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Außenwand Dampfdiffusion / Taupunkt

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  •  floggingch
21.1.2018
3 Antworten | 3 Autoren 3
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Hallo,

bin bei diesem Thema nicht ganz sicher auf was ich hier wirklich achten muss. Wäre schön, wenn mir hier jemand helfen kann.

Vorab ein paar Infos zum Gebäude (Rohbau inkl. Dach fertig):
-> Außenwand Ytong 40cm Thermoblock
-> Decken alle betoniert (inkl. oberste Geschoßdecke)
-> Innenwände Ytong 12cm
-> Wohraumlüftung
-> Fußbodenheizung mittels Wärmepumpe

 

Im Anhang wäre der Aufbau wie er geplant ist.

Speziell beim Innenputz bin ich nicht ganz sicher was ich verwenden soll. Wäre hier ein Grundputz mit einem höheren µ-Wert die bessere Wahl? Soll ja eigentlich von innen nach außen immer kleiner werden. Hier wäre es anders herum. Oder ist das mit der Wohnraumlüfung alles nicht so tragisch? Ist der geringe Wasserausfall lt. Anhang vernachlässigbar, oder gibt es Vorschläge wie wir das besser machen können?Vielen Dank vorab!

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  •  AnTeMa
21.1.2018  (#1)
Diffusion-Sorption-Kapillarität
Bei kapillaren Materialien funktioniert der Feuchteausgleich vielfach höher durch Kapillarität als durch Diffusion.
Die theoretische Forderung 'außen diffusionsoffener als innen' funktioniert bei massiven Baustoffen nur selten, da die notwendigerweise wasserbeständigen Außenputze meist einen höheren Sd-Wert haben als Innenputze.

Da bei Sonneneinstrahlung die Außenflächen wärmer sind als die Innenflächen gibts zudem Rückdiffusion.

Der ganz überwiegend stattfindende (kurzfristige) Feuchteausgleich findet innerhalb der ersten 5-max 10 Millimeter der Innenflächen statt.
Außerdem auch ggf bei Möbeln, Holzböden, Holzfenstern etc

Die Wandoberflächen sollten daher diffusionsoffen und sorptiv sein, um Wasserdampf kurzfristig einlagern und wieder abgeben zu können-
also keine dichten Anstriche, möglichst mineralische, alkalische Farben verwenden ohne bzw nur mit geringem Acrylatanteil.
Silikatfarben sind länger alkalisch als Kalkfarben.

Bei KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] ist die Situation ohnehin entspannter, da kaum längerfristig höhere Luftfeuchtigkeitswerte vorkommen.

Dein Wandaufbau ist also unproblematisch.

Andreas Teich



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  •  alpenzell
  •   Gold-Award
21.1.2018  (#2)
hab es mir mal mit u-wert.net angesehen. Innen kannst du nehmen, was du willst. Da gibt es kein Tauwasserproblem. Das hast du zwischen Außenputz und ytong Stein. Deshalb wäre außen ein Leicht/ Dämmputz ideal z.B. Klimasan. Normaler Außenputz geht aber auch. u-wert.net: "Während der winterlichen Tauperiode von 90 Tagen fallen in diesem Bauteil insgesamt 0,50 kg Tauwasser pro Quadratmeter an. Diese Menge trocknet im Sommer innerhalb von 73 Tagen ab (Verdunstungsperiode gemäß DIN 4108-3:2014-11)."
U-Wert ist aber nicht berauschend. Ein Energiesparhaus ist das nicht.

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  •  floggingch
21.1.2018  (#3)
Hallo,

vielen Dank für die schnellen fundierten Rückmeldungen!

@Andreas: sehr schön beschrieben, vielen Danke! Wie du sagst der Ytong ist sehr Kapillar. Ich bin am hin und her überlegen wegen dem Innenputz. Aber ich glaube, wenn das mit dem Gefälle (diffusionsoffen) nicht tragisch ist, werde ich für die Außenwände (innenseite Rotband) verwenden. Dieser ist mir 5 sehr offen. Werden den Ytong vmtl. eben selber netzen und spachteln (innen) und dann Edelputz. Wie ist es im Hinblick mit dem Dämmwert, verschlechter sich dieser wenn wie berechnet ein wenig Wasser ausfällt? Fällt so etwas ins Gewicht?

@alpenzell: danke auch für deine Rückmeldung. Innen ist sowieso nicht so das Problem, oder? Tauwasser wird ja immer auf der Kalten Seite ausfallen. Je, nachdem was ich innen mache, wird sich das dann auf den Tauwasserausfall auswirken (hoch diffusionsoffen -> mehr Wasser ins Mauerwerk)? Der U-Wert liegt bei 0,19 (es handelt sich um den Thermoblock Plus). Ich weiß mit dämmung könnte das Richtung 0,15 gehen bei 40cm Wandaufbau. Aber ich glaube, mit Wohnraumlüftung, Luft-Wärmepumpe, Photovoltaik und großen Fenstern, fällt der Unterschied nicht sehr hoch aus.

sg



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