Dichtheit und Lösungen für Dichtheitsprobleme im Massivbau

Allgemeine Grundregeln für luftdichtes Bauen

Für Dachgeschoßausbau in Leichtbauweise lesen Sie bitte weiter bei Dichtheitsprobleme im Leichtbau.

Unverputzte Ziegelbauten sind immer undicht. Die Luftdichtheit wird erst durch den Innenputz hergestellt. Nur richtig (nach dem Stand der Technik) verputzte Massivbauten sind dauerhaft luftdicht. Wichtig ist auch, bereits beim Mauern verzweigte Luftwege im Mauerwerk zu verhindern, die durch offene Stege und Ziegelscharen entstehen können. Solche Fehler sind im Nachhinein kaum sanierbar.

Welche Stellen müssen grundsätzlich verputzt werden:

Spezielle Hinweise und Tipps beim Massivbau


Bildquelle:
Verband österr. Ziegelwerke
  • Undichtheiten entstehen immer auch dann, wenn die oberste Ziegelschar nicht vollflächig mit Mörtel abgedichtet wird. Das heißt, dass am Giebel, Kniestock oder bei Übermauerungen und Brüstungen immer oben eine Deckschicht aufbebracht werden muss. Kniestöcke sollten Sie ohnehin immer komplett verputzen! Auch beim Einbau von Rollladenkästen, bei Deckendurchbrüchen und Kamindurchführungen auf eine allseitige Abdichtung achten.

  • Das gleiche gilt für Fensterbrüstungen. Schließen sie auch alle Fensterbrüstungen mit Bitumenpappe oder Mörtel ab, bevor die Fenster eingebaut werden. Ein sauberer Glattstrich hilft beim späteren luftdichten Einbau der Fenster.

  • In seltenen Fällen werden Außenwände auf der Kellerdecke vorliegend (also etwas vorspringend bzw. "auskragend") gemauert, in diesem Fall ist die unterste Ziegelschar von unten mit Mörtel zu verschließen.

  • Auch bei Fertigteildecken müssen die Fugen verschlossen oder verputzt werden - der Estrich stellt keine Luftdichtheit her.

  • Aussparungen für Gasanschluss oder E-Verteiler müssen ebenfalls an allen Seiten zugeputzt werden. Außerdem ist es sinnvoll, die Installationsschlitze nach dem Einbau der Leitungen mit Mörtel zu verfüllen, um Luftströmungen in der Wand zu verhindern. Ansonsten kann es zu seltsamen und diffusen Fehlerbildern kommen, wie Luftzug aus einem Deckenanschluss.

  • Bedenken Sie auch, dass manche Stellen später nicht mehr zugänglich sind und verputzen Sie rechtzeitig vorher (z.B. wenn Lüftungskanäle oder Wasserinstallationen montiert werden oder eine Vormauerung im Sanitärbereich eingebaut wird). Die Außenwände müssen verputzt werden, bevor Badewannen, Duschwannen oder Spülkästen etc. vor der Außenwand montiert werden. Nicht nur Bad und WC sind hierbei zu beachten, sondern auch die Küche, die in diesem Zusammenhang gerne vergessen wird.

  • Beim so genannten Trockenputz mit Ausbauplatten (Gipskartonwand vor dem Ziegelmauerwerk) ist die Ziegelwand trotzdem zu verputzen! Die Gipskartonwand stellt keine luftdichte Ebene her. Alternativ ist auch der Einbau einer Dampfbremse möglich (wie beim Leichtbau), was aber im Massivbau unüblich ist. Bei Errichtung einer Leichtbau-Drempelwand ("Abseitenwand") ist übrigens auch auf eine luftdichte Ebene zu achten.

  • Sinnvoll, aber oft schwierig ist das durchgängige Verputzen der Außenwand vor der Herstellung innenliegender Anschlussmauern. Wenn die Außenwand durchgängig verputzt wird kann es durch die Innenwände nicht mehr zu einer Verschlechterung der Dichtheit kommen.