. Die Ausführung von Dach und Fassade ist entscheidend - bei Wind und Sturm kommt viel Wasser auf die Fassade.

Es gibt zwar einen Keller, aber der soll keine klassischen Fenster, sondern Lichtfluter bekommen.


zitat..
Gemeinderat schrieb: Wenn die Fassade dann dunkle Streifen hat, siehts vielleicht aus der Ferne eh wieder aus wie eine Regenrinne :D 

Eben das möchte ich verhindern. Ich denke, dieses Problem wird eher punktuell an manchen Stellen auftreten. Könnten hier Rainhandler funktionieren? Was haltet ihr davon?




Bezüglich der Betonrinne ums Haus und dessen Verschmutzung. Meine neue Überlegung ist, dass die Innen- und Außenseite der Rinne gleich hoch ist. Außer an der Westseite, da soll die Rinne außen 5 cm niedriger sein. Sollte die Rinne also verstopfen und sich mit Wasser anfüllen, würde sie an dieser Stelle kontrolliert übertreten. Mein Haus befindet sich an einem leichten Hang und von dieser Seite würde das übertretende Wasser einfach auf die Straße rinnen. 
So könnte man Probleme schnell erkennen und es würde zu keine Bauschäden führen. Was denkt ihr dazu?


zitat..
derbauer schrieb: Deswegen würde ich das ganze so gestalten - ein Übergang von Dach in die Fassade welchem auch Hagel und Sturm nichts ausmachen. Vorzugsweise nicht aus Alu sondern Stahlblech sonst ist nach dem ersten mittelmäßigen Hagel welcher jetzt wohl öfter vorkommt alles verbeult.

Ich möchte die Fassade aus Naturstein machen. Wäre das auch Sturmsicher?




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  •  derbauer
  •   Bronze-Award
27.7.2023  (#18)

zitat..
Puitl schrieb:

──────
derbauer schrieb:

Vorzugsweise nicht aus Alu sondern Stahlblech
───────────────

Hinterlüftung nicht vergessen 🙈
Diese Form hab ich auch schon gesehen mit Folie (zur Optik) von einer mit Abstand montierten Rhombus-Schalung überdeckt wurde...es regnete also durch die Schalung durch auf das dann "einfolierte" Haus darunter^^

Erklär mir mal wo es hier durchs Stahlblechdach bzw. Fassade durchregnen soll?


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  •  peterT1
  •   Gold-Award
27.7.2023  (#19)

zitat..
Rai001 schrieb:

Ich weiß schon, dass eine Dachrinne funktioniert. Nur will ich eben es ohne schaffen...

Dann bitte nicht jammern, wenn wir dich in ein paar Jahren bei Pfusch am Bau wiederfinden...

Wasser gehört so rasch und kontrolliert wie möglich von einem Gebäude weggeleitet. Egal welche Bauweise und welches Baujahr. Wasser ist schädlich für Bauwerke. 
Alles, was für die Ableitung von Wasser erbaut wird, sollte gewartet werden. Eine sichtbare Dachrinne mit Abfallrohren ist dabei sehr, sehr, sehr, sehr einfach zu warten und instand zuhalten. Man wird nix günstigeres finden.


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  •  altehuette
  •   Gold-Award
27.7.2023  (#20)
"Übertretendes Wasser kann auf die Straße rinnen",
das nächste Problem! Das wird vom Strassenerhalter ohnehin nicht erlaubt!

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  •  Puitl
  •   Silber-Award
27.7.2023  (#21)

zitat..
derbauer schrieb:
Erklär mir mal wo es hier durchs Stahlblechdach bzw. Fassade durchregnen soll?

Wo hab ich das den behauptet??

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