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Baubericht

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  •  KTWW
8.3. - 12.3.2018
5 Antworten | 4 Autoren 5
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Fuschlsee vor Baubeginn:

Vor Baubeginn haben wir noch die letzte Freizeit und den kalten Winter genossen.

 

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Vorstellung des Bauvorhabens:

EFH mit Doppelgarage in einem Moorgebiet. Der Untergrund machte eine Unterkellerung, oder einen weitreichenden Bodenaustausch, erforderlich. 1,5m Torf und darunter anstehender leicht plastischer Ton mit einem Wassergehalt von ca. 20%. Fließgrenze bei ca. 24%.
Wässern, aufwühlen und erschüttern also zu vermeiden...

Da der längerfristig beobachtete Grundwasserspiegel ungefähr bei 0,5m unter GOK lag musste ein zuverlässig wasserdichter Keller her. Schwarze Wanne, weiße Wanne, braune Wanne…

Nach Abwägen aller verfügbarer Informationen (viele) fiel die Entscheidung auf die Weiße Wanne. Gegen diese sprach die reduzierte Selbstheilung und der lösende Angriff aufgrund des  Grundwassers sowie im begrenzten Umfang die Effusion über die Bodenplatte. Dafür sprach meine berufliche Erfahrung und die Kombination mit der natürlichen braunen (in unserem Fall grau) Wanne des pipifein getrennten Tons (Spoiler: nur teilweise erfolgreich…).

Die Suche nach dem richtigen Baumeister:

Weiße Wannen sind schwierig zu errichten. Das ist einigen Baumeistern nicht, oder aber sehr wohl bekannt also bieten sie lieber gleich die statisch erforderliche Bewehrung samt B2-Beton an und versichern, dass diese Konstruktionen ebenso dicht sind. Weiters hatten sie noch nie einen Schaden und außerdem hätten sie das schon immer so gemacht.

Andere machen ohnehin nur Schwarze Wannen, oder machen eigentlich nur schwarze Wannen aber würden eine WW WW [Warmwasser] auf Wunsch des Bauherren versuchen (Grusel).

Es war also schon eine Herausforderung den richtigen (Referenzen) Baumeister zu finden.

Pläne und Produkte prüfen

Aufgrund der WW WW [Warmwasser] waren Produkte und Pläne sorgfältig zu prüfen um unser Unwohlsein aufgrund unseres scheinbar grundsätzlichen und auch beruflich bedingten Misstrauens den Bauausführenden gegenüber zu beruhigen.

Da wären Bewehrungspläne, Fugenband und Fugenbandführung, Bewehrungskörbe, Faserzementabstandhalter, Faserzementfutterrohre, Ringraumdichtungen, Kanaldurchführung, Erdungsdurchführung, Gleitschicht, Nachbehandlungsmittel, weiterführende Nachbehandlung…

Baugrubeneinsturz bzw. Mondlandschaft

Wir wollten eigentlich möglichst viel Aushubmaterial am Grundstück behalten, konnten aber aufgrund des erforderlichen Sicherheitsabstands der Auflast zur Böschungskante nicht ausreichend Volumen unterbringen.

Auch der einstweilen abgelegte Rohrbund ist zu sehen.



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Trotz der nun reduzierten Auflast kam es in der Nacht zu Böschungsanrissen und auch zum Grundbruch an der Baugrubensohle.  Die Euphorie bekam da schon frühzeitig einen Dämpfer...

 

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Dies erforderte nun eine Sicherung der Böschung durch eingedrückte Baumstämme und Böschungsseitig eingelegte Holzbohlen, also eine Art Berliner Verbau für Arme. ->Mehrkosten.

Die aufgrund der ganzen Aufregung recht aufgewühlte Baugrubensohle musste danach natürlich durch liebevolles Abziehen wieder beruhigt werden. -> Mehrkosten.



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 Um die Auflast zu reduzieren wurde der gelagerte Aushub mit HDPE-Folien abgedeckt. ->Mehrkosten.
Damit die ganze Geschichte dann auch noch unseren ästhetischen Ansprüchen genügt haben wir auf eine Verhüllung der unansehnlichen Böschungssicherung bestanden. -> keine Mehrkosten (Juhuu) da der Keller eine WW WW [Warmwasser] werden soll und dadurch die Wände ohnehin zu verhüllen waren.

  

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Die Pumpe läuft in einem kleinen “Schacht“ vor sich hin.

Das Wetter war kurz vor dem Einbringen des Ringerders nicht auf unserer Seite und die liebevoll abgezogene Sohle glich wieder einem Schlachtfeld -> erneutes Abziehen -> erneute Mehrkosten

Aufgrund der nun pipifeinen, aber etwas tiefer als geplanten Baugrube musste etwas mehr Sauberkeitsschicht eingebracht werden->aus 8 wurden 12 cm. Die ganzen Verzögerungen machten dann auch einen frühhochfesten Beton erforderlich. -> 2x Mehrkosten.

Die Erleichterung der Bauarbeiter nach der nun erhärteten Sauberkeitsschicht war deutlich spürbar.



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  •  KTWW
8.3.2018  (#1)
Die Pumpe lief weiterhin gluckernd vor sich hin.

Kurzes Zwischenfazit:

Boden: Gatsch wie aus Ringrabenkollektorverlegung bekannt , Erdarbeiten teuer, erste Ernüchterung, viel vorzubereiten, zu prüfen und zu entscheiden um die nächsten Arbeiten vorzubereiten während im Zuge der aktuellen Arbeiten zeitnahe Entscheidungen zu treffen sind. Aufgrund von Zeitmangel nicht immer partnerschaftlich...



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Die XPS-Platten, die Gleitschicht, das Fugenband und die Schalung waren ruckzuck erledigt. Für die Bewehrung wurde dann aufgrund der WW WW [Warmwasser] und der doch recht massiven Einzelstäbe eine externe Eisenbiegerpartie eingekauft.

Erste Erkenntnis des Baumeistereigenen Personals: Zwicken geht da nicht mehr.

Die Pumpe läuft….

Leider hatte unser Polier Peter einen Schlaganfall und konnte unsere Baustelle nicht länger begleiten und der Baumeister konnte so kurzfristig keinen Ersatz auftreiben, also kam er selbst häufiger auf die Baustelle. In dieser Phase hat sich der eingeteilte Tiefbauer Robert sehr hervorgetan und die ganze Baustelle alleine geschupft.

Die Bauarbeiter wollten die Fugenbänder nachträglich in den Beton drücken->Stichwort immer so gemacht...

Nach dem Betoniervorgang wurde großzügig Curingmittel aufgebracht, leider auch auf die Fugenbänder….-> von außen reinigen.

Am darauf folgenden Tag wurde die Bodenplatte in warmes Vlies gepackt.


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Anschließend kamen auch schon die Schaltafeln für die Bewehrung und das Aufstellen und Befüllen begann.


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Die Pumpe gluckste leise vor sich hin…

Die Fenster und Zementfutterrohre wurden lagerichtig eingebracht, die Bewehrung falsch….

Nach einigen Anrufen, sah es dann auch der Baumeister so und die Eisenbiegerpartie durfte die richtige Bewehrungsführung herstellen.

Die Wände wurden nach dem Ausschalen teilweise (muss nachgebessert werden!) in warme Gewänder gekleidet um dem kalten Wetter zu trotzen. Die Baugrubensicherung legte dafür teilweise schamlos ab. 



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Nun bemühten sich die Bauarbeiter die verlorene Zeit aufzuholen und schon wurden die Innenmauern aufgemauert.

 

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Es folgt:

Erstes Aufschwimmen der Perimeterdämmung

Zweites Aufschwimmen der Perimeterdämmung

Verfüllen nach Baugrubenkollektor und drittes aufschwimmen-> Noppenfolie mit Noppen zum Keller rettet uns?

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  •  lepl1
9.3.2018  (#2)
Spätestens beim Bodengutachten hätten die Alarmglocken läuten müssen.!!!!!

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  •  Innuendo
  •   Gold-Award
9.3.2018  (#3)

zitat..
KTWW schrieb: ungefähr bei 0,5m unter GOK


Scary.emoji 

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  •  KTWW
9.3.2018  (#4)

zitat..
lepl1 schrieb: Spätestens beim Bodengutachten hätten die Alarmglocken läuten müssen.!!!!!


Wir haben es im Vorfeld besprochen und einen Maßnahmenkatalog festgelegt. Allerdings wollten wir es im ersten Anlauf mit <2:3 versuchen, da dies gem. der Fotodokumentation unserer Nachbarn funktioniert hat.
Rückblickend wäre natürlich eine frühzeitig eingebrachte Böschungssicherung besser gewesen.

Die zusätzlichen cm haben aber zumindest die Grundbruchsicherheit erhöht... emoji

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  •  maack
  •   Silber-Award
12.3.2018  (#5)
wahnsinn, da lerne ich unsern Fels der geschrämmt werden musste ja fast lieben

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