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Vergleich des Wandaufbaus

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  •  Sanoa
19.10.2006 - 13.7.2008
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Wir ziehen derzeit 3 Anbieter in die engste Wahl. Leider kenne ich mich mit Baustoffen nicht wirklich aus, darum frage ich lieber nach eurer Meinung. U-Werte sind klar (zw. 0,16 und 0,18), aber was sollte man darüberhinaus bei den 3 Wandaufbauten berücksichtigen? Insbesondere die Frage der Wertbeständigkeit des Hauses wäre mir wichtig.


http://www.marles.at/cms/images/model/25_2.jpgBildquelle: http://www.marles.at/cms/images/model/25_2.jpg
http://haas-fertigbau.de/2_6_technik/2_6_wand40.htm

http://www.elk.at/images/technik/wand_St.jpgBildquelle: http://www.elk.at/images/technik/wand_St.jpg

In welchem Rahmen bewegen sich überhaupt die Unterschiede bei den Betriebskosten bei U-Werten von 0,16 und 0,18? Ist das spürbar oder vernachlässigbar?

  •  Patrick
19.10.2006  (#1)
die Wand von Haas - hat zumindest 2 Holzplatten mehr als die anderen. Sommerliche Überhitzung (=Barackenklima) ist durch fehlende Speichermasse bei allen drei gegeben. Für die Heizperiode sind alle ausreichend isoliert. Was den Einbruchschutz betrifft, ist es wahrscheinlich leichter ein Loch in die Wand zu schneiden, als eine Türe aufzubrechen. Wertbeständigkeit ist bei allen 3 m.M. nach vernachlässigbar gering. Die Betriebskosten werden niedrig sein, sofern man es im Sommer nicht kühl mag und klimatisiert.

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  •  kraweuschuasta
19.10.2006  (#2)
Dampfbremse - Ein nachteil bei allen Drei Anbietern ist der Umstand, dass die Dampfbremse direkt hinter der Gipsplatte ist. Das bedeutet, daß Du bei jenem nagel, jeder Schraube, Unterputzdose, Wasseranschluß, etc. die Dampfbremse verletzt und die Hütte nicht mehr 100% dicht ist. Wie stark diese Auswirkungen sind, kann ich nicht sagen, für mich wars ein Grund, einen anderen Hausanbieter zu wählen.
lg, kraweuschuasta

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  •  Sanoa
19.10.2006  (#3)
Mhhhhh - Also das mit der Dampfbremse war mir bewusst. Der Elk-Mitarbeiter meinte so ungefähr, dass das eine vernachlässigbare Problematik sei, weil die Dampfbremse bei gewöhnlicher Raumfeuchtigkeit keine wirklichBedeutung habe und in den Feuchträumen deswegen die Gipsplatten doppelt angebracht würden.

Patricks Einschätzungen bzgl. der Wertbeständigkeit des Hauses und der Wärmeentwicklung im Sommer ist jedoch schockierend. Klingt ja danach, dass man überhaupt kein Fertigkhaus bauen sollte... *seufz*

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  •  TiM
19.10.2006  (#4)
lass Dich nicht verunsichern - Dampfbremse: Ist ja nur an Außenwänden relevant, ich bin sicher dass Du auch eine Wand mit Installationsebene bestellen kannst.

Klima: Das Barackenklima hat eher mit schlechter Dämmung als mit Leichtbau zu tun. Überleg Dir wieviel Wandanteil in einem Zimmer die Außenwand hat. Wenn Du auf Speichermasse stehtst (was auch nicht wirklich begründet ist) dann hast Du genug andere Möglichkeiten, Speichermasse einzubringen.

Werteinschätzung: Antworten liefert nur der Immobilienmarkt.

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  •  Patrick
19.10.2006  (#5)
@ TiM - Es geht nicht nur um die Außenwand, denn bei einem Leichtbau ist die Innenwand auch nicht gerade massiv und speicherfähig. Eine Außenwand bzw. Dachschräge sollte zumindest eine Phasenverschiebung von 12 Stunden haben. Das erreicht man mit Massivholz und Holzweichfaser bzw. natürlich mit Ziegel und Beton, aber sicher nicht mit Leichtbau.

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  •  kraweuschuasta
19.10.2006  (#6)
Dampfbremse - will nicht drauf rumreiten doch wenn sie "keine wirklichBedeutung habe" warum macht man sie dann nicht nur im Bad??
Genau diese Aussage haben mir diverse Fertighaushersteller auch gebracht....
Doch durch diese Verletzungen der Dampfbremse ziehts im Winter sehr frisch durch, wenn nicht alle Steckdosen etc. sauber abgeklebt sind.

Viel Eroflg beim Hausaussuchen!
Kraweuschuasta

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  •  Patrick
19.10.2006  (#7)
hab noch was vergessen - Meine Meinung über Fertighäuser ist grundsätzlich nicht schlecht, aber ich würde bei unserem Klima niemals einen Leichtbau nehmen, auch nicht vom Zimmermann. Die Vorteile vom Leichtbau sehe ich nur bei Wochenendhäusern die schnell aufgeheizt werden sollen bzw. gibt es manchmal geringe Preisvorteile gegenüber massiven Häusern.

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  •  corvus
19.10.2006  (#8)
Gipskartonplatten - Ein Nachteil ist auch die geringe Belastbarkeit der Gipskartonplatten. 50kg würde ich mich da nicht dranhängen traun... Unser Nachbar hat ein Haus von einem der oben angeführten Anbieter: Das Regal über dem Bett seines Kindes ist glaich am ersten Tag samt der Dübel runtergefallen - glücklicherweise, als das Kind noch nicht im Bett war. Unser Holzriegelbau hat unter dem Gipskarton noch eine USB-Platte. Da hängen auch die voll beladenen Küchenkasteln sicher drauf.

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  •  Josef
19.10.2006  (#9)
tauchimprägniert?! - http://www.marles.at/cms/images/model/25_2.jpg; Holzrahmen TAUCHIMPRÄGNIERT?! Und womit? Div. Imprägniermittel sind verantwortlich, dass manche alte Fertigteilhäuser müffeln.
Dampfbremse eh nicht so wichtig? Der spinnt wohl, typisch Verkäufer, der Projekttechniker dahinter kriegt bei so einer Aussage einen Magenkrampf! Auf jeden Fall auf BlowerDoorTest mit n50<1 bestehen! Da trennt sich die Spreu vom Weizen.

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  •  Oggau70
20.10.2006  (#10)
Dampfbremse - Wie der Name schon sagt, es handelt sich um eine Dampfbremse und nicht Dampfsperre. Die Hütte soll ja gewissermaßen auch diffusionsoffen sein. Was soll das schon ausmachen wenn sich darin einige oder mehr Bohrlöcher befinden, solange du die Folie nicht komplett aufreißt oder massiv verletzt.
Übrigens gibt´s auch Wandaufbauten mit Gipsfaser (Fermacell), ohne Dübel belastbar 20 kg, einfach mit Akkubohrer Schraube rein - fertig, mit Dübel 80 kg. Die sind um einiges stabiler.


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  •  Oggau70
20.10.2006  (#11)
Hitze - Ürigens, habe im Sommer in meinem Fertigteilhaus (trotz fehlender Speichermasse) max. 26 Celsius (im Obergeschoß !!)
Ist alles nur eine Sache der Beschattung z.B. Rollläden. Die fehlende Speichermasse hat sogar zum Vorteil, dass das Haus über Nacht angenehm auskühlt, was bei den Beton- oder Ziegelhütten wenn sie mal aufgeheizt sind, sicher schwieriger ist.

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  •  Patrick
20.10.2006  (#12)
Hitze - Die Temperatur hängt natürlich stark vom Standort und auch von der Verschattungs- und "Türe nicht lange offen halten" Disziplin ab, aber meine Erfahrung ist, dass es in den Leichtbauten ca. um 5 Grad wärmer ist. 26 Grad hatte ich noch nie im OG.

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  •  Sanoa
20.10.2006  (#13)
Danke Leute - Also mit 26 Grad kann ich prima leben - darunter ist mir eh kalt. *g* Im Sommer haben wir bis zu 40° in der Wohnung... @Josef: Danke für den Hinweis mit der Tauchimprägnierung! Da werde ich mich noch erkundigen. Für interessierte Mitleser: Ich bin heute beim Durchlesen der Leistungsbeschreibung draufgekommen, dass der Wandaufbau bei Haas in Ö nicht so ist wie im o.g. Link. In Ö hat man 14 cm Steinwolle, dafür 10 cm Hartschaumplatte. Auch der Rest (Fenster & Tür) stimmt nicht - in Ö schlechter!

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  •  queen sabin
11.7.2008  (#14)
Beplankungsmaterialien / Dampfsperre - Liebe Leute !
Ich lebe seit Jahren in einem Fertigteilhaus der Firma Marles und habe mich mit der Materie sehr eingehend befasst: 1.) Gipsfaserplatte ist Gipsfaserplatte : man kann diese nicht mit Gipskarton vergleichen, und auch die Kombination von Gipskarton mit dahinterliegender USB Platte mag wohl für die Festigkeit gut sein, ändert aber nichts daran, daß Gipskarton im Wasser aufquillt. Ich konnte alles selber aufhängen, ohne irgendwelche Reparaturarbeiten, wie man es von Gipskarton her kennt ( Ausbrechen, Verspachteln,...) Auch ist die Dampfsperre hinter der Gipsfaserplatte nicht unmittelbar gespannt, sodaß es zu keinen Verletzungen kommt. Es ist dazwischen also wie eine Installationsebene. Nur bei kompletten Wanddurchführungen (z.B. bei nachträglichem EInbau eines Dunstabzuges durch die Außenwand ) muß man aufpassen, und die Dampfbremse wieder verkleben (eine gute Fertighausfirma wird Euch da auch jederzeit gerne weiterhelfen). Ich habe mir eine kontrollierte Wohnraumlüftung einbauen lassen, die neben dem guten Wohnklima auch dafür sorgt, daß leicht vorgekühlte Luft im Sommer ins Haus eingebracht wird - Ich habe noch nie vor der Hitze im Haus flüchten müssen - im Gegenteil, wenn es mir draußen zu heiß wurde, bin ich hineingegangen.
Heizkosten habe ich minimale, da ich eine Wärmepumpe eingebaut habe, und das Haus sehr gut isoliert ist.

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  •  kraweuschuasta
11.7.2008  (#15)
@queen sabin - Ein paar Fragen:
* Hast Du ein Zimmer geflutet, um festzustellen, daß die GK Platten "im Wasser" aufquellen?
* Wie hast Du denn das überprüft, daß z.b. die Schrauben die Dampfbremse nicht verletzen?

lg, Kraweuschuasta

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  •  ENB
13.7.2008  (#16)
hallo - Ist zwar schon sehr alt,diese Diskusion,aber schaut euch unter diesem Link(http://www.baugenial.at/publikationen.php) die Seite 17-19 genauer an.@Patrik möchte in unserem Klima keinen Leichtbau? In Skandinavien wird großteils im Leichtbau gebaut und dieser hat sich auch durchgesetzt.Es gehören heutzutage schon mehrere Aspekte angesehen,als nur der U-Wert oder Phasenverschiebung.zb. auch einige ökologische Kennzahlen wie,Primärenergieeinsatz,Treibhauseffekt und auch das Versäuerungspotenzial.Von diesen,sehr wichtigen Kennzahlen hört man auch nie das geringste von der Ziegel oder Beton Lobby.Ist ja auch verständlich,schneiden sie gegenüber dem Holzbau ja nicht gerade gut ab.

An hand der Aussage von @queen sabin sieht man auch das das Thema Sommerliche Überhitzung auch im Leichtbau zu schaffen ist,es bedarf nur einiger inteligenter Lösungen.

Zum Thema Löcher in der Dampfbremse.Kleine runde Durchdringungen wirken sich nur ganz gering auf die Luftdichtheit aus.Darum braucht man auch die Klammern der Dampfbremsbefestigung nicht abzukleben.

Gruß ENB

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