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Discjockey

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Zusammenfassung anzeigen (Beta)
  •  Optimist
  •   Bronze-Award
3.10. - 6.10.2025
11 Antworten | 7 Autoren 11
11
Ich starte demnächst als DJ durch 😅
Ich mache das rein aus Spaß an der Sache, nebenberuflich. Bis Dato hab ich nur bei privaten Feiern etc. aufgelegt, jetzt dann aber vor etwas größerem Publikum beim Apres Ski usw.
Frage an die Runde: ist es euch bei einem DJ wichtig, dass die Übergange kreativ und technisch absolut makellos sowie an der exakt richtigen Stelle ausgeführt werden oder ist euch eher die Musikauswahl (passend zur Stimmung bzw zum Stimmung erzeugen) wichtig? Ich bin technisch ein solider DJ, aber meilenweit von einem Profi entfernt. Dafür bin ich aber kreativ und sensibel, was die Stimmung betrifft und denke, dass ich einen guten Richer für die richtigen Songs habe.

  •  Hedensted
  •   Bronze-Award
3.10.2025  (#1)
Ohne der Situation zu nahe zu treten: ich bezweifle, dass Apres-Ski Publikum einen guten Übergang wahrnimmt geschweige denn würdigt. 
Diesen Auftritt betrachtet ist wohl alleine die Musikauswahl entscheidend. Unabhängig ob du zwischen Stücken harte Schnitte machst. 

Apres-Ski ist nicht Iron Maiden :) oder anders gesagt bei Apres-Ski steht Musik nicht an erster Stelle.

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  •  thez
3.10.2025  (#2)
Ich bin selber seit 15 Jahren DJ - immer nebenbei. Anfangs im Club, die letzten Jahre dann eigentlich hauptsächlich auf Hochzeiten.
Wenn einem die Technik fasziniert ist neigt man dazu abzudriften und zuviel Wert auf Übergänge, Effekte, etc zu legen... So wie vielleicht die großen DJ Idole...
In Realität interessiert es niemanden wie perfekt das Beatmatching war, welche Effekte verwendet wurden oder ob das Mashup "Live" ist oder einfach ein fertiges MP3... Die meisten Leute hören 2 Lieder die auseinanderlaufen nicht mal raus und Die Anzahl der Leute die wirklich Ahnung haben was du da am DJ Pult machst sind vermutlich <5%. 

Also für mich hat sich gezeigt, dass es viel wichtiger ist das Publikum zu lesen, die richtigen Songs an der richtigen Stelle des Abends in der richtigen Version zu spielen und damit gute Stimmung zu machen. 

Auch das ist eine lange Lernkurve: Ich kann mich noch gut an meine ersten "Gigs" in einer kleinen Grazer Bar im Univiertel erinnern - man kommt da hin, hat seiner Meinung nach geile Lieder dabei (Ibiza Style, House usw.) die einem persönlich gut gefallen und die kommen einfach net an. Die meisten Leute wollen einfach Mainstream: Charts, Pop, Hits, 80s, 90s, Lieder aus ihrer Jugend... Natürlich in modernen guten Remixes, Mashups, Bootlegs aber keine Sau interessiert die 8min Deep-House Version. 

Das unterscheidet sich natürlich von Genre zu Genre, Anlass zu Anlass und Location zu Location. Ich würde behaupten im Apres-Ski Publikum brauchts überhaupt keinen "DJ" sondern einfach einen der zur richtigen Zeit die Lieder in der Spotify-Playlist hin und her schiebt und schaut, dass die Stimmung passt.

Welches Equipment verwendest du? Spielst du "Apres-Ski" überhaupt mit richtig Mixing & Beatmatching? Gibt ja kaum Extended Versionen der Lieder, da ists ja eher zu richtigen Zeit Play Drücken und den Fader des anderen Liedes runterschieben.
 


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  •  derLandmann
  •   Gold-Award
3.10.2025  (#3)
Würd ich nicht so sehen. War selbst jahrelang in der Branche unterwegs, es gibt nichts schlimmeres als ein verkackter Übergang. Bekomm ich Ohrenkrebs. In Zeiten von Autosync aber kein Thema mehr.
Auch in den Apres Ski Hütten (jedes Jahr in Ischgl) gibt es eigentlich keine cuts mehr, da gehts durch, ein Übergang nach dem anderen - es werden kaum Originale gespielt. Das unterscheidet halt einen Apres Ski Tempel von einer Spelunke. 
Bei anderen Musikrichtungen sowieso ein Muss. Technik muss beherrscht werden.

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  •  Landei
  •   Gold-Award
3.10.2025  (#4)
wie geht ihr mit Wünschen der Leute um? Ich war mal auf einer Hochzeit da hat der DJ genau keinen Wunsch gespielt und am Ende hat auch niemand getanzt. Seine gespielten Songs waren als würde ich Ö3 aufdrehen. 

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  •  PhilippG
  •   Bronze-Award
3.10.2025  (#5)
Also wie ich noch Apres Ski gemacht habe hat niemand den ich kenne ein sehr grosses Augenmerk auf die Perfektion der Übergänge gelegt :) Klar, wenn ein Übergang komplett in die Hose geht ist es nicht so cool weil sich das (kurzzeitig - bis mans 5 sek später wieder vergessen hat) auf die Stimmung schlägt. Aber alles was über diese Minimalhürde hinaus geht ist mMn ok. Es geht ums mittanzen und mitsingen/grölen und da müssen einfach die Lieder passen. Ich glaube, dass dort 99% sowieso so betrunken sind dass sie einen Übergang nicht mitkriegen ( anders würde ich persönlich Apres Ski auch nur schwer aushalten :) )

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  •  Optimist
  •   Bronze-Award
3.10.2025  (#6)
Danke für die vielen Antworten! 

Ich habe schon "richtiges" DJ Equipment, also einen DJ Controller mit zwei Decks, gekoppelt an Laptop mit Rekordbox. 

Apres Ski ist jetzt nicht mein absolutes Lieblingsgenre, es eignet es sich für mich aber gut als Einstieg in das "Business". Zum einen Geografisch, bin quasi umgeben von Apres Ski Locations (mit guten Kontakten zu den Betreibern), zum anderen ist es, wie ihr schon erwähnt habt, hins der DJ-Skills für den Anfang gut geeignet. 

Mein Ziel (aber nicht aus monetärer Sicht) wäre schon, mal auf größeren Partys oder in einem Club aufzulegen. 

Diesen Winter werde ich üben, testen, probieren, lernen...

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  •  thez
3.10.2025  (#7)

zitat..
derLandmann schrieb:

Würd ich nicht so sehen. War selbst jahrelang in der Branche unterwegs, es gibt nichts schlimmeres als ein verkackter Übergang. Bekomm ich Ohrenkrebs. In Zeiten von Autosync aber kein Thema mehr.
Auch in den Apres Ski Hütten (jedes Jahr in Ischgl) gibt es eigentlich keine cuts mehr, da gehts durch, ein Übergang nach dem anderen - es werden kaum Originale gespielt. Das unterscheidet halt einen Apres Ski Tempel von einer Spelunke. 
Bei anderen Musikrichtungen sowieso ein Muss. Technik muss beherrscht werden.

Das ist halt die Sicht eines DJs - Ja ich achte auch auf sowas in Clubs etc. aber was ich gesagt hab 95% interessiert es garnicht. Als ich Club DJ war hab ich auch viel Wert auf Technik & Feinheiten gelegt - auf Hochzeiten interessiert es keinen Menschen da ist das richtige Lied zum richtigen Zeitpunkt und das eingehen auf Wünsche das A und O. Natürlich auch gute Versionen, Remixes etc. und nicht nur den Standard wie im Radio. Aber man ist auch limitiert, man kann noch so gut vernetzt sein oder noch so gute Quellen haben für manche Lieder gibts einfach keinen Extended Mix oder guten Remix. Ja natürlich kann man sich noch immer selbst was basteln emoji

zitat..
Optimist schrieb: Ich habe schon "richtiges" DJ Equipment, also einen DJ Controller mit zwei Decks, gekoppelt an Laptop mit Rekordbox. 

Du kannst ruhig ins Detail gehen - Welches Modell? Wenn ich dich richtig interpretiere Rekordbox im Performance Mode mit USB Kabel und Visualisierung am Laptop? Ich rate dir "richtig" auflegen zu lernen wenn du von Üben sprichst - kein Sync, keine Waveforms alles nach Gehör so wie früher eben mit Vinyl oder mit CDs als es noch keine durchanalysierten Songs gab... Nicht weil es so wichtig ist aber weil es hilft einen kühlen Kopf zu bewahren wenn das wie im Schlaf funktioniert - denn es gibt auch mal Situationen wo es stressig wird oder die Technik versagt. Lied falsch analysiert, BPM passen nicht usw. Nichts peinlicheres wenn es den DJ dann komplett aus dem Konzept haut.

zitat..
Landei schrieb:

wie geht ihr mit Wünschen der Leute um? Ich war mal auf einer Hochzeit da hat der DJ genau keinen Wunsch gespielt und am Ende hat auch niemand getanzt. Seine gespielten Songs waren als würde ich Ö3 aufdrehen.

Ich hab eigentlich immer versucht Wünsche zu erfüllen - Im Club sagen wir mal 30-40% weil manches einfach nicht passt. Auf Hochzeiten gehts eher Richtung 90% weil bei einer Hochzeitsgesellschaft von 40-50 Leuten die dann um 24:00 noch auf der Tanzfläche sind nachdem Oma und Opa schon heim sind gehts einfach drum jeden so gut wie möglich abzuholen. Auf Hochzeiten gibts auch fast kein Tabu Genre mäßig - Da spiel ich (fast) alles und lege auch keinen so großen Wert auf die "Reise". Da gehts von 80-110-128-150 BPM innerhalb von 20 Minuten wenns gut geht.

Ich sehs auch so: Im Club wirst du dafür bezahlt, dass die Stimmung gut ist aber es trotzdem ins Gesamtbild passt - Im House Club haben wir keine Schlager oder extrem hartes gespielt - Die Stimmung soll gut sein aber nicht zu gut denn dann trinken die Leute nix und es ist schlecht für den Clubbetreiber. Auf der Hochzeit ist nicht die Bar dein Kunde sondern das Hochzeitspaar - Die wollen den Abend ihres Lebens haben zusammen mit den Freunden. Oft sinds da wirklich nur 20-30 Leute des harten Kerns die den Abend aus machen - Wenn das "Stadl" Fans sind wird auch mal 3h nur sowas gespielt - auf das muss man sich halt einstellen. Ich mach eigentlich bei jeder Hochzeit ein ausführlicheres Gespräch um das "Publikum" kennen zu lernen und die Vorlieben des Hochzeitspaares. Meistens lass ich mir eine 40-50 Lieder Spotifiy Playlist geben damit ich einschätzen kann wie die so "ticken". Bei der einen Partie sinds die klassischen Hits und Charts bei der anderen können schonmal Liebhaber und Kenner von nem gewissen Underground Genre dabei sein.

Ich bin auch weggekommen davon immer die gesamte Library dabei zu haben. Für die Hochzeiten habe ich mir einen "guten" Ordner mit dem Besten Songs für diese 4-6 Stunden vorbereitet. Das sind aktuell um die 2000 Songs - Den Rest mache ich bei Extrawünschen einfach per Spotify & iPad. Im Club hingegen hatte ich früher immer meine gesamte Library über 25 Jahre dabei - gute 20.000 Songs. Da kommst sowieso nicht zammen auf der Hochzeit wo auch alle 2-3min ein neues Lied am Start sein sollte.

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  •  Optimist
  •   Bronze-Award
5.10.2025  (#8)
Ich hab auch eine Sammlung von ca. 30k Titel und ergänze diese natürlich immer aktuell. Die "Bibliothek" hab ich inner dabei, auf einem superfast 1 TB usb stick 😊.
Derzeit lass ich mich ua. von Tiktok und Instagram inspirieren, vor allem findet man dort Remixes und mashups, die gerade "trenden". Ich habe ein Software, um diese dann in mp3, in bestmöglicher Qualität, runterzuladen. 
In Zeiten von Einbindung von Spotify & Co eigentlich eh nicht mehr nötig, irgendwie ist mir aber trotzdem lieber wenn ich das alles lokal gespeichert hab. 

Jedenfalls, hast du @thez tioos, wo ich gute aktuelle remixes und bootlegs noch finden kann? Danke!

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  •  HelmutG
6.10.2025  (#9)
Für mich ist beides wichtig. Die Trackauswahl und die Technik. Es gibt im Publikum nichts lästigeres als wenn die Übergänge dauernd verkackt werden.
Was ich noch störend finde, übermäßige Moderation. Zum Xten mal die Hände nach oben und zicke zacke nervt einfach ab. 
Im Bereich Apres Ski wird vermutlich auf den Übergang nicht soviel Wert gelegt. Wenn du jedoch Richtung Club gehen möchtest, musst halt beides können. 


P.s.: Vergiss das Finanzamt nicht. Gerade Apres Ski Hütten und Clubs werden im letzten Jahrzehnt massiv überprüft.


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  •  thez
6.10.2025  (#10)

zitat..
Optimist schrieb:

Ich hab auch eine Sammlung von ca. 30k Titel und ergänze diese natürlich immer aktuell. Die "Bibliothek" hab ich inner dabei, auf einem superfast 1 TB usb stick 😊.
Derzeit lass ich mich ua. von Tiktok und Instagram inspirieren, vor allem findet man dort Remixes und mashups, die gerade "trenden". Ich habe ein Software, um diese dann in mp3, in bestmöglicher Qualität, runterzuladen. 
In Zeiten von Einbindung von Spotify & Co eigentlich eh nicht mehr nötig, irgendwie ist mir aber trotzdem lieber wenn ich das alles lokal gespeichert hab. 

Jedenfalls, hast du @thez tioos, wo ich gute aktuelle remixes und bootlegs noch finden kann? Danke!

Inspiration von Tik Tok, Instagram etc. sind gut aber ich rippe keine MP3s in Low Quality. Lade ausschließlich über DJ Plattformen und hab nur 320kbps oder WAV.

Diverse DJ Pools mit Anmeldung oder Soundcloud ist eine gute Quelle.




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  •  Optimist
  •   Bronze-Award
6.10.2025  (#11)
Ok, danke! 
In Virtual DJ gibt es auch die Möglichkeit, Soundcloud einzubinden. Muss mich dann mal damit beschäftigen, denke dass das in Zukunft Standard ist. 

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