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  •  rabaum
  •   Silber-Award
4.7.2017 - 7.4.2019
24 Antworten | 14 Autoren 24
24
Mich würde interessieren, wie oft bei euch der Baustellenkoordinator gem. BauKG bei euch auf der Baustelle vorbeigeschaut hat. Die Notwendigkeit ist die eine Sache, die ich an der Stelle gar nicht hinterfragen möchte - ist halt so. Aber was kann ich an Leistung erwarten? Gibt es hier übliche Werte wie beispielsweise ein Besuch hat wöchentlich oder monatlich zu erfolgen?

Ich denk mir nur, dass das eine ziemliche Gelddruckmaschine ist bei einem einfachen EFH-Projekt. Standard SiGePlan ausgehändigt, einmal im Monat für 5 Minuten auf der Baustelle durchgehen, ein Foto schießen und das Protokoll mit Standardfloskeln (Böschung, Schuhe, Helm, Gerüst) per Mail verschicken. Dafür zahlt man trotzdem einen guten Tausender netto.
Wie war das bei euch, hat das schon jemand reklamiert?

  •  DITC101
5.7.2017  (#1)
1000 netto kommt mir eh sehr günstig vor. wo baust Du? Bisher hab ich immer Angebote um die 2000 gesehen.

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  •  rabaum
  •   Silber-Award
5.7.2017  (#2)
ein bisschen mehr ist es, aber du hast eh Recht, von den ganzen Wucherangeboten habe ich noch den günstigsten erwischt. Wir bauen im Mühlviertel. Hatte zwischen dem Angebot und 1.800,- vieles dabei.

Aber ganz unabhängig vom Pauschalpreis, was kann man als Leistung erwarten?

Über 8 Monate lang 1x im Monat nicht mal eine Stunde Aufwand haben, das kanns doch nicht sein oder? Eine Ingenieurstunde kann um die 70-80 Euro netto kosten, wobei auch Hilfskräfe zur Überprüfung geschickt werden.

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  •  atma
  •   Gold-Award
5.7.2017  (#3)
bei uns hat das der baumeister mitgemacht. waren ca 1500 EUR. der projektleiter war aber während der hauptphasen 2x pro woche auf der baustelle und auch der polier hat ständig drauf geschaut, dass alle auf der baustelle ordentliche schuhe hatten, abgesichert waren, schwere sachen richtig gehoben haben, etc.

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  •  ap99
  •   Gold-Award
5.7.2017  (#4)
Mindestens 1 x die Woche ... wenn er weniger oft kommt, geht er ein enormes Risiko ein.

https://www.wko.at/branchen/gewerbe-handwerk/bau/OGH-Entscheidung_Intervalle_von_Baustellenbesuchen1.html

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  •  cyberspacer
5.7.2017  (#5)
Unserer kommt einmal die Woche

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  •  TitusSteel
5.7.2017  (#6)
eine absolute frechheit dass man so etwas schwachsinniges eingeführt hat

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
5.7.2017  (#7)
Fällt unter "Entbürokratisierung"! emoji

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  •  haueslbauer25
  •   Bronze-Award
6.7.2017  (#8)
War bei mir jeden Tag hier den das war ich selbst😏

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  •  rabaum
  •   Silber-Award
6.7.2017  (#9)

zitat..
ap99 schrieb: Mindestens 1 x die Woche ... wenn er weniger oft kommt, geht er ein enormes Risiko ein.


ist ja ein Wahnsinn. Danke für den Link! Bin mir noch nicht ganz sicher, wie ich diese Info verwende. Hätte echt Lust, ihm das Urteil näherzubringen. emoji

Jedenfalls werde ich die 2. Teilzahlung einbehalten, bis er dazu Stellung bezieht.

Danke euch allen!



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  •  rabaum
  •   Silber-Award
6.7.2017  (#10)

zitat..
altehuette schrieb: Fällt unter "Entbürokratisierung"!


meine Bauaufsicht und ich hatten den Ausdruck "behördlich gedeckte Abzocke" verwendet emoji

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  •  lepl1
6.7.2017  (#11)
lepl1 - Ich mache den Job als Baustellenkoordinator schon seit ca. 10 Jahren und halte mich an ein Urteil vom Obersten Gerichtshofe. Sinngemäß steht da drin, dass 1x/Woche regelmäßig ist, da im Gesetzestext nur die Formulierung "regelmäßig" steht. Bei gefährlicheren Arbeiten, bzw. Gerüstabnahme o.ä. bin ich selbstverständlich ebenfalls vor Ort.
Über die Preise kann man geteilter Meinung sein, warum zahlt man für eine Autospenglerstunde 120 Euronen und für eine Maurerstunde nur 50 Euro? was auch zu hinterfragen wäre.
Eine Anmerkung noch zum Beitrag von Titussteel:
Als schwachsinnig würde ich das Gesetz nicht bezeichnen, es ging einfach darum, dass bei einem Unfall auf der Baustelle irgendwer verantwortlich gemacht werden kann!!!! Ein Beispiel von früher: Der Hilsarbeiter stürzt vom Gerüst, der Polier putzt sich ab, er hat ihn nicht beauftragt der Bauleiter ist ahnungslos und der Baumeister weiß von nichts, übrig blieb der Verunfallte mit seinen Ansprüchen. Und um das zu ändern, bzw. damit einer verantwortlich gemacht werden kann, wurde das Gesetz geschaffen. Dass damit auch Schindluder getrieben wird, steht außer Zweifel.
Vielfach wird das Gesetz nicht ernst genommen und belächelt, spätestens dann, wenn ein Unfall auf der Baustelle passiert und wenn sich Arbeitsinspektorat und Baupolizei auf der Baustelle tummeln ist man heilfroh, dass man einen Koordinator beauftragt hat.

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  •  dyarne
  •   Gold-Award
6.7.2017  (#12)

zitat..
ap99 schrieb: Mindestens 1 x die Woche...

zu spannenden zeiten .. emoji

es gibt ja auch - gerade im efh-bereich bei eigenleistung - wochen in denen nix spannendes passiert (kabelziehen, rohre legen, stemmen...)

zitat..
TitusSteel schrieb: eine absolute frechheit dass man so etwas schwachsinniges eingeführt hat...

erzähl das mal den generationen von hinkenden zimmermännern...

bei unserem nachbarn ist der sohn in espadrilles im regen mit dem rücken an der 5m absturzkante gestanden. gerüst hatten sie sich gespart. am letzten tag kam der arbeitsinspektor und hat eingestellt.

so wurde dann für einen tag das haus eingerüstet...

ist wie beim EA EA [Energieausweis].
entweder wird der koordinator sinnvoll genutzt oder nur als notwendiges übel gesehen.

jeder ist seines glückes schmied...

ich sehe das individuelle schicksal des kleinsten hacklers auf der baustelle, der das riskio schnupft, weil 'seine' firma bestpreisbieter war und sich das an der sicherheit erspart hat.

die AUVA sieht das rein wirtschaftlich. die kranken-/pflegekosten durch bauunfälle sind derart hoch daß hier der hebel angesetzt werden muß...

http://www.energiesparhaus.at/forum/43284

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  •  Casemodder
6.7.2017  (#13)

zitat..
lepl1 schrieb: Vielfach wird das Gesetz nicht ernst genommen und belächelt, spätestens dann, wenn ein Unfall auf der Baustelle passiert und wenn sich Arbeitsinspektorat und Baupolizei auf der Baustelle tummeln ist man heilfroh, dass man einen Koordinator beauftragt hat.


Aber nur wenn gleichzeitig mehrere Firmen auf der Baustelle arbeiten.(§ 3/ BauKG)

Bleibt die Frage ob es überhaupt möglich ist, dass nur EINE Firma auf der Baustelle tätig ist. Schon beim Betonieren der Bodenplatte ist das nicht möglich. Die Pumpe bzw. der Beton kommt sicher nicht bzw. nur sehr selten vom Baumeister (große Firmen eventuell), aber der, der die Pumpe steuer ist auf jedenfall gleichzeitig mit den Leuten vom Baumeister auf der Baustelle --> Koordination im Sinne von BauKG notwendig damit der Mann vom Baumeister den Pumpenfahrer nicht mitn Rüttler eine drüber zieht >:( oder so ähnlich...

Alles andere kann man so koordinieren, dass ein Baustellenkoordinator nicht notwendig ist - zumindest wenn man viel selber macht und keinen GU beauftragt hat.

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  •  ap99
  •   Gold-Award
6.7.2017  (#14)

zitat..
dyarne schrieb: zu spannenden zeiten ..


Da hast du natürlich recht ... wenn die Baustelle nicht nach einem straffen Bauzeitplan abläuft, wird es phasenweise größere Intervalle vertragen.
Ich gehe da allerdings selber kein Risiko ein, weil es eben Phasen gibt, wo ich auch mal 2 Wochen nicht auf der Baustelle bin, und lagere BauKG aus (im Auftrag der Baufirma drinnen) ... denn ich hafte uneingeschränkt persönlich. Auch bei nicht spannenden Arbeiten (im Sinne BauKG) werden schon mal gerne Absturzsicherungen entfernt ... und dann ist es keiner gewesen. Bei EFHs (bis 500 Personentage) gibt es ja keinen SigePlan, und keiner fühlt sich zuständig.

Eine Fachkraft kann sich sowieso nicht aus der Verantwortung stehlen. Jedesmal wenn ein Bauleiter, Architekt, Bauing, oder Baumeister auf der Baustelle ist, und Verstöße sieht, muß er schreiben bzw reagieren. Macht er das nicht, und es passiert anschließend was, und es kann ihm nachgewiesen werden, das er das sehen hätte müssen, ist er mit im Boot ... Gibt da eine schöne Geschichte eines Universitätsprofessors (Bau-Ing) --> Baustellenexkursion (nicht die Baustelle des Professors!) mit Studenten, der Bau-Ing. als Ranghöchster auf der Baustelle hat Sicherheitsverstöße nicht bemerkt, ein Arbeiter verunfallte ... der Professor stand letztendlich auch vor Gericht, obwohl er mit der Baustelle eigentlich nichts zu tun hatte!

Gebt die Baukoordination (im Sinne es BauKG) ab (packt das z.B. in den Auftrag der Baufirma - die haben meist externe Baukkordinatoren unter Vertrag (zumindest in unserer Gegend)) ... nochmals, weil es hier schon mehrmals zu Missverständnissen gekommen ist, ein Baukordinator ist für die Sicherheit zuständig, nicht für die Organisation einer Baustelle an sich.

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  •  rabaum
  •   Silber-Award
6.7.2017  (#15)
bin da grundsätzlich schon bei Arne, dass Sicherheit auf der Baustelle wichtig ist.

Ich selbst stehe beim Flexen und Stemmen mit Kapperl, Staubmaske, Sicherheitsbrille und Gehörschutz da und werde von Bauhacklern auch ein wenig belächelt. Ist mir aber wurscht, weil wennst einen Span oder Ziegelsplitter im Aug hast hört sich die Coolness schnell auf.

Was mich aber maßlos aufregt, wenn man mit dem Sicherheitsmascherl, gedeckt durch Baubehördenauflagen, meint gut verdienen zu können und seine Aufgabe auf der Baustelle nicht regelmäßig wahrnimmt.


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  •  ap99
  •   Gold-Award
6.7.2017  (#16)

zitat..
rabaum schrieb: Baubehördenauflagen


Es handelt sich beim BauKG nicht um eine Auflage der Baubehörde (der ist das sogar völlig egal, und geht sie nichts an)

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  •  lepl1
6.7.2017  (#17)
@rabaum - Du als Auftraggeber hast ja die Möglichkeit, den Koordinator auf seine Pflichten hinzuweisen. Tut er das nicht, bzw. unzureichend, so gibt es eben weniger Kohle, ganz einfach. Hier wird ja immer über Baumängel und Preisreduktion geschrieben, das ist in meinen Augen ebenfalls ein Mangel, wenn er seinen Auftrag nicht gesetzeskonform erfüllt.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
6.7.2017  (#18)

zitat..
dyarne schrieb: die kranken-/pflegekosten durch bauunfälle sind derart hoch daß hier der hebel angesetzt werden muß...


Kann mir niemand erzählen, dass die Bauunfälle mehr kosten als die Sport-
u. Freizeitunfälle! Das wird aber gerne totgeschwiegen. Wie heißt es so schön,
traue nur dieser Statistik, die du selber gefälscht hast!
Muss aber auch ehrlich gestehen, dass ich so manche Baustelle gesehen habe, wo mir wirklich selbst das Grausen gekommen ist, so wild ging es da her!


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  •  bautech
  •   Gold-Award
6.7.2017  (#19)
*klugschxxserei* -

zitat..
Schon beim Betonieren der Bodenplatte ist das nicht möglich. Die Pumpe bzw. der Beton kommt sicher nicht bzw. nur sehr selten vom Baumeister (große Firmen eventuell), aber der, der die Pumpe steuer ist auf jedenfall gleichzeitig mit den Leuten vom Baumeister auf der Baustelle --> Koordination im Sinne von BauKG notwendig


Mein Betonlieferant hat mit der Pumpe nie meine Baustelle befahren - der blieb immer auf der Straße vor meiner Bst stehen...
Somit imho keine Koordinierungsverpflichtung!

Ng bautech

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  •  Casemodder
6.7.2017  (#20)
Aber er (die Person) war auf deinem Grund.

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  •  bautech
  •   Gold-Award
6.7.2017  (#21)

zitat..
Aber er (die Person) war auf deinem Grund.
 


Nö... stand ebenso draußen und hatte tolle Übersicht... eingewiesen wurde er schon, aber begründet das einen BauKo?

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