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Abdichtungsebenen CLT-Bodenplatte?

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  •  bestenergy
29.2. - 31.5.2020
16 Antworten | 7 Autoren 16
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Erstmal ein Hallo ans Forum, 

ich habe hier schon einiges gelesen jedoch noch nie ein Thema selbst erstellt.

Eine Frage die mich gerade beschäftigt ist: 
Wie sollte eine CLT-BodenPlatte als erdberührender Bauteil richitg abgedichtet werden?

(Warum überhaut die Idee mit CLT und nicht Beton? ...vorgefertigt, geringeres Gewicht, besserer Wärmeleitwert, Lastverteilung in beide Richtungen, schwieriges Gelände, kaltes Klima, usw) 

Die CLT Platte liegt seitlich auf Steifenfundamenten auf, der Aufbau würde so aussehen:

2020/20200229580755.jpg
(32cm XPS - nicht tragend; sind eine Passivhaus-Annahme, alternativ Schaumglasrolierung zur Reduktion der XPS Höhe)

Bei dem Aufbau besteht auf der Innenseite eine Dampf- und FeuchteLast deshalb die Dampfsperre unter der Schüttung. Von unten gäbe es "nur" aufsteigende Bodenfeuchte (Kappilarkraft), die GOK wäre auf Höhe der Unterkante der XPS-Dämmung. 

Grundsätzlich sollten HolzKonstruktionen nicht dicht eingepackt werden und Holz in Bodennähe ist sowieso besonders heikel. Ich hinterfrage jedoch Dinge gerne und mich würde Eure Meinung interessieren, bin neugierig. 
beste Grüße!

  •  chrismaster
29.2.2020  (#1)
Willst du Holz zum faulen bringen, musst du es zwischen Folien zwingen

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  •  Glenfiddich01
29.2.2020  (#2)
Überlege dir gut ob du wirklich Holz als "Bodenplatte" machst! 

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  •  bestenergy
1.3.2020  (#3)
Guten Morgen, danke Euch für die Antworten. 
Dass niemand solch einen Aufbau empfehlen würde ist mir bewußt. Nur WARUM?
Ist es wegen der nicht gegebenen Austrocknungsmöglichkeit?
Ist es die eingebaute/eingeschlossene Holzfeuchte?
Welche Feuchtebelastung ist hier die kritische?
 
 
 
 


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  •  flomax
  •   Gold-Award
1.3.2020  (#4)
wenn dann würde ich zumindest die abdichtung auf der clt platte weglassen, die macht hier kein sinn, im normalfall wäre die bei betonplatten gedacht um ev. restfeuchte am aufsteigen zu verhindern.
meiner bescheidenen meinung nach würde ich anstatt xps eher an glasschaumschotter tendieren, dann würdest du dir auch die rollierung sparen und hättest zumindest zwei fliegen mit einer klatsche erledigt, dämmen und kapilarbrechend.
mfg

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  •  snueffelstueck
1.3.2020  (#5)
Bin bei flomax. Lass die obere Sperre weg, dann könnte das Holz zumindest theoretisch nach oben ausgleichen.

Wollt ihr unbedingt einen Estrich? Man könnte auf diesen verzichten und einen Staffelbodenaufbau mit Massivholzdielen und Schüttung andenken. Dann wäre das Gesamtsystem trocken weil keine Feuchtigkeit mit dem Estrich eingetragen wird.   

Prinzipiell bei Konstruktionen weit abseits vom Standard auf kundige(!) Leute hören und unbedingt durchrechnen lassen. Auch einen möglichen Schadensfall (Wasseraustritt, Kondensat) andenken.

Halt uns am Laufenden, bin gespannt wies weitergeht!
Schnüffelstück


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  •  bestenergy
2.3.2020  (#6)
Danke für Euer Feedback, freut mich hier auch unkonventionell querdenken zu können.

@flomax:
Glasschaum statt rollierung sehe ich genauso wie Du, bei der innen liegenden Abdichtung wäre mein Gedankengang der höhere Dampfdruck im Innenraum (Dampfdruckdifferenz innen/außen) welche nach unten drückt, sowie potentielle Freuchtegefahr vom HeizEstrich. 

@schnueffelstueck:
Es ist eine FBH FBH [Fußbodenheizung] im Estrich angedacht (an trockene Lösungen habe ich tatsächlich noch nicht gedacht) Es bleibt jedoch die Dampfdruckdifferenz, warum ich auf der Innenseite zu einer Abdichtung tendieren würde. 

@alle:
Ich werde mal demnächst den 2D Isothermenverlauf rechnen und sollte es dort schon keine Überraschungen geben es hygrothermisch durchsimulieren.

Hättet Ihr vielleicht eine Idee einer feuchteresistenten Alternative zur CLT-Platte?
Das Holz aus der Bodenplatte zu bekommen wäre natürlich die beste Lösung.  
- Betonfertigteil (Nachteil:Gewicht) 
- GFK/PUR Sandwichpaneel (Als Wand ja, aber als Bodenelement auf Biegung?) 
- PU/ALU Sandwich Elemte aus dem Fertighallenbau

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
2.3.2020  (#7)
Wie sieht denn die Konstruktion am Randbereich aus?
Ist niemals anstauendes Wasser unter der Bodenplatte möglich?
Steht das Haus tatsächlich auf der CLT-Bodenplatte oder gibts noch ein Streifenfundament?

Wenn schon Holz im Boden würde ich die CLT-Platte als fertigen Bodenbelag verwenden und darunter eine durchgehende, fugenfreie EPDM-Folie verlegen-
so dass auch seitlich nie Feuchtigkeit eindringen kann.
Einerseits geht der Diffusionsstrom von warm zu kalt- dem wirkt aber der thermisch vedingte Auftrieb entgegen, sodass in den unteren Etagen eher Unterdruck und darüber überdruck besteht.

Dermaßen viel XPS würde ich nie bei einer Bodenplatte verwenden-
der Temperaturunterschied von Erdboden zu Bodentemperatur innen beträgt nur ca 10-12 Kelvin.

Andreas Teich


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  •  bestenergy
2.3.2020  (#8)
Besten Dank für den Beitrag Herr Teich

zitat..
AnTeMa schrieb: Wie sieht denn die Konstruktion am Randbereich aus?
Ist niemals anstauendes Wasser unter der Bodenplatte möglich?
Steht das Haus tatsächlich auf der CLT-Bodenplatte oder gibts noch ein Streifenfundament?  

Seitlich würde die CLT auf einem Betonsteifenfundament aufliegen, die GeländeOK ist unter den XPS Platten angedacht, anstauendes Wasser wäre somit nicht gegeben. Auf die CLT würde ein Purenit-Sockel und eine HolzFertigteil-Wand kommen.

zitat..
Wenn schon Holz im Boden würde ich die CLT-Platte als fertigen Bodenbelag verwenden und darunter eine durchgehende, fugenfreie EPDM-Folie verlegen-
so dass auch seitlich nie Feuchtigkeit eindringen kann.

 Eine Fußbodenheizung ist leider Vorgabe. Eine fugenlose Abdichtung wäre eine feine Sache...

zitat..
Einerseits geht der Diffusionsstrom von warm zu kalt- dem wirkt aber der thermisch vedingte Auftrieb entgegen, sodass in den unteren Etagen eher Unterdruck und darüber überdruck besteht. 

Würde eine FBH FBH [Fußbodenheizung] den Effekt unterstützen? 

zitat..
Dermaßen viel XPS würde ich nie bei einer Bodenplatte verwenden-
der Temperaturunterschied von Erdboden zu Bodentemperatur innen beträgt nur ca 10-12 Kelvin. 

Der Aufbau soll im kalten Klima funktionieren, frostfreie Tiefe +2m, Auslegungstemp -21,7°C
In Feldmitte könnte weniger XPS ausreichen. 

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
3.3.2020  (#9)
Wieso erdberührend?
Wenn du es hinterlüftest und mit Diffusionsoffenen Materialien ausführst sollte es kein Problem geben, analog zu einer Aussenwand oder obersten Geschoßdecke.

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  •  bestenergy
3.3.2020  (#10)

zitat..
GeorgL schrieb: Wieso erdberührend?
Wenn du es hinterlüftest und mit Diffusionsoffenen Materialien ausführst sollte es kein Problem geben, analog zu einer Aussenwand oder obersten Geschoßdecke.

Den Gedankengang habe ich recht schnell verworfen weil bei -21,7°C Auslegungstemperatur (kalte Klimazone) die Luftschicht wesentlich kälter ist als das Erdreich. Zusätzlich sollte diese dann eine entsprechende Höhe haben. Mit 30-40cm Dämmung wächst die Bodenplatte dann auf FOK +1,00 über Gelände.
Meiner Meinung nach werden Aussenwände und Dächer solar aufgewärmt und unterstützen die Austrocknung. Die Bodenplatte jedoch ist verschattet und hätte vielleicht noch mit aufsteigender Bodenfeuchte zu kämpfen... deshalb sollte dann auf ausreichende Durchlüftung geachtet werden. (DIe Bodenplatte möglichst seitlich nicht verkleiden, ausreichende Höhe)  

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
3.3.2020  (#11)
War nur ein Tipp, das sind erprobte Aufbauten, aber du kannst natürlich deine eigenen Erfahrungen machen. Den einzigen nachteil den ich sehe ist die Höhe. Die Aufsteigende Feuchtigkeit ist sicher kein Problem wenn der Aufbau geplant und Berechnet wird und für ausreichende Belüftung gesorgt wird. Aber wenn dir die Aufsteigende Feuchte mehr sorgen macht als eine eingesperrte Holzplatte...

Auch wenn das eine sehr niedrige Auslegungstemperatur ist, die beheizbarkeit wird ja wohl kein Problem darstellen?

Wenn Ökologie kein Kriterium ist (nehm ich an wenn du als alternative PU-Paneele andenkst), wieso betonierst du nicht einfach eine Platte? Fertigteile muss man auch mit dem LKW anliefern, also sollte ein Mischwagen auch kein Problem darstellen, es sei denn du baust zu weit von einem Mischwerk weg.

Als Anregung: Google mal wie Häuser in Jakutsk gegründet werden. die stehen alle auf Pfählen 1m über dem Boden. Grund ist dort zwar der Permafrost der sonst die Gebäude von unten zerstören würde wenn es Frostbedingte Hebungen gibt, aber die schaffen es auch, die Gebäude halbwegs zu heizen, ist immerhin die kälteste bewohnte Gegend der Erde.


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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
3.3.2020  (#12)
Wo befindet sich das geplante Gebäude?
Bei 2 m Frosttiefe muß es ja in arktischen Gefilden stehen.
Folie oberhalb der CLT-Platte und Naßestrich würde ich vermeiden, da jegliche Austrocknung verhindert wird.
Bei Holzunterkonstruktion würde ich Holzdielen mit Fußbodenheizung verlegen
Die Sockeldämmung müßte bei den Dämmanforderungen um Wärmebrücken zu vermeiden sehr stark ausgeführt werden- ggf mit zusätzlicher waagerechter Schirmdämmung außerhalb des Sockels.

Andreas Teich

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  •  bestenergy
27.5.2020  (#13)
Danke für Eure Meinungen!

Inzwischen habe ich mich für eine gangbare Lösung entschieden: 
Die BodenElemente werden aus feuchteunempfindlichen Materialien im Werk vorgefertigt. Die tragenden Elemente werden aus GFK efertigt und ersetzen die CLT. 

Standort für diese Gebäude ist Russland/Kasachstsan mit Temperaturen bis -35°C

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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
29.5.2020  (#14)
GFK ist ja nun auch ziemlich problematisch und mit Holz gibts doch seit Jahrhunderten gute Erfahrungen auch in Rußland, Lappland, Kanada und anderen sehr kalten Regionen.

Wie soll jetzt der genaue Bodenaufbau ausgeführt werden?
Ich hätte keinerlei Bedenken gegen einen ähnlich dem ursprünglich angedachten, jedoch abgeändertem Aufbau.

Auf CLT kann kapillare, diffusionsoffene Innendämmung, Holzunterbau und Fußbodenheizung und darüber geölte Dielen verlegt werden-
was ökologisch, bauphysikalisch einwandfrei und dämmtechnisch sehr gut ist.

Andreas Teich

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  •  bestenergy
31.5.2020  (#15)
@AnTeMa: Danke für das Feedback

Ich bin zwar ein Holz Befürworter, habe jedoch immer wieder Zweifel an Holzkonstruktionen (bzw. an der sauberen Ausführung) in feuchten Bereichen oder bei Verwendung als Bodenplatte. (abgesehen von einer Normaußentemp von -29,8°C) Nach innen diffusionsoffene Aufbauten würde ich wegen der gewünschten Keramikbeläge vermeinden.    
Gerne würde ich jedoch nachfragen welche Problematik mit GFK-i/H Trägern gemeint ist? 
Das Bodenplatten-Modul würde aus GFK-Trägern/Rost und XPS bestehen, seitlich/oben verkleidet mit feuchteresistente Platten und einer Abdichtung. Darauf kommt ein konventioneller Aufbau.




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  •  AnTeMa
  •   Gold-Award
31.5.2020  (#16)
GFK ist ja zumindest ein ziemlich umweltfeindliches Material, was für Boote etc. seine Berechtigung hat, im Bausektor aber ziemlich zweifelhaft ist.
Dann würde ich doch eher Beton verwenden
oder nur Glasschaumschotter oder Foamglasplatten, was ohne Betonplatte möglich ist.
Es gibt mittlerweile schon mit EPDM- Bahnen abgedichtete Keller inkl den Wänden.


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