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Abwärme Solaranlage (Passivhaus)

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  •  mike2000
6.8. - 19.8.2010
13 Antworten 13
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Während der letzten Hitzewelle ist mir aufgefallen, dass durch die hohen Temperaturen in unserem Speichertank auch die Abwärme erheblich zugenommen hat. Auch die Zu- und Ableitungen zu den Kollektoren strahlen trotz Dämmung nach Herstellerangaben erheblich Wärme ab. Nach einer Überschlagsrechnung dürfte das ca. 50% der Wärmelast des Hauses im Sommer ausmachen.
Ich habe in Fachliteratur und im Internet fast nichts zu diesem Problem gefunden. Meiner Ansicht nach, müsste das bei der Planung von Solaranlagen viel stärker berücksichtigt werden.

Gibt es dazu praktische Erfahrungen von anderen Solarthermie-Anwendern? Tipps zur Verminderung?

  •  eggerhau
7.8.2010  (#1)
Abwärme Solaranlage?????? - Hallo mike200
Das ist ja grundsätzlich ein gutes Zeichen - Deine Anlage liefert Wärme! Und das ist gut so! Und Abwärme gibt es da nicht.
Das Problem ist kein "Solarproblem" sondern die Anlage ist nicht ausreichend gedämmt. Die Wärme muss da hin wo sie hin soll - nämlich in die Heizung oder ins Warmwasser.
Lass Dir vom Lieferanten oder Installateur nichts vormachen - dämmen ist das Thema. In ausreichender Dicke und mit guter Qualität! So 50 bis 60 mm PU ist bei den hohen Temperaturen schon angebracht. Und zwar über Alles. Also Behälter, Verschraubungen, Pumpen (ohne Motor!), Armaturen etz. Dann bleibt die Wärme auch erhalten wenn die Sonne nicht mehr scheint.
Gute und erfahrene Planer und Anlagenbauer machen das von Anfang an so.
Ich wünsche Dir gutes Gelingen und Freude an der Solaranlage.
Hans Dieter Egger
www.eggerhaustechnik.at


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  •  mike2000
7.8.2010  (#2)
Dämmung - Hallo Herr Egger,
da sind wir uns ja völlig einig.
Leider ist es so, dass nicht nur der Handwerker, sondern auch der (namhafte) Hersteller der Solaranlage, sowohl in den technischen Handbüchern, als auch bei Nachfrage beim technischen Service die Ansicht vertritt, dass in Innenräumen eine Dämmung von 20 mm bei den Leitungen ausreichend wären.

Da stehe ich als Bauherr mit meiner Meinung ziemlich alleine da.


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  •  2moose
  •   Gold-Award
7.8.2010  (#3)
Eine Stimme reicht doch, wenn es die des Zahlers ist :) - Ich habe aber eher das Gefühl, dass die Konstellation PH + Thermische Solaranlage spätestens mit Erreichen der Netzparität von PV-Anlagen ein rares Nischenmodell werden wird. Die geringen Energiebereitstellungskosten im PH , von denen vielleicht 60% auf WW WW [Warmwasser]-Bereitung entfallen und davon wiederum nur 60% über die thermische Solaranlage gedeckt werden können, tun ihr Übriges dazu.
Abgesehn davon haben die Ansichen von "hammaimmaschonsogemacht"-"Fach"leuten im PH überaupt nix verloren. Das PH st ein Rechenmodell - und kein Schätzmodell, wie es Heizungen für einen Großteil der Betriebe bisher immer waren.

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
9.8.2010  (#4)
@eggerhau - Ihre Aussage, dass es bei einer Solaranlage keine Abwärme gibt, lässt nicht gerade auf fundierte Kenntnisse schließen.
Schon allein ein gut isolierter (100mm) Speicher mit 300 bis 400 Lt wärmt das Haus mit ~2kWh pro Tag (Fachausdruck: Bereitschaftsenergieverlust) -> http://www.vaillant.de/stepone2/data/downloads/5d/47/00/Bedienungsanleitung_auroSTOR_VIH_S.pdf


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  •  gebaum
11.8.2010  (#5)
bereitschaftsenergieverluste - ............die 2kwh im tag dürftrn der Energiebilanz des Hauses nicht unbedingt schaden!

mfg

gerald

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  •  mike2000
11.8.2010  (#6)
Energieverluste - konkret - Unser Speicher ist deutlich größer und hat einen Bereitschaftsenergieverlust von ca. 5,5 kWh/d (bzw. 230 Watt). Meine Frage war aber etwas anders gemeint. Außer dem Speicher gibt es noch eine ganze Reihe anderer Teile eine Solaranlage, die bei Sonne auf einem ziemlich hohen Temperaturniveau sind und sich innerhalb des Hauses befinden. Ich würde mal schätzen, dass durch die viel schlechtere Dämmung dieser Teile mindestens nochmal so viel Energie im Haus verteilt wird. Dann wären wir schon bei 500 Watt. Wenn man den Gesamtwirkungsgrad einer thermischen Solaranlage anschaut, dann könnten es auch leicht 1000 W sein.

Meine Frage war: Gibt es konkrete Erfahrungen (sprich Zahlen) dazu?


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  •  gebaum
12.8.2010  (#7)
dämmung usw - Dämmung ist auch eine Preisfrage ,wenn Hitze im Überfluss vorhanden ist hat man natürlicherweise auch hohe Bereitschaftsverluste, bei zivilen Temperaturen ist auch der Wirkungsgrad nicht so schlecht, da die Bereitschaftsverluste geringer sind . Wenns draussen 30 grad + hat brauchst die Solarwärme eh nicht so intensiv . Wie wichtig aber Dämmung ist wird einen immer wieder bewusst wenn der Heizraum der wärmste Raum im Winter ist . Zahlen sind eher überschlagsmäßig bekannt,ca eta ca 0,5 dürfte schon hinkommen , is aber auch egal da ja nur die nutzbare Wärme für dich interessant ist . Im Sommer wenn der Speicher voll ist kannst wirklich intensiv warm duschen und dass wars dann.

mfg

gerald




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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
12.8.2010  (#8)
@gebaum - Wenn im Hochsommer 5 bis 10 kWh/d Wärme ans Haus abgegeben werden (die Rohrleitungsverluste sind meist ähnlich den Speicherverlusten), ist das nicht unbedingt zu vernachlässigen. Ich kenne Leute, die sich deswegen eine Klimaanlage gekauft haben, was dann den Einsparungseffekt der Solaranlage zunichte macht.

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  •  Vectra
12.8.2010  (#9)
Die Wärmeverluste - hängen von den Temperaturunterschied zur Umgebung und der Speicherisolierung ab ... auhc von der "Kompaktheit" des Speichers.

Es läßt sich alles berechnen. "Lumped System analysis". ... grundsätzlich sind auch Leitungen mit einem größeren Durchmesser besser zu isolieren.
Allgemein gesagt hängen die Wärmeverluste von der Leitungslänge und ob sie außen, in der konditionierten Zone oder der unkonditionierten Zone sind ab.

Hat man z.B einen elektrospeicher im Bad sind im Energieausweis die Stich- und Steigleitungen null zu setzen.

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  •  gebaum
13.8.2010  (#10)
wärmeverluste - @ karl

wenn der Speicher im Keller steht und im Sommer 10 kwh/d freisetzt ist das weniger als wenn eein Baustrahler mit 500 W den ganzen Tag rennt. Eine Klimanlage deswegen zu kaufen fördert die Wirtschaft ,schlichtere Gemüter öffnen das Fenster !

mfg
Gerald

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  •  Gast Karl
  •   Gold-Award
14.8.2010  (#11)
@gebaum - ja, da muß man ein sehr schlichtes Gemüt haben, wenn man bei 35° die Fenster aufmacht...

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  •  Vectra
14.8.2010  (#12)
Also - Wenn es außen wärmer ist als innen, das heißt die Lufttemperatur außen höher als innen ist bringt es natürlich nichts die Fenster aufzumachen da man den Raum wärmer als kälter macht.

Oft kann man durch hohe Luftgeschwindigkeiten (Ventilator) aber die Person kühlen, nämlich dann wenn die Lufttemperatur im Raum niedriger ist als die des Menschen (36 C°) ... was üblicherweise so sein wird.
Da würd ich aber den Ventilator bei geschlossenem fenster laufen lassen.

Ansonsten hilft nur mehr eine Klimaanlage.

Oberflächentemperaturen unterscheiden sich oft von den Lufttemperaturen. Vor allem außen sind diese wesentlich höher (abhängig auch von Absorptionsgrad der Oberfläche). Daher werden z.B ungedämmte Dachböden sehr heiß im Sommer.

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  •  gebaum
19.8.2010  (#13)
bereitstellungsverluste - @Karl
wenn man im Keller neben dem Speicher wohnt und das Haus in einer Gegend steht wo´s 24 Stunden über 35 Grad hat dann kann´s ja richtig eng werden !

mfg
Gerald

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