Der Fenster-Beschlag ist der zentrale Bauteil für das Öffnen und Schließen des Fensters. Mit dem Drehen des Fenstergriffs verschieben sich die Schließzapfen rund um den Flügelrahmen und das Fenster wird je nach Stellung geöffnet, geschlossen oder gekippt. Weiters ist der Beschlag für die Luftdichheit und die Regendichtheit sowie für die Einbruchhemmung (Schutz gegen Aufbrechen) wichtig.
Zur Zeiteinsparung bei industrieller Montage werden die flachen Beschlagsteile in der Regel stumpf aufgeschraubt. Alternativ können Einfräsbeschläge verwendet werden, das sind Schließstücke mit Einfräszapfen und Ecklager mit Doppeleinfrästopf. Durch die Verankerung in den am Stockrahmen maschinell hergestellten Ausfräsungen sind die Beschlagsteile exakt positioniert und gleichzeitig noch besser gegen Verdrehen und Ausreißen gesichert.
Jede Verriegelung besteht jeweils paarweise aus einem Schließzapfen (am Flügel montiert) und einem zugehörigen Schließstück (am Stockrahmen). Neben den herkömmlichen flachen oder ovalen Schließzapfen und Schließstücken gibt es spezielle Ausführungen, nämlich den Pilzzapfen und das Sicherheitsschließstück.
Form und Anzahl der Verriegelungen sind wichtig Luft- und Schlagregendichtheit sowie die Sicherheit gegen Aufbrechen.
Die Anzahl und Position der Verriegelungspunkte werden vom Beschlagshersteller je nach Sicherheitsniveau, Fensterteilung und Fenstergröße vorgeschrieben. Damit kann die Zahl der Schließzapfen und Schließstücke bis zum Doppelten variieren.
Beschlagsteile aus Stahl bzw. Zamak
(Zinkdruckguss) werden meist durch Verzinkung,
Passivierung und eine Versiegelung vor
Umwelteinflüssen geschützt. Diese
Blau-Passivierung wird wegen ihrer
silberfärbigen Erscheinung auch Silberlook
genannt.
Gips, Kalk und Zement (Rohbauphase) aber auch
aggressive Reinigungsmittel stellen eine starke
Belastung für die Beschlagsoberfläche dar und
können zu Weißrost führen, der sich durch
unschönes Ausblühen (Flecken) bemerkbar macht.
Zur Vorbeugung dieser Probleme können die
Beschlagsteile mit der so genannten
Tricoat-Oberfläche pulverbeschichtet werden.
Diese Oberfläche hält sogar verdünnter
Salzsäure Stand und ist an ihrer hellgrauen
Farbe erkennbar.
Bei manchen Systemen ist der
innen liegende Drehpunkt vorteilhaft, da
dies mehr Platz zum Einputzen und für
Jalousien bietet
Bei Scherenlagersystemen ist
meistens ein Drehbegrenzer integriert,
der ein Anschlagen eines offenen Flügels
verhindern kann
Der Flügel verschmälert im
offenen Zustand die Öffnungsbreite bzw.
die Durchgangslichte ca. um die
Flügeldicke
Meist lässt sich der
Flügel nur bis etwa 90° öffnen und
könnte je nach Anordnung in den Raum
stehen
Nahezu alle verdeckten Ecklager
weisen eine eingeschränkte Tragkraft auf.
Während sichtbare Beschläge Flügelgewichte bis
130 kg aufnehmen können, liegt dieser Wert bei
verdeckten Systemen oft nur bei 80 oder max. 100
kg. Ein Terrassentür-Flügel mit 3-Scheibenglas
kommt diesen Werten schon nahe, weshalb man hier
mit den massiveren, sichtbaren Beschlägen auch
langfristig auf der sicheren Seite liegt.
Für viele verdeckte Beschläge ist
zur Unterbringung eine Ausfräsung des
Flügelholzes notwendig, der die
Querschnittsfläche im wichtigen Eckbereich
verringert, bei manchen Systemen ist auch die
Unterbrechung der innersten Dichtung
erforderlich, worunter wiederum die Dichtheit
leidet.
Achten Sie bei verdeckten Beschlägen also
darauf, dass das Flügelholz am Eck nicht
ausgefräst ist und die Dichtung durchgeht.