Erdwärmeheizung: Auslegung des Erdkollektors

Die hier angeführten Faustformeln sind nur als Richtwerte zu verstehen und ersetzen keinesfalls eine genaue Dimensionierung durch den Installateur!

Die Heizlast ergibt sich aus einer Heizlastberechnung oder zur Not aus einer Schätzung:

Die Fläche des Kollektors ergibt sich, indem man die erforderliche Heizleistung bzw. Heizlast (W) durch die spezifische Entzugsleistung (W/m²) dividiert. Die spez. Entzugsleistung hängt sehr stark vom vorhandenen Boden ab:

Unabhängig davon sollte eine Entzugsleistung von 10W pro m Rohr nicht überschritten werden.

Faustformeln für die Anzahl der Rohrkreise:

Die Anzahl der Rohrkreise sollte mit der Leistung der Wärmepumpe korrelieren. Je nach Größe hat die Wärmepumpe einen bestimmten Volumenstrom, der sich auf die Rohrkreise verteilt. In den einzelnen Rohren soll dabei turbulente Strömung entstehen, diese verbessert den Wärmeübergang vom Erdeich auf das Wärmemedium im Rohr und damit die Effizienz. Von den Herstellern gibt es dazu entsprechende Tabellen bzw. Auslegungsrichtlinien.

Beispiel:
Guter Neubau, 150m² Wohnfläche, "normaler" trockener lehmiger Boden.

Heizlast geschätzt: 40 W/m² * 150 m² = 6000W
Kollektorfläche = 6000W / 25W/m² = 240m²
Eine 6kW Wärmepumpe benötigt 2 Kreise PLT32/DN25-Rohr, um hydraulisch optimal mit turbulenter Strömung zu laufen.

Ergebnis: 5 Rohrkreise a 100m Länge auf einer Fläche von ca. 300m².

Hinweis: Die Warmwasserbereitung ist in diesen Rechnungen besonders zu beachten, da bei den Dimensionierungsrichtlinien meist nur auf die Bereitstellung der Raumwärme abgezielt wird.