Erdwärmeheizung: Ringgrabenkollektor (RGK)

Konzept Ringgrabenkollektor

unkompliziert und preiswert herstellbar (insbesondere beim Neubau im Zuge der Baggerarbeiten beim Kelleraushub)
geringe Materialkosten (Rohrpreis unter 1 Euro/Meter), mit Bauherrenmithilfe auch geringe Arbeitskosten
Bessere Effizienz (Jahresarbeitszahl 5 durchaus erreichbar)
Im Vergleich zur preislich ähnlichen Luftwärmepumpe längere Lebensdauer durch wettergeschützte Technik, keine Lärmproblematik da kein Außengerät mit Lüfter, passiver Kühlbetrieb möglich, kein Heizstabeinsatz im Winter erforderlich, kein Abtauen der Außeneinheit erforderlich.

Bei dieser Weiterentwicklung des Flächenkollektors wird der Kollektor am Grundstücksrand verlegt, sodass er für Bepflanzung, Pool etc. nicht im Weg ist. Zweckmäßigerweise wird der Kollektor gleich beim Kelleraushub mitverlegt, dadurch und durch Mithilfe durch den Bauherren können die Kosten auf das Niveau der Luftwärmepumpe gesenkt werden (wenn man bei dieser eine fachgerechte Aufstellung mitberücksichtigt, also mit Fundament, Schallentkopplung etc.). Man erhält mit dem RGK also Erdwärme zum Preis der Luftwärme, jedoch bei wesentlich besseren Arbeitszahlen aufgrund des besseren Temperaturverhaltens von Erde im Vergleich zur Außenluft.

Flächenbedarf und Ausführung

Beim Ringgrabenkollektor werden die Parameter für den Wärmeentzug optimiert. Das heißt

Durch die Gestaltung als breiter Graben rund um das Grundstück wird im Vergleich zum klassischen Flächenkollektor bei gleicher Fläche bzw. gleichem Aushub viel mehr Volumen erschlossen (Richtwert 1/3 weniger Aushub und halb so viel Flächenverbrauch). Durch den Graben wird auch eine gegenseitige Beeinflussung der Soleleitungen des Kollektors verhindert da ausgeschlossen ist, dass wie bei einer mäanderförmigen Verlegung der Vorlauf der einen Schleife neben dem Rücklauf der nächsten Schleife liegt (kein thermischer Kurzschluss).
Die Verlegung wird durch das mittlerweile gut erhältliche vorkonfektionierte Rohrmaterial stark vereinfacht. Die Lieferung erfolgt typischerweise in Bünden mit 1,5 Meter Durchmesser, die in den Graben mit 1,5 bis 2 Meter eingebracht werden. Im berechneten Abstand werden die Schleifen direkt von der Rolle nacheinander "abgeworfen", also fallen gelassen, die Rolle wird im Graben weitergerollt. Diese Verlegung wir als "slinky"-Verlegung bezeichnet und bietet sich auch deshalb an, da das Rohr auf der Rolle diese Form hat und relativ steif ist. Der Graben lässt sich auf diese Art relativ einfach gleichmäßig belegen.
Die Rohre für den RGK werden als 300 Meter nahtloser Bund geliefert. Dadurch ist keine Schweißung, Verbindung oder Klemmstelle im Erdreich erforderlich. Der Durchmesser beträgt DN32 (bis ca. 300 Meter Länge, darüber DN40). Der Innendurchmesser beträgte demnach 26mm (bzw. 33mm). Aufgrund dieser Vorkonfektionierung ist ein Verlegeplan zwingend erforderlich, damit die Kilometrierung (die Länge des Rohres bezogen auf den Graben) eingehalten werden kann (bei Nichteinhaltung wäre das Rohr am Ende des Grabens zu kurz oder zu lang).

Weiterführende Informationen

Die Inhalte dieser Seite wurden auf Basis der Nutzererfahrungen gemacht, die im Forum umfangreich beschrieben werden. Eine gute Einstiegsseite im Forum stellt der Thread Ringgrabenkollektor als Zukunft der Erdwärme dar.
Alle Infos und Details sowie Bilder zur Verlegung finden Sie im Forum in den FAQ zum Ringgrabenkollektor.
Weiters finden Sie im Forum eine eine umfangreiche Darstellung der Unterschiede zwischen Flächenkollektor und Ringgrabenkollektor.
Für alle die bei dem Thema schon weiter fortgeschritten sind empfehlen wir den Thread Grenzen der Möglichkeiten des Ringgrabenkollektors, in dem spektakulärere Verlegevarianten in schwierigen Fällen wie z.B. in der Sanierung beschrieben werden.