Ratgeber Einbruchschutz

Ins neue Haus wird viel Arbeit und Geld gesteckt, da möchte man natürlich sein Hab und Gut geschützt wissen, auch wenn man auf Urlaub ist. Aber auch bei Anwesenheit gibt es Sicherheit, wenn man weiß, dass das Haus gesichert ist. Auf dieser Seite finden Sie jede Menge Tipps und Tricks, die Sie zum Thema Einbruchschutz berücksichtigen sollten.

Am Anfang steht das Sicherheitskonzept

Überlegen Sie sich möglichst bald, gegen welche Formen von unerwünschtem Zugang Sie sich eigentlich schützen wollen. Dies wirkt sich auf viele Entscheidungen in frühen Bauphasen aus (z.B. Elektroinstallation, Türen, Fenster, Keller). Aus dieser Entscheidung können Sie dann die benötigte Widerstandsklasse (WK) nach ÖNORM B5338 ableiten:

WK1 stellt einen Grundschutz gegen Aufbruchversuche mit körperlicher Gewalt her, also z.B. Dagegentreten. Damit wird im Prinzip Vandalismuseinbruch verhindert.

WK2 bietet zusätzlichen Schutz gegen Aufbruchversuche mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange usw.

WK3 bietet zusätzlichen Schutz gegen Aufbruchversuche mit weiteren Werkzeugen

.....diese Liste geht bis WK6, bei dieser muss z.B. einem Einbruchversuch mit Elektrowerkzeugen und Winkelschleifer noch mindestens 20 Minuten standhalten.

Empfohlen wird meist eine Sicherung nach WK1 bis WK3, teilweise liest man auch WK4. Zusätzliche Sicherheit kostet aber immer Geld, und eine einzige Schwachstelle weicht das gesamte Sicherheitskonzept auf. Es nützt ihnen also nichts, wenn Sie viel Geld für die Absicherung nach WK6 ausgeben und dann z.B. die Terrassentür nicht genau so gut sichern.

Bauliche Maßnahmen

Bauliche Maßnahmen sind sehr gut geeignet, die meisten Einbruchsversuche abzuwehren. Auch hier gilt, dass jeder Täter am schwächsten Glied der Sicherungsmaßnahmen ansetzen wird und somit alle Bauteile den gleichen Einbruchswiderstand setzen müssen.

Fenster
Spezielle Verglasung (durchwurf- oder sogar durchbruchhemmend) ist teuer. Erkundigen Sie sich beim Fensterhersteller nach der Widerstandsklasse des Fensters, mit dieser sind alle Bestandteile (also auch die Beschläge usw. bis hin zum Einbau) bestimmt. Verlassen Sie sich nicht auf Prospektbeschreibungen wie "erhöhter Einbruchschutz". Derartige Zusatzleistungen erfüllen die Norm oft nur teilweise oder sind nur für kleine Fenster erhältlich. Beim Fenster sollten Sie eine 4-Zapfen-Verriegelung wählen, diese bietet bereits einen guten Schutz. Nachträglich kann man zwar mit einbruchshemmenden Rollläden noch nachbessern, ein Haus mit tagsüber heruntergelassenen Rollläden signalisiert aber eher, dass das Objekt leer ist. Fenstergitter helfen auch, sind aber meist nicht sonderlich beliebt bei den Bewohnern.

Türen
Auch bei den Türen ist es am einfachsten, auf die Widerstandsklasse zu achten. Mehrfachverriegelungen erhöhen die Sicherheit ganz wesentlich. Für bestehende Türen gibt es im Handel genügend Sicherheitszubehör. Am wichtigsten sind Sicherheitszylinder (aufbohrsicher, abreißsicher) und Schlüsselsicherheit, sowie ein Sicherheitsbeschlag, der von innen angeschraubt ist. Querriegel als Zusatzsicherung sind nur so gut, wie die Schließkästen im Mauerwerk befestigt sind. Der Sicherheitswert hängt übrigens generell ganz wesentlich von der Einbausituation ab. Achten Sie auch auf ein massives Schließblech, das optimal an der Zarge bzw. dem Mauerwerk befestigt wird.

Technische Maßnahmen

Alarmanlage
Recht teuer in der Anschaffung und meist auch sehr sensibel in der Handhabung. Sinnvoll ist eine Alarmanlage eigentlich nur bei einer Direktanschaltung zur Polizei. Bei einer Anschaltung an einen privaten Sicherheitsdienst vergeht meist zuviel Zeit bis zur Weiterleitung und zum Eintreffen der Exekutive. Zusätzliche Kosten entstehen durch die Gebühren an den privaten Sicherheitsdienst sowie für die Fehlalarme, die auch bei sorgfältiger Bedienung auftreten können (meist etwa ein- bis dreimal pro Jahr). Eine Alarmanlage ohne direkter Leitung zur Polizei oder zum Wachdienst ist wenig zweckmäßig. Hier vergeht einfach zuviel Zeit bis genervte Nachbarn die Polizei verständigen. Überlegenswert ist, überhaupt nur eine gute Attrappe zu installieren, um Gelegenheitstäter abzuschrecken (Profis schreckt eine Alarmanlage meist ohnehin nicht ab). Fragen Sie den Alarmanlagenerrichter auch genau nach der Positionierung der Kontakte für die Alarmanlage. Oft werden diese oben am Fenster angebracht, sodass in Kippstellung die Alarmanlage nicht funktioniert. Auch die Innenraumsicherung mittels Bewegungsmelder führt bei gekippten Fenstern oft zu Problemen, da ein vom Luftzug bewegter Vorhang einen Fehlalarm auslösen kann. Überlegen Sie, ob Sie nicht mit ordentlich heller Beleuchtung und Bewegungsmeldern im Bereich der Terrasse, Kellerabgang und im Eingangsbereich auch auskommen. Wenn die Bewegungsmelder ausreichend hoch (3,5m) montiert werden, sind sie eine gute Abschreckung.

Problemfelder

Allgemeine Tipps