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Bemessung Tiefenbohrung

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  •  ploniman
18.1. - 20.1.2024
11 Antworten | 9 Autoren 11
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Hallo Forum,

darf ich mal fragen wie man die erforderliche Tiefe einer Tiefenbohrung genau ermittelt.
Mir ist klar, dass man das mit der (geschätzten) Wärementzugsleistung aus dem Boden macht ( z.B. 50 W/m) und einer Wärmegröße, die die Wärmepumpe braucht, um die erforderliche Wärme im Haus abzugeben. Ist das die Heizleistung der WPWP [Wärmepumpe]?

Lt. Energieausweis ist die erforderliche Heizleistung meines Hauses ( BGF = 303m2 ) 5990W. Im EA EA [Energieausweis] sind der HEB ( Heizenergiebedarf) mit 14.990 kWh angegeben, der EEB mit 19.975 kWh. Der derzeitige Jahresgasverbauch ist konstant bei 15.000 kWh.

Kann ich jetzt irgendwie die erforderliche Tiefe berechnen oder ist das immer Kaffesudlesen?

Ich habe viele Nachbarn, die auch gebohrt haben. Kann man von diesen installierten Wärmepumpen irgendwie ablesen, welche Entzugsleistung der Boden hergibt?

Vielen Dank
Gerald

  •  MalcolmX
  •   Gold-Award
18.1.2024  (#1)
Dazu müsste man mehr zu deinem Boden wissen.
6kW wäre deine Heizlast (bissl tief für den tatsächlichen Gasverbrauch, ist der incl. Warmwasser?) Und wenn man zB 40W/lfm heranzieht, wärst du bei 150lfm.

Da die ersten 10-20m vermindert gerechnet werden, wären das zB im angenommenen Fall vielleicht 2x90m Bohrung.  Konkret wirst aber ein geologisches Gutachten brauchen.

Je nach Bundesland auch eventuell eine wasserrechtliche Genehmigung.

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  •  ploniman
19.1.2024  (#2)

zitat..
MalcolmX schrieb:

Dazu müsste man mehr zu deinem Boden wissen.
6kW wäre deine Heizlast (bissl tief für den tatsächlichen Gasverbrauch, ist der incl. Warmwasser?) Und wenn man zB 40W/lfm heranzieht, wärst du bei 150lfm.

Da die ersten 10-20m vermindert gerechnet werden, wären das zB im angenommenen Fall vielleicht 2x90m Bohrung.  Konkret wirst aber ein geologisches Gutachten brauchen.

Je nach Bundesland auch eventuell eine wasserrechtliche Genehmigung.

Danke für deine Antwort. 
Tja und das ist genau das was ich umgekehrt herausfinden will.
Hab viele geologische Gutachten gesehen da steht genau das drinnen,
was du lapidar zusammenfasst. Viel umfassender natürlich und auch viel teurer.
Aber Kernaussage: mit 40W/m kann man nicht viel falsch machen. 
Schätzen kann ich aber selber. 

Meine idee ist aber bei meinen beiden Nachbarn die WPWP [Wärmepumpe] irgednwie auslesen, 
sodass ich auf eine genauere Entzugsleistung komme. Aber wie mach ich das?
Man müsste die Termperaturerwärmung und die Pumpleistung der Sole heranziehen,
würde dann wissen, wie hoch die Differenz zwischen Vor und Rücklauf der Sole ist.
Dann wüsste ich ziemlich genau, wie hoch die Wärmeentzugsleistung des Bodens ist.
Und es macht schon einen Unterschied ob es 30 oder 60 W/m sind. Auch wärneeffizientes Verpressmaterial macht viel aus. 

Ich habe wenig platz und will nur eine Bohrung machen und die eben so tief wie notwendig 
aber nicht unnötig tiefer. 



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  •  sixmich
19.1.2024  (#3)

zitat..
ploniman schrieb:

Ich habe wenig platz und will nur eine Bohrung machen und die eben so tief wie notwendig 
aber nicht unnötig tiefer.

Mir wurde mehrmals empfohlen lieber ein paar Bohrmeter mehr um eine gewisse Sicherheitsreserve zu haben, weil wenn dir das Loch zufriert, dann erledigt sich die Bohrung von selbst und das ist sicher nicht gewünscht.

Die Bohrfirmen aus deiner Gegend sollten ja den Boden (von umliegenden Bohrungen) kennen und wissen mit welcher Entzugsleistung zu rechnen ist.

---
Das hilft dir jetzt nichts, aber bei mir wurde mit 38 W/m gerechnet.

Schöne Grüße, Michael


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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
19.1.2024  (#4)

zitat..
ploniman schrieb: und will nur eine Bohrung machen und die eben so tief wie notwendig 
aber nicht unnötig tiefer. 

Meine Bohrung ist etwas knapp ausgelegt und ich würde gerne mit der Zeitmaschine zurückreisen und mehr in die Bohrung investieren.
Würde es sich rentieren? Vermutlich nicht... Aber das Haus ist abhängig von dieser Wärmequelle und es ist kein gutes Gefühl wenn die an der Grenze ist...

Und man gibt für so viel Zeug Geld aus was sich zu 0% amortisiert. 


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  •  kleinbali
19.1.2024  (#5)

zitat..
Altromondo schrieb:

──────..
ploniman schrieb: und will nur eine Bohrung machen und die eben so tief wie notwendig 
aber nicht unnötig tiefer. 
───────────────

Meine Bohrung ist etwas knapp ausgelegt und ich würde gerne mit der Zeitmaschine zurückreisen und mehr in die Bohrung investieren.
Würde es sich rentieren? Vermutlich nicht... Aber das Haus ist abhängig von dieser Wärmequelle und es ist kein gutes Gefühl wenn die an der Grenze ist...

Und man gibt für so viel Zeug Geld aus was sich zu 0% amortisiert.

Hallo, du bist ja nur 50km entfernt von mir: wieviel kW hat deine WPWP [Wärmepumpe], wie tief ist die Bohrung, wie sind die Sohletemperaturen? Würde mich interessieren -DANKE!

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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
20.1.2024  (#6)

zitat..
kleinbali schrieb: Hallo, du bist ja nur 50km entfernt von mir: wieviel kW hat deine WPWP [Wärmepumpe], wie tief ist die Bohrung, wie sind die Sohletemperaturen? Würde mich interessieren -DANKE!

Meine WPWP [Wärmepumpe] hat 3-12 kW abgeriegelt auf 7 kW, aber die ist vermutlich zu groß.
Mein Haus braucht ca. 12.000-15.000 kWh pro Jahr (Werte der letzen 6 Jahre)
Im Monat mit dem größten Heizbedarf (Jan 2021) waren es 2700 kWh thermisch also im Monatsschnitt (/30 Tage /24 Stunden) ca. 3.75 kW.
Sagen wir +50% für den kältesten Tag im Vergleich zum Monatsschnitt dann wären es 5.6 kW

Vermutlich würde eine 2-6 kW Pumpe gut passen.

Die Bohrung ist eine Mtec CO2 Sonde und hat 2*70 Meter. (Gleicher Startpunkt, schräg voneinander weg gebohrt... )
Wegen der CO2 Sonde ist das keine Solemaschine sondern ein Direktverdampfer. Deswegen hab ich keine "Sole-Ein" Temperatur. Sondern nur "Kompressor Ein" und Verdampfungstemperatur.

"Kompressor Ein" liegt bei 2°C bis -2°C
Verdampfungstemperatur bei -4°C bis -7°C (-10°C bei Warmwasser)

Wenn ich das so schreibe denke ich mir, dass die Bohrung vermutlich eh locker passen müsste, da ich meist mit unter 4 kW heize und bei 4 kW maximal 3 kW aus der Bohrung ziehe.
Und beim Warmwasser sind es 5-6 kW und 3.5 kW aus der Bohrung.

Bei konservativen 40W pro Meter bräuchte ich 100 Meter für 4 kW.
FALLS die Bohrung nur 30W pro Meter hätte und die ersten 20 Meter nicht zählen, dann wären es (30W * 2*50 Meter =) 3 kW und es wäre knapp...

Jedenfalls sind meine Quell-Temperaturen tief und mein Wirkungsgrad nicht super (Heizen ~4.5, WW ~2.5 bis 3) Bin gerade dabei das zu untersuchen...




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  •  Pedaaa
  •   Gold-Award
20.1.2024  (#7)
bei uns im BGLD ist die Auslegung vorgeschrieben, soweit ich mich erinnern kann. Höhere Entzugsleistungen als 37-38W/m werden nicht zugelasssen. (oder so um den Dreh wars) Geologisches Gutachten musst trotzdem machen 🤪

Aber ja... im Prinzip find ichs trotzdem gut. In dem Fall tut Überdimensionierung nicht weh. (außer dem Geldbörsl halt...)

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  •  Destroent
20.1.2024  (#8)

zitat..
Pedaaa schrieb:

bei uns im BGLD ist die Auslegung vorgeschrieben, soweit ich mich erinnern kann. Höhere Entzugsleistungen als 37-38W/m werden nicht zugelasssen. (oder so um den Dreh wars) Geologisches Gutachten musst trotzdem machen 🤪

Aber ja... im Prinzip find ichs trotzdem gut. In dem Fall tut Überdimensionierung nicht weh. (außer dem Geldbörsl halt...)

Mein Bohrer war gestern da und der hat mir gesagt früher wurde noch aufgrund der geologischen daten ausgelegt. Aber es gab einige Kollegen die haben mit 80-100W/m ausgelegt aber dann nicht mal richtig verpresst etc. und dadurch wurde das mal auf die 40W/m geregelt damit sie ganzen pfuscher nicht lauter kalte Häuser zurück lassen


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  •  STEBEA
  •   Bronze-Award
20.1.2024  (#9)

zitat..
Altromondo schrieb:

Die Bohrung ist eine Mtec CO2 Sonde und hat 2*70 Meter. (Gleicher Startpunkt, schräg voneinander weg gebohrt... )

Ich wusste gar nicht, dass man schräg auch bohren kann. Von welchem Winkel reden wir da?
Da kanns ja leicht passieren das ich mit dem Bohrer unter fremden Grund komme? Oder ist das sogar erlaubt? 🤔🤔


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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
20.1.2024  (#10)

zitat..
Destroent schrieb:

zitat..
Mein Bohrer war gestern da und der hat mir gesagt früher wurde noch aufgrund der geologischen daten ausgelegt. Aber es gab einige Kollegen die haben mit 80-100W/m ausgelegt aber dann nicht mal richtig verpresst etc. und dadurch wurde das mal auf die 40W/m geregelt damit sie ganzen pfuscher nicht lauter kalte Häuser zurück lassen

Belohnung für die Bohrunternehmer, aufgrund der Unfähigkeit einiger gibt es jetzt bezahlte doppelte Bohrmeter pro Auftrag.

Am besten sagen wir die Energiewende wegen absoluter Dummheit ab.

Oder wir wenden den Sicherheitsfaktor 3 aus dem Statikbereich auch hier an. Wärmepumpen in Zukunft als Stecksystem, kleinste Größe 25KW. Jetzt brauchste nur noch ein paar starke Leute zum tragen und zusammenstecken und die Energiewende startet durch. OK, gute JAZ JAZ [Jahresarbeitszahl] wird es nicht mehr geben (eh egal, Verbrauch zahlt der Kunde), aber in Rekordzeit das Land im Heizungsbereich dekarbonisiert.


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  •  Altromondo
  •   Bronze-Award
20.1.2024  (#11)

zitat..
STEBEA schrieb: Ich wusste gar nicht, dass man schräg auch bohren kann. Von welchem Winkel reden wir da?
Da kanns ja leicht passieren das ich mit dem Bohrer unter fremden Grund komme? Oder ist das sogar erlaubt? 🤔🤔

Ich weiß dazu leider keine Details. Ich bilde mir ein dass mir das mit dem schräg bohren damals so gesagt wurde (vor 7 Jahren)

Wenn ich mich recht erinnere gibt es eine Karte in der alle Tiefenbohrungen eingezeichnet sind und wenn der Nachbar am Rand seines Grundstücks gebohrt hat berücksichtigt das die Bohrfirma.

Aber wie gesagt- das ist eine Weile her und meine Erinnerung ist dünn. Vielleicht liest jemand mit der es genauer weiß...


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