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·gelöst· Dampfbremse OSB Platten oder Folie?

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  •  Jopraxl
3.5.2019 - 30.6.2020
50 Antworten | 12 Autoren 50
50
Hallo,

wir sind gerade dabei das Gewerk Dach zu vergeben und haben nun 2 verschiedene Varianten angeboten bekommen. Einmal wird die Dampfbremse der Zangendecke klassisch als Folie ausgeführt und einmal in Form von OSB Platten. Bei beiden Angeboten wird als Dämmstoff Zellulose eingeblasen.

Der eine Dachdecker sagt die OSB Variante  konnte sich bisher am Markt nicht durchsetzen, wird demnach auch nicht so oft angfragt und ergo auch nicht verbaut.

Der andere sagt wiederum, er empfiehlt die OSB Variante, da es 1. vom Diffusionswert so gut wie keinen Unterschied macht ob Folie oder OSB 2. Preislich fast identisch zur Folie ist 3. Der Mensch, der die Zellulose einbläst sich leichter tut beim herumfahren mit der Lanze.

Meine Frage: Für welche Ausführung habt ihr euch entschieden und welche Variante ist eurer Meinung nach gescheiter bzw. bringt welchen Vorteil?

Besten Dank!
Jopraxl

  •  Hausbau19
3.5.2019  (#1)
Bei den Wänden habe ich eine osb4 platte als dampfbremse - Fugen wurde verklebt!
An der Decke eine Folie, die ist wesentlich leichter zu montieren. Beim Ausblasen gab es keine Probleme. Auch der tut sich leichter mit dem Stanleymesser 2 Schnitte zu machen als ein Loch zu bohren.

OSB Platten überkopf montieren ist halt schwieriger, technisch wird es egal sein wenn mann alles richtig macht (Fugen verklebt). Preislich muss meiner Meinung nach die OSB Variante terer sein. Auf dieses Detail würde ich es aber bei der Firmenauswahl nicht drauf ankommen lassen. Da hat halt jede Firma ihre eigene Meinung (wie bei anderen Gewerken auch emoji)

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
3.5.2019  (#2)
Ich hoff du meinst Zimmerer und nicht Dachdecker der keine Ausbildung bezüglich Bauphysik hat.

Vom Dampfdiffusionswert her ist es so dass OSB einen sd-Wert von ca 2,5m hat, Dampfbremsen gibt es mit vielen verschiedenen sd-Werten, und auch noch variabele...

Vom Preis kann ich mir nicht vorstellen dass OSB gleichpreisig ist. OSB3 mit 18mm kostet mindestens das doppelte einer hochwertigen Dampfbremse, eher das dreifache. Zum verarbeiten auf der Decke oder Dachschräge braucht man auch mehr als doppelt solange.
verkleben mittels Klebeband musst du beide.

Auf die OSB-Platte kannst du, so du keine Installationen (unwahrscheinlich) hast direkt die Gipsplatten montieren, bei Folie brauchst du eine Sparlattung/Installationsebene, einerseits damit beim einblasen die Folie nicht runterkommt, andererseits als UK für die Verkleidung/Innenausbau.
Vom einblasen her ist es egal, geht so und so.
Hauptvorteil bei der OSB-Variante ist dass nachfolgende Gewerke nicht so leicht Schäden verursachen können da sie robuster ist.

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
3.5.2019  (#3)

zitat..
Hausbau19 schrieb: osb4 platte als dampfbremse

meiner Meinung nach übertrieben, OSB3 reicht vollkommen.

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  •  hinterholzacht
3.5.2019  (#4)
Gute Frage. Ich hab die Variante mit OSB damals gar nicht gekannt und daher eine Folie genommen (keine Zangen- sondern eine Holzbalkendecke).
Wie ist denn der restliche Aufbau der Decke nach oben und unten geplant? Vielleicht lässt sich da ein Vorteil für die eine oder andere Variante ausmachen.
Bei der Folie musst du beispielsweise in regelmäßigen Abständen Dachlatten anbringen, damit die Folie beim einbringen der Cellulose nicht reisst und das Gewicht später auch gut tragen kann. Muss jetzt kein Nachteil sein, deine Handwerker werden das sowieso bedenken.

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  •  Jopraxl
4.5.2019  (#5)
 

zitat..
GeorgL schrieb: Ich hoff du meinst Zimmerer und nicht Dachdecker der keine Ausbildung bezüglich Bauphysik hat.

Ja ist Zimmerer & Dachdecker emoji

Aufbau mit Folien DB:
- GFK Platte 15mm 
- 16cm Steinwolle
- Sparschalung 27mm Bretter in 40cm Abstand
- Bauder DB
- 24cm Steinwolle
- Konterlattung 5/16 Staffeln (ich glaube hier ist die Sparen/Zangenaufdopplung gemeint?)

Aufbau mit OSB DB
- GFK Platte 15mm
- 40cm Thermofloc
- Sparschalung 27mm Bretter in 40cm Abstand
- DB OSB Platten (leider ohne Bezeichnung OSB2, OSB3...?)
- Konterlattung 5/16 Staffeln 

Ich habe jetzt die Angebote noch einmal verglichen, DB Folie oder OSB kommt auf 12,22EUR je m². In Summer wäre der Unterschied zwischen denbeiden Varianten knapp 200EUR.

Was mich noch ein wenig beschäftigt ist der Formaldehydanteil im Kleber. Der Kleber müsste doch in der Rohbau-Zeit ausdampfen (mal abgesehen von der Lagerzeit der Platten zwischen Produktion und dem verbauen..)? Oder?

Trotzdem scheint es eine Einteilung nach Formaldehydgehalt zu geben:
E1: ≤ 8 mg Formaldehyd pro 100 g Werkstoff
E2: 8 - 30 mg Formaldehyd pro 100 g Werkstoff

lg
Jopraxl
   


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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
4.5.2019  (#6)
Zu den osb: es werden in Europa nur osb3 und osb4 produziert und in der EU sind nur E1 Platten erlaubt. 

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  •  GeorgL
  •   Gold-Award
4.5.2019  (#7)
Wenn so wenig Preisunterschiede is würde ich osb und Zellulose bevorzugen wegen besserem Schutz gegen sommerliche uberwarmung. 

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  •  Jopraxl
5.5.2019  (#8)

zitat..
GeorgL schrieb: Auf die OSB-Platte kannst du, so du keine Installationen (unwahrscheinlich) hast direkt die Gipsplatten montieren,


Würde es nicht Sinn machen auch hier eine Installationsebene einzuplanen? Wo verlege ich sonst die Kabel für die Deckenbeleuchtung? 

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  •  Hausbau19
5.5.2019  (#9)

zitat..
Jopraxl schrieb:

Würde es nicht Sinn machen auch hier eine Installationsebene einzuplanen? Wo verlege ich sonst die Kabel für die Deckenbeleuchtung?

 ja macht es, alle schläuche durch die dampfbrems-OSB zu ziehen wäre ja Wahnsinn.
Die Installationsebene sind aber nur 24mm leisten die drauf kommen


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  •  Cleudi
  •   Gold-Award
5.5.2019  (#10)
Dann nimmst halt dickere Leisten... wir ham 10 cm, wegen KWL KWL [Kontrollierte Wohnraumlüftung] Schläuchen in der IE.

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
5.5.2019  (#11)
Hallo!

zitat..
Jopraxl schrieb: Aufbau mit Folien DB:
- GFK Platte 15mm 
- 16cm Steinwolle
- Sparschalung 27mm Bretter in 40cm Abstand
- Bauder DB
- 24cm Steinwolle
- Konterlattung 5/16 Staffeln (ich glaube hier ist die Sparen/Zangenaufdopplung gemeint?)

Aufbau mit OSB DB
- GFK Platte 15mm
- 40cm Thermofloc
- Sparschalung 27mm Bretter in 40cm Abstand
- DB OSB Platten (leider ohne Bezeichnung OSB2, OSB3...?)
- Konterlattung 5/16 Staffeln 

Die beiden Aufbauten sind in der korrekten Reihenfolge angeführt?
Von Innen nach Außen wäre denkbar:
GFK Platten
Sparschalung (auch als IE)
Dampfbremsfolie oder OSB
Aufdopplung und Sparren - dazwischen die Dämmung
Schalung
Und dann der äußere Dachaufbau

Ob du OSB oder Folie nimmst wird egal sein, ich würde OSB und Einblasdämmung bevorzugen.
Lg Jürgen 


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  •  Jopraxl
5.5.2019  (#12)

zitat..
koeni62 schrieb: Die beiden Aufbauten sind in der korrekten Reihenfolge angeführt?


Stimmt natürlich, danke!

Mir persönlich gefällt die OSB Ausführung auch besser. Mich hat nur der Hinweis der anderen Firma, dass sich die OSB Variante nicht wirklich durchgesetzt hat, etwas stutzig bzw. unsicher gemacht.

lg
Jopraxl

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  •  Jopraxl
5.5.2019  (#13)
Interessant wäre halt auch wer von euch die Dampfbremse bei der Dachdämmung als OSB Variante hat und wie zufrieden ihr damit seid bisher bzw. wie war eure Erfahrung während der Montage? Wir spielen halt auch mit dem Gedanken diesen Teil in Eigenleistung zu realisieren.

Ich nehme an die Anschlüsse ans Mauerwerk sind etwas knifflig herzustellen?

lg
Jopraxl

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
5.5.2019  (#14)
Habe vor einem Monat bei der Sanierung eines FTH FTH [Fertigteilhaus] mitgeholfen.
Am Spitzboden haben wir OSB an der Sparrenunterseite angebracht.
Wenn die erste Reihe ordentlich an einem Schnurschlag ausgerichtet wird ist alles weitere wenig problematisch.
Durch das Nut/Federsystem muss man die Platten quasi nur in die Nut stellen, andrücken und mit Nagler anschießen.
Folie müsste man spannen und dann festtackern.
Anschluss am Mauerwerk sehe ich nicht schwierig.
Glattstrich machen und dann den Stoß mit Klebeband abkleben.
Bei der Folie könnte man statt dem Klebeband Kartuschenkleber verwenden.

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  •  Microft
  •   Silber-Award
6.5.2019  (#15)
Wir haben vor 1 1/2 Jahren die OSB Version verbaut.
Oberhalb Dämmung 30cm (20+10) dann OSB Platte verschraubt und luftdicht verklebt. am Foto fehlte noch die Verklebung aussen zum Mauerwerk.


2019/20190506969403.jpg

mbg  

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  •  Jopraxl
6.5.2019  (#16)
Tolles Foto, danke Microft! 

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  •  Jopraxl
21.5.2019  (#17)
Eine Frage hierzu hätte ich noch: Wenn die OSB Platte ansich schon als Dampfbremse geeignet ist, warum verwenden dann die meisten FTH FTH [Fertigteilhaus]-Hersteller noch zusätzlich eine Folie als Dampfbremse im Wandaufbau?

lg
Jopraxl

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  •  Baumau
  •   Gold-Award
21.5.2019  (#18)
Normalerweise hast entweder oder. 

Das beides verwendet wird wäre mir neu. 

Wir haben nen Holzriegelbau und überall OSB Platten als Dampfbremse. Kostet mehr und ist mehr Aufwand, aber dafür robuster.

Wenns bei dir wirklich annähernd gleich viel kostet, würde ich die OSB Variante nehmen.

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  •  koeni62
  •   Gold-Award
21.5.2019  (#19)
Hätte ich auch noch nicht gesehen, dass man beides macht.
Sehe darin keinen Sinn.
OSB mit verklebten Stößen ist eine saubere Lösung!

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  •  Jopraxl
21.5.2019  (#20)
Die M.ga Wand von W..f Haus z.b.
Die Holzwerkstoffplatte vor der Dampfbremse ist eine OSB Platte. Das wäre doch quasi eine doppelte Dampfbremse? Oder hat das eher mechanische/ statische Grunde?   


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  •  chiefschlumpf
22.5.2019  (#21)
OSB unter der Folie hat den Vorteil dass man sie nicht so leicht versehentlich durchdringt.

nur OSB ohne verklebte Stöße ist ja keine (richtige) Dampfbremse

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