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Schäden bei Kupferwasserleitungsrohr / Alternativen

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  •  franzab
15.10. - 30.11.2020
51 Antworten | 11 Autoren 51
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Liebes Forum,

hatte bei einer Warmwasserleitung einen Rohrbruch, erfreulicherweise rasch entdeckt und es ist nicht viel ausgeronnen. Foto des Schadens anbei (rechte Leitung beim Knick).

Installateur meinte, dass die Rohre (32 Jahre alt) allgemein sehr rostig aussehen, was seiner Meinung nach an dem damals verwendeten Lötmaterial liegt und er empfehlen würde innerhalb des nächsten Jahres etwas zu machen. Er meinte die Kupferrohre gegen andere Materialien austauschen, jedenfalls die Steigleitung.

Dazu meine Fragen an die Experten hier:

1) Was meint ihr dazu?
2) Welches Material könnte man da statt Kupfer nehmen, ich habe gehört Kunststoff verkeimt leicht. Lassen sich Rohrmaterialien "mischen", sprich zb jetzt nur mal die Steigleitung tauschen.
3) Sind Steigleitungen zwischen Stockwerken generell mehr betroffen, als horizontale Leitungen im Stockwerk
4) Stimmt es, dass es "besonders schlimm" um die Rohre bestellt sein muss, wenn der oben geschilderte Defekt bei einer Warmwasserleitung aufgetreten ist, weil angeblich Kaltwasserleitungen noch eher defekt werden?


2020/20201015157251.jpg

  •  eggerhau
  •   Gold-Award
16.10.2020  (#1)

zitat..
franzab schrieb: Installateur meinte, dass die Rohre (32 Jahre alt) allgemein sehr rostig aussehen, was seiner Meinung nach an dem damals verwendeten Lötmaterial liegt und er empfehlen würde innerhalb des nächsten Jahres etwas zu machen. Er meinte die Kupferrohre gegen andere Materialien austauschen, jedenfalls die Steigleitung.

Hallo @franzab
Ich weiss ja nicht, was Dein Installateur wirklich gesagt hat. Aber Kupferrohr ist nach wie vor im Einsatz und auch keine schlechte Wahl. Heute würde man da eher V4A nehmen.
Die Leckage scheint mir ein Problem der Verlegeart zu sein. Kupferrohre dehnen sich bei Temperaturschwankungen stark aus. Und wenn bei Umlenkungen und T-Stücken nicht ausreichend "Biegeschenkel" da ist, kann das zu solchen Problemen führen. Die Lötstellen, wenn nicht optimal verlötet, können undicht werden.
Kann man auf dem Foto aber nicht beurteilen,
Wie hat denn der Installateur das "Rostproblem" gelöst?
Gruss HDE

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  •  franzab
16.10.2020  (#2)
Er meinte ein anderes Metall als Kupfer, also evtl. eh dieses V4A oder es sagte etwas von Aluverbund.

Er hat es wie am nachfolgenden Bild gezeigt gelöst. Er meinte die Leitungen schauen generell nicht gut aus bzw. das Stück dass er herausgeschnitten hat, rostet laut ihm auch an anderen Stellen. Er meinte auch, die Reparatur wird nicht ewig halten, weil einfach das bestehende Kupferrohr, auf dass er angelötet hat nicht mehr gut ist. Ein Problem bei der Reparatur war auch, dass er meinte, man kommt zu dieser Stelle nicht gut hin bzw. er kann es nur löten und nicht pressen, weil man mit der Presse dort gar nicht hinkommt.


2020/20201016645140.jpg

Was mich auch ein bisserl wundert: hinter den Leitungen verläuft horizontal ein Abwasserrohr vom WC ca. 1,5m. Ich kanns zwar nicht genau messen, aber schätze mal mind. 10cm Durchmesser. Der Ziegel ist somit aus meiner Sicht an dieser Stelle maximal noch 10cm restbreit. Ist das nicht etwas dünn für eine tragende Wand?

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  •  passra
  •   Silber-Award
16.10.2020  (#3)
Warum sollte das eine tragende Wand sein, wie kommst du da drauf?

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  •  franzab
16.10.2020  (#4)
weil es die Außenwand ist.

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
16.10.2020  (#5)

zitat..
franzab schrieb: weil es die Außenwand ist.

So wie das ausschaut war der Schaden am Rohr und nicht an einer Lötstelle. Könnte es sein, dass die Leitung mal eingefroren war?
Gruss HDE

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  •  Brombaer
  •   Gold-Award
16.10.2020  (#6)
Heute macht man das definitiv nicht mehr an Außenwänden. Der Statiker wäre wenig begeistert und der Energieberater über die Wärmebrücken auch nicht.

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  •  franzab
16.10.2020  (#7)
Energietechnisch ist es kein Problem, da gekoppelte Bauweise, daher auch Frost unwahrscheinlich.

Kann das statisch wirklich ein Problem sein? In den letzten 30 Jahren war es scheinbar keins.

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
16.10.2020  (#8)

zitat..
eggerhau schrieb: Könnte es sein, dass die Leitung mal eingefroren war?

Wäre das für ein Kupferrohr ein Problem? Habe noch nie eine aufgeplatzte Kupferleitung gesehen! Allerdings nur beim auftauen mit Auftaugerät können Lötstellen undicht werden.
Aber, ist da was dran, dass man nach einem Kupferrohr kein Eisenrohr mehr nehmen darf? Umgekehrt eigentlich schon. Wei ß es nicht mehr, ob das mir ein Installateur oder sonstige Person gesagt hat.  Kupferrohr nach Eisenrohr (in flussrichtung gesehen) war bei uns im Altbau früher schon verbaut teilweise. War kein Problem, auch nicht beim Übergang.

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
17.10.2020  (#9)

zitat..
franzab schrieb: Energietechnisch ist es kein Problem, da gekoppelte Bauweise, daher auch Frost unwahrscheinlich.

Was verstehst Du unter "gekoppelte Bauweise"?
Gruss HDE

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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
17.10.2020  (#10)

zitat..
franzab schrieb: Ein Problem bei der Reparatur war auch, dass er meinte, man kommt zu dieser Stelle nicht gut hin bzw. er kann es nur löten und nicht pressen, weil man mit der Presse dort gar nicht hinkommt.

Das finde ich ein bisschen seltsam, weil am Bild ist eine Pressmuffe eingebaut.


zitat..
franzab schrieb: Kann das statisch wirklich ein Problem sein? In den letzten 30 Jahren war es scheinbar keins.

Das ist kein Problem, solche KLEINEN Wandschlitze sind üblich, und haben in diesem Ausmaß keinen Einfluss auf die Statik.


zitat..
eggerhau schrieb: Was verstehst Du unter "gekoppelte Bauweise"?

Da ist wohl gekuppelte Bauweise gemeint. Dabei steht die Wand vom Nachbargebäude unmittelbar neben der eigenen Hauswand. Somit ist ein Frostschaden eher unwahrscheinlich.




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  •  franzab
17.10.2020  (#11)
Die schwierige Stelle war dort wo das "Loch" war, nämlich genau in der Abbiegung, also beim T-Stück im Fußboden, oben die Pressmuffe ist die Verbindung des alten mit dem ausgetauschten Rohrstück.

Und wo hört das KLEIN auf? 1,5m horizontal (bei Tiefe ca. 15cm, somit Restziegel 10cm) kann man noch als klein bezeichnen? Lässt sich aufgrund des Fotos sagen, welches Material das weiße Füllmaterial direkt hinter den Fliesen ist? Trägt dies auch statisch?

Ja genau, das Nachbarhaus steht an der Wand mit eigener Wand an, somit ist ein Frostschaden sehr unwahrscheinlich.

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  •  Hobbyplaner
  •   Silber-Award
17.10.2020  (#12)

zitat..
franzab schrieb: Und wo hört das KLEIN auf? 1,5m horizontal

Ups, die 1,5 m horizontal habe ich komplett überlesen.
Somit handelt es sich hier nicht um einen kleinen Wandschlitz, und daher wäre schon ein statischer nachweis erforderlich.

Das 'weiße Material' ist vermutlich nur Verputz, und trägt statisch nicht mit.

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  •  franzab
17.10.2020  (#13)
muss man sich da Sorgen machen, wenn das schon seit 30 Jahren so ist?

bei welcher Restbreite der Ziegel wäre es sich kein Problem?

Und wie breit dürfte so ein kleiner Wandschlitz horizontal sein, damit er als klein gilt?

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  •  franzab
17.10.2020  (#14)
Zum Schlitzthema habe ich mal hier einen Thread erstellt: https://www.energiesparhaus.at/forum-zulaessige-schlitzgroesse/59425

Hier in der Haustechnik-Ecke diskutieren wir besser über meine eingangs gestellten Fragen:
1) Was meint ihr dazu?
2) Welches Material könnte man da statt Kupfer nehmen, ich habe gehört Kunststoff verkeimt leicht. Lassen sich Rohrmaterialien "mischen", sprich zb jetzt nur mal die Steigleitung tauschen.
3) Sind Steigleitungen zwischen Stockwerken generell mehr betroffen, als horizontale Leitungen im Stockwerk
4) Stimmt es, dass es "besonders schlimm" um die Rohre bestellt sein muss, wenn der oben geschilderte Defekt bei einer Warmwasserleitung aufgetreten ist, weil angeblich Kaltwasserleitungen noch eher defekt werden?

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  •  taliesin
18.10.2020  (#15)

zitat..
eggerhau schrieb: Die Leckage scheint mir ein Problem der Verlegeart zu sein. Kupferrohre dehnen sich bei Temperaturschwankungen stark aus.

Kurz nachgerechnet. 3m Rohr, das einen 50K Temperatursprung abbekommt. Kupfer hat einen Ausdehnkoeffizenten von 16.5ppm/K --> 3m * 50K * 16.5ppm/K = 2.5mm Dehnung.
Wenn das Rohr voll gezwängt ist, dann muss die Lötstelle diese Dehnung aufnehmen. Das führt unweigerlich zum Bruch.

Selbst 1mm Bewegung am gezwängten fitting wäre nicht akzeptabel. Wenn das Rohr eingeputzt werden soll, dann braucht es einen weichen Schutzschlauch, der diese Bewegung aufnehmen kann (und Dämmung wäre ja auch nicht verkehrt).

Die Steigleitung (Vorlauf) bekommt ev. mehr Temperaturänderung ab, deswegen taucht das Problem dort vielleicht eher auf.

Wenn du die wirkliche Ursache wissen willst, musst du den tatsächlichen Schaden ermitteln:
1. Rohr gerissen? Quer- oder Längsriss?
2. Rohr 'durchgerostet' ... welche Form der Korossion (flächig oder Lochfraß)?
3. Lötstelle undicht ... schlecht gemacht? Mechanisch belastet? Chemisch angegriffen?

Aus meiner Sicht ist die belastete Lötstelle das wahrscheinlichste Szenario.

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  •  franzab
18.10.2020  (#16)
deshalb sind Steigleitungen stärker betroffen? Oder aus welchem Grund sollte man zuerst mal diese tauschen? Darf man Materialien mixen zb Kupfer mit Aluverbund usw.?

Was ist die Ursache für flächig vs. Lochfraß?

Stimmt es, dass man eine Wasserleitung nicht hart oder weich löten darf, wenn bereits irgendwo Pressfittings vorhanden sind, und falls ja, warum?

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  •  eggerhau
  •   Gold-Award
19.10.2020  (#17)

zitat..
franzab schrieb: deshalb sind Steigleitungen stärker betroffen? Oder aus welchem Grund sollte man zuerst mal diese tauschen? Darf man Materialien mixen zb Kupfer mit Aluverbund usw.?

Mir ist nicht klar und ersichtlich welches Problem Du hast/hattest.
Du schreibst das Leck sei beim "Knick" in der rechten Leitung. Vermutlich meinst Du das T-Stück. Und auf dem 2. Foto sieht man ein Press-Schiebemuffe aber beim "Knick" wurde, zumindest erkennbar, nichts gemacht.
Wo war denn nun das Leck? War es eine Lötstelle, Lochfrass oder ist das Rohr gerissen?
Wie alt ist denn Deine Installation?
Gruss HDE


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  •  precision
19.10.2020  (#18)
Ja, auch Kupfer wird kaputt.
Es ist zwar ansich ein sehr gutes Material, aber auch wenn alles richtig ausgeführt wurde kann Lochfrass auftreten.
In einem konkreten Fall hat das Rohr 30 Jahre gehalten.

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  •  franzab
19.10.2020  (#19)
Doch der ganze Knick wurde ausgetauscht und oben mit der Pressmuffe mit dem alten Rohr verbunden, weil man im Boden nicht gut dazukommt um nur das T-Stück direkt zu tauschen.

Laut Installateur war es Korrosion.


2020/20201019530682.jpg


2020/20201019438631.jpg

Installation ist 31 Jahre alt.

gibts dann bessere Materialien, die nicht kaputt gehen und darf man die mit der vorhandenen Kupferinstallation mischen?

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  •  altehuette
  •   Gold-Award
19.10.2020  (#20)

zitat..
franzab schrieb: gibts dann bessere Materialien, die nicht kaputt gehen und darf man die mit der vorhandenen Kupferinstallation mischen?

Hätt eigentlich Kupfer als "unzerstörbar" gehalten! Zumindest im Spenglerbereich. Warum wird den sonst auf Denkmal geschützten Gebäuden Kupferblech verbaut?
Im Installationsbereich würde ich eher die Lötstellen als Schwachpunkt sehen. Bei uns im Altbau gab es auch alte Kupferleitungen zum Teil, die waren aber beim entkernen noch gut. Keine Roststellen (?) oder Ähnliches. Waren auch die Eisenleitungen alle gut, außer wo die Mauerdurchführungen an der Aussenwand waren. Einiges an Rost. Das wäre nicht mehr lange gut gegangen. Aber nach 55 Jahren kann das schon sein. Die Innenleitungen waren nicht so alt, aber auch zum Teil 45 Jahre.

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  •  uzi10
  •   Gold-Award
19.10.2020  (#21)
Hatten bei meinen Eltern nach 5-6 jahrn damals im Neubau schon Lochfras und das dann alle Jahre wo anders ein loch.
Tausch Kupfer gegen Kunststoff und seit 25 jahre Ruhe..
War fast immer im letzten Raum im Bad.. die schäden hat man meist aussen zuerst gesehn

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