Um den Rohraufwand zu reduzieren werden kontrollierte Wohnraumlüftungen oft so geplant, dass die Zuluft in Zuluftzonen eingebracht wird (Schlafzimmer, Wohnräume) und die Abluft in Abluftzonen abgesaugt wird (Bad, Küche, WC). Dazwischen liegen Überströmzonen, bei denen die Luft mittels sogenannter Überströmöffnungen durchgeleitet wird
Ein zentrales Thema bei Überströmöffnungen ist die Verhinderung von zu hoher Schallübertragung von einem Raum in den anderen. Aus diesem Grund sind einfache Wandöffnungen oder Türausschnitte fast überall ungeeignet.
Weiters ist darauf zu achten, dass die Luftgeschwindigkeit in den Überströmzonen nicht zu groß wird. Zu große Luftgeschwindigkeit führt zu Geräuschbelästigung und Zugerscheinungen im Bereich der Öffnungen.
Konstruktiv sehr einfach ist eine Überströmung zu lösen, wenn bei der Tür Dichtungen entfernt werden, die Tür an der Unterseite einen Luftspalt bildet ("abgesägtes Türblatt") oder Lüftungsgitter in das Türblatt eingesetzt werden. Aus schalltechnischen Gründen ist diese Lösung jedoch nicht optimal. Eingesetzt kann diese Lösung also nur dort werden, wo es nicht auf gute Schalldämmung ankommt und es kein Problem ist, wenn Licht durch den Türspalt fällt.
Diese Lösung ist recht elegant, da die Überströmöffnung praktisch unsichtbar ist, kein Licht durch die Öffnung fällt und fast keine zusätzlichen Kosten entstehen. Konstruktiv werden solche Überströmöffnungen durch Ausfräsen der Querteile der Zargen erreicht, sodass zwischen der Zarge und der Wand (eigentlich: Türsturz) ein Luftdurchlass ermöglicht wird. Die Zarge muss zum Sturz einen Abstand von rund 2cm haben. Natürlich darf die Zarge dann nicht komplett eingeschäumt werden, sondern sollte nur teilgeschäumt oder am besten verschraubt werden. Um noch bessere Überströmeigenschaften zu erreichen können auch die seitlichen Wangen der Zarge mit etwas Abstand zur Wand eingebaut werden.
Für gehobenere Ansprüche gibt es fertige, schallbrechende Überströmelemente, die in die Wand eingesetzt werden. Diese Elemente sind zwar optisch zu erkennen, funktionieren aber hinsichtlich der Schalldämmung besser als andere Lösungen.
Die Kunst liegt also darin, alle Überströmöffnungen so klein wie möglich (bestmögliche Verhinderung von Schallübertragung) aber so groß wie nötig (Verhinderung von Zugerscheinungen, Luftführung möglichst wenig beeinflusst) zu gestalten. Im Prinzip lässt sich dies durch sorgfältige Dimensionierung eines seriösen Planers gut lösen. Für Einfamilienhäuser kommt man meist auf ca. 100cm² Wandöffnung (also z.B. etwa 10x10cm oder 1m x 1cm von einem Raum in den nächsten).