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Glasschaumschotter ohne Bodenplatte

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  •  322chris
29.1. - 8.2.2018
12 Antworten | 7 Autoren 12
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Liebe Experten,

Ich baue ein EFH ohne Keller und ich muss bei meinem Grundstück das Geländeniveau um ca 1m erhöhen.

Man hat mir gesagt, dass in diesem Fall ein Streifenfundament gemacht werden muss.

Mein Zimmerer meint, dass man nicht unbedingt  eine Bodenplatte benötigt, sondern das Streifenfundament mit Glasschaumschotter auffüllen kann und dann darauf im Trockenbau den Fußbodenaufbau machen kann.

Jetzt hätte ich gerne gewusst, ob das so stimmt? Und hat von euch jemand Erfahrung mit dem Aufbau und wie würde der genau ausschauen, damit man keine Kältebrücken bekommt?

LG
Christian

  •  NTWK
  •   Silber-Award
30.1.2018  (#1)
ich kenn so einen fall in unserer nähe. streifenfundament-frostschürze-allerdings xps statt glasschaum-keine betonplatte-fussbodenaufbau aus holz. anscheinend gut abgedichtet gegen feuchtigkeit von unten. funktionierte eigentlich tadellos, feuchtigkeit war kein problem - aber:
die eigentümer verkauften das haus - wegen der nicht in den griff zu kriegenden mäuseplage !
anscheinend gabs da gänge durchs xps ins haus die niemand finden konnte außer die mäuse. darum: ein haus ghört auf eine geschlossene betonplatte.

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  •  AnTeMa
30.1.2018  (#2)
Bei Holzbauweise kann das Gebäude auf Punkt-, Streifen- oder Schraubfundamente gesetzt werden.
Die Bodenkonstruktion  kann wie alles andere in Holzbauweise erstellt werden-
unterseitig zB eine zementgebundene Spanplatte.

Ein Meter hoch mit GSS aufzufüllen und dann noch seitlich zu sichern wird vermutlich um einiges teurer werden. 
Kann der Stellplatz/Garage etc tiefer sein?
Dafür kann das Niveau auch mit verdichtetem Erdaushub oder Schotter ergänzt werden

Andreas Teich

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  •  322chris
30.1.2018  (#3)

Hallo,

danke für eure Antworten!


zitat..
NTWK schrieb: wegen der nicht in den griff zu kriegenden mäuseplage ! anscheinend gabs da gänge durchs xps ins haus die niemand finden konnte außer die mäuse. darum: ein haus ghört auf eine geschlossene betonplatte.


Ich habe gelesen, dass GSS nagetiersicher sein soll. Ich mache mir jedoch sorgen, dass sich der ganze Aufbau mit der Zeit setzen könnte.

Folgenden Aufbau habe ich recherchiert:

1. Erdreich
2. Geotextilflies
3. GSS
4. Geotextilflies
5. Ausgleichsschüttung
6. Abdichtung
7. Schalung
8. Holzdielen

zitat..
AnTeMa schrieb: Ein Meter hoch mit GSS aufzufüllen und dann noch seitlich zu sichern wird vermutlich um einiges teurer werden.


Die Idee dahinter wäre eigentlich billiger gegenüber einer normalen Stahlbetonbodenplatte zu werden.

zitat..
AnTeMa schrieb: Kann der Stellplatz/Garage etc tiefer sein?


Carport kann nicht tiefer sein!

LG
Christian



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  •  Executer
  •   Gold-Award
30.1.2018  (#4)
Wohnst du in einem Radongebiet? Wenn ja kannst du Sache damit sicherlich knicken.

Wie soll denn die Abdichtung aussehen? Neben Mäusen könnten sich genauso Ameisen oder andere Viecher durch die Abdichtung durchbeißen. Für mich unvorstellbar warum man so bauen sollte.

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  •  322chris
31.1.2018  (#5)

zitat..
Executer schrieb: Wohnst du in einem Radongebiet? Wenn ja kannst du Sache damit sicherlich knicken.


Laut Radonkarte: Radonpotenzialklasse 1

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  •  Hauslbauer
  •   Gold-Award
31.1.2018  (#6)
also die Bodenplatte kostet ja nun wirklich nicht all zu viel, und löst in meinen augen sehr viele Probleme automatisch, ich würde sie trotzdem machen.

punkte Fundamente und holt boden klingt für mich nach Gartenhütte nicht nach Zuhause.

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  •  mycastle
  •   Gold-Award
31.1.2018  (#7)
Habe noch nicht verstanden warum du 1 Meter höher willst?
Hanglage? oder Eben? nur wegen der besseren Aussicht?

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  •  cc9966
  •   Gold-Award
7.2.2018  (#8)
ich hatte ähnliche situation, musste 1,2 m das haus heben (kein keller). letztlich wurden viele varianten geprüft und das wirtschaftlichste war diese vorgehensweise:

- humusschicht entfernen
- bauplatz von bagger eben abziehen
- schnurgerüst erstellen
- streifenfundamente (unter allen geplanten tragenden wänden) nur so tief ausbaggern, damit dieses am ende mdst. 80cm unter den fertig geplaten gelände-niveau ist.
- streifenfundamente betonieren (ca. 50cm breit, 50cm tief/hoch)
- mit zwei bis drei reihen h-steine hochmauern, exakt für alle tragenden wände des bauplanes
- mit billigsten material alles zwischen den streifenfudnamenten ausfüllen, kann auch lehm sein, muss nihct setzungssicher sein bis 15cm unter der obersten schalstein-reihe
- trennvlies auf das füllmaterial geben 
- kapillarbrechende schicht (8/16er-rollschotter gewaschen) bis zur oberkante der schalsteine füllen
- pe-folie überlappend und verklebt  auf den schotter legen
- betonplatte 20cm schalen und zweifach bewährt betonieren
- darauf 1 lage bitumenbahnen flämmen
- rohbau mauern inkl. decken, dach machen usw.
- zweite lage bitumenbahn erst nach dem aufmauern flämmen (währnd dem robau wird die erste lage doch schon beschädigt) mit hochzug an den wänden
- bodendämmung AUF der bodenplatte mit Estrich-EPS statt XPS (kostet nur ein drittel) bis zu 25cm.

nach dem bauen alles von aussen (fundament bis 20cm über fertiggelände) mit bitumenvoranstrich und bitumenbahnen geflämmt, restliches grundstück mit gratis-aushub von anderen baustellen der region aufgefüllt, im bereich 1m beim haus rundum 8/16-gewaschener schotter hinterfüllt (trenn-vlies zum anderen material),  darauf 10cm schwach zementierten estrich-beton und pflastersteine gesetzt. ich habe auch ein drainage mit platik-tunnelrohren und ableitung in den regenwasserkanal am tiefsten punkt (übergänge auf kg-rohre).

der große nachteil der streifenfundament-variante ist, dass alle tragenden wände die dämmschicht unterbrechen, das kann man minimieren indem man einen thermofuss ausführt (bei ziegelhaus die erste ziegelreihe einfach mit perlitte oder eps-kugeln füllen).

ich wurde vor dem bau ziemlich verrückt gemacht, man sagte mir ich müsste auch die schalsteine von innen flämmen usw. bis mir ein baumeister klar erklärt, dass die tragschicht sehr wohl in der feuchte sein darf, dass dämmen unter der bodenplatte mit XPS teurer und gefährlicher ist (mäuse bauen sich da ein warmes quartier) als mit EPS auf der bodenplatte, und beidenfalls die dämmung durch tragende wände/bzw. fundamente unterbrochen ist. nur bei der dämmung auf der bodenplatte kann man da besser entgegenwirken (thermofuss).

insgesamt hat mir das geschätzte 7000 eur mehr gekostet, als wenn ich das haus direkt ohne aufschüttung gebaut hätte, aber somit bin ich jahrhunderte sicher vorm hochwasser.


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  •  cc9966
  •   Gold-Award
7.2.2018  (#9)
noch ein tipp: aushub bekommt man gratis, wenn man montelang vorher sucht und halbwegs großen grund hat, um diesen zu lagern ohne dass er beim bauen stört und teuer hin und her gebaggert werden muss.

wichtig ist, sich die baustellen vorher anzusehen, woher der aushub kommt. ich habe einen absolut steinfreien und nicht zu festen lehm aus wenigen kilometern entfernung bekommen, damit habe ich gleiche bodenbeschaffenheit wie vorher und beim gärtnern keine steine im weg. die anderen bauherren zahlen den transport gerne zu dir, wenn er näher ist als zur deponie und sie insgesamt damit sparen.

ich hatte eine profi-gartenbaufirma die die aufschüttung baggerte und habe keine setzungen und keine zonen wo nichts versickert (das kann dir bei schlechten wasserundurchlässigen lehm passieren). hatte aber einen gärtner in der familie, darum hab ich für das material selbst ein gutes gefühl was man nehmen kann und welche menge ich vorab schon bringen lassen soll. aushub ist nicht gleich aushub, lehm ist nicht gleich lehm. es gibt "erdigeren" lehm und es gibt lehm, der ist so fest dass er schon fast wie "ton" ist.

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  •  322chris
8.2.2018  (#10)

zitat..
mycastle schrieb: Habe noch nicht verstanden warum du 1 Meter höher willst? Hanglage? oder Eben? nur wegen der besseren Aussicht?


Vorschreibung der Gemeinde

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  •  322chris
8.2.2018  (#11)

zitat..
Hauslbauer schrieb: also die Bodenplatte kostet ja nun wirklich nicht all zu viel, und löst in meinen augen sehr viele Probleme automatisch, ich würde sie trotzdem machen. punkte Fundamente und holt boden klingt für mich nach Gartenhütte nicht nach Zuhause.


Es würde kein Punktfundament, sonderen ein Streifenfundament werden. Von den Kosten laut Angebot ca. 10k günstiger als mit Bodenplatte.

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  •  322chris
8.2.2018  (#12)

zitat..
cc9966 schrieb: ich hatte ähnliche situation, musste 1,2 m das haus heben (kein keller). letztlich wurden viele varianten geprüft und das wirtschaftlichste war diese vorgehensweise:


Danke für auführliche Beschreibung!

Das hört sich interessant an. Ich werd mir die Variante mal anbieten lassen.

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