Ausnutzungsgrad (von solaren Gewinne)

Der Ausnutzungsgrad ist ein Maß dafür, wie gut die inneren Gewinne und die solaren Gewinne für die Heizungsunterstützung genutzt werden können. Lesen Sie hier, wie der Ausnutzungsgrad beeinflusst werden kann und wovon der Ausnutzungsgrad für solare Gewinne abhängt.

100% Ausnutzung ist im modernen Wohnbau kaum möglich

Üblicherweise können die solaren Gewinne über die Heizperiode gesehen nicht zu 100% genutzt werden, da sie nicht immer zu den Zeiten anfallen, in denen sie benötigt werden. Beispielsweise kommt es gerade in der Übergangszeit zu Mittag häufig zu Überhitzung. In diesem Fall muss das Energie-Angebot der Sonne weggelüftet werden. Die Folge ist, dass nicht 100% des Sonnenenergieangebotes genutzt werden können, der Ausnutzungsgrad sinkt.

Der Ausnutzungsgrad schwankt zwischen annähernd 100% (alte Steinmauern mit kleinen Fenstern) und etwa 80% (Leichtbauten mit großen Verglasungen).

Wovon hängt der Ausnutzungsgrad für solare Gewinne ab?

Die Höhe des Ausnutzungsfaktors hängt von mehreren Einflussgrößen ab: Schwere Gebäude (Massivbauten) können im Vergleich zu Leichtbauten mehr Wärme in den Bauteilen speichern und können so die Überschussenergie in Wänden und Decken aufnehmen. Am Abend wird diese Energie wieder in die Räume abgegeben. Dies bedeutet, dass die solaren Gewinne in den Wänden für den Abend gespeichert wurden und nicht verloren sind.

In Gebäuden mit sehr großen Verglasungen ist das solare Strahlungsangebot so gross, dass manchmal sogar im Winter gelüftet werden muss, um Überhitzung zu vermeiden. Die einfallende Energie kann so nicht voll genutzt werden, der Ausnutzungsgrad sinkt. Dies istjedoch nicht grundsätzlich schlecht: Eine Auslegung der Verglasungen auf 100% Ausnutzung solarer Gewinne führt auch dazu, dass unnötig hohe Heizkosten entstehen. Die Nutzung solarer Gewinne ist einer der wesentlichen Faktoren zur Reduzierung der Heizkosten. Die Gefahr einer Überhitzung im Sommer muss durch geeignete Maßnahmen (Verschattung, sommertaugliches Bauen) verhindert werden. Das Weglüften zu hoher solarer Gewinne ist im Winter unproblematisch, da ja die Außentemperatur ein rasches Kühlen des Gebäudes ermöglicht und gerade im Winter oftmaliges Stoßlüften auch aus hygienischen Überlegungen heraus sinnvoll ist.

Einfluss des Heizsystems

Träge Heizungsregelungen wirken sich ebenfalls negativ auf die Höhe desAusnutzungsgrades aus. Wenn das Heizsystem nicht rasch auf das solare Energieangebot reagieren kann, dann wird unnötig viel Heizenergie zugeführt (und führt mit dem solaren Energieangebot wiederum zu Überhitzung).