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Ausmalen: Welche Farbe ist die Beste?

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  •  Wein4tel
4.1. - 21.5.2015
83 Antworten 83
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Liebe Forumsmitglieder,

trotzdem ich schon stundenlang im Internet und auch hier im Forum herumgesucht hab, bin ich noch immer nicht schlauer und erbitte eure Hilfe:

Wir beginnen demnächst mit dem Ausmalen unseres Passivhauses.
Nun war ich in diversen Baumärkten und nirgends wurde mir weitergeholfen bzw. überall wurde etwas anderes empfohlen.

Wir haben im gesamten Haus Kalk-Gips-Putz,
in den Feuchträumen Kalk-Zementputz.
In den Vorräumen werden die Decken mit Rigips-Platten abgehängt wegen der KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung].

Welche Farben soll ich verwenden? Mineralfarbe? Oder Dispersion? Und brauche ich als unterste Schicht eine Grundierung? (Im Baumarkt gibt es so große Kanister mit flüssiger "Universalgrundierung")
Welche Marke könnt ihr empfehlen??

Ich möchte bei so einer wichtigen Entscheidung nix falsch machen und es dann mein Leben lang bereuen, hoffe ihr könnt mir weiterhelfen!
Danke!

LG
Wein4tel

  •  OctaneJH
  •   Bronze-Award
8.1.2015  (#21)
Danke Andreas für die fachliche Beratung!

zitat..
Executer schrieb: Ich kenne die Kalkfarbe welche man mit Spritze aufträgt von früher, mein Onkel hat seinen Schweinestall damit ausgemalt kann man sowas wirklich im EFH nehmen? Wäre vom Zeitaufwand vermutlich schneller wir mit Pinsel und Roller?


Warum nicht? Die Kalkfarbe ist für den Wohnbereich sicher eine gute günstige Alternative zu Fertigprodukten. Vom Zeitaufwand wär das Spritzen sicher eine geniale Sache, vor allem bei unseren 3,6 Meter hohen Decken im OG. Such nur jemanden der damit bereits Erfahrung hat bzw. sich das schon mal getraut hat...

Was meint Hr. Teich zum Thema Spritzen?

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  •  AnTeMa
9.1.2015  (#22)
Kalkfarbe spritzen ? - Also was Herr Teich dazu meint:

Hab es selber noch nicht probiert, es hat aber jemand mit einer Unterbodenspritze gemacht und soll gut funktioniert haben.
Grundsätzlich :
Kalkfarbe ist sehr abrasiv, kann also sein, daß die Geräte nicht lange überleben, vielleicht mal mit einem Hofer Gerät Niederdruck versuchen ?
Kann man ja vielleicht zürückgeben wenns kaputt geht ?
oder versuchen wenn's sonst zu nix mehr nütze ist.

Hier ein Test, der vor mehreren Jahren mit Airless Spritzgeräten von GRACO durchgeführt wurde -die sind gut aber nicht billig:

Da wäre es vielleicht eine gute Idee, einen Energiesparhaus-Maschinenpool einzurichten und jeder der eine Maschine/Werkzeug benutzt bezahlt einen Obulus.
Oder wir machen eine Liste wer etwas hat schreibt's auf und wer was braucht meldet sich bei demjenigen?
In einer Extra Rubrik?


2015/20150109292644.JPG

Wer Spritzversuche macht, unbedingt auf gute Schutzausrüstung und Atemschutz achten und gut abdecken, da die sehr dünnflüssig und stark alkalisch ist.

Vorher Wände anfeuchten und nach dem Spritzen einige Tage feucht halten- sonst kreidet sie ab.

Zuerst siehts aus als ob sie nicht deckt- der Weißton kommt erst bei der Trocknung.

Immer dünn aber mehrmals streichen/spritzen,
sonst kreidets auch ab.

Am besten hält die Farbe,bzw ist am einfachsten mit dem Feuchthalten, wenn sie direkt nach dem Putzen wenn er noch feucht ist, aufgetragen wird.

Auf jeden Fall total ökologisch, sehr gut gegen Schimmel mit bester Diffusionsfähigkeit und die günstigste Farbe überhaupt- zu einem Bruchteil der Kosten von Silikatfarbe.
Aber nur schwach abtönbar- kann jedoch hinterher noch farbig lasiert werden- wer's farbkräftiger liebt.

Andreas
(Teich)

1
  •  Miike
  •   Gold-Award
9.1.2015  (#23)
Ich finde den Ansatz, die Farbe selbst herzustellen sehr interessant. Hab mir ausgerechnet, dass die KEIM Biosil für 1.000m² auf € 1.336,- kommt. Wenn ich die Farbe selbst herstelle, wirds wohl nur ein Bruchteil dessen sein? Aber noch etwas interessiert mich:
- Sieht das Endergebnis genau so gut aus (Deckkraft, Gleichmäßigkeit...)?
- Ist die Farbe dann auch scheuerbeständig bzw. wischfest?
- oder UV-beständig?
Bei einer Fertigfarbe hat man halt den Vorteil, dass man unter Bekanntgabe des Farbcodes jederzeit exakt den gleichen Ton nachbestellen kann. Wie macht man das beim Selber-mixen?

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  •  AnTeMa
10.1.2015  (#24)
Selbstgemachte Farben - Miike@
Deckkraft ist bei Kalkfarbe nicht so gut, daher muß öfters gestrichen werden2-3 mal im Allgemeinen.
Wenn eh ein heller Untergrund wie im Neubau vorliegt wohl kein Problem.
Gleichmäßigkeit hängt vom Ausführenden ab- mit jeder Farbe kann man schlecht malen.

UV-beständig sind Weißpigmente ohnehin, du meinst vielleicht die Lichtbeständigkeit von Pigmenten?
Die ist nur abhängig vom verwendeten Pigment und nicht ob selbstgemacht oder gekauft.
Mineralpigmente und Erdfarben haben damit kaum Probleme eher die Pigmente auf Erdölbasis.
Einfach in Tabellen nachsehen.
In Innenräumen bei beschichteten Dreifachgläsern kommt ohnehin nicht mehr soviel UV-Anteil ins Innere.Bei Fassaden ist's natürlich wichtiger lichtbeständige Pigmente zu verwenden.

Scheuerbeständig ( aber wer scheuert schon seine Wände????)
Ist eher bei Silikatfarben gegeben

Wischbeständig sollten sie bei richtiger Zusammensetzung und Anwendung sein-
falls nicht kann mit einer Silikatgrundierung nachgeholfen werden.

Kalk- und Silikatpigmente müssen absolut alkalibeständig sein, was die Auswahl an kräftigen Farbtönen einschränkt.

Bei natürlichen Pigmenten gibt's immer leichte Unterschiede von Charge zu Charge, da kann man nur Muster herstellen und Pigmentzugabe nach Volumen oder Gewicht genau dokumentieren.

Oder gleich lasierend arbeiten auf weißem Untergrund, das spart Pigment und durch bewußte Wolkigkeit ists leichter den Farbeindruck zu beeinflussen und später ggf zu reparieren.

Andreas Teich


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Hallo AnTeMa, schau mal hier im Shop nach, da siehst du Preise und wirst sicher auch fündig.
  •  terminus
  •   Bronze-Award
10.1.2015  (#25)
Wir haben damit ausgemalen:
http://bit.ly/1x5RpbR
Hat zwar etwas mehr gekostet, aber war auf jeden Fall toll zu verarbeiten und sollte von den Eigenschaften her auch eine hochwertige Farbe sein. Ist halt nach 3 Monaten schwer zu beurteilen emoji

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  •  AnTeMa
10.1.2015  (#26)
Dinosaurier Dispersions-Silikatfarbe - Leider Polyacrylatharzdispersion gleich an 2. er Stelle der Inhaltsstoffe- also eine typische Dispersions-Silikatfarbe.

Aber trotzdem sicher besser als normale Dispersionsfarbe.

Andreas Teich

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  •  Miike
  •   Gold-Award
10.1.2015  (#27)
Danke AnTeMa für die vielen Details!

Wir waren heut in einem Möbel Studio und dort sind sie von folgendem Hersteller angetan:
http://eu.farrow-ball.com/our-paint/content/fcp-content

Kennt Farrow Ball jemand oder sogar jemanden der damit ausgemalt hat?

Die Farbe müssen den Schilderungen zu Folge jedenfalls der absolute Wahnsinn sein. Wahnsinn - im negativem Sinn - jedenfalls aber auch der Preis.

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  •  Wein4tel
10.1.2015  (#28)
Es ist entschiedenHaben heute extra 45 km Fahrt auf uns genommen und waren bei einem "Farbenfachgeschäft" das auf der Homepage mit "kompetenter Beratung" wirbt. Uns wurde tatsächlich zu Dispersionsfarbe geraten! Auf unsere Nachfrage warum erhielten wir die Antwort "Weils die meisten kaufen" ... aha. Danke und Auf Wiedersehen.

Haben uns schlussendlich bei einem Baustoffhändler für Alpina Minera entschieden - "Hochatmungsaktive Mineralfarbe auf Silikatbasis für innen" - preislich auch ok.
http://www.glemadur.at/ti_gen/TechnischeInformation-495-AlpinaMinera_SCREEN.pdf

Ich hoffe, das es auch auf der Wand schön ausschaut emoji
Alles anderen noch viel Erfolg und danke für eure Tipps!

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
13.1.2015  (#29)
farben sind überbewertet.. - ...und was die hersteller angeben, grenzt ja schon an esoterische wohlbefindungs-wunder.

es ist völlig ausreichend eine gute marken-dispersionsfarbe zu nehmen, die gibts auch im baumarkt. ich finds ein wahnsinn, dass es leute gibt, die bei ihrem trockenbau-fertigteilhäusl mit tiefengrund die gipskartonplatten bearbeiten und dann beim letzten halben milimeter darauf bestehen, dass keine acrylanteile enthalten sein dürfen. genauso auch viele gipsglätt-putze haben hohe bindemittel und acrylanteile, damit diese auch glatt und in entsprechenden zeitraum verarbeitbar sind. die meisten tiefengründe bestehen aus acryl und genauso auch die spachtelmassen, welche nicht nur für gipskartonfugen sondern auch für die nachbearbeitung des glättputzes angewendet werden.

aber wenn man sich wohler fühlt mit reiner natur beim letzten halben milimeter dann soll man natürlich das beste vom besten nehmen, es geht ja nicht nur um qualität sondern auch um die psyche.

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  •  AnTeMa
14.1.2015  (#30)
Farben - Miike@
Habe mir die Farrow-Ball HP angesehen- kann sicher gut sein, obwohl die extra erwähnte Einhaltung von EU-Vorschriften eine Selbstverständlichkeit ist, die der schlimmste Chemiefarbenhersteller für sich sicher auch reklamiert.

Die aufgeführten Umbra-Pigmente gehören zu den billigsten mit ca 12,-€/kg,wie alle Erdpigmente- wer es selber zusammenrührt kann die genauso nehmen wie auch gemahlenen Lapislazuli- (wers gerne blau mag) für 20.000,-€/kg.

Kreide und Kalkbrei sind eher die billigsten, wenn auch natürlichen Inhaltsstoffe.
Da kann man doch nur für's selbermachen plädieren- kann ja nicht viel schief gehen- schlimmstenfalls noch mal drübermalen und man weiß zumindest was man an der Wand hat.

Man muß aber auch nicht alles selbermachen- es gibt ja auch Farben, bei denen nur Wasser zugesetzt werden muß und dann gestrichen werden können- dadurch spart man die Schimmelverhinderer und Geld, weil das Wasser nicht verpackt und transportiert werden muß.
Ich habe z.B. Marmormehl-Kaseinfarbe so angewendet-geht problemlos auch auf Gipskartonplatten.

Wer's farbig mag spart indem er nur Pigmente mit Bindemittel lasierend aufträgt- so läßt sich auch der Farbton und die Intensität am leichtesten beeinflussen.

cc9966@
hat natürlich auch recht: wer jede Menge Chemie im Untergrund hat kann natürlich kein superschadstoffreies Ökoergebnis mit dem letzten Farbauftrag erwarten.

Allerdings hat Farbe- sowohl vom Material wie vom Farbton her- schon eine enorme Wirkung (siehe Werbepsychologie).

Am Besten und am billigsten und total schadstoffrei wäre reiner Kalkputz mit Kalkfarbe, die dann etwas eingetönt werden kann oder in kräftigen Farbtönen lasiert werden könnte.

Je mehr Chemiegrundierungen, Acrylate , Dispersionen auf/in der Wand sind um so weniger Sorptionsfähigkeit, Wasserdampfaufnahme und Feuchtigkeitszwischenspeicherung und
-ausgleich und höhere Schimmelgefahr bei entsprechenden Bedingungen (Temperatur, Feuchtigkeit und Nährboden durch organische Inhaltsstoffe)

Das läßt sich aber leicht umgehend bei entsprechender Beratung und Farbauswahl.

Andreas Teich

1
  •  OctaneJH
  •   Bronze-Award
15.1.2015  (#31)

zitat..
AnTeMa schrieb: Wenn möglich würde ich für Decken selbstgemachte Kalkfarbe nehmen, sonst habe ich bei mir auf Gipsfaserplatten Marmormehlkaseinfarben genommen, da die eine Volldeklaration haben, als Pulver kommen und nur Wasser zugesetzt werden muß, daher preisgünstig und ohne Schimmelverhinderer sein können, Reste sind kompostierbar.


Wie sieht es bei den Beton-Kellerwänden bzw. Beton-Fertigteil-Decken aus, brauch ich da einen Zusatz bzw. einen Voranstrich bevor ich die Kalkfarbe spritze?

Im OG haben wir Gipskartonplatten, an den Stößen gespachtelt: Hier ist ein Tiefengrund erforderlich. Was bewirkt der und wie wird der angewendet, vorher auftragen oder gemischt mit der ersten Farbschicht?

Werde am Samstag mal meine Kalkfarbe selbermischen und in der Garage "probespritzen", bin schon auf das Ergebnis gespannt, dann kommt erst der Keller dran und dann der Rest emoji

Grüße Johannes

1
  •  gremlin
15.1.2015  (#32)
Hallo,

wir überlegen gerade welchen Putz und welche Farbe wir verwenden sollen. Unser Sachverständiger rät uns zu Kalkputz in den Wohnräumen und Kalkzement in den anderen Räumen. Wir planten eigentlich Kalk in Schlafzimmer/Kinderzimmer/Wohnzimmer und Kalkzement sonst. Nun hat unser Bauleiter darauf hingewiesen, dass Kalkputz nicht gut wäre, da die Farbe nicht wischfest ist und speziell mit Kindern keine Freude aufkommt.
Nachdem ich diesen Thread durchgelesen habe, glaube ich aber das die Putzwahl schon OK wäre, aber wir halt bei der Farbwahl keine reine Kalkfarbe sondern eine Silikatfarbe wie Biosil greifen können und dann trotzdem relativ diffusionsoffen sind. Wir bauen massiv mit 16cm VWS (Wahrscheinlich Open Reflect).

Sehe ich das mit der Farbe falsch?
Gruß,
gremlin

1
  •  AnTeMa
16.1.2015  (#33)
Kalkfarben auf Beton oder Kalkputz - Bei Beton nur darauf achten, daß Sinterschichten/Schalölreste etc entfernt werden.
Dann läßt sich Kalkfarbe auftragen.

Ich würde alles was geht nur mit Kalkputz putzen, nur wo dauerhaft feuchte Wände oder hohe Stoßfestigkeit vorliegen oder benötigt wird Kalkzementputz.

Wer Kalkfarbe nehmen will, diese möglichst auf den noch feuchten Putz DÜNN mehrmals aufragen und anschließend mehrere Tage feucht halten- also Zugluft und Wärme vermeiden.Sie benötigt Feuchtigkeit zum Abbinden!
Dann ist die Kalkfarbe wischfest und auch außen verwendbar, zumindest in geschützteren Bereichen.
2-3 mal dünn auftragen.

Bei Gipskartonplatten ist doppelte Beplankung. mit versetzen Stößen mit Fugenband und Verspachtelung der Decklage am rißsichersten und hat natürlich auch einen guten Schallschutz.

Rigidur hat im Gegensatz zu Fermacell nach der Fugenverspachtelung schon eine einheitliche Oberfläche.
Fermacell müßte komplett gespachtelt werden.
Dann mit Kaseingrundierung behandeln und z.B. mit MarmormehlKaseinfarben streichen.

Komplett Lösungsmittel-,VOC-,Biozidfrei und ziemlich günstig, da Trockenfarbe und nur Wasser zugesetzt werden muß.
Spritzen von Wandfarbe habe ich noch nicht gemacht- Erfahrungsberichte wären interessant.

Vielleicht vorsichtshalber erst mal im Stall oder Nebengebäude versuchen und guten Atem- und Augenschutz verwenden.

Die Farbe ist sehr dünnflüssig und stark alkalisch!!!

Andreas Teich

1
  •  gudrun
  •   Bronze-Award
17.1.2015  (#34)
@cc9966 - ...einer der wenigen Beiträge zum Thema Farben, der den Hausbau als Ganzes sieht! Das mit dem letzten halben Millimeter.... du sprichst (schreibst) mir aus der Seele.
Und solche Beispiele gibts noch zu hauf, weils grad ein Thema in unserer Verwandschaft ist: Zirbenbett/holzgedübelt ohne jeglichen Metallteil (weil strahlt).Ultra-Gesund. Bei der Matratze ist dieser Grundsatz aber schon wieder vergessen. Tonnentaschen-Federkern, das beste das es gibt. Werden wohl Holzfedern sein...emoji

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  •  AnTeMa
17.1.2015  (#35)
Der letzte halbe mm?j - Nur zur Info: die Überschrift in meiner letzten Antwort
'Dinosaurier' Dispersions Silikatfarbe ist leider ein Produkt der Autokorrektur des Ipadsemoji

Gerade auf den letzten mm oder Bruchteilen davon findet der Schimmel bei richtigem (Dispersions-) untergrund eine gute Wachstumsgrundlage.

Aber wie Gudrun schreibt und cc9966 sollte der Bau als Gesamtheit betrachtet werden und möglichst konsequent über alle Bauteile-
auch wenn viele Vorgänge sich in den letzten paar mm der Innenwänden abspielen bzw von diesen bestimmt werden:
Diffusion, Sorption, Feuchteaufnahme, Feuchtezwischenspeicherung, Schadstoffabgabe etc

Ähnlich an der Fassade, wo die Veralgungsmöglichkeiten auch nur von einigen mm Putz und einem halben mm Farbe
gefördert oder behindert werden.

Leider bedeutet teuer nicht immer gut und wenig ist nicht immer gleich geringe Auswirkung.
Und wer etwas selber macht spart Geld, weiß welche Zutaten er/sie nimmt und entwickelt dabei ein anderes Bewußtsein für Vorgänge beim Bauen.

ständige Weiterbildung und die entsprechende Grundhaltung helfen weiter.emoji
Andreas Teich

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  •  OctaneJH
  •   Bronze-Award
30.1.2015  (#36)
Die Entscheidung für Mineralfarbe im Wohnraum - DANKE zuerst mal für die super Tipps hier im Forum, ohne die hätte ich mich nie an die selbstgemachte Kalkfarbe herangetraut!

Nach dem ich jetz die Garage und den Keller mit selbst hergestellter Kalk- bzw. Kaseinfarbe ausgemalen/gespritze habe hier meine Erkenntnisse:

Habe alle Räume 3 mal gespritzt, Verdünnung zuerst 1:5, dann 1:4 und zum Schluss 1:3
Mit der Zeit ist die Farme abgebunden und immer weißer geworden. Habe einige Versuche mit selbst hergestellter Kaseinfarbe (Magertopfen) auf Kalkputzwänden, Betonwände, Fertigbetondecke gemacht und von der Abriebfestigkeit keine Unterschiede zwischen Kasein (soll als Bindemittel dienen) und normale Kalkfarbe erkennen können. Beide kreiden leicht ab aber nicht anders als beim "normalen" Ausmalen mit Mineralfarbe.
Auch habe ich Stellen vorher angefeuchtet und andere wieder nicht, kein merklicher Unterschied.
Preislich ist die selbst hergestellte Kalkfarbe natürlich ein Schnäppchen, habe für Doppel-Garage (42m² Grundfläche) und Keller (75m²) nur 3x 20 kg Sumpfkalk gebraucht, in Summe €60,-

Jetzt zu den Entscheidungsgründen warum ich die Wohnräume mit Mineralfarbe klassisch ausmalen werde:
- Da ich die Farbe gesprizt hab und nicht das optimale Gerät hatte (nur 3 Bar, zu grobe Düse) war es die volle Sauerei.
-Man muss alles vollflächig abdecken, auf bereits gefliesten Kellerboden die Farbe die daneben geht (Sprühnebel auf nicht abgedeckten Stellen, Sockel) sofort wegwischen.
- Fensterlaibungen waren mit meinem Gerät schwer zu spritzen, Farbe rinnt sofort runter wenn man nicht min. 50cm Abstand hält bzw. an der gleichen Stelle bleibt. Das ergibt unschöne Tropfen
- Metall-Kantenschutzleisten sind auch nach dem 3. mal nicht überdeckt worden.
- Räume müssen unter Tage feucht gehalten werden damit Kalk besser (langsam) abbinden kann und mit der in der Luft enthaltenen CO2 auskarbonatisieren kann für mich persönlich ein Widerspruch da ja der Estrich trocken gehalten werden soll, ich jeden Tag 3 mal lüfte um die Restfeuchte raus zu bekommen, möchte bald nach dem Ausmalen Boden legen.
- Ich einfach nicht die Zeit dafür hab, vor allem nicht wenn ich das mit einer Bürste machen hätte sollen. Sind eh beim Innenausbau noch 1000 andere Dinge zu erledigen.

Ansonsten eine super Sache und für mich persönlich für Garage und Keller völlig ausreichend.
Für die Wohnräume natürlich ökologoisch das Beste aber aus den oben genannten Gründen verabschiede ich mich mit dem Ursprungs-Gedanken: "Auf reinem Kalkputz nur reine Kalkfarbe"
und werde EG und OG mit folgender Farbe ausmalen:

Adler Euromin
Umweltverträglich und geruchsarm
 Lösemittel- und weichmacherfrei
 Leichte Verarbeitung
 Stark alkalisch, pH 11-12
 Aufgrund der hohen Alkalität wird die Vermehrung bzw. das Wachstum von Pilzen und Bakterien behindert.
 Hoch diffusionsfähig nach DIN EN 52615
 ÖNORM EN 13300
Nassabriebbeständigkeit: Klasse 3
Kontrastverhältnis (Deckvermögen): Klasse 2 (bei 7 m²/l)
Glanzgrad: stumpfmatt
Maximale Korngröße: fein (< 100 μm)

bekomme den 25kg Kübel um €45, sollte mit 12 Kübeln auskommen (rund 700m² bei zweimaligem Anstrich), sind somit €540,- und das ist echt verkraftbar...

Grüße Johannes

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  •  Wein4tel
10.2.2015  (#37)
Hi Johannes,
wow toll das du dich an das Selbst-Herstellen der Farbe herangetraut hast emoji
Bei uns ist inzwischen auch das ganze Haus ausgemalt mit Mineralfarbe. Bin ganz zufrieden, wobei der Gipsputz stellenweise trotz vorheriger Grundierung unterschiedlich stark die Farbe angenommen hat und es an einigen Wänden aussieht als ob es runtergeronnen wäre. Daran ist wohl unsere laienhafte Ausführung schuld emoji emoji


1
  •  mycastle
  •   Bronze-Award
10.2.2015  (#38)
kalkfarbe -

zitat..
AnTeMa schrieb:Wer Kalkfarbe nehmen will, diese möglichst auf den noch feuchten Putz DÜNN mehrmals aufragen und anschließend mehrere Tage feucht halten- also Zugluft und Wärme vermeiden.Sie benötigt Feuchtigkeit zum Abbinden!


Vor mehreren Jahrzehnten hörte ich wie ein sizilanischer Polier immer SALZ zur Kalkfarbe mischte, und ich glaube jetzt weiß ich warum.
ER sagte zu Hause haben sie immer Meerwasser genommen, und da ging es besser, dann hat er hier eben Salz dazugegeben.
Kalk braucht zum Abbinden Feuchtigkeit und Salz bindet Feuchtigkeit.
Kann das die Erklärung sein?
Und was ist so falsch an Kalkfarbe? Was hat man vor 100 Jahren genommen?

1
  •  Miike
  •   Gold-Award
10.2.2015  (#39)
Ich habe mittlerweile festgestellt, dass die Untergrundbehandlung (Vorbereitung fürs Malen) ebenso eine Wissenschaft sein kann wie die Wahl der Farbe. Wir haben uns jedenfalls mal für Produkte von der Firma KEIM entschieden; nämlich:
- KEIM Biosil:
http://www.keim.ch/uploads/tx_keimproducts/ktm/1904/0/KEIM_Biosil.pdf
- KEIM Innotop:
http://www.keim.ch/uploads/tx_keimproducts/ktm/1904/0/KEIM_Innotop.pdf

Dabei haben wir 5 verschiedene Untergründe:
- Kalk/Zementputz MK1 in Nassräumen(-> Biosil)
- Kalkputz MK8 (-> Biosil)
- Lehmputz (-> Biosil)
- abgehängte Decken mittels Gipskarton, verspachtelt (-> Innotop)
- Betondecke mit STO Spachtelmasse, vollflächig (-> Innotop)

Brauch ich nun irgendwo eine Grundierung mittels Tiefengrund?
Mir wurde erklärt, dass bei den angeführten Produkten von KEIM keine Untergrundvorbehandlung notwendig sei. So steht zB folgendes im techn. Merkblatt der Innotop: "Für Gipsspachtelungen ist keine Vorbehandlung notwendig". Also einfach Farbe bei Erstanstrich verdünnen und los gehts.
Sind beim Lehm- bzw Kalkputz Flecken zu erwarten ohne Grundierung?

Gibt es hierzu Meinungen/Erfahrungen!??

Was würde mit meinem sehr diffusionsoffenen Lehm- oder Kalkputz passieren, wenn da Tiefengrund draufgeklatscht wird?

1
  •  dynamite
  •   Bronze-Award
11.2.2015  (#40)
miike

Mich würde eher interessieren wie das nebeneinander angestrichen aussieht --> wirklich die gleiche Farbdeckung bei Biosil/Innotop?!
Bitte gib wenn du fertig bist dein Ergebnis bekannt da ich auch gerne mit der Biosil arbeiten würde.

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  •  dynamite
  •   Bronze-Award
11.2.2015  (#41)
Hat sich eigentlich schon wer einmal die Lehmfarbe vom Hornbach angesehen?


2015/20150211234645.JPG

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