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42db Schallschutztür ausreichend für Technikraum?

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  •  Spartacus
  •   Bronze-Award
25.2. - 1.3.2020
9 Antworten | 6 Autoren 9
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In unserem Technikraum haben wir zT recht laute Geräte, insbesondere einen Drucksteigerer (der angeblich sehr laut werden kann). Reicht da eine Schallschutztür mit 42db und Absenkdichtung aus?

Oder sollten wir lieber zwei Türen mit je 39db machen (der Technikraum führt in eine Garderobe, da könnte man zwischen Garderobe und Eingangsraum noch eine zweite Tür einbauen)? 

  •  altehuette
  •   Gold-Award
25.2.2020  (#1)
2 Türen sind natürlich besser als 1 Tür. Luftpolster dazwischen hemmt den Schallfluß.

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  •  nOerkH
  •   Bronze-Award
25.2.2020  (#2)
Sehr interessantes Thema. 

Bei uns führt der Weg auch durch die Garderobe in den Technikraum. 

Kenne die Betriebsgeräusche eines Drucksteigerers nicht, vermute aber, dass gerade die Geräuschempfindlichkeit eine sehr subjektive Angelegenheit ist. 

Vergiss auch nicht, dass die Geräusche nicht nur über die Luft übertragen werden, viel wichtiger könnte die Entkopplung des/der Geräte sein um die Körperschallübertragung zu mindern.

Bzgl. Luftschall werden wir ihm wohnbereich viel auf akustische Absorption setzen, macht das Leben in modern eingerichteten Räumen einfach liebenswerter 

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  •  berhan
  •   Gold-Award
26.2.2020  (#3)
Ist zwar nicht mein Fachgebiet, aber wenn ich Wikipedia richtig interpretiere dann wird der Schalldruckpegel mit dem 20 Logarithmus berechnet.
1.    42dB-39dB=3 dB => 10^(3/20) = 1,41
2.    (39dB+39dB)-39dB=39 dB => 10^(39/20) = 89,13

Im ersten Fall vermindert sich der Schalldruckpegel bei Verwendung einer 42 dB Tür (statt der 39 dB Tür) um den Faktor 1,41. Im zweiten Fall (zwei Türen mit 39 dB) verringert sich der Schalldruckpegel um 39 dB bzw. den Faktor 89,13. Oder anders gesagt, die Variante 2 ist um 36 dB besser bzw. Faktor 63,1.

Ist zwar nur rein mathematisch betrachtet, Variante 2 sollte aber weitaus besser sein.


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  •  purrtastic
26.2.2020  (#4)
Pegel ist logarithmisch. Eine Verdopplung oder halbierung der Leistung entspricht ca 3db Unterschied. Also zwei Lüfter sind zB um 3db lauter als ein Lüfter mit dem gleichen db-Wert.  Ich vermute mal bei Dämpfung ist es genau das gleiche nur umgekehrt.

Unser Ohr hört auch logarithmisch, daher macht das ganze ja Sinn. Nicht so sinnig ist es, eben auf den Faktor zurück rechnen. 2 Lautsprecher empfinden wir eben nicht als "doppelt so laut".

Zwei 39db Türen, entspricht damit genau einer 42db Türe... daher ist es beides ca. gleichwertig.

Sonst bin ich bei @nOerkH. Die Schallübertragung kann durch vielfältige weise passieren, nicht unbedigt nur durch die Türe. Besonders bei niedrigen Frequenzen.  Was jetzt "ausreichend" ist oder nicht, keine Ahnung.

@berhan du kannst db Werte nicht so addieren.

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
27.2.2020  (#5)
Ich widerspreche euch beiden und hoffe dass hier ein Physiker mitliest, der mir dann widersprechen kann emoji

Ich kenne so Berechnungen nur mit elektrischen Leistungen, aber das ist erstmal egal. Wenn man zwei Türen hat, die um jeweils 39dB dämpfen, dann ist die gesamte Dämpfung 39+39=78dB. Im anderen Fall ist die Dämpfung 42dB.

Jetzt die Frage wieviel "leiser" das ist. Ich bin kein Experte was Akustik angeht, aber lt. dieser Tabelle (http://www.sengpielaudio.com/Rechner-pegelaenderung.htm) entsprechen -10dB einer Halbierung der empfundenen Lautstärke. 

Bei der 42dB Türe somit ca.  1/18 der ursprünglichen Lautstärke.

Bei den zwei Türen mit gesamt 78dB Dämpfung nur noch ca. 1/223 der ursprünglichen Lautstärke.

Damit ist die Variante mit zwei Türen in der Theorie ca. 12 mal besser (223/18).

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  •  Spartacus
  •   Bronze-Award
27.2.2020  (#6)
Um es noch komplizierter zu machen, sollte ich vielleicht dazusagen, dass sowieso eine zweite Tür eingebaut wird zwischen Garderobe und Vorraum. Die Standardtür hat einen Schutzfaktor von 32 dB. Es geht nur darum, ob man diese Standardtür durch eine 39dB Tür ersetzt.

Dh die Frage ist: 42dB + 32dB oder 39dB + 39dB ;)

@nOerkH Blöde Frage, aber wie entkopple ich die Geräte im Technikraum?

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  •  chrismo
  •   Gold-Award
27.2.2020  (#7)
Das ist einfach: 39+39 besser (>) als 42+32. Um wieviel besser und ob sich das dann auch monetär rechnet (dB/Eur) kann jemand anders ausrechnen emoji

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  •  berhan
  •   Gold-Award
27.2.2020  (#8)

zitat..
chrismo schrieb: Ich widerspreche euch beiden und hoffe dass hier ein Physiker mitliest, der mir dann widersprechen kann 

 

zitat..
chrismo schrieb: Jetzt die Frage wieviel "leiser" das ist. Ich bin kein Experte was Akustik angeht, aber lt. dieser Tabelle (http://www.sengpielaudio.com/Rechner-pegelaenderung.htm) entsprechen -10dB einer Halbierung der empfundenen Lautstärke. 

In dieser Hinsicht liegen wir alle richtig und es ist in deinem Link eh beschrieben.

Ich habe vom Schaldruckpegel Lp geschrieben. 

2020/20200227589976.png

@­purrtastic hat vom Schallleistungpegel Lw geschrieben.


2020/20200227674062.png

Und du hast vom Lautstärkepegel LN geschrieben.


2020/20200227172791.png
Das Bau-Schalldämmmaß einer Tür wird gemäß EN ISO 16283-1:2014 + A1:2017 (D) wie folgt berechnet


2020/20200227962080.png
Nachdem Spartacus zwei Türen in zwei hintereinanderliegende Räumen verbauen würde, müsse sich gemäß oberer Formel die Dämpfungswerte addieren. Dabei wird aber die Flankenübertragung nicht berücksichtigt, wodurch die Dämpfungswerte in der Praxis um einiges geringer sein werden.


2020/20200227716844.png
Quelle: Schallschutz: Bauakustik von Wolfgang M. Willems


zitat..
Spartacus schrieb: Dh die Frage ist: 42dB + 32dB oder 39dB + 39dB ;)

Wird vermutlich egal sein, aufgrund der Flankenübertragung.




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  •  nOerkH
  •   Bronze-Award
1.3.2020  (#9)

zitat..
Spartacus schrieb:

@nOerkH Blöde Frage, aber wie entkopple ich die Geräte im Technikraum?

 Alles was vibrationsdämpfend ist und durch die Auflast diese Eigenschaft nicht verliert sollte Dienlich sein.

Der Klassiker ist die Gummimatte die man unter die Waschmaschine legt. Der Zweck soll es sein, Vibrationen nach möglichkeit nicht auf den Beton zu übertragen.

Im Grunde tut ja schwimmend verlegter Estrich nichts anderes

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