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3D-Scannen beim Hausbau

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  •  christoph1703
24.6. - 28.6.2025
12 Antworten | 6 Autoren 12
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Nachdem in einem anderen Thread das Thema eine rege Diskussion angestoßen hat, mache ich hier mal eine eigene Plattform dafür auf.

  •  MPP33
24.6.2025  (#1)
Bei mir wars schon öfter praktisch, dass ich z.B. den Dachstuhl exakt mit jeder Latte, jedem Dachstein etc. im CAD hab.
PV Unterkonstruktion war kein rätselraten sondern ich wusste genau welcher Dachhaken passt und unter welchen Dachstein der rein muss.

Eine weitere tolle Spielerei die mir schon mehrfach geholfen hat ist der 3D Scan vom Haus.
Jede Decke wo Kühlleitungen liegen wurde vor dem betonieren gescannt, Rohbau mit Wandleitungen wurde gescannt, Heizung vor einbringen vom Estrich wurde gescannt und dann nochmal nach fertigem Belag.

Kein Rätselraten ob man beim bohren eine Leitung trifft - Scan öffnen, rausmessen und dann entspannt bohren.
Dadurch, dass ALLES gescannt ist gibts auch keine Ecke wo man z.B. zu wenig Fotos gemacht hat.

Doppelstabmattenzaun hab ich auch grade aufgemalen... Jedes Zaunfeld exakt mit Drahtstärke ??
Teleskop Schiebetor hab ich auch aufgemalen, damit konnte ich die Einfahrtsplanung auf wenige cm ausreizen.
Die Tendenz geht in die Richtung, dass ich mir das wohl selbst bauen werde... Nach den Holzarbeiten brauch ich also Metallbearbeitungsequipment...

...und einen 30h Tag...und +20 Jahre Lebenszeit.


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  •  christoph1703
24.6.2025  (#2)


zitat..
MPP33 schrieb: 3D Scan vom Haus


Coole Idee, womit machst du den?



zitat..
MPP33 schrieb: und einen 30h Tag...und +20 Jahre Lebenszeit.


Same here...




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  •  mkurzmann
24.6.2025  (#3)


zitat..
MPP33 schrieb:

Eine weitere tolle Spielerei die mir schon mehrfach geholfen hat ist der 3D Scan vom Haus.


Wie hast du den Scan gemacht? 




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  •  MPP33
24.6.2025  (#4)
Wurde mit einem Leica BLK360 gemacht.
Ich hatte das Glück jemanden zu kennen der sich so ein Spielzeug zugelegt hat und unser Haus war sowas wie ein Übungsobjekt.
Für den 0815 Häuslbauer könnte es interessant sein sich den tageweise auszuleihen (gibt online Verleihservice für solche Geräte)
Man muss nur bedenken, dass 3D scannen nicht so einfach geht wie ein paar Fotos schießen.
Die Scanner bzw. Software brauchen meist ein etwas strukturiertes Vorgehen (ausreichende Überlappung der Scans aber trotzdem nicht zu viele Einzelscans) um die Scans richtig miteinander zu verbinden was eine gewisse Eingewöhnungsphase und Frustresitenz am Anfang voraussetzt.
Sah beim Leica aber recht problemlos aus - je teurer desto besser funktioniert wohl die Software.

Ich selbst hab einen kleinen Weißlicht Scanner, das ist was wo ich einzelne Ziegel auf 0,05mm genau abscannen kann, aber kein Haus. 

_aktuell/20250624715366.png

Für den Außenbereich/Geländehöhen habe ich mich grade selber mit Photogrammetrie beschäftigt und damit ausreichend/sehr gute Erfahrung gemacht.
Hab die Spiegelreflex Kamera ausgegraben und bin ums Haus gegangen.
Die Nachbarn werden sich gewundert haben ob ich das Haus verkaufen will weil ich 600 Fotos aus allen Winkeln gemacht hab... Die wissen aber inzwischen schon alle, dass ich etwas eigen bin.
Das Resultat war ein Modell das ich auf +-3-4cm genau einschätze.

Rote Linie ist das Haus und Garage lt. Plan und grün ist ein Schnitt durch den Scan auf EG Höhe.
Glaube da kann man einerseits mit der Maßhaltigkeit vom Haus als auch mit dem Scan zufrieden sein.

_aktuell/2025062432212.png

Hier noch ein Bild auf dem man die Qualität vom 3D Modell abschätzen kann.
Die Kunst liegt aber auch hier darin auf so wenig Bildern wie möglich alles ausreichend überlappend aufzunehmen damit die Software ein gutes Modell erstellen kann.

_aktuell/20250624130966.png




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Hallo christoph1703,
hier gibt es dazu Erfahrungen und Preise: 3D-Scannen beim Hausbau

  •  christoph1703
24.6.2025  (#5)
Ok, der Scanner ist leider ein bissl über meinem Budget ??

Photogrammetrie geht mit einer Drohne super, hab ich vom leeren Grundstück gemacht. Alle 5s ein Bild und geht schon. Meinst du könnte das innen auch funktionieren?

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  •  MPP33
24.6.2025  (#6)
Innen hab ich eher schlechtere Erfahrungen gemacht, allerdings hab ich da:
a) mit kostenloser Software (max. 30 Bilder) gearbeitet
b) bei schlechtem Licht einfach drauf los geknipst

Das Ergebnis war stellenweise OK, in manchen Ecken aber derart "verrauscht" und löchrig, dass es ziemlich unbrauchbar war.
Ich glaub aber die Qualität ist eben stark von der Schärfe der Fotos abhängig und die haben halt mit schlechtem Licht ziemlich gerauscht, geringe Schärfentiefe und teils generell etwas unscharf.
Stativ und Fern/Selbstauslösung + lange Belichtungszeit + strukturierteres Vorgehen wird hier sicher helfen.

Im Außenbereich wenns z.B. um eine Ecke vom Grundstück für eine Gartenhütte geht oder zum visualisieren von einem Busch/Baum reichen da 10 schnell geschossene scharfe Fotos für ein vernünftiges Modell.
Manchmal wird das Modell auch durch zu viele Fotos ungenau weil durch mehrfache Überlappung eher ein rauschen entsteht.

Dem Gefühl nach mag die Software es aber lieber wenn man etwas von außen umkreist als von innen nach außen zu fotografieren.


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  •  LtUngustl
25.6.2025  (#7)
Hatte den Leica BLK2Go mal in der Arbeit direkt von Leica geliehen. Kam uns auf ca 420 Euro pro Tag. Die Software kostet extra, aber die brauchst du nicht, da du die Punktwolken auch direkt mit der gratis Handy App exportieren kannst. Der Vorteil vom BLK2Go is sicherlich, dass man damit einfach durchgehen kann und nicht einzelne, stationäre Aufnamen machen muss. Die Genauigkeit sollte für den Einfamilienhausbau vollkommen ausreichend sein.

Eine günstigere Alternative wäre Handyapps wie Scaniverse oder Polycam. Die funktionieren üblicherweise besser mit einem iPhone mit Lidar drauf (afaik, alle Pro-Modelle seit dem 12er?). Ist natürlich um Welten schlechter als ein Laserscanner aber für den gemeinen Hausherren eventuell ausreichend.
Ohne iPhone mit Lidar benötigt man dafür aber gute Lichtverhältnisse. Ist auf der Baustelle eventuell ein Problem da zu helle Lichtquellen (zB Strahler) auch ungünstig sind. Aber vielleicht einfach mal an einem sonnigen Tag ausprobieren.

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  •  AndiBru
  •   Gold-Award
25.6.2025  (#8)
Hi, und wie hast du die Putzstärke berücksichtigt?
Im Rohbau scannen schön und gut, aber dann hast du ja "links unf rechts" an den Wänden ja 1,5 oder 1,8 oder 2cm putz.

Wie kannst du dann die Leitung genau einmessen und wider finden, oder hast du dir messpunkte gemacht, wenn ja wie? 
Oder ist dass in der Toleranz, nur die habe ich mit dem Zollstock ja auch.

Ich finde die Idee ja prinzipiell spannend, im EFH wahrscheinlich nicht so wichtig wie im Wohnbau wo alle drei Jahre ein anderer Mieter wohnt und etwas aufhängt.

Nur müssten dann die Daten für diesen inkl.. Putz zu Verfügung gestellt werden weil sonst bohrt er ja erst recht in die Leitung, oder habe ich einen Denkfehler?

Finde die Idee ansonsten interessant, gerade für Mietwohnungen mit viel Haustechnik (BKA, Wandheizung) lg

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  •  LtUngustl
25.6.2025  (#9)
Wie du ja selbst sagst, sind die ca. 2cm Putzstärke bekannt und diese können einberechnen werden. Selbst wenn du dann 1cm daneben liegst bist du noch immer genauer als ohne 3D-Scan.

Wenn du ein ordentliches CAD-Programm bedienen kannst, kann man die Scans aber auch ohne Marke/Messpunkt recht genau gegeneinander referenzieren (halte ich im EFH aber für nicht notwendig).

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  •  MPP33
26.6.2025  (#10)
Deshalb wurde nach Fertigstellung (Putz, Fliesen) noch einmal gescannt.
Dabei geht man überall wo es aus dem Haus rausgeht für 1-2 Scans vor die Tür, damit hat die Software Referenzen und kann die Scans korrekt zusammenlegen.

Ich hab nur ein Problem, dass ich die Leica Viewer grauenhaft finde und die Punktewolke selbst unhandlich ist.
Deswegen mess ich im Viewer eigentlich immer vom Rohbau Scan und denk mir die 2cm Putz halt dazu.
Bisher war ich zu faul, dass ich eine Möglichkeit gesucht hab die Leica Daten ins CAD zu bekommen, aber generell sind die Scans so übereinandergelegt, dass man von den fertigen Oberflächen auf das was darunter liegt messen könnte.

Wenn möglich halt ich mich sowieso generell min. 5-10cm von Leitungen fern, damit ist das genau genug.

Vl. gibts ja hier jemanden der mir sagen kann wie man .LGS bzw. .LGSX z.B. in Creo, Catia oder NX bekommen kann.
Was fehlt ist an sich das vernetzen der Punktewolken zu einem flächigen Modell (.stl, .obj oder so...)
.stl ist zwar in der CAD Software ab einer gewissen Größe auch recht unhandlich, aber zumindest hätte ich dort die Möglichkeit sinnvoll Schnitte zu platzieren und sauber zu messen.

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  •  rocco81
  •   Gold-Award
26.6.2025  (#11)
Wenn wir eine bestehende Anlage 3D Scannen wollen, dann leihen wir uns ein professionelles Faro Gerät für 300€/ Tag.
Zum Scann hat man dann auch gleich die fotografierte Umgebung. Im Sign2Go kann man dann virtuell durchspazieren und messen.
Um aus der Punktewolke in ein Solid zu machen verwenden wir das PlugIn Xtrakt3D. Ist aber mega Arbeit und funktioniert in der Praxis nicht so einfach wie in den Erklärvideos.
Bei einem Haus wird es aber einfach sein. Da ist alles relativ klein, gerade und eben. Kaum Spiegelungen nur von Glasflächen, glatte Fliesen könnte auch sein. Metallisch glänzend ist da fies.
Sowas wie schnell einen Rohbau scannen, das geht mit einem Lidar Ipad auch ganz gut.

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  •  MPP33
28.6.2025 11:38  (#12)
So sieht das im Leica JetStream Viewer aus
Bei den Einzelscans kann man von der Position wo der Scanner stand in Fotoqualität schauen und messen. Bewegt man sich weg vom Scanpunkt hat man nur die Punktewolke die etwas unhandlich ist.
Die gezeigte Leitung ist z.B. etwas gemein, da ist außen nichts wo man drauf rückschließen kann, dass die da ist weil sie ums Eck in die Dose für ein Wanddisplay geht.
Gibt auch noch einige andere die ich ohne den Scan schon längst vergessen hätte.
Brauche ich grad beim Sockelleisten bohren.

_aktuell/20250628728912.png
Im Prinzip kann man auch bei der Punktewolke durch die Bauteile durchschneiden und schauen wo die Kühlleitungen im Beton liegen.

_aktuell/20250628776863.png

Und in Wände hineinschauen, da sieht mana uch schön wie die Scans zusammengelegt sind.

_aktuell/20250628727492.png

Wenn die Punktewolke zu einer Fläche vernetzt wäre (jeder Baustand) wäre das etwas handlicher. Wie gesagt, hab mich noch nicht drum gekümmert weil die als erstes gezeigte Variante eigentlich ausreichend ist wenn man sich wenn nötig ca. 2cm Putz und nochmal 2cm Reserve dazudenkt.

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