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Luftfeuchtigkeit innen im Sommer in den Griff kriegen

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  •  Summertime
12.6. - 27.6.2019
8 Antworten | 4 Autoren 8
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Hallo,
kurz ein paar Eckdaten... dann zu meinem Problem.
Haus, ebenerdig, ca 170qm WFL, BJ rund 1900 (weiss keiner so genau).
Haben es komplett saniert, alten Putz runter, ausgehoben, geschottert, gedämmt, Kalk-ZementPutz, neue Fenster und Türen (Kunststoff-Alu), Zementestrich mit FBH FBH [Fußbodenheizung], klaro neue Elektrik und Installationen. Horizontalsperre vorhanden. Kein VWS, dafür sehr dicke Außenmauern, rund 50-70 cm.

Putz ist seit 9 Monaten drin, (rund 12 Tonnen...) durfte dann den ganzen Herbst trocknen, Estrich seit 6 Monaten, wurde nach Protokoll ausgeheizt und weggelüftet und dann erst belegt (vor 2 Monaten).

Im April/Mai, wo es recht kühl war, ging das Restfeuchte rausheizen und rauslüften noch sehr gut, wir hatten eine relative Feuchte bei 20 Grad von ca 55-58 %, konstant. Absolut wären das ca. 10g/m³.

Jetzt seit es draußen so warm und feuchtlat is (bild ich mir das nur ein oder isses feuchter als sonst?) geht das natürlich nicht mehr und ich hab aktuell bei 23 Grad ungemütliche 70% Feuchte. Absolut 14,4g/m³. Ich lüfte brav morgens und abends, aber wenns draußen 20 Grad und 85% rel. Feuchte hat (knapp 15g/m³), brauch ich die Fenster schon gar nimmer aufmachen, hole mir ja nur noch mehr Feuchte rein. Tagsüber ist alles zu. Ich freu mich auf nächste Woche, da wirds kühler und hoffentlich auch trockener.

Hab mir jetzt einen gebrauchten großen Bautrockner organisiert, aber ich hab die Befürchtung, dass ich mit dem halt nur das rauskriege, was ich morgens/abends reinlüfte..

Zu Hilfe, wie ich hier wieder für gesunde und vor allem fürs Haus gesunde Verhältnisse sorgen kann.
Danke im Voraus

  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.6.2019  (#1)
Im Sommer sehe ich das fürs Gebäude ziemlich unkritisch. Die kritische rel. LF von 60-65% gilt nur im Winter. Warum? Durch Wärmebrücken, Laibungen und kalte Ecken hast du dort schnell eine Taupunktunterschreitung mit Kondensat und Feuchteschäden. Im Sommer, wo das ganze Haus grundsätzlich warm ist, wo soll da etwas kondensieren oder ein Schaden entstehen?

Probleme können dann entstehen, wenn du es mit Fußbodenkühlung zu sehr übertreibst. Dann kann es dir schon am Parket kondensieren.

Unabhängig davon ist das persönliche Wohlbefinden zu sehen. Wir haben es trotzdem lieber eine spur Kühler, dafür eine etwas höhere relative LF. Das ist halt der Kompromiss bei der passiven Kühlung. 

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  •  Summertime
12.6.2019  (#2)
Wir können eh nicht kühlen über den Fussboden.
Das Haus ist prinzipiell warm, aber da es eben davor sicher 2 Winter nicht komplett (ein Teil war kein Wohnbereich) geheizt wurde, sind die Mauern nicht durchgehend warm, zumindest ist das mein Ermessen.. 

Wir haben viel Geld, Zeit und Schweiss hier reingesteckt und ich möchte mich nicht nur jetzt wohl fühlen sondern auch die nächsten 20-50 Jahre und ich glaub halt nicht, dass die 70, bis stellenweise mittlerweile 80% rel. Feuchte dem Haus guttun.

Also siehst du die Bautrockner-Aktion unnötig?

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  •  rabaum
  •   Gold-Award
12.6.2019  (#3)
 

zitat..
Summertime schrieb: 2 Winter nicht komplett geheizt wurde

Glaub mir, das ist völlig irrelevant. Sogar ein Haus, das noch nie geheizt wurde, wird im ersten Sommer durchgehend warm. Sogar mein Erdreich des Ringgrabenkollektors in 3 m Tiefe hat aktuell schon 12 Grad, und das wurde sogar noch gekühlt im Winter. emoji


zitat..
Summertime schrieb: Also siehst du die Bautrockner-Aktion unnötig?

Gegen eine schwüle Großwetterlage mit Bautrocknern anzukämpfen sehe ich als Energieverschwendung.

Habt ihr vor dem Bodenlegen eine CM Messung durchgeführt?




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  •  Summertime
12.6.2019  (#4)
Ja, die Messung wurde durchgeführt, ich war aber selber nicht dabei und hab daher keine genaueren Infos..
Wir brauchen den Trockner nun soundso, da beim Nachbarn (grenzt an ein Zimmer) wohl regelmässig die Regenrinne übergeht und wir nun einen nassen Fleck an der Wand haben...

Oh Mann. Ich bin schon etwas verwirrt, hab mich evtl. etwas zu intensiv mit dem Thema beschäftigt, aber der ganze Tag dreht sich mittlerweile nur mehr um Feuchte und lüften oder nicht lüften...

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  •  StefanP
  •   Gold-Award
12.6.2019  (#5)

zitat..
Summertime schrieb: Oh Mann. Ich bin schon etwas verwirrt, hab mich evtl. etwas zu intensiv mit dem Thema beschäftigt, aber der ganze Tag dreht sich mittlerweile nur mehr um Feuchte und lüften oder nicht lüften...

 Das übermäßige informieren kann manchmal auch nach hinten los gehen, da man die Information ob des sinnvollen und richtigen/wichigen Informationsgehalten oft nicht bewerten kann.

Grundsätzlich kann man sagen, dass im Sommer die Luftfeuchtigkeit im haus zunehmen wird. ist aber auch egal solange die Wandoberflächentemperatur angepasst ist, was auch in den meisten Fallen der Fall sein wird. man muss auch berücksichtigen, dass die Wand, der Putz  usw. Feuchtigkeit aufnahmen und Speichern/puffern können.

Ich würde mir jetzt keine großen Sorgen machen. Wichitg ist es eher im Winter wo es aufgrund von massiven Wärmebrücke zu Kondensat und in Folge zu feuchtigkeitsbedingtem Schimmel kommen kann.

Bautrockner finde ich etwas zu viel des guten...

Die sind wie er Name schon sagt, dazu gedacht Bauten (aus)zutrocknen und (echte) überschüssige Feuchtigkeit wegzubekommen.


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  •  klima2020
  •   Silber-Award
12.6.2019  (#6)
Die mit dem Baumarbeiten eingebrachten Wassermenge benötigen längere Zeit um bei sommerlich hoher absuluten Luftfeuchtigkeit auszudampfen. Es hilft stark innen die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren. Am einfachsten zwei Faktoren auf einmal angehen und ein Splitklimagerät hineinhängen. Bei den niedrigen Verdampfertemperaturen fällt genug  Kondensat aus und die Raumtemperaturen werden auch angenehmer. Die Geräte sind auch viel leiser als Industrietrockner.

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  •  Summertime
12.6.2019  (#7)
Danke für den Tip, aber ich bin eigentlich recht happy, dass ich in dem Haus eben keine Klima brauche (Dachgeschossgeschädigt...) und hab deswegen nicht vor, eine zu installieren.
Gut. Dann werd ich einfach mal bissi entspannen und trockene Tage zum ordentlichen Lüften verwenden.
Danke euch.

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  •  Summertime
27.6.2019  (#8)
Eine kurze Frage jetzt noch zum lüften im Sommer.
Soll ja heute abend schön auftrocknen und abkühlen, ist Stoßlüften wie im Winter besser oder kann ich ruhigen Gewissens die ganze Nacht durchziehen lassen? Kälter als 17/18 Grad sollts nicht werden, aber es kommt richtig schön trockene Luft nach...

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